QNAP TS-453S Pro - welche 2TB 2,5 Zoll Festplatten bzw. welche Festplatten-Konfiguration?

  • Hallo,


    ich benötige für folgenden Anwendungsfall eine Beratung, was die Festplattenkonfiguration anbelangt.


    NAS:

    QNAP TS-453S Pro (mit 4 Schächten für 2,5 Zoll, max. Bauhöhe meines Wissens um die 12mm - bitte korrigieren, wenn falsch; es scheiden also 15mm hohe HDDs aus)


    geplante Konfiguration:

    3 x 2 TB Platten im Raid5-Verbund (es wären auch 1,5TB-Platten vom Platzbedarf her möglich), im 4. Schacht SSD für QTS und VM (Linux oder Windows 7)


    Anwendungsfall:

    Auf das Raid sollen Daten gespeichert werden (von kleinen Webdaten, wie html, php usw. bis hin zu 2 GB großen Bilddateien bunt gemischt) und über SMB mehreren Windows-PC zur Verfügung gestellt werden (Gigabit-Netzwerk, Managed Switch mit 2 x 1 Gbit-Anbindung zum NAS per Link Aggregation).

    Auf die SSD soll eine virtuelle Maschine mit einem CRM-Tool (neben Betriebssystem die einzige Anwendung), das die Daten auf einer Datenbank speichert (Datenbank etwa 70GB groß, Firebird SQL)


    Problemstellung:

    Welche Festplatten könnt ihr für den beschriebenen Fall empfehlen? In der Kompatibilitätsliste sind ja nur folgende 2TB-Modelle ausgewiesen: Seagate ST2000LX001 und Samsung ST2000LM003 Spinpoint™ M9T - da sich die Welt seit 2016 weitergedreht hat, würde mich interessieren, welche (preisgünstigen und gut verfügbaren) Modelle hier noch für den oben genannten Einsatzzweck (Datenbereitstellung für Netzlaufwerke) verwendet werden könnten. Mittlerweile sind auch SSD mit 2 TB preislich im bezahlbaren Bereich - könnte man solche auch hierfür verwenden oder bringen die für den Einsatzzweck keinerlei Vorteile? Bin für jeden Tipp dankbar und freue mich über eure Erfahrungen.

    Für die geplante SSD, auf der das QTS und die VM laufen soll, kann man einfach jede x-beliebige SSD verwenden oder sollte man da auf irgendeine Besonderheit achten?

    Achja, was mich noch für das Raid interessieren würde: mit welcher Blockgröße sollte man die Platten einrichten, bei vielen gemischten Dateigrößen als Netzlaufwerk, keine VM oder Datenbank-Anwendungen.


    Es wäre schön, wenn der Thread später auch als Kompatibilitätsliste für 2,5 Zoll-Festplatten dienen würde, weil ich im Netz und speziell im Forum leider nur sehr verstreut Infos dazu gefunden habe. Ich freue mich also über eure Empfehlungen und Erfahrungen.

  • im 4. Schacht SSD für QTS und VM

    Niemals SSD's alleine Betreiben, vor allem nicht wenn die der Speicherort für die App Installationen (System Volumen) UND VM Betrieb sind .


    Es gibt schon genug Threads die lauten " Wie (defekte) Einzeldisks ohne Datenverlust ersetzen"

  • Von den aktuellen 2TB 2.5" HDD würde ich dir für das RAID abraten, da die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit alle SMR Disks sind, die im RAID Probleme verursachen.

    Wenns preislich drin ist, würde ich Dir zu guten SATA SSD raten.


    Edit: Es gibt noch die WD Red Plus 1TB NAS HDDs, sind etwas kleiner, aber vermutlich für das NAS geeignet mit RAID.

  • Von den aktuellen 2TB 2.5" HDD würde ich dir für das RAID abraten, da die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit alle SMR Disks sind, die im RAID Probleme verursachen.

    Sind denn die beiden von QNAP empfohlenen Festplatten auch SMR? Wenn ja, warum gibt QNAP diese dann überhaupt frei? Es ist ja zu 99% ein Raidverbund im Einsatz.

