Testbericht – TS-253D mit TL-D400S Erweiterungsgehäuse Teil 1: Die Hardware
Mavalok2
Es steht wieder mal ein Testbericht an. Dieses Mal sind es gleich zwei Geräte. Dank christian, QNAP und Seagate stehen mir Geräte zur Verfügung, mit denen ich umfangreiche Tests durchführen kann. Tests welche ich mit produktiven Geräten wohl eher nicht durchführen könnte, denn diese sollen ja möglichst bald produktiv werden.
Bei den Geräten handelt es sich zum Einen um ein QNAP TS-253D NAS mit 2 Festplatteneinschüben, welches QNAP für Unternehmen und Gamer klassifiziert. Das zweite Geräte ist ein QNAP TL-D400S Erweiterungsgehäuse mit 4 Festplatteneinschüben, welches mit einer Zusatzkarte für den PCIe Steckplatz und SFF-8088 Schnittstelle daher kommt. Bestückt wird das Ganze mit 6 x 8 TB Seagate IronWolf Festplatten vom Modell ST8000VN004.
Im ersten Teil des Berichtes möchte ich Hardware, Design, technische Spezifikation, Erweiterbarkeit sowie Bedienelemente beleuchten.
1. NAS: TS-253D
Wer
schon den einen oder anderen Bericht von mir gelesen hat weiß, dass
ich der einfachheitshalber
den Geräten Name vergebe. Deshalb nenne ich das TS-253D Quendolin.
Wieso jetzt gerade Quendolin? Weshalb
der Name mit Q beginnt dürfte einleuchten – Q
wie QNAP.
QNAP Testgeräte erhalten bei mir weibliche Namen, produktive NAS
männliche Namen. Bei Synology
NAS ist es umgekehrt. Abwechslung muss sein.
1.1 Gehäuse und Design
Das Gehäuse von Quendolin kommt in tiefem Schwarz daher. Nachdem lange bei QNAP Weiß oder helle Farben im Gehäuse bei den kleineren Modellen vorherrschend waren – mit oder ohne ein paar Farbakzente – ist wieder mal Schwarz angesagt. Ich schätze mal, dies soll den edlen Charakter hervorheben und das NAS fürs Wohnzimmer tauglich machen. Zugegen, Schwarz sieht schon viel schicker und stylischer aus als helle Farben, aber leider sieht man hier auch jedes noch so kleine Stäubchen. Zum Erstellen der Photos und Videos für diese Bericht etwas mühsam.
Speziell aber nicht neu sind die abgerundeten Gehäusekanten und die Abdeckung der Festplatteneinschübe. Die abziehbare und arretierbare Abdeckung ist aus halbtransparenten schwarzem Hochglanzkunststoff. Auch dies lässt für mich auf einen Einsatz im sichtbaren Bereich schließen. Rein vom Design her könnte ich mir gut vorstellen dieses NAS im Wohnzimmer oder in einem Gruppenraum sichtbar zu platzieren. Macht schon was her.
Wie immer steht das NAS auf 4 Gummi-Füßchen, die das NAS rutschsicher machen und die Übertragung von Vibrationen minimieren sollen. Der Gummi fühlt sich bei Quendolin weicher als sonst an. Mal sehen, ob sich dies positiv auf die Vibrationsentwicklung auswirkt.
Die Verarbeitung des Gehäuses macht einen sehr hochwertigen und robusten Eindruck, trotz Gehäuse aus Kunststoff.
Insgesamt sind die Masse des NAS sehr kompakt ausgefallen, trotz guter Erweiterbarkeit – aber dazu mehr später.
1.2 Technische Spezifikation
Detaillierte Informationen unter: QNAP.com - Hardwarespezifikation
1.3. Erweiterbarkeit
Die Erweiterbarkeit dieses doch kleinen NAS ist erstaunlich gut.
Angefangen
von der Erweiterung des Speichers über die 2 Speichersteckplätze
für SO-DIMM DDR4-Module. Offizielle lässt sich hier der Speicher
auf max. 8 GB (2 x 4 GB Speichermodule) aufrüsten. Aber ich nehme
an, der Eine oder die Andere wird hier auch den Versuch unternehmen
ob da nicht mehr geht.
