
Es steht wieder mal ein Testbericht an. Dieses Mal sind es gleich zwei Geräte. Dank christian, QNAP und Seagate stehen mir Geräte zur Verfügung, mit denen ich umfangreiche Tests durchführen kann. Tests welche ich mit produktiven Geräten wohl eher nicht durchführen könnte, denn diese sollen ja möglichst bald produktiv werden.
Bei den Geräten handelt es sich zum Einen um ein QNAP TS-253D NAS mit 2 Festplatteneinschüben, welches QNAP für Unternehmen und Gamer klassifiziert. Das zweite Geräte ist ein QNAP TL-D400S Erweiterungsgehäuse mit 4 Festplatteneinschüben, welches mit einer Zusatzkarte für den PCIe Steckplatz und SFF-8088 Schnittstelle daher kommt. Bestückt wird das Ganze mit 6 x 8 TB Seagate IronWolf Festplatten vom Modell ST8000VN004.
Im ersten Teil des Berichtes möchte ich Hardware, Design, technische Spezifikation, Erweiterbarkeit sowie Bedienelemente beleuchten.
1. NAS: TS-253D
Wer
schon den einen oder anderen Bericht von mir gelesen hat weiß, dass
ich der einfachheitshalber
den Geräten Name vergebe. Deshalb nenne ich das TS-253D Quendolin.
Wieso jetzt gerade Quendolin? Weshalb
der Name mit Q beginnt dürfte einleuchten – Q
wie QNAP.
QNAP Testgeräte erhalten bei mir weibliche Namen, produktive NAS
männliche Namen. Bei Synology
NAS ist es umgekehrt. Abwechslung muss sein.
1.1 Gehäuse und Design
Das Gehäuse von Quendolin kommt in tiefem Schwarz daher. Nachdem lange bei QNAP Weiß oder helle Farben im Gehäuse bei den kleineren Modellen vorherrschend waren – mit oder ohne ein paar Farbakzente – ist wieder mal Schwarz angesagt. Ich schätze mal, dies soll den edlen Charakter hervorheben und das NAS fürs Wohnzimmer tauglich machen. Zugegen, Schwarz sieht schon viel schicker und stylischer aus als helle Farben, aber leider sieht man hier auch jedes noch so kleine Stäubchen. Zum Erstellen der Photos und Videos für diese Bericht etwas mühsam.
Speziell aber nicht neu sind die abgerundeten Gehäusekanten und die Abdeckung der Festplatteneinschübe. Die abziehbare und arretierbare Abdeckung ist aus halbtransparenten schwarzem Hochglanzkunststoff. Auch dies lässt für mich auf einen Einsatz im sichtbaren Bereich schließen. Rein vom Design her könnte ich mir gut vorstellen dieses NAS im Wohnzimmer oder in einem Gruppenraum sichtbar zu platzieren. Macht schon was her.
Wie immer steht das NAS auf 4 Gummi-Füßchen, die das NAS rutschsicher machen und die Übertragung von Vibrationen minimieren sollen. Der Gummi fühlt sich bei Quendolin weicher als sonst an. Mal sehen, ob sich dies positiv auf die Vibrationsentwicklung auswirkt.
Die Verarbeitung des Gehäuses macht einen sehr hochwertigen und robusten Eindruck, trotz Gehäuse aus Kunststoff.
Insgesamt sind die Masse des NAS sehr kompakt ausgefallen, trotz guter Erweiterbarkeit – aber dazu mehr später.
