Etwas kaufen mit dem man nicht zufrieden ist macht eigentlich keinen Sinn.
So ist es. Das ist auch nicht das erste Mal, dass ich einen Hersteller bzw. eine Technologie aufgrund von sehr schlechten Erfahrungen komplett aus der Infrastruktur verbannt habe. Zuletzt waren das diverse Gigaset DECT-Telefone. Was früher noch Teil vom Siemens-Imperium war und man uneingeschränkt empfehlen konnte (ich hatte Telefone im Einsatz, die teilweise zwischen 10 und 15 Jahre alt waren und noch wie am ersten Tag funktionierten), wurde mit dem Verkauf nach Fernost einfach nur noch günstige Massenware, die inzwischen ihr Geld nicht mehr Wert ist. Deshalb flogen schon vor Jahren sämtliche DECT-Basen und DECT-Handteile von Gigaset hier raus und ich habe vollständig auf Voice-over-WLAN mit hochwertigen Komponenten umgestellt (Access-Points von LANCOM Systems und VoWLAN-Telefone von Ascom). Seitdem ich auf diese Lösung umgestiegen bin, hatte ich nie mehr Probleme, weder mit dem Funk-Empfang noch mit der Qualität der Telefone.
Bitte aber nicht aus allen Wolken fallen, wenn sich Dein neues Syno-NAS nicht als langlebiger Dauerläufer und als unkaputtbar herausstellt. Das kommt überall immer wieder vor. Deshalb hat man im Business-Bereich Service-Verträge, damit man auch noch nach 10 Jahren Ersatzteile bekommt. Aber das ist ein anderes Kapitel.
Ja, auch da bin ich ganz auf deiner Seite. Klar, Fehler oder Probleme kann es bei jedem Hersteller geben. Das liegt in der Natur der Sache, alle Entwickler sind auch nur Menschen und es passieren Fehler. Wichtig ist jedoch, wie man als Hersteller damit umgeht. Meiner Erfahrung nach sind die Hersteller jedoch bei hochwertigen und damit teureren Produkten auch wesentlich kulanter als bei billiger Consumer-Ware. Gute Erfahrungen habe ich z.B. mit Netzwerk-Komponenten von LANCOM Systems gemacht: Hier wurde schon mehrmals auch nach Ablauf der offiziellen Garantiezeit bzw. des zusätzlich erworbenen Support-Packs mit Garantieverlängerung schnell und unbürokratisch ausgeholfen und das Gerät entweder kostenfrei oder gegen eine moderate Bearbeitungsgebühr ersetzt. Auch mit Festplatten der Enterprise-Serie von Seagate ("Enterprise Capacity" bzw. neuerdings "Exos") habe ich diese positive Erfahrung machen dürfen.
Für Produkte von Herstellern, die sich kulant und kundenfreundlich zeigen gebe ich auch sehr gerne eine Kaufempfehlung ab und greife selbst auch gerne wieder zu, wenn ich neue bzw. zusätzliche Produkte benötige. Im Gegenzug dazu kann ich aber für Hersteller bzw. Produkte, mit denen ich schlechte bzw. sehr schlechte Erfahrungen habe eben keine Empfehlung mehr geben. Und dass QNAP nach dem Serienfehler mit der Backplane und null komma null Entgegenkommen dazu gehört, ist sicher verständlich.
Um aber auf Synology zurück zu kommen:
Es ist in meinem Fall ja nicht so, dass es ein kompletter Neueinstieg wäre. Schon seit über 6 Jahren habe ich hier neben den QNAP-Geräten auch schon NAS-Server von Synology im Einsatz. Das waren/sind teilweise kleine günstige Geräte wie eine DS212j, über die Mittelklasse wie die DS716+II bis hin zur Oberklasse wie der DS2015xs (welche übrigens das Gegenstück zur TS-831X von QNAP war, allerdings 250 Euro mehr gekostet hat). Klar gab es auch bei Synology mal den einen oder anderen Bug, aber solch fatale Serienfehler wie die defekten Backplanes von QNAP sind mir bisher noch nicht untergekommen. Wahrscheinlich ist es einfach so, dass selbst bei fast identischen technischen Daten der höhere Preis von Synology-Produkten aufgrund wesentlich besserer Hardware-Qualität gerechtfertigt ist. Und dass es bei den verarbeiteten Komponenten sehr wohl Unterschiede gibt habe ich erst vor wenigen Tagen wieder gesehen, als unser E-Technik Ingenieur einige Elkos als Ersatzteile für Mainboards nachgemessen hat: einmal No-Name-Elkos aus China und einmal Marken-Elkos von Würth Elektronik aus Deutschland. Beide haben eine Nenn-Kapazität von 1000µF. Beim Nachmessen hatte der No-Name-Schrott zwischen 920µF und 930µF, die Markenware durchweg mindestens 998µF, meist sogar 1020µF. Die Billigware hat er natürlich nicht eingebaut, da Ärger und Probleme vorprogrammiert sind.
In meinem Fall mit dem defekten QNAP-NAS TS-831X habe ich schon letztes Jahr die Entscheidung getroffen, dass ich dann auch gleich das TS-531X ebenfalls mit ersetzen werde, da es wohl nur eine Frage der Zeit sein wird, bis der Fehler auch auf diesem Gerät auftreten wird. Und um auf dein Posting oben zurück zu kommen: Ja, genau, ich habe mich für ein Synology-NAS der Enterprise-Klasse entschieden, welches von vorn herein einen Support-Vertrag mit Vorab-Tausch und 5 Jahren Garantie beinhaltet: https://www.synology.com/de-de/products/DS3617xs
Dass das Gerät dann sowohl leistungsfähig als auch finanziell eine andere Hausnummer ist als der Großteil von QNAP ist ebenfalls klar. Deshalb kann/konnte ich den Tausch auch nicht von heute auf morgen bewältigen und das war auch der Grund, warum ich den weiter oben geposteten Workaround gefunden habe, wie ich das QNAP-NAS noch einige Monate am Leben halten konnte. Insgesamt gehe ich aber davon aus, dass die Konsolidierung beider QNAP-NAS (TS-831X und TS-531X) zugunsten eines leistungsmäßig und hoffentlich auch qualitativ besseren Synology NAS DS3617xs langfristig wohl die sinnvollste und beste Lösung darstellt.
So, das war jetzt ein langes Posting, aber ich möchte den Moderatoren und dem Administrator des Forums eben auch zeigen, dass ich kein Troll bin, der immer nur schimpft, sondern dass ich sehr wohl pragmatische Ansätze habe und meine Gedanken und Vorschläge zur Problematik sehr gerne auch öffentlich thematisiere.
In diesem Sinne wünsche ich allen, die in einer Gegend wohnen, wo heute Feiertag ist, einen schönen Dreikönigstag und allen anderen einen guten Arbeitstag.
Gruß
networker83.