Backup oder synchronisieren - grundsätzliche Unterschiede

  • Moin liebe NAS'enden,


    traue mich fast nicht zu fragen. Nur meine Zugehörigkeit zur Seniorenfraktion gibt mir den Mut =O


    Um meine Frage mal in ganz rudimentäre Worte zu fassen:

    Bis gestern war ich der Meinung, dass ein Backup alle aktivierten Order und Dateien in ein Backup-File sichert.

    Diese Datei kann man nur "Zurücksichern" und hat keinen direkten Zugriff auf die Ordner und Dateien.

    So kenne ich das zumindest noch von früher aus diversen Backupprogrammen.

    Synchronisieren war für mich bisher (und auch bis heute) alle aktivierten Order und Dateien 1:1 in ein Ziel-Laufwerk / -Ordner zu kopieren.

    Das waren für mich die grundsätzlichen Unterschiede der beiden "Systeme" (ohne jetzt tiefer mit Blocks und Bits und Bytes anzufangen).

    Pustekuchen ....

    Habe die letzten Tage mal beide "Systeme" in einem One-Direction-Sync und als Backup jeweils 3x laufen lassen.

    Der erste Lauf um eine Sicherung grundsätzlich anzulegen -> 9,5TB

    Der zweite Lauf um zu schauen wie lange beide Systeme benötigen um in 24 Ordnern jeweils eine zusätzliche Datei zu sichern/syncen -> 5,1GB

    Der dritte Lauf um zu schauen wie lange beide Systeme benötigen um einen Lauf ohne jegliche Änderungen durchzuführen -> 0B


    Dabei bin ich erst einmal darüber gestolpert, dass beide Systeme augenscheinlich (für mich) genau das selbe machen!? Bei möglichst identischen Einstellungen ....

    Ist dem so!? Zumindest legen beide Systeme eine 1:1-Kopie mit direktem Zugriff an?

    Ja, ok. - syncen kann man on-the-fly und permanent, das geht beim Backup nicht (oder habe ich da auch etwas verpasst).


    Aber was ist dann eigentlich der maßgebliche Unterschied zwischen Einweg-Synchronisieren und Backup für mich als Otto-Normal-Basic-User?

  • traue mich fast nicht zu fragen.

    ... hättest Du es mal lieber gelassen (allein des Titels her beurteilt) :D

    Ich hatte letztens in einem Thread schon befürchtet, dass gleich wieder diese unliebsame Grundsatzdiskussion losbricht...


    Der wesentliche Unterschied (hier bei HBS) ist, wenn man die Möglichkeit bestimmter Optionen außer Acht lässt:

    Sync

    - Dateien werden direkt in den Zielordner geschoben

    - HBS bietet keine Möglichkeit eines Restores

    - HBS bietet keine Möglichkeit einer Integritätsprüfung

    Backup

    - Dateien werden im Zielordner in zusätzliche Unterordner geschoben

    - HBS bietet die Möglichkeit eines Restores

    - HBS bietet die Möglichkeit einer Integritätsprüfung


    Für mich ist ein Backup eine Kopie der Nutzdaten, die nicht anderweitig verwendet/ weiterverarbeitet wird. Punkt.

    Wie und wann die Daten genau ins Backup kopiert werden und ob das "Ding" Sync oder Backup genannt wird, ist dabei egal.


    Wenn man Daten per Drag and Drop auf einen USB Stick kopiert, ist das dann ein Sync oder Backup?


    Entscheidend ist halt was man daraus macht und dann kann man dem Ding den Namen Backup oder Sync geben, und dann gibt es für den jeweiligen Zweck natürlich entsprechende Optionen wie eine Versionierung bei Backups oder "on the fly" beim Sync (den es beim Backup sinnvollerweise nicht gibt).


    Bis gestern war ich der Meinung, dass ein Backup alle aktivierten Order und Dateien in ein Backup-File sichert.

    Meiner Meinung nach müssen und sollten Backupdaten gar nicht in einem speziellen Format vorliegen, sondern klar lesbar sein. Wenn man mindestens ein klar lesbares Format hat, kann man das machen, ansonsten wäre es mir zu riskikolastig, da ich uU nicht einfach an die Daten komme.

  • hättest Du es mal lieber gelassen

    :saint:


    Dankeschön :thumbup: du hast es wirklich "altersgerecht" aufgearbeitet und dargestellt ...

    Ich bin aber auch der festen Überzeugung, dass ich nicht der Einzige bin, dem die Unterschiede der zwei Systeme nicht so richtig transparent sind.


    Nur eine Frage noch:

    Wie definiert sich der "Restore" ?

    Was ist dann der Unterschied zwischen

    - ein Sync zurück zu kopieren oder

    - ein Restore vom Backup zu machen?

  • Unterschiede der zwei Systeme nicht so richtig transparent sind.

    Ich finde es auch unglücklich. Ich fahre mehrere Backups mit einem Sync Job, der nur so benannt ist, weil ihm Optionen zur Verfügung stehen, die für einen Sync, aber nicht für ein Backup von Bedeutung sind... das ist schon verwirrend... also habe ich doch nur nen Sync und kein Backup? 8o

    Finde das auch mega unglücklich, wüsste aber auch ehrlich nicht, wie man es besser strukturieren könnte.

