selbst dem Support von QNAP sind diese Geräte meist nicht bekannt.
Kann ich nicht beurteilen. Eine so allgemeine Aussage halte ich für unzutreffend. Aber es mag durchaus sein, dass einzelne Mitarbeiter in dieser Hinsicht (noch) nicht das ganze Produktspektrum im Blick haben, das noch unter Support steht. Und Ende diesen Jahres fallen wohl zahlreiche ältere Produkte endgültig aus dem Support. Kann also auch mit Effizienzfragen bei der Einarbeitung neuer Mitarbeiter und Mitarbeiterfluktuation zu tun haben. Andererseits benutzen eine nicht unerhebliche Anzahl von Anwendern ihre Geräte auch noch lange über jegliches Supportende hinaus. Ist bei PC-Betriebssystemen auch nicht anders.
die entsprechende firmware heruntergeladen
Das ist nicht die Systemfirmware sondern das Betriebssystem. Steht auch deutlich angezeigt in der Markierung direkt oberhalb der Tabelle. QNAP ist da etwas irreführend in der Begrifflichkeit. Oftmals bezeichnen sie in Ihren Pressemitteilungen und an manchen, prominenten anderen Stellen das Betriebssystem mit dem Begriff Firmware. Und unter dem von Dir bezeichneten Link steckt zwar der Begriff Firmware in der URL, aber auf der Webseite kannst Du nichts von Firmware lesen, sondern statt dessen zutreffend von Betriebssystem.
I.d.R. ist Systemfirmware nicht in die Webseiten integriert. Der Support rückt wohl Systemfirmwareupdates überwiegend nur bei entsprechenden Supporttickets und Geräteproblemen heraus. Aber die Anleitung zum Einspielen solcher Updates ist in die Webseiten integriert und habe ich Dir den Link geschrieben.
Ich kenne mich im System unter Linux im Zugriff per SSH zu wenig aus, als dass ich mir zutraue über init-dateien und logs zu recherchieren, bei welchen eine Änderung der Konfiguration implementiert ist.
Solange Du nur Lesezugriff verwendest, brauchst Du da keine Angst zu haben. Wer mit der Kommandozeile nicht so vertraut ist, braucht vermutlich mehr Eingewöhnungszeit. Vieles ist wie bei Standardlinux, einiges eher wie bei embedded Linuxsystemen. Zu ersteren gibt es viel Literatur, auch frei zugänglich. Die Doku bei Ubuntu finde ich da einen guten Einstieg. Und das wichtigste Protokoll über die Bootphase wird auch mit dem Befehl dmesg angezeigt. Ob es da bei embedded Systemen noch andere Protokolle gibt, eventuell mit anderem Ablageort, habe ich (bislang) nicht recherchiert. Könnte auch von der Bootkonfiguration abhängen, dass erweiterte Protokollierung dieser Frühphase des Betriebssystems möglicherweise nur mit entsprechender Kommandozeilenerweiterung des Bootloaders erfolgt. Da habe ich noch nicht recherchiert, welche da bei QNAP verwendet wird, eventuell auch noch abhängig von Gerätegeneration. Hatte bislang unter Linux mit etwa einer Handvoll zu tun. Aber ich habe den Eindruck, Du suchst da noch an der falschen Stelle, für eine zu späte Bootphase. Du musst da vermutlich in wesentlich frühere Bootphasen nachschlagen. Daher mein Verweis auf den Zugang zur Systemfirmware (von vielen als BIOS bezeichnet). Was dort deaktiviert wird, kann normalerweise in einer späteren Bootphase auch nicht erkannt oder initialisiert werden. Es ist diese Systemfirmware die für eine erste Phase von Erkennung und Initialisierung sorgt, lange bevor das Betriebssystem gestartet wird. Das Betriebssystem fragt dann oftmals diese Systemfirmware nach den bereits gefundenen Komponenten ab, um sich damit selbst einzurichten, seine zu ladenden Treiber mitzubestimmen und diese dann zu initialisieren. Nur manche Komponenten benötigen eine ergänzende Initialisierung durch das Betriebssystem.
Im Rahmen des Bootvorgangs werden über die init-Tasks die einzelnen Systemkomponenten initialisiert und eingebunden.