1.2 Technische Spezifikation
Prozessor |
Intel® Celeron® J4125 Quad-Core 2.0 GHz Prozessor (Burst up to 2.7 GHz) |
Architektur |
64 Bit |
Grafikkarte / Ausgang |
Intel® HD Graphics 600 / 1 x HDMI |
Gleitkommaeinheit |
Vorhanden |
Verschlüsselungs-Engine |
Vorhanden (AES-NI) |
Hardwarebeschle unigte Transkodierung |
Vorhanden |
Systemspeicher |
4 GB SO-DIMM DDR4 (1 x 4 GB) |
Maximaler Speicher |
8 GB (2 x 4 GB) |
Speichersteckplatz |
2 x SO-DIMM DDR4 (Für Dual-DIMM Konfiguration muss ein Paar identischer DDR4-Module verwenden werden) |
Flash-Speicher |
4GB (Dual Boot OS Schutz) |
Laufwerksschacht |
2 x SATA 6 Gb/s, 3 Gb/s |
Laufwerkskompatibilität |
• 3,5 Zoll SATA Festplattenlaufwerke (HDD) • 2,5 Zoll SATA Festplattenlaufwerke (HDD) • 2,5 Zoll SATA SSDs |
Hot-swappable |
Ja |
M.2 SSD Steckplatz |
Optional über PCIe-Adapter |
Unterstützung für SSD-Cache-Beschleunigung |
Vorhanden |
Netzwerk |
2 x RJ45: 2,5 Gbit/s, 1Gbit/s, 100Mbit/s (5 Gbit/s, 10 Gbit/s optional über PCIe-Erweiterung) |
USB-QuickAccess-Port |
Nicht vorhanden |
PCIe-Steckplatz |
1 x PCIe Gen2 x4 Steckplatz (PCIe Bandbreitenbeschränkungen werden die Leistung des NAS bei 10GbE einschränken) |
USB-Port |
• 2 x USB 3.2 Gen1 (1 x Vorderseite) • 3 x USB 2.0 (Rückseite) |
IR-Sensor |
Vorhanden (RM-IR004) |
HDMI-Ausgang |
1x HDMI 2.0 (Auflösung bis 4096 x 2160 @60Hz) |
Audio |
Nicht vorhanden bzw. über HDMI |
Anzeige |
Nicht vorhanden |
LED-Anzeigen |
• Betrieb / Status • LAN • USB • HDD 1 - 2 |
Tasten |
• Power • USB-Kopie mit Tastendruck: USB 3.2 • Reset |
Stromverbrauch |
Festplattenbereitschaft: 8.198 W Im Betrieb: 12.448 W |
Lüfter |
1 x 70mm, 12VDC |
Geräuschpegel |
17.1 db(A) |
Formfaktor |
Tower |
Kensington-Sicherheitsschloss |
Vorhanden |
Abmessungen (H x B x T) |
168 × 105 × 226 mm |
Detaillierte Informationen unter: QNAP.com - Hardwarespezifikation
1.3. Erweiterbarkeit
Die Erweiterbarkeit dieses doch kleinen NAS ist erstaunlich gut.
Angefangen
von der Erweiterung des Speichers über die 2 Speichersteckplätze
für SO-DIMM DDR4-Module. Offizielle lässt sich hier der Speicher
auf max. 8 GB (2 x 4 GB Speichermodule) aufrüsten. Aber ich nehme
an, der Eine oder die Andere wird hier auch den Versuch unternehmen
ob da nicht mehr geht. Die Module sind recht einfach zugänglich.
Zum Auf- oder Umrüsten des Speichers
bzw. deren Module müssen nur 2 Schrauben mit
dem
Gehäuse entfernt werden, was sehr einfach und benutzerfreundlich
geht. Die Speicher-Module
selbst werden wie üblich nur in die Speichersteckplätze
eingeklickt.
Quendolin verfügt des weiteren über einen PCIe Gen2 x4 Steckplatz für Erweiterungskarten. Dieser wird in diesem Testbericht für die Verbindung zum TL-D400S Erweiterungsgehäuse benötigt. Aber dazu mehr später.
Quendolin nimmt Karten in halber Bauhöhe auf, dafür in voller Länge. Das Ganze ist von Platz her sehr knapp bemessen, was bei so einem kleinen NAS nicht sehr verwunderlich ist. Erweiterungskarten mit sehr hoher Wärmeentwicklung und hohem Aufbau sind hier nicht so geeignet. Mit zusätzlicher Stromversorgung für die Karte sieht es auch schlecht aus. Aber das gibt das 65 Watt Netzteil schon gar nicht her.
