Kapazitätswahl - 4, 5 oder 6 Bays

  • Hi Leute,


    ist nun schon eine Zeit lang her, dass ich hier gepostet habe. Nachdem mein 459Pro nach ziemlich genau 2 Jahren voll ist (4x2TB bei RAID5), möchte und muss ich in ein neues NAS investieren. Zumal mir mein QNAP NAS gute Dienste erwiesen hat, möchte ich es nicht wechseln. Lediglich die Geschwindigkeit hätte schneller sein können - ich weiß aber nicht, ob es am Computer, am Netzwerk oder an den Festplatten (Samsung Eco Green F3 mit 5400rpm) liegt.


    Meine zwei Fragen, wobei die eine wohl ins Unterforum gehört:


    1. wie sollte ich ungefähr kalkulieren? Wenn ich 6TB in 2 Jahren vollgemacht habe, die Tendenz aber steigend ist, sprich der Speicherbedarf mit der Zeit immer mehr wurde und wohl auch werden wird, wie sollte ich da kalkulieren? Habt ihr da Erfahrungswerte? Einerseits möchte ich nicht nächstes Jahr schon wieder ein neues NAS kaufen müssen (kostet ja doch etwas), andererseits überdimensionieren bringt wohl auch wenig --> erstens kostet es in der Investition und zweitens kommt ja alle Jahre ein neueres, besseres Modell nach. Das heißt, wenn ich dann in 3-5 Jahren ein neues NAS kaufe, passt mir das.
    Ich schwanke derzeit zwischen 459 Pro II, 559 Pro II und 659 Pro II. Ich möchte sie alle mit 3TB Festplatten bei RAID5 bestücken. Das hieße entweder 9TB, 12TB oder 15TB Speicherplatz. Persönlich habe ich das Gefühl, dass 9TB oder 12TB passen müssten. Viel günstiger wird es mit 2TB Platten auch nicht (wenn man € pro TB rechnet). 15TB erscheint mir gar viel und kostet dann schon dementsprechend, weil das NAS 1000€ ausmacht plus die HDDs auch jeweils zwischen 160-300€ (je nach Hersteller) kostet.


    2. In meinem ersten NAS laufen Samsung Eco Green F3, sprich stinknormale HDDs. Da man NAS nicht 24/7 läuft (es gibt Zeiten, da rennt es für einige Tage bis zu einer Woche durch), war das damals meine Entscheidung. Bis jetzt hat alles gut funktioniert. Diesmal bin ich versucht auf 24/7 Platten umzusteigen, auch wenn ich weiß, dass das NAS nicht 24/7 laufen wird. Es wird sicherlich 12-14h/Tag, 6-7 Tage/Woche laufen. Aus Kompatibilitäts- und Kostengründen käme hier eigentlich nur folgende Platte in Betracht:


    Western Digital Red 3000GB, SATA 6Gb/s (WD30EFRX)


    Die scheint aber keine 7200rpm zu haben. Da ich sehr viel mit Photo- und Videomaterial arbeite, nervt es mich, wenn der Zugriff auf diese Dateien immer so langsam ist. Bei meinem jetzigen System ist es so, dass es immer wieder für kurze Momente hängt.


    Brauche ich für meine Zwecke eine 24/7 Platte? Oder reicht auch eine herkömmliche HDD wie Seagate Barracuda 7200 3000GB, SATA 6Gb/s (ST3000DM001)?
    Wenn ich mit herkömmlichen HDDs bestücke, kommen mir 2TB Platten etwas günstiger. Ist es sinnvoller ein größeres NAS zu nehmen, dafür kleinere Platten? Die HDDs lassen sich ja nachrüsten...oder ist das Geschmackssache?



    Danke schon mal für eure Hilfe!

  • Ich glaube, dass es DIE Antwort auf Deine Frage nicht gibt, sondern "nur" verschiedene Strategien hierzu und persönliche Methoden.


