welche NAS als Datenspeicher für Büro und Medien

  • Hallo Leute,


    ich überlege, eine neue NAS zu kaufen, nachdem mein TS-469U schon 7 Jahre alt, die HDDs fast voll und das OS offenbar nicht auf QTS 5 upgegradet werden kann und der bisher für die Bürodaten verantwortliche Windows Server 2012 ähnlich alt ist.


    Das neue NAS (wieder mit 4 HDDs als RAID 5) soll nun ALLE Daten beherbergen, also Büro- und Mediendaten (Fotos, Video, TV-Aufnahmen, Musik). Wichtig sind mir dabei wirklich schnelle Zugriffszeiten (sollte sich im Idealfall anfühlen wie auf dem lokalen PC).


    In die engere Wahl gezogen habe ich folgende Modelle:


    TVS-472XT-I3-4G

    TS-473AS-464-4G

    TS-464-4G


    Der wesentliche Unterschied ist wohl die CPU (i3, Ryzon oder Celeron) und 10- bzw. 2,5 GBit LAN. Da das NAS im Wesentlichen nur als Datenspeicher fungieren soll, tendiere ich zum TS-473A. Was meint Ihr? Bin auch für Alternativvorschläge offen.


    Vielen Dank!

    woerndl

    Einmal editiert, zuletzt von woerndl ()

  • Also selbst mit Celeron NAS ist das Arbeitenbals Datenspeicher flott.



    Ich habe bisher TBS-453X,TVS-951x und ein TS-453BU verwendet (alles Celeron) und die waren alle einwandfrei in 1GbE. 10GbE wird nicht ganz erreicht (je nach Medientyp unterschiedlich).


    Nur sicherstellen das ein QNAP NAS nie dem Internet direkt ausgesetzt wird (Daten nach Draussen freigeben) und alles ist gut

  • Genau was ich geschrieben habe ..das NAS niemals von Aussen erriechbar machen (von Unterwegs ohne VPN erreichbar machen)

  • Seit zwei Jahren verwende ich mehrere TS-x32(P)X als Dateiserver, vier TS-932PX und ein TS-832X. Diese sind günstig, haben viele Einbauplätze, bieten 10 GBit-Netzwerkanschlüsse (SFP+) und 2,5-Gbit (RJ45) und brauchen mit ihren ARM-Prozessoren sehr wenig Energie.


    Absolut ausreichend schnell, auch wenn jedes für sich die superschnelle Netzwerkschnittstelle nicht auslasten kann (dazu bräuchte es aber auch die passenden Clients, auch die Festplatten im NAS sind ein Limit).


    Was mir am TS-932PX nicht so gefällt ist das externe Netzteil, wegen des "zusätzlichen Kabelsalats" und des möglichen Wackelkontakts. Das ist beim TS-832X mit dem integrierten Spannungswandler eleganter gelöst. Dafür ist dieses Teil wiederrum schnell ersetzt, für den Fall, dass es kaputtgeht und die Netzteile zählen zu den häufigeren Fehlerquellen.


    Ich würde auch auf diese Geräteklasse einen Blick werfen, wenn die x86-Anwendungen nicht zwingend Voraussetzung sind.

  • Ja ARM ist super wenn man nur per SMB auf dem Teil rummacht.


    Willst du aber VMs und Docker, bist mit einem x86 flexibel, dafür aber auch in Anschaffung und Unterhalt (Strom) deutlich teurer.


    Geht es um Plex und co. muss es aber halt ein Intel werden, sonst muss zum x86 Prozessor noch eine GPU oben drauf. Und alles will mit Elektronen gefüttert werden. Im Moment je neuer desto mehr Hunger haben die…

  • Wichtig sind mir dabei wirklich schnelle Zugriffszeiten (sollte sich im Idealfall anfühlen wie auf dem lokalen PC).

    Dann stellt sich die Frage: Wie sind denn die PCs ausgestattet?

    Festplatte? M.2 NVMe?

    Netzwerk? 1GbE oder 10 GbE?

    CPU spielt da nicht mal so eine Rolle.

    Daten? Vermutlich eher große Dateien? Aber kommen auch viele kleine und Datenbanken zum Einsatz?

