TS-932PX-4G für Produktions Studio Setup?

  • Hi Leute,


    ich würde in unserem Produktions Studio eine Server Lösung integrieren um direkt vom QNAP von mehreren Arbeitsplätzen auf Projekte von Film und Video Produktionen, sowie Grafik und Gestaltungsarbeiten wie Photoshop, Indesign und Illustrator zuzugreifen. Mein Wissen in dem Sektor ist noch begrenzt und ich würde mich über Tipps und Vorschläge freuen, welches Setup im Bezug auf Data Cache vs. Qtier und welches Raid Setup hier am sinnvollsten wäre. Ich beschreibe einmal kurz die Ausgangssitation, sowie die Hardware Konfiguration der Server Umgebung:


    Insgesamt sind es 4 Arbeitsplätze, die direkten Zugriff auf den Server über 10Gbit erhalten sollen um in Programmen wie Adobe After Effects, Premiere, Photoshop, Illustrator und Indesign zu arbeiten. Ein weiterer relevanter Punkt ist, dass die Cross Platform passieren soll (1x MacPro / 2x MacBook Pro / 1x Windows 10 Rechner)


    Dafür planen wir ein QNAP TS-932PX-4G 9-Tier an einem QSW-1208-8C Switch. Der Server soll mit 5x 12TB HDD, sowie 4x SSD (2x 2TB / 2x 4TB) bestückt werden. Ziel ist es die Geschwindigkeit der SSD auszuschöpfen, vor allem im Bereich Videobearbeitung, ohne Daten mehrfach manuell hin und her sichern zu müssen, sondern im Idealfall einen großen Storage Pool zu haben und das System regelt mehr oder weniger von alleine.

    Meine Fragen wären nun:

    - Welches Verfahren empfiehlt sich hier eher - Cache oder Qtier?

    - Wie behandle ich SSD und HDD zueinander um zum einen einen einzelnen Storage Pool zu bekommen und was ist hier zu empfehlen im Bezug auf Raid?

    - Eine weitere Option wäre einen zweiten Server (rein HDD) anzuschließen, an einem physisch anderen Ort - in der anderen Ecke des Raums via LAN Verbindung (evtl. 2.5 Gbit?) um die Daten im Hintergrund regelmäßig zu sichern

    - Wäre in dem Fall ein Raid auf dem Hauptserver gar nicht notwendig?


    Wir reden hier bei manchen Produktion von Datenmengen bis zu 2TB pro Videoprojekt, auf die wir während der Bearbeitung permanent zugreifen müssen. Wir würde die Daten von den Kamera SSD Platten direkt nach Produktionsschluss auf den QNAP laden und dann anfangen darauf zu arbeiten. Sobald ein Projekt abgeschlossen ist wäre in meiner idealen Welt der Server schlau genug um zu beurteilen, dass die Daten nicht mehr auf der SSD sein müssen und die dann nach einer gewissen Zeit freigibt.


    Über Vorschläge, Feedback und Tipps wäre ich euch sehr dankbar und wenn noch Fragen sind fürs Verständnis, werde ich die natürlich versuchen zu beantworten :)


    Viele Grüße

    Christian

  • Mal bitte die Englischen QNAP Forum Posts von BobZelin durchstöbern der macht hier drüben (Nordamerika) nur Projekte mit QNAP für Video Produktuion


    kurz:

    1288X

    2 Platten fürs System

    8 Platten für die Daten (Cache und Tier kann man bei sequenziellen Arbeiten vergessen)

  • QNAP TS-932PX-4G

    Das Teil hat einen ARM Prozessor. Ich nehme an, dass der die Geschwindigkeit der 10GbE-Ports etwas ausbremst, ist aber nur eine Vermutung. Soll die Kiste noch für was anderes da sein als ein reiner Dateiserver?

    QSW-1208-8C Switch

    Stattdessen empfehle ich den Mikrotik CRS309-1G-8S, da

    1. preiswerter

    2. besser

    3. lüfterlos und damit lautlos


    Zu 2.: Ich weiß jetzt nicht, ob ich mich da nicht zu weit aus dem Fenster hänge, da ich den von dir ins Auge gefassten Switch nicht kenne. Ich hatte zwei QSW-308S, mit denen meine Erfahrungen nicht so gut sind (Software-Inkompatibilität zu altem Thunderbolt-10GbE-Adaper und Wackelkontakt an Gigabit-Ports). Einen der beiden habe ich durch den genannten Mikrotik ersetzt.


    Welches Verfahren empfiehlt sich hier eher - Cache oder Qtier?

    Ich persönlich stehe beiden Varianten skeptisch gegenüber, da sie die Komplexität des Speicherpools erhöhen und damit das Risiko eines Crashs sich vergrößert. Ich würde zwei getrennte Raids und Volumes machen, eines über die SSDs, eines über die Festplatten. Das/die aktuelle(n) Projekte kommen auf die SSDs und werden irgendwann per Hand auf die Festplatten verschoben. Konkrete eigene Erfahrungen mit Cache und Qtier habe ich zugegeben nicht.

    Eine weitere Option wäre einen zweiten Server (rein HDD) anzuschließen, an einem physisch anderen Ort - in der anderen Ecke des Raums via LAN Verbindung (evtl. 2.5 Gbit?) um die Daten im Hintergrund regelmäßig zu sichern

    Da reicht auch Gigabit-LAN, da das Backup unbemerkt im Hintergrund läuft.


    Wenn ihr es richtig machen wollt, stellt ihr das NAS an einen anderen Ort (anderes Gebäude, aber gleiche Stadt oder Umkreis, um das Zweitgerät notfalls schnell holen zu können), so dass auch im Katastrophenfall (Hochwasser/Brand/Einbruch) ein aktuelles Backup vorhanden ist. In dem Falle ist die Konfiguration der sicheren Verbindung (VPN oder ssh) aufwendiger, aber es läuft zuverlässig.

    Wäre in dem Fall ein Raid auf dem Hauptserver gar nicht notwendig?

    Um das klar zu stellen: Ein Raid ersetzt kein Backup! Wenn jemand aus Trotteligkeit das aktuelle Projekt löscht, ist es auf dem Spiegel ebenfalls sofort weg. Ein Backup braucht ihr sowieso.


    Ein Raid erhöht die Verfügbarkeit. Beispiel: Ein Festplatte geht kaputt (kommt gelegentlich vor). Wenn kein Raid besteht, heißt das, Festplatte wechseln, Volume neu konfigurieren (inkl. Rechte), Backup zurückspielen. Letzteres kann bei den Datenmengen durchaus 24 Stunden und länger dauern. In der Zeit kann niemand mit den Daten arbeiten.

    Bei einem Raid hingegen braucht nur die Festplatte getauscht zu werden, und das war's. Das Rebuilt geschieht automatisch unbemerkt im Hintergrund. In der ganzen Zeit (sogar vor dem Plattentausch) kann das NAS uneingeschränkt weiter genutzt werden und alle Mitarbeiter können ihre Arbeit machen. Lediglich die Zugriffszeiten auf das NAS können ein klein wenig länger sein (merkbar, behindert aber nicht).


    Also: Für einen beruflich genutzten Produktionsserver empfehle ich ganz klar ein Raid. Beim ersten Plattentausch hast du die Mehrkosten schnell wieder reingeholt.