Trunking - welche Option wählen

  • Hi guys,


    hab mir einige Beiträge zu Trunking hier durchgelesen. Leider bin ich nicht viel schlauer, weil die Aussagen doch recht unterschiedlich sind (z.B.: http://forum.qnapclub.de/viewtopic.php?f=35&t=17967)


    Nun wollte ich gezielt nochmals nachfragen, welche Option in meinem Fall am Besten ist.


    Folgende Konfiguration läuft bei mir:


    QNAP TS-459Pro hängt an einem TP Link Switch (unmanaged). Am Switch gibts dann noch einen Router, aber der sollte hier nicht weiter von Bedeutung sein, oder?
    Am Switch hängt dann halt neben NAS auch mein Mac.


    Ich habe mich auf Wiki ein bisschen ins Trunking reingelesen, aber da ich mich Netzwerktechnik kaum etwas am Hut habe, ist es schwierig zu entscheiden, welche Variante für mich am Besten ist, wenn ich keine Einstellungen vornehmen kann/will.


    Balance RR scheint allgemein ok zu sein, aber im Detail ist es nicht so gut wie Balance ALB oder ATLB. XOR und Broadcast habe ich auch nicht ganz kapiert bzw. ich habe die genauen Unterschiede nicht ganz ausfindig machen können.


    Was möchte ich: es soll der Durchsatz erhöht werden und zugleich eine Ausfallssicherheit gegeben sein OHNE dass Daten falsch gesendet werden oder gar verschwinden. Derzeit erreiche ich bei großen Dateien ca. 50MB/sec, bei Photos (was der Haupteinsatz ist) bin ich bloß bei 20-30MB/sec. Derzeit habe ich Active Backup eingestellt. Ich hätte aber gerne beide Kanäle ausgenutzt, um mehr Geschwindigkeit zu erreichen.


    Welche Methode ist in dem Fall zu empfehlen?


    Danke!

  • Ich habe das mal an meinem ebenfalls unmanagedten Switch unter einfchen Bedingungen getestet. Schau mal hier:
    http://forum.qnapclub.de/viewt…6&t=4952&start=150#p99963
    und
    http://forum.qnapclub.de/viewt…6&t=4952&start=150#p99963


    Da allerdings diese Messerergebnisse sich auf andere Netzwerke und Bedingungen nur teilweise übertragen lassen und bei gleichzeitigem Zugriff von mehreren Usern auf den NAS-Server wieder alles anderes aussehen kann, sollte man meine Ergebnisse nicht überbewerten.


    Ich habe Active Backup eingestellt und beide LAN auf einem Switch gesteckt.

  • Also was den Netzwerk-Datendurchsatz bei EINEM Client angeht, wirst du damit nicht viel erreichen ... oder hat dein Mac ebenfalls zwei Netzwerk-Schnittstellen?
    Abgesehen von der Ausfallsicherheit ist das erst dann interessant, wenn mehrere Clients auf die NAS gleichzeitig zugreifen sollen.

  • @ Datenschleuder:


    sehe ich richtig, du hast bei single connection über deinen Router den höchsten Datendurchsatz mit guten 70MB/sec? Wenn du bei single connection bleibst, aber über den Switch gehst, verlierst du bloß ca. 10MB/sec? Und wenn du über Boradband gehst, fällt die Geschwindigkeit ab? Interessant ...


    @ tuxtourer:


    In meinem Fall greift immer nur ein Client aufs NAS zu. Wird sich in Zukunft maximal um einen Nutzer erhöhen, aber dann bins immer noch ich, der hinter zwei Rechnern sitzt. Mein Macbook hat eine Schnittstelle.


    Ich hab bei meinen Photos mit ca. 20-25MB Filegröße meist 20-30MB/sec ... ich dachte immer, dass durch zwei Schnittstellen die Performance gesteigert wird. Gibt es irgendeine Möglichkeit, damit ich den Datendurchsatz erhöhen kann? Weil die HDDs können ja schneller beschrieben und gelesen werden. Am NAS habe ich RAID5 laufen, da gehts ja dann eigentlich nochmal schneller. Ich muss nicht immer am Limit fahren, aber ich hätte gerne 80-90% ausgenutzt. Derzeit liege ich mit 20-30MB/sec weit unter den 80-100MB/sec, die meine HDDs könnten. Oder liege ich hier falsch?


    Danke!

  • Zitat

    @ Datenschleuder:


    sehe ich richtig, du hast bei single connection über deinen Router den höchsten Datendurchsatz mit guten 70MB/sec? Wenn du bei single connection bleibst, aber über den Switch gehst, verlierst du bloß ca. 10MB/sec? Und wenn du über Boradband gehst, fällt die Geschwindigkeit ab? Interessant ...


    So ist es. Ich kann das Ergebnis jedoch nicht interpretieren. Soweit reichen meine Netzwerkkenntnisse nicht.
    Da in meinem heimischen LAN selten mehrere PC gleichzeitig auf den NAS-Server zugreifen, erachte ich die Geschwindigkeit auch für nicht so wichtig.
    Für mich war der Vergleich zu meiner alten Raidsonic Icy Box IB-NAS4210-B interessanter.
    Warum nun die TS-495 schneller ist, wenn sie zusammen mit dem PC auf der Fritz-Box hängt, als wenn alles zusammen auf einem externen Switch hängen, weiß ich nicht. Oder sollte mein neuer Switch nichts taugen?


