Lange Backuplaufzeiten

  • Hallo zusammen,


    ich habe mir nun eine weitere QNAP (4bay) angeschafft um so endgültig eine sichere Backupstrategie umzusetzen.


    Versuch 1:
    Beide QNAPs waren per LAN am Router angeschlossen und mit dem zweiten LAN direkt miteinander verbunden.
    Die Verbindungsgeschwindigkeit auf LAN 1 sind 100Mbps (da Zugriff über WLAN).
    Die Verbindungsgeschwindigkeit auf LAN 2 sind 1Gbps (direkte LAN-Verbindung des NASen).


    BackupJob eingeplant über Sicherungsmanager -->Remote-Replikation --> NAS to NAS
    Übertragungsgeschwindigkeiten von 6 - 8 MB/s.



    Versuch 2:
    Die LAN-Verbindung der Backup-NAS zum Router habe ich getrennt.
    Die Verbindungsgeschwindigkeit auf LAN 2 sind 1Gbps (direkte LAN-Verbindung des NASen).


    BackupJob eingeplant über Sicherungsmanager -->Remote-Replikation --> NAS to NAS (Zugriff auf die IP-Adresse der direkten LAN-Verbindung hinterlegt)
    Übertragungsgeschwindigkeiten von 6 - 9 MB/s.
    Also kaum schneller.


    Wie kann ich die LANs konfigurieren/optimieren um die volle Übertragunsgeschwindigkeit zu nutzen?


    Vielen Dank,
    DCS


    P.S.
    Netzwerkübertragungsrate steht auf Auto-Aushandlung und JumboFrame auf 1500.
    Bei der Replikation nutze ich keine Verschlüsselung und keine Dateikomprimierung (habe alles noch auf Standardwerte, also inkrem. Datensicherung aktiv und mit verteilten Dateien effizient umgehen).

  • Wenn ich das richtig verstanden habe, ist eines der Geräte mit 100 Mbps angebunden oder zwischen den Geräten ist ein 100 Mbps Flaschenhals.
    WLAN ist darüber hinaus sehr instabil, was Geschwindigkeit und Leistung betrifft.


    Vereinfacht ausgedrückt:


    Mbps = MegaBIT pro Sekunde
    MB/s = MegaBYTE pro Sekunde
    8 Bit (2 Nibble) = 1 Byte


    Mbps : 8 = MB/s
    100 Mbps : 8 = 12,5 MB/s


    Faktisch erreicht man diesen Wert aus verschiedenen Gründen nicht (Overhead, etc.)


    6-10 MB/s sind also durchaus mögliche Werte.
    Wenn Du eine schnellere Verbindung wünscht, müssen beide Geräte ohne Flaschenhälse am Gigabit-Netzwerk hängen.
    Dann sind rein theoretisch Geschwindigkeiten von bis zu 125 MB/s möglich (auch das erreicht man in der Praxis nicht zur Gänze).


    Je nachdem, welche Geräte Du miteinander verbindest, sind noch weitere Faktoren zu berücksichtigen, die die Leistung einschränken.
    Wenn z.B. die Prozessoren nicht die Stärksten sind (z.B. bei ARM Geräten), sinkt die maximal mögliche Transfergeschwindigkeit nochmal um den Faktor X (je nach Gerät).
    Somit sind bei optimaler Verbindung im Durchschnitt Geschwindigkeiten zwischen 30 MB/s und 100 MB/s realtistisch (i.d.R. so ca. 50-80, je nach den verbundenen Geräten und Netzwerkkomponenten).


    Falls beide NAS' am Gibabit-Netzwerk hängen kontrolliere bitte im WebIF, ob sie auch korrekt mit 1 Gbit/s verbunden sind.
    Alternativ mal die Geschwindigkeit nicht auf "auto", sondern manuell auf die entsprechende Geschwindigkeit einstellen (wenn Du sicher bist, dass sie auch so angeschlossen sind).

  • Zitat von "GreyAngel"

    Wenn ich das richtig verstanden habe,


    Du hast das wohl falsch verstanden. DCS schrieb doch, dass beide NAS direkt verbunden sind und das Backup über diese Verbindung läuft.


    DCS
    Versuche doch mal das Backup über RTRR zu konfigurieren. Das ist bei zwei QNAP die efizientere Methode. Auch hast du da noch mehr Konfigurationsmöglichkeiten.