05 TS-253D - mit PCIe-Karte.JPG
1.4 Anschlüsse und Bedienungselemente
An Quendolin kann über 2 x USB 3.2 und 3 x USB 2.0 Anschlüsse zusätzliche Geräte angeschlossen werden. Über einen HDMI Anschluss kann auch ein Monitor oder ein TV-Gerät angeschlossen werden. Über 2 x RJ45 mit bis zu 2,5 Gbit/s kann Quendolin ins Netzwerk oder den Switch für weitere Geräte spielen.
Einen zusätzlichen Audio Ein- oder Ausgang gibt es hier nicht mehr. Dies muss über HDMI oder USB gemacht werden.
Dann der Frontseite gibt es den üblichen Schalter zum Ein- und Ausschalten des NAS. Dieses Modell verfügt über eine Taste zum Erstellen von Backups / Kopien per Tastendruck mit einem am Front-USB-Anschluss angeschlossen USB-Medium.
Zusätzlich gibt es je ein LED für Betrieb / Status, LAN, USB und HDD 1 – 2.
An der Rückseite befindet sich noch der übliche Reset-Schalter zum Zurücksetzten des NAS.
1.5 Diverses
Das TS-253D verfügt nur über einen einzigen Lüfter, der mit 70mm gerade noch so ins Gehäuse passt. QNAP scheint hier jeden mm maximal auszunutzen. Das gefällt.
Die Halterungen / Schlitten für die Festplatten sind zwar aus Kunststoff, verfügen aber über Schwingungsdämpfer aus Gummi. Die Montage für 3,5“ Festplatten erfolgt per Klipp-Verschluß ohne Schrauben, was eine Montage sehr schnell, einfach und benutzerfreundlich macht. So ist eine defekte Festplatte gegeben Falls schnell getauscht. Die 2,5“ Festplatten werden mit den selben Halterungen verbaut, benötigen dann aber Schrauben.
2. Erweiterungsgehäuse: TL-D400S
Bis jetzt hatte ich noch mit keinem Erweiterungsgehäuse von QNAP zu tun. Ist also eine Premiere für mich. Und wie benenne ich nun das Erweiterungsgehäuse TL-D400S? Nennen wir es mal Ella – E wie Erweiterungsgehäuse.
2.1 Gehäuse und Design
Ella kommt genauso wie Quendolin in schwarzem Design daher. Auch dieses Gehäuse ist aus Kunststoff, allerdings mit etwas rauerer Oberfläche, so dass es auf den ersten Blick wie ein Metallgehäuse aussieht.
Das Design kommt etwas schlichter und funktionaler als Quendolin daher, aber eigentlich genau so wie ich es am liebsten habe. Die 4 Festplatteneinschübe sind nicht verkleidet, dafür lässt sich jede Festplatte abschließen und vor unerlaubtem / unbeabsichtigtem Entfernen schützen. Vor Diebstahl schützt dies freilich nicht, denn auch hier sind die Festplatten-Befestigungen auch Kunststoff. Mal angesehen davon lässt sich das Erweiterungsgehäuse problemlos mitnehmen.
Was ich in diesem Fall jetzt ein wenig schade finde, ist dass Ella eckige und Quendolin runde Gehäusekanten hat. Auch ansonsten passen beide Modelle vom Design her so nicht direkt zusammen, schwarz hin oder her, und dies obwohl beide Modelle neu sind.
2.2 Technische Spezifikation
Nicht erschrecken. Bei der untenstehenden technischen Spezifikation kommt sehr oft „nicht vorhanden“ vor. Das TL-D400S ist nicht etwa ein schlechtes Gerät, sondern schlicht weg kein NAS sondern eben nur ein Erweiterungsgehäuse. Um zu verdeutlichen inwiefern sich ein NAS von einem Erweiterungsgehäuse unterscheidet und was in einem NAS normalerweise zusätzlich verbaut ist, habe ich die Punkt in der Tabelle stehen lassen.