    Zitat

    ich dachte immer, dass durch zwei Schnittstellen die Performance gesteigert wird.


    Das stimmt generell angenommen nicht. Der Switch muss dafür gemanaged sein. Erst dann ist eine Kanalbündelung zur Zusammenfassung der einzelnen Datenraten möglich. Das nutzt aber auch nur dann was, wenn mehrere Clients auf dem NAS zugreifen. Denn was nutzen theoretische 2 x 1 GBit/s an der Quelle, wenn der Abnehmer die Daten wieder nur 1 x 1Gbit/s schnell abnehmen kann.

  • Zitat von "Datenschleuder"


    Das stimmt generell angenommen nicht. Der Switch muss dafür gemanaged sein. Erst dann ist eine Kanalbündelung zur Zusammenfassung der einzelnen Datenraten möglich. Das nutzt aber auch nur dann was, wenn mehrere Clients auf dem NAS zugreifen. Denn was nutzen theoretische 2 x 1 GBit/s an der Quelle, wenn der Abnehmer die Daten wieder nur 1 x 1Gbit/s schnell abnehmen kann.


    Das erscheint mir logisch. Aber 1GBit/s = 125MB/sec ... und diese erreiche ich bei Weitem nicht. Und genau das hätte ich gerne geändert, ich hätte gerne zumindest 80MB/sec, die meine HDDs schaffen sollten, vor allem im NAS, das im RAID5 läuft. Und hier dachte ich, es könnte Trunking die Lösung sein. Aber ja, scheinbar doch nicht? Welche andere Möglichkeit habe ich, hier meine Geschwindigkeit zu steigern?
    Und wie sieht es aus, wenn ich mehrere Kopiervorgänge (aber immer gleicher Client) gleichzeitig laufen habe? Kann ich hier mit Trunking die Geschwindigkeit erhöhen?

  • Hallöle,


    also der theoretisch erreichbare Wert liest sich immer gut ;)


    Also die Performance wird nicht besser, wenn Du mehrere Copy-Jobs von einem Client startest, da der Protokollaufwand dadurch nicht geringer wird.
    Das NAS kann zwar grundsätzlich mehrere Dinge gleichzeitig, aber je nach CPU-Leistung, RAM und LAN-Durchsatz gibt es da auch Einbrüche in der Verarbeitungsgeschwindigkeit.


    Der Leistungsgewinn beim Trunking besteht eher darin mehreren Clients ausreichend Bandbreite zur verfügung zu stellen.


    Grüße
    Jody

  • Eben. In kleinen Netzwerken mit einfachen Switches geht das nicht.
    Ich habe den 2. Port auch nur angeschlossen, weil der Port ohnehin frei war und das 2. originale beiligende Kabel nicht verschütt gehen soll. Eingestellt ist Active Backup.

  • Zitat von "Datenschleuder"

    Eben. In kleinen Netzwerken mit einfachen Switches geht das nicht.
    Ich habe den 2. Port auch nur angeschlossen, weil der Port ohnehin frei war und das 2. originale beiligende Kabel nicht verschütt gehen soll. Eingestellt ist Active Backup.


    Hm, ja, das habe ich derzeit auch so. Na gut, scheinbar stoße ich hier auf hardwaretechnische Grenzen ;) ... schade... dabei hatte ich mich schon gefreut, dass mit dem NAS mehr Power und somit Geschwindigkeit einkehrt.


    Anyway, danke!

  • Zitat

    dabei hatte ich mich schon gefreut, dass mit dem NAS mehr Power und somit Geschwindigkeit einkehrt.


    Also nach meinen einfachen Messungen (mit ATTO Benchmark) ist meine TS-459 unter gleichen Bedingungen im Mittel fast 6 mal so schnell, als mein Raidsonic NAS. Daher bin ich sehr zufrieden.
    Zudem sieht das Teil auf dem Schreibtisch deutlich wichtiger aus 8-)

  • CeremonyGod: Also hier wäre auch mal die Frage, wie du dich mit der NAS verbindest - also mit welchem Protokoll. Gerade SMB/CIFS erzeugt einen recht hohen Overhead, der die Verbindung auch wieder verlangsamt (im Vergleich zu NFS z.B.) ... muss aber auch zugeben, dass ich mich mit dem Mac nicht auskenne und deswegen auch nicht weiß, was es da für Möglichkeiten gibt.
    Das nächste ist noch die Dateigrößen von ca. 25 MB ... hier kann es gut sein, dass deine Anzeige das gar nicht richtig ermittelt, da diese ja unter einer Sekunde übertragen werden. "Kleine" Dateien erzeugen zu begin und am Ende der Übertragung zunächst ebenfalls einen gewissen Zusatz-Traffic (bei TCP z.B. einen sog. Shakehand). Um mal wirklich zu sehen, was die Verbindung her gibt, solltest du mal eine 1GB-große Datei übertragen.


    Ich selber übertrage des öfteren Film-Daten von meinen Fahrzeug-Kameras (bis 4,7 GB) und hierbei erreiche ich auf meiner 809er dann schon Werte von über 100MB/s - wenn ich hingegen nur kleine Fotos übertrage (zumeist nur bis 20 MB), dann ist die Übertragungsrate auch deutlich geringer.