Ein, meiner Meinung nach, noch äußerst wichtiges Unterscheidungskriterium zwischen Synology und Qnap:
Sollte einmal (entweder fehlerhaftes FW-Update oder Fehlkonfiguration) das System wegen korrupter Firmware nicht mehr richtig booten, so muss man bei Qnap einen mehr als 20 Punkte umfassenden manuellen "Reperaturplan", nebst Anschluss von Monitor und Tastatur an das System, durchführen. Bei Synology drückt man etwas länger auf den Reset-Knopf und kann dann über den Synology-Finder-SW die aktuelle FW einspielen.
Noch einfacher geht es bei den ReadyNAS-Systemen von Netgear: Einfach im Menü am NAS den Punkt FW-Reinstall auswählen bzw. eine gewisse Zeit auf den Resetknopf drücken und das im Flash befindliche aktuelle FW-Image (ja, das jeweils aktuelle wird zusätzlich zwecks Recovery als Backup im Flash abgelegt!) wird erneut installiert.
Ehrlich gesagt empfinde ich den Bastelweg bei QNAP als eine riesen Katastrophe, zumal er diverse Risiken birgt, da man am offenen Herzen des NAS/Raids hantieren muss!
Als nächstes etwas zum Lautstärkevergleich (hier QNAP 869Pro gegen Syno 1812+):
Grundsätzlich ist das QNAP869Pro lauter und zwar in zweierlei Hinsicht:
1.) Der Minilüfter des QNAP-Netzteils, welcher in identischer Form auch in der Syno existiert ist im Gegensatz zur Syno nach außen geführt und somit gelangen alle hochfrquenten Geräusche direkt nach Außen. Bei der Syno befindet sich der Mini-Lüfter im Inneren des Gehäuse, so dass das Geräusch entsprechend gedämmt wird.
2.) Das Gehäuse des QNAP und auch die Laufwerkskäfige sind ja aus Metall, was zwar hochwertiger als Kunststoff anmutet. dafür werden aber jegliche Laufwerksgeräusche komplett auf das Gehäuse überträgt, welches dann als Resonanzkörper dient und somit die Geräusche (vorallem die Zugriffsgeräusche) entsprechend verstärkt. Somit kann man zwar sagen, das die Konstruktion mit viel Kunststoff bei Syno billiger wirkt, aber gleichzeitig auch die Resonanzen erheblich besser reduziert, als das bei QNAP der Fall ist.
Auch wenn das jetzt alles gegen QNAP spricht, so bin ich kein Syno-Befürworter, denn ich teste gerade das QNAP, da mich das Syno nicht vollends überzeugt, denn ich hatte bereits bei der Einrichtung RAID-Probleme (das Volume konnte ohne erkennbaren Grund nicht mehr erweitert werden), beim Eingreifen der USV schaltet das Syno nur in einen sicheren Modus (sprich unmounted und fährt die Platten herunter), bleibt anschließend aber komplett eingeshaltet und frisst die USV-Batterien weiter (meiner Meinung nach der größe anzunehmende Unsinn!).
Mein derzeitiges Fazit sowohl zu QNAP, als auch zu Syno: Keine wirklichen NAS-Systeme mehr, sondern Universalserver denen man als Abfallprodukt ein Linux-Software-Raid verpasst hat. Weder sind die Systeme speziell auf die Betriebssicherheit ausgelegt, was ja alleine der Katastrophale Weg des Firmwarerestores bei QNAP zeigt, als auch die simple Implementierung von Linux-Software-Raid. Aber auch die Implementierung des Betriebssystem unter Einbeziehung der eigentlichen Datenplatten lässt jeden professionellen Ansatz vermissen und so gibt es, auch im Syno-Forum, ellenlange Threads zu alldem was man denn so abschalten soll, damit irgendwie die Standby-Funktionen der Festplatten funktionieren.
Derzeit bin ich persönlich kurz davor sowohl das QNAP, als auch das Syno wieder zu verkaufen, da ich ein NAS und kein Spielsystem, für alles was es an Software so auf dieser Welt gibt, suche.
Die ReadyNAS-Systeme waren hier noch wirkliche NAS, was man schon daran erkennen konnte, das der Zugang per Telnet grundsätzlich nicht vorgsehen war (auch wenn man es auf eigene Gefahr freischalten konnte), die Systeme ließen sich auch ohne Datenplatten booten, das Raid war (eine Abwandlung vom Linux-Raid) extrem stabil und es gab nur eine handvoll an Zusatzsoftware bzw. zu Beginn sogar ausschließlich die Funktionen die ein NAS benötigt. Leider hat Netgear mit den neuen ReadyNAS-Systemen auf Druck des Massenmarktes auf Basis von Syno und QNAP nun ebenfalls den "Klicki-Bunti", "ich kann alles, aber wenig richtig"-Weg eingeschlagen.
Falls noch jemand einen richtigen NAS-Hersteller kennt (ja, ich kenne Netapp & DSxxxx & Co., sind aber leider 3-5 Preisklassen zu hoch), dann immer her damit.
Mein Fazit zwischen Syno und QNAP: Als einfaches Heim-NAS mit Twonky & Co. mögen sie brauchbar sein, jedes hat seine Vor- und Nachteile, da gibt es keinen Sieger. Ein ernstzunehmendes NAS stellt keines der beiden Systeme dar.
Wer diese Systeme im KMU oder gar professionellen Bereich versucht einzusetzen ist meiner Meinung nach selbser Schuld, wenn plötzlich nichts mehr geht! Hier noch mal ein Beispiel was ich meine: Als Test habe ich bisher nur eine Festplatte in der QNAP. Diese habe ich soeben im laufenden Betrieb gezogen. Daraufhin gab es nach einigen Sekunden einmalig zwei Alarmtöne und im LCD stand (HDD ejected). Ansonsten nichts, keine Eintrag im Logfile, keine eMail (eMail wurde zuvor getestet und hat funktioniert). Nachdem ich die Platte wieder eingeschoben habe, hat das das System nicht interessiert: Es wird weiterhin angezeigt, das die "HDD ejected" sei und in der Datenträgerverwaltung ist von der HDD ebenfalls nichts zu sehen... Sorry, aber das bekommt man mit jeder Linux-Distribution auf diesem Niveau hin (sofern man mit MDADM umgehen kann). Dazu benötigt man kein NAS für 1.000€!