TS-259+ mit Windows 7 - schlechte Leseperformance

  • Hallo,


    ich habe intensiv recherchiert und vieles aus diesem Forum probiert, aber für das von mir festgestellte Verhalten meiner Backupkonfiguration keine Erklärung und keine Lösung gefunden.
    Vielleicht hat jemand einen weiterführenden Tipp, für den ich sehr dankbar wäre.


    Meine Konfiguration ist:
    Rechner: Fujitsu TS ESPRIMO P400 Intel Core i5-2310
    BetSy: Windows 7 Pro 64-Bit
    Software: Acronis Backup & Recovery 10 Workstation
    NAS: Qnap TS259+ mit 2x Samsung ECOGREEN F2 1500 GB, konfiguriert als RAID 1
    Verbunden über lokales Netzwerk mit Netgear-Router.


    Sicherung von 230.000 Dateien, Gesamtgröße ca. 12,3 GB


    Sichere ich die Dateien vom Windows-Rechner auf das NAS, dauert dies 40 Minuten.
    Sichere ich die Dateien vom NAS auf den Windows-Rechner, dauert dies 360 (!) Minuten.
    Die Ressourcen-Anzeige im QNAP-Monitor zeigt im ersten Fall durchschnittlich 4-6 MBit als Übertragungsrate an, im zweiten Fall nur 200 KBit, was sich ungefähr mit der Anzeige in Acronis Backup deckt.


    Annähernd gleiches Verhalten, wenn ich die Daten mit dem Windows Explorer von Rechner auf NAS bzw. umgekehrt übertrage.
    Es kann also nicht an der Acronis-Software liegen, aber auch nicht am Netzwerk-Router (100 MBit).


    Ich wollte den NAS eigentlich als primären Datenspeicher (kleine Büroanwendung, fünf Arbeitsplätze) wegen der RAID-1-Konfiguration verwenden, was sich aber aufgrund der Performance erledigt. Da ist dreimal am Tag vom PC auf NAS speichern schneller, als einmal vom NAS auf den PC.


    Hat vielleicht von Euch eine Idee für diesen unerklärlichen Performanceunterschied? Die QNAP-Performancemessungen zeigen eigentlich immer einen leicht besseren Lese- als Schreibwert an, also eher das umgekehrte Verhalten.


    Herzlichen Dank schon mal für Eure Antworten.

  • Wie hoch ist denn die Transfergeschwindigkeit zwischen deinem Rechner und einem anderen Rechner im Netz jeweils in der einen oder anderen Richtung?
    Sind NAS und Rechner in der geichen Arbeitsgruppe? Sind die MTU Werte von NAS und Rechner gleich? Verwendest du DHCP oder feste IP. Hast du schonmal darüber nachgedacht, dir einen Gigabit - Switch zuzulegen?
    Fragen über Fragen :)


    Gruss Micha

  • Ich habe meine Rechner an einem 100-MBit-Switch, was aus meiner Sicht vollkommen ausreichend ist, wenn die Datenübertragungsraten bei Acronis bzw. über Windows Explorer sowieso nur bei 200-4000 kBit liegen, je nach Richtung. Oder habe ich hier einen Denkfehler?


    DHCP und feste IP habe ich beides probiert, kein Unterschied.


    Gleiches Ergebnis übrigens, wenn ich statt Win7 einen XP-Rechner nehme. Und ebenso gleiches Ergebnis, jedenfalls beim Geschwindigkeitsverhältnis von PC->NAS und NAS->PC, wenn ich wenige große Dateien übertrage.


    MTU habe ich nachgesehen, auf NAS auf 1500 eingestellt, PC verträgt bis "ping -f -l 1492", also in Summe 1520, was meinem Verständnis nach eher für eine langsame Kommunikation PC->NAS, denn umgekehrt sprechen würde, da der PC-Frame ja größer als der NAS-Frame ist. Oder muss ich auf die im NAS eingestellten 1500 auch noch 28 Bytes draufrechnen, also den PC-Wert auch auf 1500 einstellen?

  • Zitat von "backupspargel"

    Ich habe meine Rechner an einem 100-MBit-Switch, was aus meiner Sicht vollkommen ausreichend ist, wenn die Datenübertragungsraten bei Acronis bzw. über Windows Explorer sowieso nur bei 200-4000 kBit liegen, je nach Richtung. Oder habe ich hier einen Denkfehler?

