Hallo Leute
letzte Woche war es soweit: Nach über einem halben Jahr Dauerbetrieb musste ich meine NAS hart ausschalten. Warum das? Ich hatte mit der "Hybrid Backup Sync" rumgespielt und wollte einen Sync zu einem entfernten FTP Server machen. Eigentlich nix großes (40MB, nur zum testen), allerdings ist mein Upload wirklich langsam. Den Job also gestartet und nach ca. 1 min hat sich die NAS komplett aufgehangen. Es ging überhaupt nix mehr, nur nfs mount... Kein ssh zugriff, keine Weboberfläche, einfach nichts mehr. Ok hilft ja nix, also hart ausgeschaltet. Da ich das überhaupt ganz und gar nicht leiden kann, habe mich auf die Suche nach Zugriffsmöglichkeiten gemacht, die auch noch gehen wenn sich die meisten Dienste verabschieden. Damit sind alle Dienste wie ssh, http, VMs etc. gemeint.
Relativ schnell fündig geworden, meine NAS hat einen "Wartungsport". Meine Vermutung: Irgendeine Standard-serielle Konsole, die als tty oder ähnlich agiert. Dann habe ich mich also auf die Suche nach Informationen darüber gemacht und wurde rel. schnell bei einem Review/Teardown meiner NAS fündig https://www.techpowerup.com/reviews/QNAP/TS-453A/. Dort ist ganz klar ein RS232 Treiber drauf, also doch eine normale serielle Schnittstelle, jpi . Um nicht an meiner NAS rumprobieren zu müssen habe ich den QNAP Kontakt kontaktiert und höflich nachgefragt, ob Sie mir denn die Informationen liefern können (Assignement der Kopfhörerbuchse, logische Pegel, etc...). Antwort: Nein ist nur für die Entwickler in Taiwan . Toll, was ein Kack. So ne Miniinformation gibt man nicht raus... Um so eine Schnittstelle zu "reverse engineeren" braucht man nicht viel können, aber es gibt ein besseres Gefühl wenn man seinen Stecker reinjagt...
Also musste ich doch selbst ran. Mit Logic Analyzer und nem billigen USB-UART Wandler (leider nur 5V...) angesteckt und... Erstmal nix, also ein paar Zeichen runtergeschickt. Oha, dachte ich mir, da passiert ja nix. Also geschaut ob ich noch Zugriff auf meine NAS hab und... schon wieder abgeschmiert! Hä, warum denn das? An den Pegeln könnte es liegen, wenn ich zusätzlich RX und TX vertauscht hätte (wie es auch war, und das bei einer 50:50 Chance ). OK, NAS reagiert nicht mehr. Also kurz gewartet, UART Wandler abgesteckt, nur noch Logic Analyzer drauf gelassen und einfach mal gewartet. Nach ca. 5min hat das Ding gepiepst und neu gestartet. Na immerhin diesmal... .
Schnell nen Trigger am LA konfiguriert und geschaut ob was passiert. Tatsächlich, jetzt konnte ich einen kleinen Teil der Kommunikation mitsniffen. Leider muss meine NAS mein raid erst wieder resynchronisieren, irgendwas ist wohl doch schiefgelaufen bei dem ausschalten , sonst hätt ich jetzt gleich noch weiterprobiert.
Soweit zu meinem Teil, hier die Infos die auch rausbekommen habe:
Belegung Klinkenstecker:
Spitze = TX vom QNAP
Mittelteil = RX Richtung QNAP
Hinterer Teil = GND
logische Pegel entsprechen dem RS232 "Standard.
Baudrate = 115200 Baud
Damit kamen beim Starten des NAS log Nachrichten über das Interface raus. Ich hab jetzt nicht mehr ausprobiert ob man über das Interface auch interagieren kann, gehe aber stark davon aus, weil ich denke der Port ist einfach /dev/tty1. Würde ich auch so machen..., evtl. werden auch keine credentials am Port abgefragt.
Nun meine Frage:
Hat schonmal jemand von euch mit dem Wartungsport rumgespielt/Erfahrungen gemacht?
Hat jemand von euch weitergehende Informationen zum Wartungsport?
Warum weigert sich der QNAP Support solche trivialen Informationen rauszugeben? Da bin ich bis jetzt schon etwas enttäuscht