TS-453Be Test

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Bisher setzte ich ausschließlich Qnap-NAS der TS-x31 Serie (TS-231, TS-431+, TS-431P2) ein. Diese Geräte sind bei mir äußerst zuverlässig gelaufen, sind bedingt durch die verbauten ARM-Prozessoren jedoch in ihrer Leistung als auch im Funktionsumfang im Vergleich zu den x86-basierenden NAS-Systemen eingeschränkt.

Daher soll der „Fuhrpark“ um eine TS-453Be verstärkt werden.


Ausgepackt

Von außen lässt sich die Verpackung der TS-453Be nur durch den entsprechenden Aufkleber von der Verpackung der TS-431+/P2 unterscheiden - auch die ersten Schritte der Unboxing-Zeremonie gleichen sich.

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Verpackungsinhalt

Das Gerät wird mit Netzteil, Kurzanleitung und Schrauben für die Montage von 3,5“ und 2,5“ Festplatten geliefert.

Auch zwei Netzwerkkabel sind mit an Bord. Auch hier sind Ähnlichkeiten im Zubehörumfang wie bei der TS-431P2 nicht von der Hand zu weisen

Die Schrauben sind für 3,5“ Festplatten nicht zwingend notwendig, im Gegensatz zur x31-Serie werden Festplattenschlitten genutzt, mit denen die Festplatten schraubenlos festgeklemmt werden können. Zusätzlich sind in den Festplattenschlitten kleine Gummipuffer angebracht, die Schwingungen zu einem gewissen Umfang dämpfen - im Vergleich zur TS-431P2 durchaus wahrnehmbar.


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Gehäuseaufbau

Das Gehäuse des TS-453Be ist sehr kompakt gehalten, im Vergleich zu meinen TS-431* Systemen weichen die Gehäusedimensionen nur unwesentlich ab.

Die Verarbeitung des Gehäuses ist durchweg gut, lediglich die recht große spiegelnde Front zieht Fingerabdrücke magisch an. Abseits davon vermag die Optik im Wohnzimmer allerdings zu gefallen.

Der integrierte 12cm Lüfter des NAS macht im normalen NAS-Betrieb nicht negativ auf sich aufmerksam und kann über die Admin-Oberfläche zusätzlich konfiguriert werden.


Anschlüsse

In der Front befindet sich lediglich ein USB 3.0 Anschluss, der USB-OneTouch Copy-Knopf sowie der Ein-/Ausschalter.

Kartenleser und DirectAccess USB-C Anschluss der großen Schwester TS-453B fehlen.

Ebenfalls durch Abwesenheit glänzt das kleine Display oberhalb der Festplatten-LEDs - ein Infrarot-Sensor für die ebenfalls nicht vorhandene, jedoch nachkaufbare Fernbedienung ist immerhin vorhanden.

Auf der Rückseite finden sich Audio Ein-/Ausgänge, zwei HDMI 1.4b Anschlüsse, 4 USB 3.0 Ports, 2 Gigabit LAN-Ports sowie der Stromanschluss für das externe Netzteil und eine Öffnung für Kensington Schloss. Ebenfalls erkennbar ist die Blende für den PCIe Erweiterungsslot.


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Erweiterbarkeit

Es ist bei TS-453Be möglich, Erweiterungsgehäuse anzuschließen -Konkret unterstützt werden hier die UX-500P und UX-800P, die sich über USB anbinden lassen.

Der Arbeitsspeicher kann mit DDR3L-1866-SO-DIMMS aufgestockt werden.

Es sind zwei Slots vorhanden, insgesamt werden bis zu 8GB (2x4GB) RAM unterstützt.

Ein PCIe Slot ermöglicht das Nachrüsten einer Erweiterungskarte.

Im Zubehör-Katalog finden sich hier USB 3, 10GbE Netzwerk- oder SSD-beschleunigungskarten.

In Form der QM2-Erweiterungskarte sind sogar 10GbE und zweifache SSD Beschleunigung auf einmal möglich.

Zu beachten gilt es jedoch, dass der PCIe Port lediglich dem Standard 2.0 folgt und mit 2 Lanes angebunden ist. Im Falle der QM2 wird hier der PCIe-Bus schnell zum bremsenden Faktor.


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Inbetriebnahme

Die Festplatten werden einfach in die Schlitten gesteckt und mittels seitlicher Plastikschienen arretiert. Anschließend können die Platten einfach in das Gehäuse geschoben werden, nachdem die Frontblende entriegelt und zur Seite weggeschoben wurde.

Die Platteneinschübe rasten automatisch ein, heraus bekommt man sie durch Druck auf die hervorstehende Plastiknase. Das klingt einfach, als Linkshänder wird es jedoch beim linken Plattenschacht hakelig.

Nach dem Einschalten kann das System einfach über QFinder oder Cloud Setup Qnap-typisch problemlos in Betrieb genommen werden.

Ein lustiges, von der TS-453B übernommenes Gimmick ist der integrierte Lautsprecher, über den Systemmeldungen ausgegeben werden -einstellbar auf englisch, chinesisch oder Aus. Auch die Musikwiedergabe über die Music-Station ist möglich, aber aufgrund der eingeschränkten Qualität nicht dauerhaft zu ertragen.


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Stromverbrauch

Das häusliche Verbrauchsmessgerät zeigt nach dem Einschalten ohne Festplatten knapp rund 10 Watt an. Der Stromverbrauch im Betrieb mit Festplatten ist abhängig vom verwendeten Festplattenmodell und findet daher hier keine Erwähnung. Auch sei zu bemerken dass das Messgerät keine hohe Genauigkeit liefert - als grobe Indikation über den Verbrauch sind diese Angaben jedoch durchaus brauchbar.


Performance

Der verbaute Intel Celeron J3455 taktet mit 1,5 GHz (Turbo bis zu 2,3Ghz) mit 4 Kernen.

Diese CPU ist für allgemeine NAS-Aufgaben mehr als ausreichend.

Weder Volumen-Verschlüsselung noch Snapshots sollten für den normalen Heimanwender merkliche Einbußen bei der Übertragungsrate erzeugen.

Tatsächlich verzichte ich an dieser Stelle auf die Angabe von detaillierten Übertragungsrate - es ist mir mit realistischen Standard-Heimszenarios nicht gelungen, Transferraten unterhalb ~110MB/s zu erreichen.

Der ein-oder andere wird möglicherweise die bereits gesteckte Erweiterungskarte weiter oben erkannt haben - und die Antwort lautet: ja, ein Test mit 10GbE folgt.


Fazit

Um aktuelle Hardware in diesem Leistungssegment zu erhalten, musste man bei Qnap bisher zur deutlich teueren TS-453B greifen, erhielt damit jedoch eher wenig nützliche Zusatzfunktionen. So dürfte der USB-C DirectAccess für die Meisten kein Killer-Feature sein und auch auf die Fernbedienung kann man getrost verzichten, da die HDMI 1.4b Ports auch in der TS-453B leider nur 30 Hz bei 4k Auflösung liefern.

Die TS-453Be bietet hier eine sehr gute Balance zwischen Preis und Leistung und füllt endlich eine meiner Meinung nach große Lücke im Portfolio von Qnap für Frauen und Männer, die in erster Linie den zügigen Zugriff auf Daten benötigen und sich noch Leistungsreserven für kleinere Linux-VMs oder andere Applikationen wünschen.

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