Quendolin verfügt des weiteren über einen PCIe Gen2 x4 Steckplatz für Erweiterungskarten. Dieser wird in diesem Testbericht für die Verbindung zum TL-D400S Erweiterungsgehäuse benötigt. Aber dazu mehr später.
Quendolin nimmt Karten in halber Bauhöhe auf, dafür in voller Länge. Das Ganze ist von Platz her sehr knapp bemessen, was bei so einem kleinen NAS nicht sehr verwunderlich ist. Erweiterungskarten mit sehr hoher Wärmeentwicklung und hohem Aufbau sind hier nicht so geeignet. Mit zusätzlicher Stromversorgung für die Karte sieht es auch schlecht aus. Aber das gibt das 65 Watt Netzteil schon gar nicht her.
05 TS-253D - mit PCIe-Karte.JPG
1.4 Anschlüsse und Bedienungselemente
An Quendolin kann über 2 x USB 3.2 und 3 x USB 2.0 Anschlüsse zusätzliche Geräte angeschlossen werden. Über einen HDMI Anschluss kann auch ein Monitor oder ein TV-Gerät angeschlossen werden. Über 2 x RJ45 mit bis zu 2,5 Gbit/s kann Quendolin ins Netzwerk oder den Switch für weitere Geräte spielen.
Einen zusätzlichen Audio Ein- oder Ausgang gibt es hier nicht mehr. Dies muss über HDMI oder USB gemacht werden.
Dann der Frontseite gibt es den üblichen Schalter zum Ein- und Ausschalten des NAS. Dieses Modell verfügt über eine Taste zum Erstellen von Backups / Kopien per Tastendruck mit einem am Front-USB-Anschluss angeschlossen USB-Medium.
Zusätzlich gibt es je ein LED für Betrieb / Status, LAN, USB und HDD 1 – 2.
An der Rückseite befindet sich noch der übliche Reset-Schalter zum Zurücksetzten des NAS.
1.5 Diverses
Das TS-253D verfügt nur über einen einzigen Lüfter, der mit 70mm gerade noch so ins Gehäuse passt. QNAP scheint hier jeden mm maximal auszunutzen. Das gefällt.
Die Halterungen / Schlitten für die Festplatten sind zwar aus Kunststoff, verfügen aber über Schwingungsdämpfer aus Gummi. Die Montage für 3,5“ Festplatten erfolgt per Klipp-Verschluß ohne Schrauben, was eine Montage sehr schnell, einfach und benutzerfreundlich macht. So ist eine defekte Festplatte gegeben Falls schnell getauscht. Die 2,5“ Festplatten werden mit den selben Halterungen verbaut, benötigen dann aber Schrauben.
2. Erweiterungsgehäuse: TL-D400S
Bis jetzt hatte ich noch mit keinem Erweiterungsgehäuse von QNAP zu tun. Ist also eine Premiere für mich. Und wie benenne ich nun das Erweiterungsgehäuse TL-D400S? Nennen wir es mal Ella – E wie Erweiterungsgehäuse.
2.1 Gehäuse und Design
Ella kommt genauso wie Quendolin in schwarzem Design daher. Auch dieses Gehäuse ist aus Kunststoff, allerdings mit etwas rauerer Oberfläche, so dass es auf den ersten Blick wie ein Metallgehäuse aussieht.
Das Design kommt etwas schlichter und funktionaler als Quendolin daher, aber eigentlich genau so wie ich es am liebsten habe. Die 4 Festplatteneinschübe sind nicht verkleidet, dafür lässt sich jede Festplatte abschließen und vor unerlaubtem / unbeabsichtigtem Entfernen schützen. Vor Diebstahl schützt dies freilich nicht, denn auch hier sind die Festplatten-Befestigungen auch Kunststoff. Mal angesehen davon lässt sich das Erweiterungsgehäuse problemlos mitnehmen.
Was ich in diesem Fall jetzt ein wenig schade finde, ist dass Ella eckige und Quendolin runde Gehäusekanten hat. Auch ansonsten passen beide Modelle vom Design her so nicht direkt zusammen, schwarz hin oder her, und dies obwohl beide Modelle neu sind.