  • Die 3 PCs sind sehr gut ausgestattet: Z390 Chipsatz, 1 TB M.2 NVMe, i7, 16 bzw. 32 GB RAM, aktuell noch 1 GB LAN (würde aber ggf. aufrüsten, wenns was bringt).


    Auf dem NAS werden im "Büroordner" unendlich viele kleine Dateien liegen (docx, xlsx, pdf etc) - auf die kommts mir an. Im Medienteil liegen primär große Dateien (Fotos, v.a. TV-Aufnahmen mit 2 GB pro Datei etc).


    Ich möchte halt bei der Neuanschaffung keinen Flaschenhals drinhaben. Spielt eigentlich der SSD-Cache bei dem Thema eine spürbare Rolle?

  • Hmm, bei den vielen kleinen Dateien bringt die 10 Gigabit Ethernet vermutlich nichts, da wird das bisherige 1 Gb-LAN reichen.

  • In den beschrieben ARM-Systemen verwende ich je zwei SSDs mit je 4 TB im RAID 1. Das ist eine sehr flinke Lösung. Die archivierten Daten liegen auf einem RAID 5 mit klassischen Festplatten, der Unterschied ist bei ähnlichen Vorgängen klar spürbar.


    SSDs als Cache bringen nicht zwingend etwas, schon gar nicht auf den kleineren Systemen wegen Limitierungen in der Anbindung und dem Verwaltungstempo. Es gibt hier irgendwo einen Thread über Sinn und Unsinn.


    Ich würde auch immer ein technisch einfaches System vorziehen.

  • Auf dem NAS werden im "Büroordner" unendlich viele kleine Dateien liegen (docx, xlsx, pdf etc)

    Nun ja, das sind für mich jetzt eigentlich nicht die klassischen kleinen Dateien, welche man dann zu Hunderten auf einen Schlag hin und her schiebt / öffnet. Diese öffnet man klassisch einzeln. Stellen somit keine Herausforderung an das System dar, egal ob HDD oder SSD, 1GbE oder 10GbE. Da wird kein großer Unterschied zu spüren sein. Ob das öffnen 0.1 s oder 0.09 s geht...

    Im Medienteil liegen primär große Dateien (Fotos, v.a. TV-Aufnahmen mit 2 GB pro Datei etc).

    Bei 2 GB Dateien sieht es schon etwas anders aus. 1 GbE kann so um die 112 MB/s. Das sind dann so ca. 18 Sekunden Wartezeit. Bei 10 GbE sollte dies theoretisch 10x mal schneller gehen, zumindest über das Netzwerk. Das sind dann 1'120 MB/s. Das schaffen HDDs natürlich nicht mehr. Da ist so bei 250 MB/s - je nach Festplattenmodell - schluss. Im RAID-Verbund geht da noch mehr. Schaffe bei meinem mit 6 Festplatten und RAID6 so um die 500 MB/s. Soll es mehr Durchsatz mit weniger Festplatten sein, dass sollten es SSDs sein.

    aktuell noch 1 GB LAN (würde aber ggf. aufrüsten, wenns was bringt).

    Dann muss der Switch aber auch auf 10 GbE aufgerüstet werden. Evt. wäre ein Zwischenschritt aus Kostengründen auf 2,5 GbE oder 5 GbE eine Überlegung wert. Dann könnten vielleicht auch HDDs in NAS ausreichen.

    Spielt eigentlich der SSD-Cache bei dem Thema eine spürbare Rolle?

    Dies spürt man vor allem bei sehr vielen gleichzeitigen kleinen Dateien oder Datenbanken. Auch beim Virtualisieren kann es einiges bringen.

    In Deinem Fall würde der Cache etwas bringen, wenn immer wieder oder mehrfach auf die gleichen großen Dateien zugegriffen werden würde. Aber nur im Zusammenspiel mit 10 GbE.

  • Vielen Dank schon mal!


    Dann spricht wohl, wenn ich alle Tipps zusammennehme, einiges für das TS-932PX mit 4 oder 5 HDDs (RAID 5) für die Mediendateien und 2 SSDs (RAID 1) fürs Büro, das Ganze ohne SSD-Cache. Hat aber mit 43 Watt strammen Stromverbrauch, kostet € 650.


