Beiträge von martin.g

    Hallo,


    Mein TS-469L (welches ich um Weihnachten 2013 gekauft habe) ist scheinbar defekt. Amazon nimmt es zurück und schreibt den Kaufpreis gut. Nun habe ich die Wahl, wieder das TS-469L oder auf Synology zu wechseln.
    Aber mal der Reihe nach.
    Besonders stabil lief das Gerät schon zu Beginn nicht, aber bisher hatte ich es immer auf die Firmware geschoben, denn wer Beta installiert (4.1.0 Build 1220), der bekommt unter Umständen eben auch Beta Stabilität. Wenn ich zu viel gleichzeitg am Gerät machte, dann reagierte es manchmal nicht mehr. Manchmal reagierte es auch einfach so nicht mehr, musste dann aus- und wieder eingeschaltet (4s Power Button) werden und solche Sachen.
    Ende Januar hatte ich dann fertig gespielt und nur noch NFS Share (WDTV Live), Samba (Windows Rechner) und am Rande ein wenig sabnzbd+ genutzt. Dann lief die Box plötzlich fast ein Monat stabil und ich war echt zufrieden mit dem Teil und begann es zu lieben :)


    Nun ja - am Montag Abend musste ich das Gerät mal neu starten und plötzlich ging das Gezicke wieder los. Das Gerät reagiert nach ca. einer halben Stunde nicht. Ich trage Monitor und Tastatur hin - weißgelber Bildschirm, keine Reaktion. Aus- einschalten und das Gerät startet. Ich schaue mit meiner Frau etwas auf der WDTV. Bild friert ein. WDTV neu gestartet - Quelle nicht mehr vorhanden. Wieder zum NAS, reagiert nicht mehr. Neu gestartet, er bootet irgendwie falsch so als ob keine Platten angesteckt wären. Ich komme bis zum Login, muss mich mit admin:admin amelden und ich bin auf Standard Einstellungen. Reboot. Er hängt nach dem BIOS bei "0 ." unmittelbar vor "Decompressing Linux". Reboot. NAS läuft wieder, ich kann die nächste halbe Stunde WDTV schauen. Es geht wieder nichts mehr. Feierabend für Montag Abend, Reboot.
    Es ist Dienstag, meine Frau ist daheim und muss für eine Fortbildung auf ihr Netzlaufwerk zugreifen. Klappt. Etwa drei Stunden später klappt es nicht mehr, die Box hat sich wieder verabschiedet. Ich ringe mich durch, die Box neu zu installieren und sicherheitshalber auf die Stable 4.0.5 zu gehen. Sicherheitshalber bestelle ich auch noch eine neue WD Red 3TB per Express, um auch Festplatten Fehler auszuschließen.
    Heute (Mittwoch) starte ich die Box ohne Festplatten, weil die neue Platte erst im Laufe des Tages geliefert wird und ich die Firmware auf der Box aktualisieren will. Er hängt wieder bei der 0. Mich beschleicht der Verdacht, dass es nichts mit der Firmware zu tun hat, sondern ein Hardware Fehler ist.
    Ich ziehe einen Ultimate BootCD Stick aus der Schublade und starte MemTest86 v4.1.0
    Freeze nach 10 Sekunden ohne Fehler. Reboot. Ich bleibe im Bootmenü der BootCD hängen. Reboot. Erneuter Versuch. Der Fehler Ticker fängt an, zu laufen und die Highest Error Address zählt ungefähr bis 256MB hoch. Scheinbar ist ein kompletter Chip defekt. Dann wird ne Zeit weiter gesucht und ich sehe nicht hin. Nach einer Zeit ist auch weiter oben noch ein Fehler und die Kiste hängt wieder nach knapp drei Minuten.


    Ich schaue ins Gerät, ob ich den Riegel tauschen kann, aber der scheint verklebt oder versiegelt zu sein und ich werde sicher nicht meine Garantie kaputt machen beim Versuch, QNAPs Fehlerzu suchen. Mittlerweile ist die neue Platte angekommen.


    Ob es nun tatsächlich der RAM ist, der den Hangup verursacht, kann ich nicht sicher sagen - vermute es aber stark. Ob er schon zu Beginn (kleinere) Fehler hatte, weiß ich nicht, hatte dort kein Memtest laufen. Wieso sich der Zustand des RAMs so stark verschlechtert hat, weiß ich auch nicht. Faktisch kann ich das Gerät nun kaum mehr booten.