    Was ist von diesem Modell zu halten? Seagate ST2000LX001 - ist lauter dieser Liste (https://www.elefacts.de/test-1…n_ueberblick_im_jahr_2021) CMR und hat eine Größe von 2TB - preislich allerdings nicht weit weg von SSDs.

    Wenns preislich drin ist, würde ich Dir zu guten SATA SSD raten.

    Gibt es hier grundsätzlich was zu bedenken, wenn man ein Raid mit SSDs aufbaut? Welche (preisgünstigen) Platten wären für mein Einsatzgebiet empfehlenswert?





    Niemals SSD's alleine Betreiben, vor allem nicht wenn die der Speicherort für die App Installationen (System Volumen) UND VM Betrieb sind .


    Guter Einwand. Aber ist das bei täglichem Backup so kritisch zu sehen? Ich habe das, was mit der VM umgesetzt werden soll, in der Vergangenheit mit einem normalen Windows-PC (ohne Raid o.ä.) gemacht und auch täglich einfach die Datenbank gesichert. Das läuft seit Jahren 24/7 ohne jegliche Störung.

    Ist das QTS denn hier so kritisch? Ich würde das Ganze einfach täglich als ISO o.ä. auf eine USB-Platte sichern, so dass man das Backup einfach wieder auf eine SSD kopieren könnte und diese einfach im NAS austauscht.

    Oder habe ich hier einen Denkfehler und das geht nicht so einfach?


    Gäbe es denn eine alternative Umsetzung in einem 4-Bay-NAS, wenn man zusätzlich ein Raid5 haben möchte? Im TS-453S gibt es ja keine PCIe-Erweiterung für M2.SSDs o.ä.

    2 Mal editiert, zuletzt von heroindesign () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von heroindesign mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Hmm, ich glaube ehrlichgesagt nicht, dass die ST2000LX001 eine CMR Platte ist, dazu ist die zu groß. Von der angegebenen Webseite würde ich mir nicht zu viel erwarten, die geben auch an, dass die Seagate Barracuda mit 1 TB CMR sein soll, was laut Spec von Seagate aber nicht der Fall ist.


    Edit: Nebenbei ist die Disk eine SSHD, hat also einen SSD Anteil. Da wäre ich bei einem RAID ebenfalls vorsichtig, da auch hier ein Rebuild Probleme verursachen kann.


    Bei SSDs würde ich auf Langlebigkeit und Qualität achten, da sie bei schlechtem Speicher schnell verschleissen. Meine Wahl würde da auf Samsung fallen, kosten etwas mehr, halten aber ewig.

  • Bei SSDs würde ich auf Langlebigkeit und Qualität achten, da sie bei schlechtem Speicher schnell verschleissen. Meine Wahl würde da auf Samsung fallen, kosten etwas mehr, halten aber ewig.


    Danke für die Tipps.

    Grundsätzlich wären da aber auch z.B. bereits benutzte Samsung 850Evo möglich, oder? Es kommt ja hier nicht auf Top-Geschwindigkeit der neuesten Gerätegeneration an, sondern eher auf die Langlebigkeit. Oder gibt es hier andere Empfehlungen, wenn man nicht zuviel Geld ausgeben will?

  • Guter Einwand. Aber ist das bei täglichem Backup so kritisch zu sehen?

    Man kann die internen Apps nur halt nicht sichern ... deswegen eine Schlechte Wahl fürs Systemvolumen.

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    Das verstehe ich nicht ganz. Die internen Apps liegen ja dann alle auf der SSD, oder?

    Und von der SSD lässt sich doch irgendwie ein 1zu1-Abbild backupen, mit dem ich später eine Ersatz-SSD bespielen kann. Dieses Szenario müsste doch bei einigen Nutzern so in der Umsetzung sein, oder nicht?

  • Und von der SSD lässt sich doch irgendwie ein 1zu1-Abbild backupen, mit dem ich später eine Ersatz-SSD bespielen kann. Dieses Szenario müsste doch bei einigen Nutzern so in der Umsetzung sein, oder nicht?

