TS 509 und Backuppc

  • Hallo zusammen,


    ich bin neu hier und trage mich mit dem Gedanken eine TS 409 oder sogar 509 zuzulegen. Bevor ich das mache hätte ich gerne gewußt, ob man auf der Qnap die Backup-Software BackupPc (siehe http://backuppc.sourceforge.net/) installieren kann. Ich habe mich schon mal etwas informiert und bin mit dem von der Qnap mitgelieferten Backupsoftware nicht so wirklich begeistert, da sie auf dem Client (laut Anleitung der TS509 nur Windows-PC) installiert wird und das Backup vom Client aus auf das NAS schiebt.
    BackupPC ist ein Serverbasiertes Backup. Dem Server werden die Netzwerkshares (Samba, Windowsfreigabe, etc.) bekannt gegeben und er sichert inkrementell die Freigaben. Man kann auch auf ältere Sicherungsstände zugreifen d.h. die inkrementelle Sicherung überschreibt nicht den vorigen Sicherungsstand.
    Mein Ziel ist es das NAS als Backup-Server einzusetzen, um die Daten von meinen Rechnern (Windows und Linux) zu sichern. Zur Zeit mache ich das über eine USB-Platte, die langsam voll wird.


    Hat jemand Erfahrung damit diese Software auf einem Qnap-NAS zum Laufen zu bringen? Geht das u.U. gar nicht, weil BackupPC ebenfalls über ein Web-Interface konfiguriert wird (Kollision mit der Webkonfiguration des NAS selbst)?


    Davon hängt u.a. meine Entscheidung ab, ob es eine 509 oder 409 wird. Wenn BackupPC oder ein vergleichbares Server basiertes Backup-Tool auf dem NAS läuft würde ich eher zur TS509 tendieren, da die den leistungsfähigeren Prozessor hat und zwei LAN-Interfaces. Wenn soetwas grundsätzlich nicht geht reicht auch der Prozessor der 409, da ich dann die Backups manuell (also Client basiert) auf das NAS schieben müßte.


    Ich hoffe ihr könnt mir bei meine Kaufentscheidung helfen. Leider hat die Suche nach BackupPC in diesem Forum keinen Treffer gebracht.


    Gruß Jafar

  • Das tool Backuppc kenne ich noch gar nicht. :roll: Da gibt es auch noch via ipkg für den NAS noch keine fertigen Pakete. Das müsstest Du Dir dann selbst bauen.
    Nutze selbst seit Jahren schon Bacula http://www.bacula.org/de/ für größere Umgebungen schaue es Dir einfach mal an. Kann selbst nur sagen das es :thumb: ist. ;)
    Dafür gibt's dann auch ein fertiges Paket via ipkg. Allerdings habe ich das nicht auf dem NAS laufen. Funkt aber. ;)

  • Bacula sieht gar nicht so schlecht aus, benötigt aber wieder Clientkomponenten, auf die ich eigentlich verzichten wollten. Das ist ja der (zumindest für mich) große Vorteil des Tools.
    Interessant, daß Bacula auf http://sourceforge.net gehostet wird. BackupPC findet man da nämlich auch.
    Muß man für die Installation zwingend über ipkg gehen oder kann man die Software nicht auch zu Fuß installieren?


    Gruß Jafar

  • Also auf sourceforge liegen viele open source anwendungen, wobei diese meist auch alles langsam zu code.google.com zieht, da code.google.com ein attraktiveres Angebot hat.
    Du benötigst mit Bacula keine Clientkomponenten, wenn Du nicht gerade alle Clients sichern möchtest. Genau so bei BackupPC. Denke, dass Du da was falsch verstanden hast oder ich.... Dachte Du möchtest deine Freigaben inkrementell sichern.
    Falls Du ein tägliches "Image" von jeden Client ziehen möchtest (was absolut keinen Sinn macht), da bräuchtest Du dann GENERELL ein SW tool für jeden Client. Wichtige Daten legt man übrigens auf ein Netzlaufwerk, und dieses wird gesichert. Es kommt darauf an, wie groß deine Netzwerkumgebung ist, welches Budget Du zu Verfügung stehen hast, etc. Sicherheit ist eben teuer.
    Open Source kann immer Portiert werden. Du kannst ebenfalls gerne BackupPC für den Arm Prozessor portieren. Ist aber sau viel Arbeit, wenn man es richtig macht. Vorab kannst Du ja einfach mal Bacula auf eine test VM installieren und schauen, was es ist, was es macht, bevor Du Dir so viel Arbeit machst.

