Zweites NAS?

  • Hallo,


    also ich besitze ein Qnas 659 Pro II mit 12TB Speicher im Raid5 Modus. So langsam ist mein Speicherplatz aber voll. Nun wollte ich aber nicht neue 3TB Platten kaufen um die alten zu ersetzen, würde sich nicht rentieren.


    Gibt's da eine Möglichkeit ein zweites Qnap NAS Gerät anzubinden? Z.B. ich würde ein zweites 659 (oder ähnliches) kaufen, das an mein vorhandenes NAS anbinden, und hätte somit mehr Speicherplatz zur Verfügung.


    Oder geht das auch noch anders? Was wäre die beste Methode um meine Speicherkapazität zu erweitern?


    Danke.

  • Hallo


    Die beiden Geräte sind eigenständige Computer können auf mehrere Weise miteinander kombiniert werden.


    Einmal geht das über iSCSI targets auf dem 2ten NAS, die dann auf dem ersten NAS als virtuelle Laufwerke geladen werden.
    Das wäre, zumindest aus Sicht der Administration, die absoluteste Lösung, weil der gesamte Speicherplatz auf einem NAS verwaltet werden kann.
    Natürlich ist das langsamer als eine lokale Platte, als einziger Zweck für ein NAS auch etwas unterfordernd.


    Bei SMB Zugriff kann man die Ordner-Aggregation verwenden.
    Beide NAS mit gleichen Benutzer/PW einrichten (gilt auch für admin), gibt eine export/import Funktion dafür.
    Dann einen Portalordner erstellen, der als Freigabe verbunden wird. In diesem Portalordner können Freigaben von beiden NAS verlinkt werden, so dass man über einen Laufwerksbuchstaben alle bereitgestellten Ressourcen beider Geräte erreichen kann.


    Weiterhin können im twonky nicht nur mehrere Freigaben eingebunden werden, das funktioniert auch mit mehreren Streamingservern im LAN.
    Hierzu wird auf einem Server die Zusammenfassung aktiviert, dann können über eine Navigationsstruktur die gesamten Inhalte aller Medienserver im Netz angewählt werden.
    Wenn deine Daten hauptsächlich zu dieser Kategorie gehören und die Daten so organisiert werden, dass auf dem 2ten NAS hauptsächlich MM-Daten liegen, könntest Du auch ein langsameres NAS wählen. Zum Streamen reichen schon die schmalbrüstigeren Modelle.


    Btw... Du hast ja eine ganz schöne Latte an Daten gehortet, wie sicherst Du die denn? Du sicherst die doch? :shock:


    Gruss
    Micha

  • Zitat von "TrueFazer"

    Btw... Du hast ja eine ganz schöne Latte an Daten gehortet, wie sicherst Du die denn? Du sicherst die doch? :shock:


    Gruss
    Micha


    Zuerst mal vielen Dank für deine Antwort.


    NAS wird hauptsächlich benutzt um mit einem Mediaplayer zu benutzen, doch sind die zu streamende Daten ziemlich gross, bis zu 15GB, dazu gehören auch grosse Dateien in 3D und BD ISO Format. MM läuft auf dem NAS.


    50% des Speicherplatzes gehen drauf für ROMs, und ich greife mit 2 PCs darauf zurück, wird aber nichts auf dem NAS selbst gestartet, sondern nur hin und her kopiert.


    Was meinst du mit "Die sicherst du doch"? Dazu benutze ich doch das NAS im Raid5 Modus.

  • Zitat von "Demon Cleaner"

    Was meinst du mit "Die sicherst du doch"? Dazu benutze ich doch das NAS im Raid5 Modus.


    Und was machst Du wenn Dir mal die Hardware abschmiert oder mehr als eine Platte gleichzeitig stirbt?
    Dann sind Deine Daten W E C H :!:


    Merke RAID ist KEIN Backup!!!! Aber zu diesem Thema findest Du gefühlte 2000 Beiträge alleine in diesem Forum!


    Grüße
    Jody

  • Er hat Jehova gesagt!


    Darum meine Frage.
    Ein Raid bietet keine erhöhte Datensicherheit, lediglich eine höhere Verfügbarkeit.
    Bei Ausfall einer Platte kann weiter auf die Daten zugegriffen und die fehlende Platte kann online ersetzt werden, aber sicher ist das nicht.


