Hallo,
die Oxylbox habe ich auf meiner TS-209 installiert und bin voll und ganz zufrieden. Hier mal kurz meine Erfahrungen und ein Mini-Wiki
Grundsätzliches:
Die Oxylbox wird immer als Ersatz vom Twonky gesehen, das ist aber nur funktionell richtig. Die Oxylbox nutzt den Apache-Server und PHP um die Daten zu verteilen und ist deshalb kein UPNP-Streaming-Server. Das ist dem pragmatischen Anwender dann vollkommen egal, wenn der Streaming-Client die Daten empfangen kann. Dies ist beim Showcenter der Fall. Mein Client ist der X5000 von Helios, der auch prima mit der Oxylbox zurechtkommt. Aus den verschiedenen Technologien leitet sich ein Vorteil ab, dass Twonky und Oxylbox immer problemlos parallel auf der TS aktiv sein können. Damit erledigen sich alle Fragen, wie der Twonky wieder aktiviert werden kann etc.
Warum Oxylbox:
- Administration: Habe mal mit dem Twonky rumgespielt (TS-Firmware 1.5), Administration ist einfach gruselig. Zugegeben, ich war im erweiterten Modus, intuitiv war es trotzdem nicht. Da ich die Videos in Ordnern sortiert ablege, brauche ich keine Sortierung durch den Server.
- Rechtevergabe (USK...): Das war mein eigentlicher Grund für die Installation der Oxylbox. Da wir zwei kleine Kinder haben und die verständlicherweise nicht alle Videos sehen sollen, war für mich die Entscheidung zugunsten der Oxylbox klar. (Deshalb habe ich auch nicht weiter rumadministriert, vielleicht wäre auch noch ein Erfolg herausgekommen). Wird in der Oxylbox die Rechtevergabe aktiviert, dann können einzelne Ordner für verschiedene Nutzergruppen freigegeben werden. Vor dem Fernseher hämmert man dann per Fernbedienung vom Showcenter... sein Passwort ein und sieht mit einem Schlag alle Videos. Persönlich habe ich mir eine Ziffernfolge ausgedacht und einen Nutzer mit diesem Passwort angelegt. Da mein Helios aber ala SMS zuerst Buchstaben beim Drücken der FB-Tasten nimmt, habe ich noch einen zweiten Nutzer mit der Buchstabenfolge angelegt. Jetzt kann ich mit "demselben" Passwort vom PC und mit der FB den "Erwachsenenbereich" freigeben.
- Zusatzfunktionen: Wetteronline-Plugin ist schön, E-Mail-Plugin funktioniert auch prima. Theoretisch sind auch Eigenentwicklungen möglich, allerdings fehlt mir da die Zeit.
Installation:
Hier muss ich sagen, dass ich es pragmatisch mag. Also bitte nicht Unmut äußern, dass es viel schöner und unter Ausnutzung vorhandener Linux-Werkzeuge geht, bei mir muss es einfach funktionieren.
Zuerst habe ich die Oxylbox auf dem PC installiert. Klingt komisch, ist aber erklärbar. Auf dem Rechner werden die Oxylbox und die notwendigen Programme Apache und PHP installiert. Die eigentliche Box befindet sich im Ordner "www". Diesen habe ich auf mein NAS kopiert. Dafür habe ich mir in der Netzwerk-Segment-Verwaltung der TS einen Ordner NAS angelegt und anschließend als Netzlaufwerk verbunden. Wer schon mal per Telnet auf der TS war, hat gesehen, dass der Ordner /share/NAS nur ein symbolischer Link auf /share/MD0_DATA/NAS ist. Spielt aber bei Linux keine Rolle, der Link funktioniert als Verzeichnis einwandfrei. Deswegen schreibe ich auch weiter von /share/NAS als ob es ein Verzeichnis wäre. Den ehemaligen Ordner www habe ich in oxylbox umbenannt.
Jetzt wird es etwas kompliziert, da es mit Telnet und ein paar Linux-Befehlen weitergeht. Zuerst müsst Ihr Euch per Telnet auf der TS einloggen. Das geht natürlich nur, wenn der Telnet-Daemon per Administration aktiviert wird: Systemwerkzeuge |><| telnet aktivieren und Port einstellen.
Jetzt per Telnet auf die TS verbinden: Console öffnen (cmd) und telnet ip-Adresse der TS und Telnetport eingeben (z.B.: telnet 192.168.178.25 11111). Achtung: Port muss mit Leerzeichen getrennt sein und darf nicht mit Doppelpunkt-wie im Browser-an der IP-Adresse hängen!
...login: admin
Passwort, müsst Ihr wissen, meins schreibe ich hier nicht 8-)
Jetzt in den Ordner /usr/local/apache/conf wechseln (cd /usr/local/apache/conf). Datei apache.conf in das freigegebene Laufwerk kopieren. (cp apache.conf /share/NAS). Wer will, kann auch gleich im Verzeichnis mit vi die apache.conf anpassen.
Jetzt braucht Ihr einen Editor, der mit dem Unix-Format umgehen kann (z.B. Ultraedit). apache.conf öffnen und wie folgt ändern.
Im ersten Block gibt es einen Eintrag "Listen ". Davor habe ich den Eintrag "Listen 32323" geschrieben. Das bedeuted, dass der Apache am Port 32323 lauscht.
Am Ende der Datei habe ich folgenden Text ergänzt:
<VirtualHost _default_:32323>
ServerName 192.168.178.25
DocumentRoot "/share/NAS/oxylbox/"
Alias /root/ "/"
<Directory "/">
AllowOverride None
Order allow,deny
Allow from all
</Directory>
</VirtualHost>
Damit wird am Port 32323 ein virtueller Host eingerichtet. Dem habe ich als Namen die IP-Adresse der TS gegeben. DocumentRoot habt Ihr bestimmt wiedererkannt, ist das Verzeichnis mit den Oxylbox-Dateien. Der Alias muss sein, damit später die Videos gefunden werden. Ob die Rechte notwendig sind, weiß ich nicht, da ich die Oxylbox nur im LAN betreibe. Jetzt den Apache (Webserver) unter Administration der TS -> Netzwerk deaktivieren, apache.conf an den ursprünglichen Ort kopieren und Webserver starten.
Jetzt sollte die Oxylbox schon verfügbar sein. Im Browser die Adresse _http://192.168.178.25:32323 eingeben (bei anderer IP oder Port natürlich diese einsetzen und den Unterstrich weg lassen) und der Startbildschirm sollte erscheinen. Diese Adresse habe ich auch im Helios eingetragen. Mein Client verbindet sich beim Start automatisch mit der Oxylbox.
Soweit sollte es für heute genügen. Es gibt nur noch zwei Dinge.
Erstens: weitere Informationen zur Box erhaltet Ihr auf der Homepage der Oxylbox.
Zweitens: Da das NAS nur den Apache 1.3.7 mitbringt, werden nur Dateien (und damit Filme) bis 2GB unterstützt. Es gibt zwar einen Weg, den Apache 2.2 zu installieren, der diese Beschränkung nicht mehr hat, aber ich habe einfach die Videos neu komprimiert.
Vorschaubilder müssen übrigens als JPG neben den Videos abgelegt sein (film.avi -> film.jpg). Persönlich habe ich keine.
Viel Erfolg
zetti