    Oder ohne SSDs , dann zB. ein TS-431KX, wäre mit rund € 400 deutlich günstiger und stromsparender (27 W) oder eine TS-462 (€ 550, 26 Watt).


    Laut Mavalok2 dann wohl eher eine kleinere? Nur welche?

    Und letzte Frage :): wieviel RAM sollte drin sein für meine Zwecke?

  • Die 932 ist ja mit 23W angegeben und dann kommen die HDs oben drauf.

    Von dem Wert kannst du eher ausgehen.


    Aber ja ein schnelles NAS mit x TB Platz auf Spindel kostet Strom.

    Besser sieht es da mit SSDs aus.


    Das sich das bei den paar Watt wirklich lohnt dauert.

    Anders sieht es da bei Schränken voll HDs aus die man dann mit einem 1HE System ablöst.

    Da sind das gleich xkW die man hier pro Stunde spart und das gleiche noch mal für die Kühlung.


    Um wie viele Dateien geht es und um wie viele TBs an Platz?

    3 PCs mit normalem Workload sind ja jetzt kein Ding bei gescheiten HDs.


    Sind alle schneller und Energiesparender als das alte NAS.

    Bei den ARM dann den Ram rein den die max können, er ist ja auch zum Teil als Cache im Einsatz.

    Eine USV gehört aber zu jedem NAS dazu, wenn Verfügbarkeit und Ausfallzeiten eine Rolle spielen.

  • Für die Mediendaten hab ich angesichts fast voller 4x 6 TB schon mal 4x 18 TB gekauft.

    Bürodaten wiegen ca. 250 GB, dafür hätte ich - wenn es beim Zugriff was bringt - 2x 1 TB im Sinn.

  • Das ist eine ganze Menge, da würde bei den HDs aber auch ein 3er Raid reichen, dies verdoppelt den Platz. Erweitern kannst das immer noch und sparst noch ein wenig Strom und hast für den Notfall eine Ersatzdisk.


    Bei DBs, VMs, Docker usw. wird das SSD Raid was bringen, aber 3 Kisten die hier und da mal ein Dokument öffnen wollen werden das kaum spüren.

    Es sei denn alle 3 Kisten schreiben über Stunden gleichzeitig ihr Backup aufs NAS.


    Oder gibt es mit dem alten NAS extreme Wartezeiten durch das NAS bei öffnen von Dokumenten?

    Das würde ich mit Wireshark zuerst prüfen, nicht das du alles tauscht und die Clients laufen weiterhin genauso langsam da der Virenschutz des Clients die eigentliche Ursache der Performance Probleme ist.

  • Schau ich mir mit Wireshark mal an, danke!


    Kann man eigentlich auch mit den M.2 Schnittstellen ein SSD-Raid aufbauen oder sind die nur für Cache?

  • Also bei meiner TS-h886 könnte man aus den M.2 auch ein "Daten"-RAID machen... ein RAID sind sie bei mir auch als Cache.

    Konkret sind die beiden M.2 sowohl ein RAID-1 für das ZIL alsauch ein RAID-0 für den Cache.

  • Zu den Instabilitäten, die ich bei meinem System beobachtet habe: Ich würde einfach keine Samsung SSDs mehr nehmen.


    Ich dachte der Aufpreis bei der bekannten und lange eingeführten Marke ist gut angelegt, inzwischen habe ich da so meine Zweifel. Dem TS-932(P)X würde ich das eher nicht anlasten. Jetzt war aber schon wieder lange nichts, das Thema scheint eine höhere Ordnung zu haben.


    Zu den SSDs ein weiterer Tipp: Je größer der ungenutzte Anteil, desto exponentiell länger ist die Lebensdauer (Stichwort Wear Leveling). QNAP schlägt bei der Installation 10% "Overprovisioning" vor, da kann man ruhig ein bisserl was drauflegen.

  • wieviel RAM sollte drin sein für meine Zwecke?

    Also rein zum Datenschubsen reichen 4 GB aus. Ich mag aber ganz gerne 8 GB dafür. Mehr kann sicher nicht schaden, aber sehr viel wird es nicht bringen. Aber etwas Reserve ist immer gut. Kostet ja nicht mehr die Welt.