Wie eben geschrieben, dürfte dies nur teilweise zutreffen. Die Einbindung ist zutreffend. Die Initialisierung erfolgt der Komponenten erfolgt nur zu einem kleineren Teil darüber. Und vieles der Festlegung und Konfiguration erfolgt eben bereits zuvor von der Systemfirmware. Deshalb ist es so wichtig, dass Du dort nachsiehst. Die Hardwareerkennung des Betriebssystems geht dann diverse Tabellen der Systemfirmware durch, um diese Komponenten dann ins Betriebssystem einzubinden. In wie weit diese moderne Systemfirmware bei Linux auch nach der Bootphase noch verwendet wird, weiß ich nicht. Zu Zeiten von BIOS wurden diese nur für die Bootphase verwendet, weil die Systemarchitektur von BIOS an verschiedenen Stellen nicht für Multiprocessing geeignet war. Und Linux und heutige Windowssysteme sind Multiprocessingsysteme. Es gab aber auch noch andere Gründe zur Ablösung von BIOS. Und es gab durchaus auch größere Gerätekategorien, die noch nie so eine eigene Softwarearchitektur hatten wie BIOS sondern schon immer ein anderes Design für seine Systemfirmware verwendete. Wurde m.W. bis heute nicht alles in PC-Systeme oder embedded PC-Systeme übernommen.
Der Bootvorgang bei einem PC unterscheidet sich maßgeblich von einer QNAP zumal hier die eingebauten Platten kpl. außen vor bleiben.
Stimmt so nicht. Es gibt konventionelle PCs, embedded PCs und Industrie-PCs. Die Übergänge erscheinen mir fliessend. Ich habe den Eindruck, dass sich QNAP an embedded PCs orientiert. Wenn Du diese nicht kennst, kann schon der Eindruck entstehen, dass dies sich deutlich unterscheidet. Und auch dort gibt es unterschiedliche Philosophien. So ist z.B. dynamischer Hauptspeicher nicht unbedingt selbstverständlich bei solchen Systemen. In dieser Hinsicht erscheinen mir die QNAP NAS eher wie Industrie PCs. Aber für die frühe Bootphase kommen sie mir wie embedded PCs vor.
Und ich habe immer noch nicht verstanden, was Du hier mit dem Umgang mit internen Festplatten bzw. Datenträgern meinst. Vielleicht solltest Du auch einmal uneingeschränkte Systemfirmware für klassische PCs kennenlernen. Kann es sein, dass Du da bisher ausschließlich zusammenkastrierte OEM-Varianten kennengelernt hast? Und es gibt durchaus auch manche OEMs, die die Systemfirmware nur wenig anpassen, und nicht zusammenstreichen, und teilweise unzureichend konfigurieren und befüllen. Jedenfalls lassen sich solche Systeme, soweit nicht durch OEM-Anpassung verhindert, auch so konfigurieren, dass sie operatorlos für den Langzeitbetrieb ohne viel Peripherie betrieben werden können, möglicherweise einschließlich Fernzugriff. Für Fernzugriff braucht es meist eine Zusatzkomponente (in Hardware), die z.B. auch bei Servern zum Einsatz kommen, einschließlich Workstations und PC-Servern.
Die QNAP NAS (und m.W. auch TAS) haben als internen Datenträger immer das, was von QNAP (u.a.) als DOM bezeichnet wird. Daher können diese Geräte auch ohne interne Festplatte booten. Die Systeme verhalten sich unterschiedlich in einer späten Bootphase, je nachdem ob interne Festplatten erkannt wurden oder nicht. Aber das meinst Du vermutlich nicht. Allerdings ist Deine Ausdrucksweise an dieser Stelle so komprimiert, dass ich nicht verstehe, was Du da meinst.
Den Rest meiner Antwort musste ich wieder streichen wegen Längenbeschränkung in der Forumsoftware. Kurz gesagt, eine umfassende Doku des Bootvorgangs von QTS-Systemen ist mir nicht bekannt. Du findest Teile bei QNAP, Teile in diesem Forum und Teile im englischsprachigen Forum. Aber bislang vermute ich, dass Du dies gar nicht brauchst, sondern Dich auf Zugang und Konfiguration der Systemfirmware fokussieren solltest. Es könnte ausreichen und Dir bekannter vorkommen. Zugang habe ich bereits im vorausgehende Beitrag beschrieben.