  • Terz: Was meinst Du mit dem Satz:
    "Du benötigst mit Bacula keine Clientkomponenten, wenn Du nicht gerade alle Clients sichern möchtest."


    Natürlich möchte ich alle Clients sichern können.
    Ich habe mich in meinem ersten Beitrag wohl etwas mißverständlich ausgedrückt. Ich habe den Satz mal etwas eindeutiger formuliert.
    Dem Server (mit der Software BackupPC) werden die Netzwerkshares (Samba, Windowsfreigabe, etc.) der zu sichernden Clients bekannt gegeben und er sichert inkrementell die Netzwerkshares dieser Clients.
    Die Freigaben auf dem NAS möchte ich damit nicht sichern. Dafür benötige ich keine derartige Backup-Software.


    Wenn ich mir jetzt auf dem Bacula-Link http://www.bacula.org/de/ den Punkt "Was ist Bacula?" ansehe, steht da sinngemäß folgendes:


    -> Also brauche ich auf den zu sichernden Clients doch eine Softwarekomponente.


    Ein tägliches "Image" will ich nicht haben, aber so Richtung monatlich, einige Shares vielleicht sogar wöchentlich könnte aber schon in Frage kommen. BackupPC hat hier den imsensen Vorteil, daß es genau für diesen Zweck eben keine Clientkomponente benötigt.
    Ein Open Source Projekt zu portieren, wollte ich mir auf keinen Fall an tun, daher stelle ich die Frage ja vor dem Kauf. Wenn BackupPC nicht so ohne weiteres auf einem qnap NAs zu installieren ist, wird meine Kaufentscheidung eher zur (prozessortechnisch) "kleineren" TS 409 tendieren.
    Ich hatte die Hoffnung, daß ich nicht der erste bin, der das versucht. :|
    Momentan arbeite ich mit ein paar von Hand gestrickten Batchdateien (Stichwort Archivflag) und kopiere die Daten als Sicherung auf eine externe Platte. Die externe Platten wollte ich jetzt gerne durch ein NAS ersetzen und wenn möglich auf BackupPC für die Datensicherung umschwenken. Wenn letztere nicht geht, kann ich auch erst mal bei meinen Batchdateien auf den Clients bleiben. Dann wird es halt der kleinere Prozessor.


    Gruß Jafar

  • Bin mir nicht sicher, ob es überhaupt eine gute Idee ist, BackupPC auf dem NAS laufen zu lassen. Irgendwie solltest du ja auch in der Lage sein, das NAS selber zu sichern. Bei mir läuft drum BackupPC auf einem separaten kleinen PC und greift über SSH/rsync auf das NAS zu und sichert alle Daten, auch die, welche von Clients dorthingesichert worden sind.


    Wenn du unbedingt BackupPC auf dem NAS laufen lassen willst, würd ich eher ein Debian oder Ubuntu drauf installieren, dann musst du keine Kopfstände machen, um selbst ein Paket zu bauen. Nachteil ist einfach, dass das etwas langsam sein wird, da es meines Wissens immer noch keine DMA-Treiber in Debian/Ubuntu für den Controller im TS-509 gibt.

  • Zitat

    Wenn du unbedingt BackupPC auf dem NAS laufen lassen willst, würd ich eher ein Debian oder Ubuntu drauf installieren, dann musst du keine Kopfstände machen, um selbst ein Paket zu bauen. Nachteil ist einfach, dass das etwas langsam sein wird, da es meines Wissens immer noch keine DMA-Treiber in Debian/Ubuntu für den Controller im TS-509 gibt.