    Naja, ich würde dann doch lieber mit 40000-80000kBit - sprich, der 10-20-fachen Geschwindigkeit - kopieren wollen. (GigaBit Netz)


    Die MTU sollte möglichst gleichgross sein, sonst kommt es zur Fragmentierung von Datenpaketen, was wiederum ne Einbuße von Geschwindigkeit zur Folge hat.


    Auf die Frage mit der Arbeitsgruppe hattest nicht geantwortet.

  • Der Rechner und der NAS sind natürlich in der gleichen Arbeitsgruppe. Daran kann es also auch nicht liegen.


    Mit meinem gesunden Halbwissen wage ich hier die Prognose, dass der Einsatz eines Gigabit-Switches vielleicht an den Symptomen etwas ändert, was aber bei den gemessenen Transferraten aus meiner Sicht keine Rolle spielen kann, aber die eigentliche Ursache nicht löst.


    Danke für Deine Bemühungen, dr_mike, aber ich werde an der Konfiguration mit Rechner und NAS nicht weiter herumschrauben, sondern wohl mit den genannten "Feature" leben müssen. Ich habe nämlich noch eine Buffalo Linkstation im Netz, die einen MTU-Wert von 1518 als Default (= 1490 in Windows !?!?) eingestellt hat, den man nur noch in verschiedene Jumbo-Frame-Werte ändern kann (was ja bei mir wegen des 100-MBit-Routers keinen Sinn macht bzw. nicht geht).


    Auch habe ich keine Lust mehr, eine weitere Nachtschicht einzuschieben, nur um für eine mögliche Inkompatibilität, die eigentlich der Hersteller zu verantworten hat, _möglicherweise_ eine Lösung zu finden und das beste daraus zu machen.


    Die Einstellung von MTU 1492 in Windows 7 nur wegen der Kommunikation mit dem NAS zu ändern, halte ich für nicht sinnvoll. Zum einen ist mir das Verfahren zum Ändern zu komplex und fehleranfällig und zum anderen befürchte ich, dass ich hier vom hundertsten ins tausendste komme und mir dafür an anderer Stelle eine Performanceeinbuße einhandle, schliesslich gibt's noch Internet, andere Rechner, Netzwerkdrucker, Datenbankanwendungen im Netzwerk, ....


    Ich denke, dass hier QNAP und/oder Acronis Nachbesserungsbedarf haben und nicht als "Schwanz mit dem Hund wedeln" sollten, sprich, in Windows eine Änderung erwarten, die nur in der proprietären Verbindung zwischen Rechner und NAS Sinn macht. Dumm für mich nur, dass ich viel Geld für mein NAS ausgegeben habe und mich bei der Kaufentscheidung an den Testergebnissen für das QNAP-NAS orientiert habe, die bei einer namhaften deutschen Computerzeitschrift publiziert werden, die aber die Realität offensichtlich nicht ansatzweise widerspiegeln.


    Ich erwarte eigentlich, wenn ich ein Gerät kaufe, das das nicht ganz so exotische Betriebssystem Windows 7 unterstützt, dass hier optimale Bedingungen voreingestellt sind und man nicht im Nebel stochern muss, was ja in diesem Forum zu dem Thema auch intensiv gemacht wird, weil das Problem offensichtlich kein Einzelfall ist, damit man als Anwender auch ein optimales Ergebnis bekommt.


    Um dem Argument vorzubeugen, dass ja jedes Netzwerk anders konfiguriert ist und der Hersteller das nicht wissen kann: Die verwendeten Komponenten sind neu, frisch ausgepackt und so verwendet, wie von den einzelnen Herstellern (Fujitsu, Microsoft, Netgear, QNAP) eingestellt. Also eine durchaus nachvollziehbare Konfiguration.

  • Schade, dass du schon gleich die Flinte ins Korn wirfst.
    Ich hätte jetzt schon gern noch gewusst, wie der Datentransfer ausschaut, wenn du Rechner und NAS direkt miteinander verbindest. Desweiteren wäre interessant zu wissen, ob vielleicht ein Virenscanner auf dem Rechner das Ganze ausbremst. Auch ein defektes Netzwerkkabel kann manchmal der Übeltäter sein. Und nicht zu vergessen wäre der übrige Datenverkehr im Netz welcher die Übertragung verhindern könnte.
    Nicht zuletzt spielt auch die Netzwerktopologie eine Rolle. Halb- oder Vollduplex der Verbindungen. Muss der Datenverkehr zweimal durch die gleiche Leitung.
    Alles Kriterien, die die Geschwindigkeit massiv beeinflussen können.