Kann man die Nas per symbolischen Namen (URL) erreichen, statt nur per IP-Adresse?

  • Um ins Admin-Menu zu gelangen, muß ich im Browser immer diese 192.168....IP-Nummer eintippen.

    Geht das nicht auch per URL?


    Mein DSL-Router z.B. muß nicht per 192.168-Adresse aufgerufen werden, den kann ich über http://speedport.ip aufrufen.

  • Klar... Ersetze die IP einfach durch den Namen des NAS, so wie er in den Grundeinstellungen eingestellt ist.

  • Ist ja mega... Das funzt! :)


    Vielen Dank!


    Mich würde nur noch interessieren: Hat die Qnap einen eigenen kleinen DNS an Bord? Oder wie funktioniert das?

  • Auf diese Weise wird das wohl mDNS sein, bzw. Bonjour. Ist per default aktiv und kann unter Diensterkennung/Bonjour eingestellt werden. Da wird auch festgelegt welche Dienste darüber erreichbar sind.

  • wie funktioniert das?

    Im heimischen Netzwerk normalerweise im Router - konkret mithilfe zweiter verschiedener Serverdienste.


    Nr. 1 ist der DHCP-Server: Schließt du einen Computer - oder hier das NAS - im Netz an und schaltest ihn/es ein, dann meldet er/es sich mit seinem Namen und fragt "per Rundruf" im Netz nach den Netzwerkeinstellungen.

    Der DHCP-Server lauscht auf solche Anfragen und teilt dem fragenden Gerät alles Nötige mit: er gibt ihm eine freie und gültige IP-Adresse aus seinem Pool, dazu die passende Netzwerkmaske, eine oder mehrere Adressen für DNS-Server und ggf. weitere Infos, beispielsweise die Adresse des NTP-Servers, sofern überhaupt einer im Netz konfiguriert ist.

    Zusätzlich gibt der DHCP-Server die vergebene IP-Adresse sowie den Hostnamen des Gerätes, welches diese Adresse erhalten hat, an den DNS-Server weiter.


    (DHCP steht für das dynamic host configuration protocol,

    DNS ist die Abkürzung für das domain name system,

    NTP steht für das network time protocol

    usw. :))


    Nr. 2 ist eben dieser DNS-Server: Sein Job ist es, Anfragen nach Namen "aufzulösen" und die dafür gültige IP-Adresse zu liefern, mit und zu welcher ein Client dann die Verbindung aufbauen kann.

    Dafür pflegt der DNS-Server eine eigene Tabelle. Diese enthält einerseits alle Namen im eigenen Netz und die diesen zugewiesenen IP-Adressen. Ferner speichert er auch für eine begrenzte Zeit (einige Minuten bis wenige Stunden) externe Namen samt deren derzeiger IP-Adressen. Durch diese temporäre Speicherung kann er weitere Anfragen aus dem eigenen Netz nach derselben IP-Adresse schneller beantworten, z.B. wenn zwei Windows-Rechner kurz nacheinander den Update-Server kontaktieren wollen, ohne bei jeder einzelnen Anfrage erneut extern nachfragen zu müssen.

    Diese externen IP-Adressen erfährt der DNS-Server in deinem Router von seinem "übergeordneten" DNS-Server, i.d.R.also dem des Internetproviders, welcher bei Bedarf wiederum bei seinem überordneten DNS-Server anfragt ....


    Im Detail ist es natürlich noch etwas komplizierter, aber das Prinzip an sich ist hoffentlich verständlich geworden.


    Bonjour stammt von Apple und kann die oben beschriebenen Aufgaben (Zuweisung von IP-Adressen, Auflösung von Hostnamen und IP-Adressen sowie die Ermittlung und Publizierung von weiteren Diensten im Netz) im LAN auch leisten. In reinen Apple-Netzen langt das auch, für Windows wie auch Netzwerkdrucker usw. gibt es auch Bonjour, aber wenn es "hinaus ins Internet" geht, bist du dann doch wieder bei einem DHCP-Server und DNS-Server wie oben beschrieben.


    Wenn du mehr wissen willst, wäre hier ein Anfang zum Einlesen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/…st_Configuration_Protocol

    https://de.wikipedia.org/wiki/Domain_Name_System

    https://de.wikipedia.org/wiki/IP-Adresse

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bonjour_%28Apple%29

    https://de.wikipedia.org/wiki/Local_Area_Network

    https://de.wikipedia.org/wiki/Wide_Area_Network


    Viel Spaß :)

    Einmal editiert, zuletzt von eol91 ()

  • Auf diese Weise wird das wohl mDNS sein, bzw. Bonjour.

    Das muss nicht sein, ich weiß nicht wie sein Router arbeitet, aber die AVM Fritzbox z.B. merkt sich die Hostnamen, der Clients, die sie per DHCP versorgt hat und nimmt die in ihre lokale DNS-Tabelle mit auf.


    Wenn das NAS z.B. mynas1 heißt, wäre es bei einer FritzBox auch unter mynas1.fritz.box zu erreichen und die Fritzbox selbst eben unter fritz.box - da kommt kein mDNS zum Einsatz.

  • Aber wäre das NAS dann auch wie hier unter http://mynas1:8080 erreichbar?

  • Jopp... bei einer FritzBox schon. Wenn das NAS der FritzBox wegen DHCP bekannt ist, oder man es nachträglich mit diesem Namen in die Computer-Liste der FritzBox eingetragen hat.

    Wenn auch der PC DHCP von der FritzBox hat, dann liefert die FritzBox dem Client DHCP-Option 15 aus, somit würde https://mynas1:8080 und https://mynas1.fritz.box:8080 funktionieren.

    Einmal editiert, zuletzt von Barungar ()

  • off-topic / Exkurs


    Da haben die Leute FritzBoxen und wissen nicht, was das kleine Ding alles für sie tut. ;)


    Eure FritzBox ist ein (kleiner) DNS-Server und Eure FritzBox ein (kleiner) DHCP-Server.

    Wird vom DHCP-Client die DHCP-Option 12 mitgeliefert, so übergibt die FritzBox das intern und dynamisch an den (eigenen, internen) DNS-Server.


    Alternativ geht es natürlich auch, dass man auf der FritzBox selbst unter Heimnetz / Netzwerk / Netzwerkverbindungen die Werte alle manuell pflegt, dann wird das als Futter für den DNS-Server genommen. Hier kann man sogar die DHCP-Option 12 überschreiben; dass heißt man kann den Geräten einen "hübschen Namen" geben, falls es z.B. ein IoT-Gerät ist oder sowas. Dann wird auch dieser "hübsche Name" ins DNS übernommen.

  • @Alle!


    Vielen Dank für eure ausführlichen Erklärungen. Das hat mir sehr geholfen.