    Kurzer Stromausfall während des rebuilds, oder eine weitere Platte fällt kurzfristig aus und du hast deine Daten gesehen.
    Durchsuch einfach mal das Forum nach Raid und Datenverlust...
    Ich will den Teufel nicht an die Wand malen, nur wenn er kommt, kommt er ungelegen. ;)
    Die wichtigen Daten wirst du noch redundant auf dem 2ten NAS sichern können, und der Rest, so denn er dir wichtig ist, braucht ein Backup und dafür Speicherplatz.


    Das wird beissen bei 12TB, aber ich kanns dir nur ans Herz legen. Nie ohne Backup!


    Gruss
    Micha

  • Ja stimmt, wird ne teure Angelegenheit.


    Würde ich dann das zweite NAS nur als Mirror benutzen, mit dem ersten aber dann im Raid0 Betrieb, also mit maximaler Kapazität?


    P.S.: Das NAS hängt auch an einer USV von APC, die nach Stromausfall noch gut eine halbe Stunde läuft, hab aber so eingestellt dass nach 10 Minuten das NAS heruntergefahren wird, und wenn der Strom wiederkommt, wird das NAS automatisch wieder hochgefahren.

  • Eine USV ist immer eine gute Idee. Du kannst auch beide NAS darüber mit Strom versorgen.
    Das NAS an dem die USV angeschlossen ist, kann auch weitere IP-Adressen antriggern, so dass beide NAS runtergefahren werden.


    Raid0 würde ich persönlich gar nicht verwenden. Das ist gestriped ohne Redundanz. Fällt eine Platte aus, sind alle Daten futsch.
    Trotz Backup wäre das ärgerlich, denn 12 TB wieder zurückspielen ist eine wirkliche Geduldsprobe.


    gorillabd hat in einem thread mal dargelegt, warum Raid, wenn möglich, gar nicht verwendet werden soll.
    Zum Einen können sich trotzdem Fehler einschleichen und die Wiederherstellbarkeit reduziert sich drastisch, je grösser die verwendeten Platten sind.
    Bei 2TB Platten im Raid liegt die Wahrscheinlichkeit bei ca 50%, das der rebuild funktioniert.
    Diese grossen Platten waren bis vor kurzem noch keine Option in Raids. Mit 500GB Platten hat das auch gut funktioniert.


    Ich hab Dir ja weiter oben beschrieben, wie sich Daten verschiedentlich zusammenfassen lassen, daher würde ich über Einzeldiskbetrieb nachdenken.
    Das hat verschiedene Vorteile:
    Gegenüber einen Raid5 hast du keine Platzbeschränkung, da alle Platten als Speicher zur Verfügung stehen.
    Die Performance ist höher, weil kein Raid mitgerechnet werden muss.
    Standby der Platten funzt effektiver, bei Zugriff wird die benötigte Platte aufgeweckt und nicht das ganze Raid.
    Wenn Du Datenträger verschlüsseln willst kannst Du das auf einzelnen Platten vornehmen und musst nicht das ganze raid verschlüsseln.
    In Verbindung mit der USV kann der Schreibcache verwendet werden.


    Du teilst die Daten auf Freigaben auf den Platten auf und organisierst sie eben um, Ordneraggregation fasst die Freigaben dann wieder zu einer angenehmen Gesamtstruktur zusammen.
    Du kommst nicht in Schwulitäten mit dem wegsichern, da du lediglich für jede Platte ein Pendant im andern NAS brauchst, solange die gleich gross sind passt auch immer alles drauf.
    Synchronisierung nimmst du via RTRR vor und hast die Daten immer aktuell auf beiden Geräten vorgehalten.
    Fällt eins aus, kannst Du erstmal schwenken und hast zumindest die wichtigen Daten immer parat.


    Daten die sich selten ändern, kannst Du gelegentlich auf irgendwelchen USB-Platten sichern, so dass sie greifbar sind. Dadurch musst du nicht jede Platte auf das 2te Gerät spiegeln und hast somit immer noch zusätzlichen Plattenplatz zur Verfügung. (Filme ändern sich ja nicht)


    Du siehst: Möglichkeiten über Möglichkeiten.
    Fasse alle zusammen und erarbeite Dir ein sauberes Konzept, wie deine NAS-Landschaft aussehen soll und alle Kriterien abdeckt.
    Das zieht zwar viele theoretische Überlegungen nach sich und für die Einrichtung muss man auch etwas mehr Zeit investieren, aber wenn es dann läuft kannst Du Dich zurücklehnen und freuen.
    Alles lässt sich soweit automatisieren, dass Du danach praktisch keine Arbeit mehr damit hast.


    Gruss
    Micha