  • Vielen Dank für die Info und Verständnishilfe... Das war eine Frage der Interpretation. Ich hatte es wohl wirklich falsch verstanden.


    Das ändert jedoch nichts daran, dass die angegebene Geschwindigkeit scheinbar bei 100 Mbps liegt. :)

  • Danke schon mal für euere Antworten.


    Hab jetzt einige Mediendiente auf den NASen deaktiviert und liege nun bei etwa 20 MB/s. Immerhin schon mal eine Verbesserung, aber noch nicht das gelbe vom Ei.


    GreyAngel:
    Die 100 Mbps habe ich nur bei der Verbindung per WLAN, also wenn ich auf die Oberfläche zugreife.
    Sonst habe ich die NAS direkt mit dem PC verbunden.


    Werde dann mal ein paar Test mit der RTRR-Methode durchführen.
    Bringt eigentlich die Datenkompremierung etwas bzw. wäre bei meiner Hardware sinnvoll (habe eine TS420 und eine TS421)?

  • Zitat von "DCS"

    GreyAngel:
    Die 100 Mbps habe ich nur bei der Verbindung per WLAN, also wenn ich auf die Oberfläche zugreife.
    Sonst habe ich die NAS direkt mit dem PC verbunden.


    Danke für die Info. Ich hoffe, die anderen Tips konnten Dir weiterhelfen.
    Direkt am PC angeschlossen ist allerdings recht sinnfrei. An einem guten Switch wäre sinnvoller (z.B. HP ProCurve und aufwärts). ;)


    Zitat von "DCS"

    Bringt eigentlich die Datenkompremierung etwas bzw. wäre bei meiner Hardware sinnvoll (habe eine TS420 und eine TS421)?


    Ja sicher... Beide Geräte sind prozessortechnisch relativ schwach auf der Brust... Performance-Verluste bringt das auf jeden Fall. ;) *fg*


    LG

  • Die CPU-Auslastung der 420er ist wirklich sehr hoch, meistens über 90%. Die 421er liegt zwar im normalen Bereich (30-50%), aber dann teste ich mal die Übertragung ohne Komprimierung.


    Welche Vorteile bringt mir der Einsatz eines Switch?
    Auf die NAS wird per App oder WLAN zugegriffen, lediglich alle zwei Wochen wird der PC direkt verbunden um größere Dateimengen zu archivieren.


    Andere Frage, nach dem Initialbackup würde ich die NAS gerne in einem anderen Gebäude aufstellen und eine monatliche Sicherung übers Internet realisieren.
    Also beide NAS per DynDNS fürs Internet freigeben und entsprechende Jobs einplanen. Hat hierzu schon jemand Erfahrung? Sollte man hier die Verschlüsselung verwenden (vermutlich ja)?
    Welche Datenraten sind hier zu erwarten, bei einer 6000er DSL-Leitung?

  • Ein ordentlicher Switch bringt in der Tat nur etwas im lokalen Netz - wenn kabelgebunden. Dafür dann ordentlich.


    Eine Sicherung über's Internet würde ich (wenn unbedingt erforderlich) nur über einen VPN-Kanal realisieren.
    Da keines der NAS' einen VPN-Client beinhaltet, würde ich eine Lösung mit 2 Fritzboxen (VPN:FB2FB) als relativ kostengünstige Lösung erwägen.
    Auch da gibt es natürlich auch bessere und teurere Lösungen...


    Bei einem DSL6000-Anschluss hast Du i.d.R. einen Upstream von maximal 576 kbps. Also quasi die Hälfte von 1Mbps.
    Du würdest unter optimalen Bedingungen Daten mit sagenhaften (ca.) 30-40 KBps (Wert inkl. Abzug fürs Protokoll) durchs Internet schaufeln, wenn ich mich -leicht ermüdet- nicht vollends verrechnet habe.

  • Vielen Dank für die Hilfen. Im RTRR-Modus erreiche ich nun Raten von bis zu 70 MB/s (im Durchschnitt ~63 MB/s).


    Dann verabschiede ich mich gleich mal wieder von der fixen Ideee eine Synchronisation übers Interent zu realisieren.
    Dann muss ich mir eine andere Lösung überlegen, aber Danke für die Erläuterungen.