    Ne.. die Apps liegen versteck in nem Verzeichniss mit dem Namen .qpkg, aber es gibt (je nach App) auch Datenbanken die Konfiguration/Metadaten enthalten .. die kann man nicht so einfach Backuppen.. und selbst wenn das gehen würde, zum wiederherstellen gibt's auch keinen Automatismus .. alles Käse .. deswegen RAID1 Minimum für's Systemvolumen

  • Ist die Backup Strategie gut, kann man auch mit Single Disk fahren, gerade SSDs fallen viel seltener als HDs aus da der Mechanik Part entfällt der die meisten Probleme macht.


    Man könnte aber auch 4 2TB SSDs in Raid 5 fahren.

    Crucial und Samsung sind neben Toshiba mit Kioxia und WD Hersteller von SSD Flash mit guter Haltbarkeit.

    Habe eine M500 mit 240 GB jetzt bei meiner Tante mit 98% Haltbarkeit eingebaut, die kannst kaum tot schreiben wenn es nicht bewusst darauf anlegst.

    Aber meine es gibt bei SSDs im Raid 5 kein Trim, da muss der Controller sauber mit wearleveling arbeiten.

  • Danke für die hilfreichen Antworten - dadurch werde ich nun meine Konfiguration anders planen. Nämlich das NAS einfach mit 4 x 1TB großen SSDs bestücken und einen Raid5-Verbund aus allen 4 Platten machen - das dürfte dann um die 3 TB Speicherplatz ergeben, was mir ausreicht.


    Darauf müsste dann aber auch das QTS und die VMs laufen - ist das so logisch oder habe ich da einen Denkfehler (Geschwindigkeit müsste ja passen, weil Raid 5 wahrscheinlich sogar schneller als eine Einzelplatte ist)? Geht das einfach so, dass ich ein extra Volume für QTS und VMs mache (mit wieviel Platzbedarf muss man da in etwa rechnen oder kann man das bei der Einrichtung flexibel groß wählen)?

    Freue mich über Rückmeldung, ob das so eine praktikable Lösung ist. Von den Kosten her komme ich mit 1 TB SSDs ja ohnehin günstiger, weil es - wie man an den vorigen Beiträgen gesehen hat - da ja nur wenig kompatible 2 TB-HDDs im 2,5 Zoll-Format gibt.




    Wie sieht es denn mit dem Hinweis von Crazyhorse aus:

    Aber meine es gibt bei SSDs im Raid 5 kein Trim, da muss der Controller sauber mit wearleveling arbeiten.


    Bin mit den Begrifflichkeiten jetzt nicht so bewandt - aber was muss ich denn da beim Kauf der SSDs bzw. beim Einrichten des Raids beachten? Bzw. ist davon auszugehen, dass das NAS das sauber hinbekommt (Controller hört sich ja eher nach Hardware des NAS an).




    Evtl. habt ihr noch konkrete Tipps zum Kauf von 1 TB-SSDs (WD Red, Samsung usw.) - gerne könnt ihr mir auch per PN welche von euch anbieten, die ihr nicht mehr braucht, aber noch gut sind - am liebsten natürlich im 4er-Pack ;)

  • Wenn viel auf die SSD's geschrieben werden soll, dann auf hohe TBW Laufzeit achten. Ist bei allen Marken SSDs immer mit angegeben.


    *edit*

    Grad bei Golem gelesen, die SSD Ausfallstatistik 2022 von Backblaze


    Backblaze: Back-up-Anbieter vergleicht SSD-Ausfälle über drei Jahre - Golem.de
    Backblaze betreibt viele SSDs als Boot-Laufwerke für eigene Server. Interessant: Ein Modell für Endkunden schneidet sehr gut ab.
    www.golem.de

    Einmal editiert, zuletzt von dolbyman ()

  • Welche TBW-Werte sind denn akzeptabel? Bei den etwas günstigeren Crucial BX-Modellen sind da in etwa 350 TB angegeben - die WD Red NAS-Platten kommen laut Datenblatt auf etwa 600 TBW, kosten aber auch mind. das eineinhalbfache.