Prozessor |
Nicht vorhanden |
Grafikkarte / Ausgang |
Nicht vorhanden |
Systemspeicher |
Nicht vorhanden |
Flash-Speicher |
Nicht vorhanden |
Laufwerksschacht |
4 x SATA 6 Gb/s, 3 Gb/s |
Laufwerkskompatibilität |
• 3,5 Zoll SATA Festplattenlaufwerke (HDD) • 2,5 Zoll SATA Festplattenlaufwerke (HDD) • 2,5 Zoll SATA SSDs |
Hot-swappable |
Keine Angaben |
M.2 SSD Steckplatz |
Nicht vorhanden |
Netzwerk |
Nicht vorhanden |
Host Schnittstelle |
1 x SFF-8088 |
USB-QuickAccess-Port |
Nicht vorhanden |
PCIe-Steckplatz |
Nicht vorhanden |
USB-Port |
Nicht vorhanden |
IR-Sensor |
Nicht vorhanden |
HDMI-Ausgang |
Nicht vorhanden |
Audio |
Nicht vorhanden |
Anzeige |
Nicht vorhanden |
LED-Anzeigen |
• Status • Link • Lüfterfehler • HDD 1 - 4 |
Tasten |
• Power |
Schalter |
• Audio-Alarm: ein / aus • Lüfter-Geschwindigkeit: 4 Stufen |
Stromverbrauch |
Festplattenbereitschaft: 8.198 W Im Betrieb: 12.448 W |
Lüfter |
1 x 120 mm, 12VDC |
Geräuschpegel |
20,1 db(A) |
Formfaktor |
Tower |
Kensington-Sicherheitsschloss |
Vorhanden |
Abmessungen (H x B x T) |
168,5 × 160,2 × 219 mm |
Detaillierte Informationen unter: QNAP.com - Hardwarespezifikation
2.3 Erweiterbarkeit
Der Punkt der Erweiterbarkeit ist bei Ella schnell abgehandelt. Da gibt es nichts zu erweitern. Man kann 4 Festplatten, HDD oder SSD in 3,5“ oder 2,5“ Größe, einbauen und das war es dann auch schon.
2.4 Anschlüsse und Bedienungselemente
An der Front gibt es 7 LEDs je für Status, Link, Lüfterfehler und HDD 1 bis 4.
An der Rückseite befindet sich der Ein-Aus Schalter. Des Weiteren ein Schalter zum Ein- und Ausschalten des Audio-Alarms sowie ein Schalter für die Lüftersteuerung. Hier kann der Lüfter auf Automatik oder 3 verschiedene Geschwindigkeits-Stufen geschaltet werden.
Auf der Rückseite befindet sich auch die einzige Schnittstelle / Anschluss des Erweiterungsgehäuses: eine SFF-8088 Host-Schnittstelle.
2.5 Diverses
Dem Erweiterungsgehäuse liegt die passende Erweiterungskarte für den PCIe-Steckplatz und das passende Verbindungskabel für die SFF-8088 Schnittstelle bei.
QNAP schreibt dazu:
Das TL SATA JBOD unterstützt Multi-Lane SATA 6Gb/s Übertragung , und jede SATA-Lane wird direkt mit einer einzelnen SATA Festplatte verbunden, um die Leistung zu erhöhen. Mit dem 1-1 Hochgeschwindigkeitskanal bietet das TL SATA JBOD eine hervorragende Übertragungsleistung.
Bildquelle: QNAP.com
Da
sollte eigentlich ordentlich was an Durchsatz möglich sein. Aber wir
werden sehen.
Leider lässt sich Ella nicht per USB oder eSATA anschließen, zumindest nicht so ohne weiteres. Somit eignet sich das Erweiterungsgehäuse weniger für Notebook etc, da hier der Einbau der Erweiterungskarte normalerweise nicht möglich ist.