    Vollkommen einer Meinung. ;)


    Zitat

    Irgendwie solltest du ja auch in der Lage sein, das NAS selber zu sichern.


    Ebenfalls einer Meinung. ;) Die ich nicht weiter ausbauen möchte, da dies sehr Umfangreich sein könnte... ;)


    Zitat

    Bei mir läuft drum BackupPC auf einem separaten kleinen PC und greift über SSH/rsync auf das NAS zu und sichert alle Daten, auch die, welche von Clients dorthingesichert worden sind.


    Funktioniert so sicherlich, ist zumindest eine Lösung, über die Diskutiert werden könnte. (Das funktioniert auch ohne BackupPC) Aber dafür gibt es ja andere Foren. ;)


    Zitat

    "Du benötigst mit Bacula keine Clientkomponenten, wenn Du nicht gerade alle Clients sichern möchtest."


    Das heißt, Du möchtest z.B. eine Workstation sichern, wie Du das machst ob ist Dir überlassen. Benötigst Du ja nicht, da Du nur Freigaben sichern möchtest. ;)


    Zitat

    Dem Server (mit der Software BackupPC) werden die Netzwerkshares (Samba, Windowsfreigabe, etc.) der zu sichernden Clients bekannt gegeben und er sichert inkrementell die Netzwerkshares dieser Clients.


    Hoffe das ich das jetzt Richtig verstehe.. ;) Darum mal in mehreren Varianten. ;)
    1.
    Also Du hast einen Server mit Freigaben. Diese Freigaben möchtest Du auf dein NAS sichern.
    Zusätzlich hast Du auf den NAS Freigaben, die Du nicht zusätzlich Sichern möchtest.
    AW: Dazu bräuchtest Du eigentlich überhaupt kein Tool. Das funktioniert auch ohne.


    2.
    Also Du hast einen Server mit Freigaben und Clients mit Freigaben. Diese Freigaben möchtest Du auf dein NAS sichern.
    Zusätzlich hast Du auf den NAS Freigaben, die Du nicht zusätzlich Sichern möchtest.
    AW: Dazu bräuchtest Du eigentlich überhaupt kein Tool. Das funktioniert ebenfall auch ohne Tool.


    Jetzt nicht böse gemeint Ihr beiden, aber falls es sich bei euch um ein Unternehmen handelt, den es bei Datenverlust "an den Kragen gehen könnte" solltet Ihr mal dringend einen Profi bez. Storage / Netzwerklösungen herbeiziehen.... Denn da ist der Einsatz dritter tools (obwohl meist nie benötigt) fast immer zutreffend. Falls ich das richtig verstanden habe und die Workstations haben untereinander auch noch Freigaben.... Dann bin ich wirklich geschockt und Du solltest da einen Profi ran lassen :oops: . Im übrigen (Samba also SMB sind Windowsfreigaben).
    Das aber nur nebenbei, da ich mittlerweile ein Unternehmen betreue, das u.a. fast wg. Datenverlust Konkurs anmelden musste. :( Und man ja auch selbst nicht alles Preisgeben möchte / kann. :P

  • Hallo, schon mal vielen Dank für die vielen Informationen.
    Das, was ich da aufbauen will, ist rein zu privaten Zwecken und dient nicht wichtige Dokumente eines Unternehmens zu sichern. (Hier also Entwarnung ;)). Das würde ich komplett anders angehen und auch nicht ohne professionelle Unterstützung. Dazu ist das Thema zu heiß.


    Über die Sicherung der Daten vom NAS auf eine externe Sicherung, wollte ich hier nicht groß diskutieren, da es da
    1. Keine gravierenden Unterscheide zwischen der TS 409 und TS 509 gibt, so daß das für meine Kaufentscheidung irrelevant ist.
    2. Dafür benötige ich kein extra Tool, da mir der Funktionsumfang, der Sicherungsmöglichkeiten (was man der Anleitung entnehmen kann) komplett ausreicht.
    3. Auf dem NAS werden zunächst keine Daten liegen, die nicht auch auf einem der anderen Rechner in meinem privaten Netz liegen.