    Ist sowas schon empfehlenswert oder gibt es evtl. spezielle Modelle, die ihr in der angedachten Konstellation im Einsatz habt und positive Erfahrungen macht? Gibt es neben den TBW noch andere wichtige Merkmale, die die SSD braucht - gerade im Zusammenhang mit der von Crazyhorse genannten Problematik?

  • Welche TBW-Werte sind denn akzeptabel?

    Kommt darauf an wie viel du vor hast auf die Kiste zu schreiben. wenn du den ganzen Tag wie bekloppt Daten auf das NAS schreibst dann nimmt Platten mit hoher Endurance, wenn die Schreibleistung nur so mittel ist, dann kauf Billigere (ich nehm für billige SSD's immer MX500 von Crucial |180TBW auf 500GB aber mit 39 Dollar fast ein Wegwerfartikel| und tausche die aus wenn die Lebensdauer unter ~20% sinkt)

    gerade im Zusammenhang mit der von Crazyhorse genannten Problematik?

    Kommt auf den Speichertyp/Controller an wie viel Performance fehlendes Trim kostet. Aber wenn du nicht grade 10GbE fährst, wirste das im Alltag kaum merken.

    Einmal editiert, zuletzt von dolbyman ()

  • Ich habe mal etwas die großen SSDs verglichen und habe gesehen, dass die 2 TB-Modelle noch wesentlich höhere TBW-Werte haben - insofern wäre es auch eine Option das Raid5 statt mit 4 x 1 TB mit 3 x 2 TB aufzubauen.

    Es gibt z.B. die Intenso 2 TB-Modelle "Top" oder "Performance", die TBW von 960 TB haben, und die bereits für um die 90 Euro zu haben sind.


    Mir ist klar, dass das Ausfallrisiko bei 4 Platten etwas kleiner ist als bei drei - bei drei hätte ich jedoch auch die Möglichkeit bei höherem Platzbedarf leichter zu erweitern. Gibt es hier grundsätzlich einen Denkfehler bzw. etwas zu bedenken?

    Hat jemand Erfahrung mit den Intenso-Platten?


    Schön langsam lichtet sich der Wald, was man als optimale Lösung bauen kann - jedoch habe keinerlei Erfahrung, was technische Finessen angeht, um einen möglichst problemlosen Lauf des NAS zu garantieren.

    Bin also sehr dankbar, wenn jemand noch Einwände oder Tipps hat, die man hier beachten sollte.






    Auf dem Raid müsste dann aber auch das QTS und die VMs laufen - ist das so logisch oder habe ich da einen Denkfehler (Geschwindigkeit müsste ja passen, weil Raid 5 wahrscheinlich sogar schneller als eine Einzelplatte ist)? Geht das einfach so, dass ich ein extra Volume für QTS und VMs mache (mit wieviel Platzbedarf muss man da in etwa rechnen oder kann man das bei der Einrichtung flexibel groß wählen)?


    Gibt es hierzu noch Erfahrungsberichte, wenn die Datenspeicherung und die VMs/QTS alles auf einem Raidverbund liegen und trotzdem mit optimaler Performance läuft?

    Ich habe seit Jahrzehnten das so mit alten NAS (bisher Buffalo 5-bay und Thecus 7-bay aus Anfang der 2000er) praktiziert und bisher lief alles gut - ist halt aber auch entsprechend schon einige Jahre alte Technik und die Welt hat sich weitergedreht.

    Freue mich auch hier über eure Einschätzungen!

    2 Mal editiert, zuletzt von heroindesign () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von heroindesign mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Ich denke mal, die Intenso Top SSD hat QLC Speicher, davon würde ich abraten.

    Und bei der Performance, die vermutlich TLC hat, liegst du im normalen Bereich der auch die Crucial kostet.

  • Ich würde auch die Variante 3 x 2 TB nehmen.


    Die Intenso 2 TB hört sich günstig an, wäre ein Versuch wert. Die Frage wäre, ob es Erfahrungswerte zum RAID-Betrieb gibt ?


    Ich habe mich bei meinen NAS jeweils für WD Red (SN700, SN500) entschieden, da ich mit den Festplatten von WD nur gute Erfahrungen gesammelt habe.