3. Festplatten: Seagate IronWolf ST8000VN004
Bestückt werden beide Geräte mit Seagate IronWolf Festplatten (HDD) vom Modell ST8000VN004 mit 8 TB Kapazität.
3.1 Technische Spezifikation
Kapazität |
8 TB |
Modell |
ST8000VN004 |
Format |
3,5“ |
Schnittstelle |
SATA 6 Gb/s |
Unterstützte Laufwerksschächte |
1 - 8 |
Aufzeichnungstechnik |
CMR (Conventional Magnetic Recording) |
Sensor für Rotationsvibrationen |
Ja |
Zwei-Ebenen-Auswuchtung |
Ja |
Fehlerbehebungskontrolle |
Ja |
Max. kontinuierliche Datenübertragungsrate |
210 MB/s |
Umdrehungsgeschwindigkeit |
7‘200 rpm |
Cache |
256 MB |
Mittlere Betriebsdauer zwischen Ausfällen (MTBF) |
1 Mio. Stunden |
Beschränkte Garantie |
3 Jahre |
Leistung: Betrieb |
8,8 Watt |
Leistung: Leerlauf |
7,6 Watt |
Leistung: Standby |
0,6 Watt |
Betriebstemperaturen |
5 – 70°C |
Lautstärke: Leerlauf |
2,8 Bel |
Lautstärke: Suche |
3,2 Bel |
Gewicht |
722 Gramm |
Detaillierte Informationen unter: seagate.com - Datasheets
3.2 Diverses
Eine Sonderstellung nehmen die Seagate IronWolf Festplatten bei QNAP mit dem IronWolf Health Manager (IMH) ein.
Das IronWolf Health Management (IHM) von Seagate® (verfügbar in ausgewählten QNAP NAS) hilft Ihnen, die Integrität Ihrer Daten kontinuierlich zu schützen. Wenn Sie IronWolf™ oder IronWolf Pro Festplatten verwenden, wird die Systemzuverlässigkeit insgesamt verbessert, indem den Benutzern umsetzbare Präventions-, Interventions- und Wiederherstellungsoptionen zur Verfügung gestellt werden.
Quelle: QNAP.com
Die Seagate IronWolf Festplatten sind die einzigen Festplatten die dies in dieser Form unterstützen. Mal sehen ob Quendolin und Ella dies auch unterstützen.
Detaillierte Angaben dazu siehe hier:
https://www.qnap.com/solution/ihm/de-de/
4. Zwischenfazit
Herrje, ist wieder mal ein langer Artikel geworden und obwohl dies nur der 1. Teil ist. Aber Ihr kennt mich ja inzwischen. Deshalb halte ich mich mit dem Fazit kurz, denn ich brenne schon darauf die Geräte auf Herz und Nieren zu testen.
Kurzum:
Die technischen Daten sehen gut aus, Verarbeitung gut, Ausstattung
gut. Was soll da eigentlich schiefgehen. Wir werden sehen.
Kommentare 10
chef1
Vielen Dank für den Start diesen Reviews. Aber sowohl bei diesem Teil Hardware als auch bei einem kommenden Teil Software macht ein eigener Abschnitt zur Standardhostschnittstelle durchaus Sinn. Ich gehöre zu Anwendern, die nicht beruflich mit Design, Planung oder Administration von Rechenzentren zu tun haben, und daher eher zufällig kürzlich etwas über diese Hostschnittstelle gelesen habe, und sei es auch nur als Ausblick oder zur Vertiefung für interessierte Leser. Von daher wäre ein solch eigenständiger Teil in Abgrenzung zu (e)SATA und USB sinnvoll, ebenso wie zu Adaptern. Das macht die Ausführungen auf der QNAP-Seite verständlicher, da auch dort entsprechendes Wissen vorausgesetzt wird, wenn dort verschiedene Einsatzszenarien für das Erweiterungsgehäuse kurz vorgestellt werden. In Rechenzentren sind SAS-Schnittstellen ja verbreiteter, und gibt es auch für einige Enterprise-NAS von QNAP.
