Qualität bei Patchkabeln?

  • Ich habe vor kurzem meine gesamte Verkabelung des Netzwerkes neu umgestaltet. Das hatte den hauptsächlichen Grund in der neu hinzugekommenen USV und der dann zwangsweisen Neuverteilung der Stromversorgung einelner Netzwerkkomponenten.
    Dabei habe ich auch einige Patchkabel umlegen müssen. Dabei viel mir auf, dass die kleine Plastiknase, also der Widerhaken, mancher RJ45 Stecker entweder flach am Stecker anlagen oder bei etwas lauterem Husten einfach abbrachen.
    Da die Kabel alle CAT5 waren und somit nicht zu einem Gigabit-Netzwerk passen, habe ich sie kurzerhand alle gegen CAT6 Kabel getauscht. Dennoch ist es ärgerlich, wenn durch das Abbrechen der kleinen Plastiknase am Stecker das gesamte Patchkabel in den Müll wandert.
    Aber mal generell gefragt: Sind Qualitätsunterschiede insbesondere bei den RJ45 Steckern bei Patchkabel bekannt?


    PS: Die Anschaffung einer Presszange lohnt nicht unbedingt, zumal die selbst angepresstem Stecker oft Probleme machen. Daher halte ich normalerweise mehr von fertig konfektionierten Kabeln, insbesondere dann, wenn der Stecker werksmäßig am Kabel "angespritzt" ist.

  • Ja, es gibt Qualitätsunterschiede bei den Steckern, und es gibt auch Patchkabel mit einem "Nasenschutz". Ich bestelle bei meinem Distributor nur noch solche Kabel.

  • Die neu bestellten CAT6 Kabel haben diesen Schutz an der Plastiksperre. Das nutzt nur nichts, wenn der Kunststoff ermüdet und diese Sperre dann flach an dem Stecker anliegt. Dann hält der Stecker nicht meh in der Buchse und fäll bei leichter Berührung aus der Buchse. Das macht das ganze Kabel wertlos. Leider kann man es den Steckern nicht ansehen, welcher Kuststoff verwendet wurde.

  • Kat-5 und Kat-6 Kabel haben das gleiche Pin-Out, somit funktionieren beide an einem GLAN-Netzwerk.
    Ausser es wären Kat-5 Kabel mit nur 4 Adern (2 Aderpaare), diese gehen nur bis Fast-Ethernet, ein GLAN-Switch aber bemerkt dieses Problem, und schaltet automatisch auf Fast-Ethernet herunter.
    Der Unterschied zwischen Kat-5 und Kat-6 Kabeln ist nur die maximale Übertragungsfrequenz, zusammen mit der Kabel-Länge. Funktionieren unter GLAN tut auch das lausigste Kat-5 Kabel, der maximale Datendurchsatz von 1 GBit/sec. wird ohnehin nie erreicht auf einer einzelnen (8-pol.) Leitung zu einem Daten-Empfänger/Sender, z.B. einem PC.


    Und abgebrochene Arretier-Clips an den RJ-45 Steckern kommen bei mir höchst selten vor. Bei einem einigermassen pfleglichen Umgang mit Netzwerkkabeln sind abgebrochene Clips eine Seltenheit. Kunsstoff-material-technisch gesehen ist bei höheren Temperaturen , so um die 60 bis 80 Grad, ist ein verstärktes Verflüchtigen des Weichmachers zu beobachten, was zur Zunahme der Sprödigkeit führt.


    GLAN sei 10 mal schneller als Fast-Ethernet, so die Werbung. Tatsächlich ist ein GLAN nur etwa 3 - 4 mal schneller in der Übertragung als Fast-Ethernet. Bei einzelnen Files merkt man den Geschwindigkeits-Zuwachs kaum, müssen aber zig GigaBytes verschoben werden, ist es schon ein Unterschied, ob es einen halbe Stunde dauert oder zwei ganze Stunden.


    Eine Presszange für LAN-Kabel lohnt sich kaum, da die 8-Pol Kabel ausreichend billig zu haben sind.
    Hingegen lohnt sich ein solches Werkzeug für Telefonie-Hardware. Hier sind die Pin-Outs sehr vielfältig, und die HF ist selten das Problem. Gerade bei einer UGV (Universelle-Gebäude-Verkabelung) wo von einem zentralen Punkt aus mehrere LAN-Kabel in jeden Raum und in jede Ecke führen, sind Kabel-Interfaces sehr häufig. Da kann LAN, Analog-Telfon, ISDN, Babyphon, Sonnerie, und vieles andere Schwachstrom-Zeugs über je eine einzelne RJ-45-LAN-Leitung laufen, solange der Strom und die Spannung nicht überschritten wird. Ich kann sogar ISDN und Fast-Ethernet über das gleiche 8-pol. Kabel laufen lassen, wenn ich die entsprechenden Interface-Kabel selbst herstellen kann...


    PC-John



    PC-John