    Ich fange mal an, wie ich das tun würde:


    1) Kein Raid verwenden. Ich benötige keine Ausfallsicherheit, zur Datensicherheit muss ich eh backuppen - also ist ein RAID nur Geldverschwendung
    1a) daraus folgt die erste Option: RAID nach Einzeldisk umorganisieren und schon ist wieder eine Platte für Nutzdaten frei


    2) neue Platten: nur 3TB. Die sind derzeit vergleichweise am günstigsten, wenn man in Euro/GB nachrechnet


    3) ich würde derzeit nur die aktuellen 24/7-Platten kaufen. Anderes APM, verschleissfester, 3 statt 2 Jahre Garantie, 20-30 Euro teurer als normale Desktop-Platten
    -> WD RED-Serie oder Seagate STx000VX000-Serie


    Bei der Wahl 5400rpm gegen 7200rpm ist zu prüfen, ob nicht das NAS (oder gar der PC) der Flaschenhals der Datenübertragung ist und eine schnellere Platte im NAS daher kaum etwas oder NICHTS bringt, dann eher die geringe Lautstärke und den niedrigeren Stromverbrauch mitnehmen. Die schnelleren Platten können allerdings besonders dann im Vorteil sein, wenn sie voller werden. Die STx000 DM001 / VX000 3TBler schreiben/lesen auch am Innenradius noch mit 100MB/sec, die WD RED fällt ab 2TB Füllgrad unter 100MB/sec ab und macht ganz am Ende nur noch um 60MB/sec (HDtunePro, RAW-Messung). Ich verwende daher für den Datenaustausch von Fotos mit der NAS die schnellen Seagates, für alles andere probiere ich grad die WD RED aus.


    Bearbeitungen von Photos führe ich allerdings nur von lokalen PC-Platten aus, dafür ist mir selbst eine Atom-NAS zu langsam. Meine Seagates schaufeln in meinem X79-PC (i7 Hexcore-2011) dank zusätzlichen SSD-Cachings des Mainboards Fotos mit 200-500MB/sec in den Speicher des Bildverarbeitungsprogramms, diesen Speed bremse ich nicht durch ein NAS aus.


    4) Ich rüste stückweise nach. Ältere 1,5TB / 2TB - Platten werden Zug um Zug durch 3TB ersetzt. Zuviel brachliegender Speicherplatz ist imho auch unwirtschaftlich, weil die Platten ja kontinuierlich billiger werden und grad derzeit interessante Neuentwicklungen an den Start gehen. Eine "Einzeldisk statt RAID" - Strategie unterstützt diesen Ansatz natürlich optimal. Die älteren Platten finden weiter Verwendung als Backup-Platten, dieser Teil des Speicherplatzes muss ja entsprechend mitwachsen.


    5) Multiple NAS. Finde ich eine geniale Methode der Optimierung, z.B. eine "grosse" NAS mit schnellen, lauten Platten für den zeitweisen Einsatz zu Performanceaufgaben, eine andere "kleine" NAS mit leisen/sparsamen Platten für weniger performante Aufgaben, z.B. das Haus für längere Zeit täglich mit Mediadaten versorgen. MIt mehreren NAS ergeben sich auch interessante weitere Optionen für Backups (neben externen Platten).



    GLG GBD

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  • Moin Jungs,
    ich habe mich letztes Jahr bewußt für ein Qnap 559 Pro II entschieden, da dieses Modell über einen großen Lüfter verfügt, die 659er Modelle dagegen über zwei kleinere Lüfter (die dann vermutlich auch mehr Radau verursachen). Ansonsten, 3 TB Platten sind momentan die günstigere Wahl und wenn Du dann noch das Raid 5 weg lässt, würden Dir bei einem 5-Bay Modell 15 TB zur Verfügung stehen.
    Gruß
    B

  • Gutes, weiteres Argument. :thumb:


    Meine 659 ProII ist in der Tat ein "Radaubruder" und steht daher im Keller, fernab jedes Arbeits- und Sofaplatzes. Wogegen meine TS-119PII daneben mit jetzt einer WD RED nebst externer HP-Platte auch absolut wohnzimmertauglich wäre.


    GLG GBD