    Nun stellt sich für mich die Frage: Was tun?
    Ich habe Informatik studiert und bin sehr erfahren im Umgang mit Debian Linux. Das sicherste und billigste wäre, einen Mini PC zu kaufen und dort selbst ein NAS zu betreiben. Aber ich habe mich im Dezember dagegen und für eine "einfach funktionierende Lösung" entschieden. Ich will nicht frickeln, ich will einfach User sein.
    Um die Sache nicht zu verkomplizieren, werde ich mich zwischen QNAP und Synology entscheiden.
    Für QNAP hatte ich mich entschieden, weil die Geräte oder die Marke für mich einfach mehr Charme hatte. Reine Bauchentscheidung, da die technischen Daten nahezu identisch sind.


    Mit der 3er QNAP Firmware habe ich überhaupt keine Erfahrung, habe sofort auf 4.1 aktualisiert. Wenn sinnvoll, würde ich auf 4.0.5 bleiben, aber in eine EOL Version werde ich mich nicht einarbeiten.


    Ein Hardware Problem kann passieren und dagegen sage ich im Prinzip nichts. Meine Kritikpunkte am QNAP sind:
    - Das "Rund-Lauf-Gefühl" hat sich bisher einfach nicht eingestellt.
    - Ich brauche den HDMI Port eigentlich nicht, weil ich das NAS an einen abgelegenen Ort verbannt habe. Initial war es aber ein Entscheidungsgrund für das 469L und ich empfinde es als Frechheit, dass viele Leute Probleme mit dem Feature haben (weil sie es eben nutzen wollen) und nun von QNAP allein gelassen werden unter Verweis auf die Intel-Problematik.
    - Mir erscheint es, als hechle QNAP bzgl. der GUI Synology hinterher. Nun läuft aber QTS 4 noch nicht vernünftig und Synology bringt schon Version 6 raus.
    - Ich wollte mein Problem dem Live Chat schildern. Laut Beschreibung war der Online. Ich habe meine Frage 5 oder sechs mal gestellt und bin immer nach fünf Minuten rausgeflogen mit der Meldung, dass der LiveChat nicht antwortet und ich meine Frage doch bitte per Mail stellen möge. Dann soll das doch bitte nicht angeboten werden. Hatte überlegt, ein Ticket zu eröffnen. Mich dann aber wegen der häufig ggeschilderten langen Reaktionszeit mit unpassendend Textbausteinen sowie des 99% Hardware Defekts dagegen und für eine Abwicklung per Amazon entschieden.
    - Die ständigen Meldungen bzgl. fehlerhafter Firmware Versionen sind für mich ein NoGo. Dass ein NAS nicht Dateiablage und Backup zugleich sein kann, ist mir klar. Aber für mich ist ein Backup Fall etwas außergewöhnliches. Etwas, das nie auftreten sollte und wenn doch, dann habe ich Einschränkungen und entscheide selbst, wie groß diese sind. Sehr persönliche, wichtige Dinge sichere ich ausreichend. Und wenn das NAS in Flammen aufgeht oder eine Festplatte einen kapitalen Schaden hat (gar nichts mehr zu retten - habe ich aber noch nie erlebt), dann weine ich fünf Minuten über meine "unwichtigeren" Daten (also mit x Aufwand wieder beschaffbar), bin froh, dass ich meine "wichtigen" (nicht wieder beschaffbaren) Daten noch habe und weiter geht es. Das heißt aber nicht, dass ich bei jedem Firmware Upgrade bangen will, ob ich wieder von vorne beginnen muss. Dass die Daten unwichtiger sind, heißt nicht, dass sie mir völlig egal sind. Aber eben nicht so wichtig, dass ich den Aufwand treiben will, die geringe Chance eines kompletten Verlusts, abzusichern (und vor allem aktuell zu halten). Wie das im Forum aber teilweise rüberkommt, sollte man ein NAS eher als schnelle Zugriffsmöglichkeit, aber nicht als ansatzweise sicheres Archiv ansehen. Wenn ich einen Debian Server aktualisiere, dann fährt die Kiste im schlimmsten Fall nicht mehr hoch. Aber in knapp zehn Jahren Linux Laufbahn hatte ich es noch nie, dass meine Daten durch ein Update in Gefahr gekommen sind. Naja, vermutlich sind die Daten auch im QNAP Fall noch da und man kann sie über die Shell noch retten, aber von einer Blackbox erwarte ich eigentlich etwas anderes.
    - ich kann es schlecht beschreiben und auch nicht begründen, aber irgendwie kommt es mir vor, als wären die Qualitätsmaßstäbe bei Synology deutlich höher und QNAP eher so ein wenig der asiatische Abklatsch zum gleichen Preis.
    - Ich glaube, dass teilweise die Modellpalette etwas zu breit ist und dadurch jedes einzelne Modell sowohl teurer wird, als auch weniger gut gepflegt werden kann.