Es bleibt abzuwarten, was sich im Bereich von Kabeln und Adaptern tut, wenn am kommendem Monat die ersten SAS-4 SSDs verfügbar werden, in Ergänzung zu den bisherigen SAS-3 und SAS-2 Speichern. Und habe jetzt nicht recherchiert, in wie weit Adapter von USB-C oder eSATA auf miniSAS SFF-8088 existieren, um Bezug zu nehmen zu Deiner Bemerkung zur direkten Verwendung an Notebooks. Ich vermute, dass es dafür solche Adapter gibt, die aber die SAS-Schnittstelle nicht voll ausnutzen können.
Mavalok2 Autor
Es ist durchaus geplant noch das eine oder andere Wort zur Hostschnittstelle zu verlieren. Aber so wie ich das Schema von QNAP (siehe oben im Artikel) interpretiere, handelt es sich zwar um ein SFF-8088 Kabel und Stecker, aber nicht um SAS sonder SATA. Kannte ich bis dahin so auch noch nicht. Weiß jetzt nicht ob dies so vorgesehen ist oder von QNAP so weiterentwickelt wurde. Wobei ja dem Kabel / Stecker so ziemlich egal sein dürfte mit welchem Protokoll die Daten verschickt werden.
Wird wohl schon an SAS-5 weiterentwickelt.
Bezüglich Adapter für Notebooks:
Ich dachte da in erster Linie an Erweiterungen für PCIe Steckplätze für Notebooks. So sollte auf jeden Fall das TL-D400S auch an einem Notebook betrieben werden können. Allerdings sind solche Erweiterungen auch nicht gerade üblich und billig. Sehr wahrscheinlich auch nicht für jedes Notebook geeignet.
chef1
Es würde mich wundern, wenn hier QNAP sich die Mühe macht, proprietär etwas weiterzuentwickeln. Ausschließen kann ich es allerdings auch nicht. Wie bereits geschrieben, bin ich nicht der Fachmann für Rechenzentrumsinfrastruktur und deren verfügbare Speichersysteme. (Lediglich auf oberster Ebene sind mir einige Optionen bekannt.) Von daher wäre meine Vermutung eher, dass hier entweder volle SAS-Unterstützung oder eine ausgewählte Teilmenge an Modis des SAS-3 -Standards implementiert sei. Vielleicht hast Du ja einen Bekannten zum Aufbau von Rechenzentren, der die mit einem entsprechenden Protokolltester mal einen tieferen Blick darauf werfen kann. SFF-8088 (und SFF-8644) sind jedenfalls externe mini-SAS-Schnittstellen, -Kabel und -Stecker, soweit ich verstanden habe. Und an eine SAS-Schnittstelle kann auch SATA angeschlossen werden, nur nicht umgekehrt. Siehst Du auch an entsprechenden m.2-SSD-Karten, die es auch in Ausführungen mit SAS, SATA und NVMe gibt. Oder was sagt Dir die Angabe in der QNAP-Produktbeschreibung, dass über ein (SFF-8088) Kabel 4x SATA übertragen werde. Hast Du etwa schon mal ein 4-fach-SATA-Kabel gesehen, an das sich 4 SATA-Festplatten anschließen liessen? Oder ist dies nicht vielmehr eine Beschreibung eines Modus von SAS, zur Anbindung von mehreren SATA-Festplatten? Und bei internem SAS-Anschluss lassen sich daran ja auch nicht nur SAS-Festplatten anschließen und betreiben, sondern auch SATA-Festplatten.
Naja. Ich komme noch aus Zeiten, bei denen man zwischen Laptops und Notebooks unterschieden hat, und diese Begriffe noch nicht synonym verwendete. Damals gab es in Laptops noch Platz für Steckkarten mit solchen Platzanforderungen (und anderen Hostschnittstellen). In Notebooks reicht typischerweise der Platz nicht dafür aus, auf Grund von deren kompakteren Bauweise. Da kommen eher kleinere Formate zum Einsatz, um typischerweise SSDs oder WLAN-Karten anzuschließen, und die nicht nach außen geführt werden.