    Ich weiß, daß ich grundsätzlich auch ohne Tool die Daten von den Clients auf das NAS sichern kann (Mach ich jetzt ja auch schon). Ich wollte die Datensicherung nur etwas komfortabler gestalten und einen zentralen Linux-Rechner mit BackupPC aufbauen, so daß ich nicht immer von den Clients aus aktiv die Sicherung anstoßen muß, sondern dies zentral von dem BackupPC-Rechner gesteuert wird. BackupPC sichert die Freigaben zeitgesteuert und nach Verfügbarkeit.
    Da ich auch einige Multimedia-Daten habe, die ich auch gerne zentral für alle anderen Rechner verfügbar machen möchte bzw. auch streamen können möchte, bin ich von der Idee einen kompletten Rechner mit mehreren Platten aufzubauen abgekommen und habe mich mehr auf ein NAS fokussiert.


    Offensichtlich ist es ja nicht sonderlich einfach diese Backup-Software auf einem qnap-NAS zum Laufen zu bringen. Die Zeit, mit dem NAS herum zu experimentieren und sogar ein anderes Linux drauf zu bringen, mäöchte ich nicht investieren (Deshalb frage ich ja vorher hier ;)).
    Von daher wird es dann wohl eher die TS 409.


    Vielen Dank für die ausführlichen Infos. Das hat mich von einem teuren Fehlkauf bewahrt.


    Zitat

    Im übrigen (Samba also SMB sind Windowsfreigaben).


    Das ist mir klar, nur halt nicht unbedingt jedem, deshalb habe ich es separat aufgeührt. Das etc. in meiner Auflistung sollte verdeutlichen, daß es da noch mehr Protokolle bzw. Freigabemöglichkeiten gibt. BackupPC kann auch über nfs und wohl sogar über ftp die Sicherung vornehmen.


    Gruß Jafar

  • *schweißwisch* Dann sind wir ja doch gut vorangekommen. ;)
    Das was Du machen möchtest. Also:

    Code
    BackupPC sichert die Freigaben zeitgesteuert und nach Verfügbarkeit.

    <- Genau das kann auch Bacula ohne die Clienttools. ;) Eben für die komfortable webgui weise. ;)
    Das kannst Du wie gesagt auch ohne BackupPC oder den Bacula machen. ;) Zwar hast Du dann keine gui, aber man könnte dazu inotify (leider allderings noch nicht im Kernel von der 10x Serie implementiert) nutzen, oder sich ein Cron schreiben. (Du hättest da bloß keine GUI für.)
    Weiß Allergings nicht, ob inotify schon in der 40x oder 50x Serie implementiert ist.
    inotify ist praktisch ein Wachhund... (grob erklärt). Damit könnte man ebenfalls was basteln. ;)

  • Konnte mich in den letzten Wochen mit dem Thema nicht so beschäftigen wie ich wollte (Hochzeit ;)).
    Ich habe mich in das Bacula-Projekt etwas eingelesen und auch ds ipkg-Paket gefunden.


    Hat das schon mal jemand hier auf seiner Qnap installiert und konfiguriert bzw. weiß jemand, was man nach der Installation via ipkg noch konfigurieren muß?
    Auf den Bacula-Seiten ist eine Umfangreiche Installations- und Kompilierungsanleitung und auch eine Konfigurationsanleitung enthalten.
    Ich nehme mal an, daß das ipkg-Paket bereist kompiliert ist. Interessant wäre jetzt zu wissen, was dort schon vorkonfiguriert ist bzw. was noch konfiguriert werden muß und ob es irgendwelche Einschränkungen der Qnap-Installation gibt.
    Die Suche hier im Forum hat leider nicht viel brauchbares bzgl. Bacula ergeben.


    Bin über jeden Erfahrungsbericht bzgl. Installation und Konfiguration auf einer Qnap dankbar. Davon hängt immer noch meine Entscheidung zwischen der TS 409 und TS 509 ab.


    Vielen Dank schon mal für die vielen hilfreichen Infos.


    Gruß Jafar