    Soviel gegen QNAP - nun zum Pro für QNAP:
    - Es gibt so viele Murks Anbieter, dass QNAP und Synology im preislichen Home Bereich sicher die Speerspitze sind
    - Scheinbar ist die QNAP Material Anmutung höher
    - Es hat sich noch keine absolute Ablehnung eingestellt
    - Scheinbar ist der Synology Support nicht wirklich besser
    - Viele Synology Kunden schielen zu einem QNAP Wechsel. Wenn Synology perfekt wäre, würden sie das sicher auch nicht tun



    So, das war nun deutlich mehr, als ich eigentlich schreiben wollte. Ich bin einfach echt ratlos, was ich nun tun soll. Von Amazon bekomme ich 580€ erstattet und mehr möchte ich auf keinen Fall für das neue NAS ausgeben. Ich habe mich eigentlich nur durch das "Haben Muss" Gefühl zum 469L entschlossen. Wirklich brauchen tue ich die Atom CPU wahrscheinlich nicht, aber irgendwie will ich mich auch nicht davon trennen :)
    Die Problematik wird dadurch verstärkt, dass ich gerade gesehen habe, dass Amazon das TS-469L zur Zeit scheinbar nicht liefern kann. Aktuell finde ich es nur bei Marketplace. Dort will ich aber nicht kaufen, denn eine so unkomplizierte Erstattung des Kaufpreises leistet sich meines Wissens nur Amazon.


    Bei Synology wäre das DS412+ das Pendant und wäre auch lieferbar. Ich habe mich an die QNAP GUI mittlerweile gewöhnt und wäre auch bereit, wieder ein QNAP zu kaufen. Vermutlich werde ich im QNAP Forum auch keine Synology Empfehlung bekommen :) Aber wenn ihr mir Synology noch ein wenig schlechter reden könntet, dann würde es mir auch leichter fallen, auf den Umstieg zu verzichten :)
    Falls ich bei QNAP bleibe, weiß ich nicht, was ich tun sollte. Habe eine WD Red 3TB und 2TB. Plus drei kleinere Consumer Platten auf die ich verzichten könnte. 4 Slot muss also nicht zwingend sein. TS-269Pro wäre eine Option aber das gleiche zahlen für zwei Slots weniger? 269l gibt es ja auch, aber das ist effektiv auc hnur 100€ billige als das 469L war.
    Ich bin wirklich ratlos....


    Viele Grüße
    Martin


    --- EDIT ---


    Ich sehe gerade, dass das Synology DS-412+ scheinbar kein VGA hat. Ich weiß nicht, ob das allgemein üblich ist, aber bei der Fehlersuche war es für mich sehr hilfreich, dass ich Monitor und Keyboard anschließen konnte. Also eindeutig ein QNAP Plus.


    Was mir an negativem beim QNAP noch einfällt: Wenn das NAS ordnungsgemäß bootet, dann kommen trotzdem Fehlermeldungen z.B. nicht gefundener Pfade. Teilweise unscheinbar (/bin/md5crypt nicht gefunden), teilweise bedenklicher. Alles in allem für mich aber ein negativer Eindruck, wenn eine komplett fertig ausgelieferte Software nicht mit sich selbst zurecht kommt.

    Das Problem ist, dass ich die richtige Bootreihenfolge nicht kenne. Meines Erachtens ist der HDD-seitige Firmware Teil auf den HDDs 1 und 2. Schiebe ich diese beiden in der Bootreihenfolge aber ganz nach oben, kommt nach wie vor die gleiche Fehlermeldung (ungefähr so: BOOTMGR FAILED. Press Strg+Alt+Entf to reboot).
    Also vermute ich, dass der interegrierte Flashspeicher als erstes booten muss. Der ist aber nirgends explizit aufgeführt und wenn der auch via USB angeschlossen ist, kann ich nicht unterscheiden.

    Hi,
    vielen Dank für den Willkommensgruß!
    Die USB Platten hatten vermutlich alle NTFS. Formatieren am NAS kann ich probieren, wenn ich sicher bin, dass alle Daten endgültig auf dem NAS sind. Auf ext4 vermute ich?
    Im BIOS war ich zuvor nicht. Habe die Bootreihenfolge im BIOS nicht mehr genau im Kopf, aber ungefähr so: USB HDD -> USB CD-ROM -> USB FDD -> HDD 1-4
    Viele Grüße
    Martin

    Hallo,
    kann mir jemand sagen, ob ich das Booten von USB Platte deaktivieren kann? Ich dachte schon, das NAS sei defekt, bis ich einen Bildschirm angeschlossen habe.
    Ich habe im BIOS schon mal experimentiert, aber der interne Speicher scheint auch irgendwie als USB Laufwerk zu laufen.
    Wenn ich eine USB Platte dauerhaft dran habe, möchte ich dieses ja nicht vor jedem Reboot abstecken.
    Viele Grüße
    Martin