Hat jemand eine Idee den analogen Verstärker an die Qnap anzuschliessen?
Zuerst einmal brauchst du einen Digital-Analog-Wandler (DAC) mit USB-Eingang und Cinch-Ausgang für den Verstärker. Die Geräte gibt es in Preisklassen von wenigen Euro für China-Schrott bis weit in den fünfstelligen Bereich für Hi-End hinein. Die Unterschiede zwischen den Geräten kann man durchaus raushören, deshalb sollte man nicht zu billig einkaufen, sondern in einem passenden Verhältnis zu Verstärker und Boxen. An diesen DA-Wandler schließt man das NAS per USB an. USB 2.0 reicht.
Dann braucht man auf dem NAS ein DLNA-fähiges Abspielprigramm (Media-Renderer). Für Linux kann ich gmrender-resurrect sehr empfehlen. Ich weiß nicht, ob man das Programm direkt auf qts zum Laufen bekommt (mein NAS steht im Keller, da brauche ich keine Lautsprecher dran). Sound-Hardware wird meines Wissens nach nicht benötigt, sondern nur ein Zugriff auf USB, aber keine Ahnung, ob sich das installieren lässt. Alternativ installiert man eine virtuelle Maschine (Ubuntu Server ohne GUI reicht), wo gmrender-resurrect läuft, und reicht den USB-Port an diese durch, oder man nimmt einen Raspi. BubbleUpnp findet diesen automatisch und bietet gmrender als Abspielgerät an.
Wer keine besonderen Ansprüche an die Klangqualität hat, möge hier bitte aufhören zu lesen. Jetzt kommt noch etwas Hifi-Voodoo:
Ich dachte ja, USB sei digital, Daten würden unverfälscht übertragen, aber ich bin eines Besseren belehrt worden. Ich habe hier ein altes MacBook genommen und dieses testweise mit Mac OS/X und Kodi oder OpenHome Player probiert sowie Ubuntu und gmrender-resurrect oder Daphile (eine Audio-Distribution mit Linux) genommen. Irgendwann fiel mir auf, ohne danach gesucht zu haben, dass der Klang unter Linux nicht so gut war wie unter Mac OS. Die Höhen waren nicht so sauber. Der Grund dafür dürfte sein, dass Linux die zeitlichen Abstände zwischen den über USB geschickten Daten nicht so gut einhält wie Mac OS/X (Jitter?), was man in den Höhen hört. Wichtig ist nur das Betriebssystem. Welchen Rechner man nimmt (alten und neueren Intel-Mac probiert, aber ARM-Macs habe ich nicht getestet), welcher Audio-Renderer läuft, welche Linux-Distribution genommen wird, ist hingegen unerheblich.
Leider können sämtliche Programme auf dem Mac, die mit BubbleUpnp funktionieren, kein Gapless-Playing (d. h. ohne Zweisekundenpause zwischen den Stücken, was gerade bei Life-Aufnahmen stört), gmrender-resurrect hingegen schon. So, und jetzt wird es endgültig schräg, wenn man auf dem Mac eine VM mit Ubuntu Server und gmrender-resurrect aufsetzt, hat man gmrender als Gapless-Upnp-Player mit der Klangqualität von Mac OS/X.
Wer's nicht glaubt möge es selbst ausprobieren. Und wer's dann nicht raushört, hat entweder keine guten Ohren oder keine guten Boxen.
Nach diesen Erfahrungen gehe ich davon aus, dass man den analogen Verstärker am NAS wird nutzen können, aber wer Hi-End-Ansprüche hat, möge besser einen Mac oder einen eigenständigen Hifi-Streamer nehmen.