2.2 Technische Spezifikation
Nicht erschrecken. Bei der untenstehenden technischen Spezifikation kommt sehr oft „nicht vorhanden“ vor. Das TL-D400S ist nicht etwa ein schlechtes Gerät, sondern schlicht weg kein NAS sondern eben nur ein Erweiterungsgehäuse. Um zu verdeutlichen inwiefern sich ein NAS von einem Erweiterungsgehäuse unterscheidet und was in einem NAS normalerweise zusätzlich verbaut ist, habe ich die Punkt in der Tabelle stehen lassen.
Detaillierte Informationen unter: QNAP.com - Hardwarespezifikation
2.3 Erweiterbarkeit
Der Punkt der Erweiterbarkeit ist bei Ella schnell abgehandelt. Da gibt es nichts zu erweitern. Man kann 4 Festplatten, HDD oder SSD in 3,5“ oder 2,5“ Größe, einbauen und das war es dann auch schon.
2.4 Anschlüsse und Bedienungselemente
An der Front gibt es 7 LEDs je für Status, Link, Lüfterfehler und HDD 1 bis 4.
An der Rückseite befindet sich der Ein-Aus Schalter. Des Weiteren ein Schalter zum Ein- und Ausschalten des Audio-Alarms sowie ein Schalter für die Lüftersteuerung. Hier kann der Lüfter auf Automatik oder 3 verschiedene Geschwindigkeits-Stufen geschaltet werden.
Auf der Rückseite befindet sich auch die einzige Schnittstelle / Anschluss des Erweiterungsgehäuses: eine SFF-8088 Host-Schnittstelle.
2.5 Diverses
Dem Erweiterungsgehäuse liegt die passende Erweiterungskarte für den PCIe-Steckplatz und das passende Verbindungskabel für die SFF-8088 Schnittstelle bei.
QNAP schreibt dazu:
Das TL SATA JBOD unterstützt Multi-Lane SATA 6Gb/s Übertragung , und jede SATA-Lane wird direkt mit einer einzelnen SATA Festplatte verbunden, um die Leistung zu erhöhen. Mit dem 1-1 Hochgeschwindigkeitskanal bietet das TL SATA JBOD eine hervorragende Übertragungsleistung.
Bildquelle: QNAP.com
Da
sollte eigentlich ordentlich was an Durchsatz möglich sein. Aber wir
werden sehen.
Leider lässt sich Ella nicht per USB oder eSATA anschließen, zumindest nicht so ohne weiteres. Somit eignet sich das Erweiterungsgehäuse weniger für Notebook etc, da hier der Einbau der Erweiterungskarte normalerweise nicht möglich ist.
3. Festplatten: Seagate IronWolf ST8000VN004
Bestückt werden beide Geräte mit Seagate IronWolf Festplatten (HDD) vom Modell ST8000VN004 mit 8 TB Kapazität.
3.1 Technische Spezifikation
Detaillierte Informationen unter: seagate.com - Datasheets
3.2 Diverses
Eine Sonderstellung nehmen die Seagate IronWolf Festplatten bei QNAP mit dem IronWolf Health Manager (IMH) ein.
Das IronWolf Health Management (IHM) von Seagate® (verfügbar in ausgewählten QNAP NAS) hilft Ihnen, die Integrität Ihrer Daten kontinuierlich zu schützen. Wenn Sie IronWolf™ oder IronWolf Pro Festplatten verwenden, wird die Systemzuverlässigkeit insgesamt verbessert, indem den Benutzern umsetzbare Präventions-, Interventions- und Wiederherstellungsoptionen zur Verfügung gestellt werden.
Quelle: QNAP.com
Die Seagate IronWolf Festplatten sind die einzigen Festplatten die dies in dieser Form unterstützen. Mal sehen ob Quendolin und Ella dies auch unterstützen.
Detaillierte Angaben dazu siehe hier:
https://www.qnap.com/solution/ihm/de-de/
4. Zwischenfazit
Herrje, ist wieder mal ein langer Artikel geworden und obwohl dies nur der 1. Teil ist. Aber Ihr kennt mich ja inzwischen. Deshalb halte ich mich mit dem Fazit kurz, denn ich brenne schon darauf die Geräte auf Herz und Nieren zu testen.
Kurzum:
Die technischen Daten sehen gut aus, Verarbeitung gut, Ausstattung
gut. Was soll da eigentlich schiefgehen. Wir werden sehen.