Wie bereits geschrieben, kenne ich von Notebooks diverse Schnittstellen, die nach außen geführt werden. Und da kämen am ehesten USB-C (und immer seltener) eSATA (oder noch seltener FireWire) in Frage. Adapter an solchen Schnittstellen dürften einen SAS-Bus nicht ausreizen können, aber mutmaßlich einen Betrieb und Anschluß erlauben. Siehe auch Begründung in der Produktbeschreibung, warum QNAP nicht eSATA oder USB-C als Anbindung diesen Erweiterungsgehäuses gewählt hat. Solche Adapter wären m.E. daher auch nicht für den Regelbetrieb an einem Notebook gedacht, sondern für einen Störungsfall an einem Regelanschluß eines Speichersystems dennoch Daten alternativ von einem Notebook aus auslesen oder sichern zu können.
Mavalok2 Autor
Habe gerade gesehen, dass es Kabel und Adapter gibt die 4x SATA über einen SAS-Anschluss haben. Das würde auch erklären wieso das TL-D800S 2x SFF-8088 und das TL-D1600S 4x SFF-8088 Kabel zum Anschluss benötigt. In diesem Fall ist dies wohl so vom SAS-Standard vorgesehen.
Muss noch ein wenig recherchieren, aber sieht nach einer SAS zu 4x SATA Geschichte aus.
warpcam
Ein sehr guter Start des Reviews, freue mich schon auf die Fortsetzung
Eine Frage hätte ich auch schon:
Wo genau befinden sich die 2 USB 3.1 Anschlüsse? Ich hoffe, die sind hinten, zwecks Anschluss von Backup-Platten.
Mavalok2 Autor
Es sind nur USB 3.0 Ports, oder wie es neu und von QNAP auch bezeichnet wird USB 3.2 Gen1. Ein Port ist vorne und einer hinten.
chef1
Kann es sein, dass Du in Deiner Antwort etwas durcheinander bringst, während es im Artikel wohl richtig steht?
Meiner Erinnerung nach ist USB 3.0 und USB 3.1 Gen1 das gleiche, ebenso wie USB 3.2 Gen1 und USB 3.1 Gen2. Oder bringt jetzt meine Erinnerung mich durcheinander?
Laut Datenblatt handele es sich bei den schnelleren Anschlüssen um USB 3.2 Gen1 und folgerichtig vom Fragesteller auch als USB 3.1 Anschlüsse bezeichnet.
Mavalok2 Autor
USB 3.2 Gen1 ist ehemals USB 3.0. USB 3.2 Gen2 ehemals USB 3.1 oder USB 3.1 Gen2 und schneller ist USB 3.2 Gen 2x2. Viel unglücklicher hatte man die Beziehungen wohl nicht wählen können. In Quendolin sind aber die erste Generation also ehemals USB 3.0 verbaut.
warpcam
Passt schon so. USB 3.0 = USB 3.1 Gen1 = USB 3.2 Gen1.
Egal wie es heißt, das Problem ist und bleibt die unpraktikable Anzahl der USB 3 Ports. Nur 1 Port hinten (der Rest nur USB 2.0) ist für Backup-Zwecke absolut unzureichend. Wer schließt schon vorne eine Backup-Platte an? Mein altes 253pro hatte bereits ausschließlich USB 3.0 Ports und zwar 2 hinten und 1 vorn. Beim x53D kann man Ports nur per teurer PCIe-Karte nachrüsten, dann ist der Slot aber für andere Dinge blockiert. M.E. ist das ein ganz klarer Design-Fehler und nicht zeitgemäß. Schade, der Rest der Ausstattung ist sehr gut. Anwendern, die nur per LAN backuppen, wirds egal sein.
Mavalok2 Autor
Mit einem USB-Hub ist das Problem auch gelöst, wenn auch nicht so elegant wie bei internen Ports.