aus linux-praxis.de - gekürzt und ergänzt von mir - man braucht keinen Wins-Server
Neben der Auflösung der NetBIOS-Namen in IP-Adressen hat der NMBD noch eine weitere Aufgabe, die bei Windows-Netzen eine große Rolle spielt. Er verwaltet die Informationen, welcher Rechner welche Dienste anbietet, die sogenannte Browsing-Liste. Diese Liste ist die Information, die ein Windows-Client in seiner Netzwerkumgebung sieht. Die Informationen über die angebotenen Dienste werden über ein spezielles Protokoll von Rechner zu Rechner weitergeleitet, wobei jeder Rechner selbst nicht nur seine eigenen Freigaben auflistet, sondern auch die der ihm bekannten anderen Rechner.
Um den Netzwerkverkehr geringer zu halten, können einzelne Rechner in einem NetBIOS-Netz als Browsing-Master auftreten, also den Dienst anbieten, Browsing-Listen anderen Rechnern anzubieten.
Eine häufige Verwechslung ist die, dass WINS-Server und Browsing-Server gleichgesetzt werden. Das ist definitiv falsch. Ein Browsing-Server ist ein WINS-Client.
Wenn ein Rechner, der von sich behauptet, er sei Browsing-Server, ans Netz geht (angeschaltet wird), dann findet eine "Wahl" zwischen all den Rechnern statt, die diese Fähigkeit anbieten. Der Rechner, der diese Wahl gewinnt, wird dann zum Local Master Browser und bedient alle anderen Rechner des NetBIOS-Netzes mit Informationen über Freigaben.
Standardmäßig arbeitet Samba nicht als Master-Browser, sondern nutzt die Browsing-Informationen anderer Rechner.
Ist ein Netz in verschiedene (geroutete) Subnetze aufgeteilt, die keine gemeinsamen Broadcast Aufrufe haben, dann existiert neben dem Local Master Browser noch der sogenannte Domain Master Browser. Der Begriff Domain fasst hier das gesammte Netz zusammen und ist nicht zwingend identisch mit einer NT-Domain. In einem solchen Netz fragen die lokalen Master Browser jeweils den Domain Master Browser nach seinen Informationen. Die Windows-Workstations arbeiten wiederum mit ihrem lokalen Master-Browser und erhalten dort aber wiederum alle Informationen, auch die anderer Subnetze.
[global]
...
local master = yes
preferred master = yes
os level = 65 (besser den wert gleich auf 128 oder größer)
...
local master = yes
Mit dieser Angabe wird festgelegt, dass sich der Samba-Server als Master-Browser für seine Arbeitsgruppe zur Verfügung stellt, bei der "Wahl" also antritt.
preferred master = yes
Diese Angabe erzwingt beim Start von nmbd die "Wahl" und verschafft dem Samba-Rechner einen gewissen Vorteil, sie zu gewinnen.
os level = 65
Diese Angabe ist ein ganzzahliger Wert, der bestimmt, welche Chance der Samba-Server hat, um die Wahl zum Master-Browser einer Workgroup innerhalb der Broadcast-Zone zu gewinnen. Je höher der Wert ist, um so größer ist die Chance, die Wahl zu gewinnen. Ein Wert von 0 wird von jedem Windows-Rechner überboten. Windows 3.11/95/98 benutzt den Wert 1, ein NT-Server benutzt den Wert 32. Der Wert 34 würde also jeden NT-Rechner schlagen, aber selbst dann können noch verschiedene Samba-Server untereinanderausfechten, wer Master-Browser wird. Der maximale Wert ist 255.
Wenn auserdem noch gewünscht wird, dass unser Samba-Server noch zum Domain-Master (siehe oben) wird, dann muß noch die Zeile
domain master = yes
zugefügt werden. Das macht aber nur Sinn, wenn das Netz über Router in mehrere Subnetze aufgeteilt ist, die keine Broadcast-Zone darstellen.