    Ich glaube eindeutiger wären die Bezeichnungen "Job mit Optionen die für ein Backup relevant sind" und "Job mit Optionen die für ein Sync relevant sind". Klingt aber doof :D


    Wie definiert sich der "Restore" ?

    Tja... ICH definiere einen Restore wie folgt: Wiederherstellen von Daten aus einem Backup.

    Demnach spiel es auch hier keine Geige, ob dies durch manuelles kopieren von A nach B passiert, oder durch einen Automatismus.

    - ein Sync zurück zu kopieren oder

    - ein Restore vom Backup zu machen?

    Beinhaltet beides also das Gleiche, die Frage ist wieder: Ist der Sync auch ein Sync oder ist der Sync ein Backup?

    Denn wenn der Sync ein Sync ist, besteht die "Gefahr" (eigentlich ist das dann ja gewüscht), dass die Daten verändert/ weiterverarbeitet wurden.

    Wenn der Sync ein Backup ist, dann ist das auch ein Restore.

    Hier ist (bei HBS) wieder entscheidend: Du kannst die Daten aus einem Backup auf die gleiche Weise wiederherstellen wie bei einem Sync, oder "automatisch" über HBS. Dabei sagst Du in HBS "Stelle alle Daten wieder her", und dann geht das los ohne dass Du weiter eingreifen musst. Mir ist die manuelle Variante aber deutlich lieber :)

  • tiermutter ein fettes Dankeschön für alle Antworten!!!


    "Früher" habe ich ein Backup mit dem Sinn restored, ein komplettes System, im besten Falle einen kompletten PC wieder herzustellen.

    Beim NAS ist das ja so nicht gegeben / möglich.


    Und Danke für deine Geduld :thumbup:

  • Alles gut... Das sind erstmal ja nur meine Meinungen, abgesehen von so ein paar Dingen die in HBS nunmal so sind :)

  • Hat Synchronisierung nicht auch etwas damit zu tun, dass man in so einem Falle Ziel und Quelle ständig die gleichen Inhalte haben? Also löscht man Daten in der Quelle, werden diese auch im Ziel entfernt... Im Backup bleiben eben diese entfernten Daten enthalten....

  • So ist es. Hier gilt auch wieder: Wozu wird der Job eingesetzt? In einem Backup ist es meistens sinnvoll die Daten zu behalten, in einem Sync eigentlich nicht. Wenn der Sync-Job aber als Backup verwendet wird, macht es durchaus Sinn das Beibehalten zu aktivieren.

    Wie sinnvoll das Deaktivieren bei einem Backup ist, ist abhängig von verschiedenen Faktoren...

    Ich habe zB ein Backup, bei dem die Daten erhalten bleiben, zusätzlich Snapshots und dann ist da ja auch noch der Papierkorb. In dem Job auf das externe NAS behalte ich die Daten nicht, da ich

    1. andere Möglichkeiten habe gelöschte Daten zu holen

    2. Kapazität spare

    3. das externe Backup nur zum Tragen kommt, wenn das Quellsystem und die internen Backups zerstört wurden, in den Fall will ich gar nicht, dass gelöschte Daten dabei sind.

  • "Früher" habe ich ein Backup mit dem Sinn restored, ein komplettes System, im besten Falle einen kompletten PC wieder herzustellen.

    Nicht nur "früher". Das ist auch heute noch sinnvoll, sog. "Partitionsbackups" zu machen. Das geht aber nicht mit einem einfachen Standard-Backup-Programm und auch nicht bei einem NAS. Dazu muß man den PC oder Laptop von CD oder USB-Stick booten, auf dem sich die Backupsoftware befindet. Im laufenden Betrieb geht das nicht, da zur Laufzeit des Betriebssystems nicht alle Dateien des BS kopiert werden können, sondern vom BS geblockt sind. Mit einem Partitionsbackup kann man innerhalb einer Stunde ein komplettes System incl. aller installierten Programme und Einstellungen nach einem Festplattenausfall und Einbau einer neuen Festplatte wieder herstellen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die neue Festplatte gleich groß oder größer wie die alte ist. Und es spielt auch keine Rolle, um welches Betriebssystem es sich handelt, da das Partitionsbackup-Programm ja mit seinem eigenen BS von CD, DVD oder USB-Stick gestartet wird. In der Regel können solche Backup-Programme dann auch unterschiedliche Dateisysteme sichern, ist also gleichermaßen sowohl für Windows- als auch für Linux-Rechner geeignet. Sowas haben wir auf der Arbeit öfter an alten Messrechnern machen müssen und es funktioniert sehr gut. Mit normalen Daten-Backups (egal ob man das nun "Sync" oder "Backup" nennt) ist das so einfach nicht möglich. In diesem Zusammenhang ist es auch sinnvoll, das BS und alle installierten Programmen streng von den Daten auf getrennten Partitionen zu halten. Ein Datenbackup muß/sollte man ja eigentlich täglich machen, ein Partitonsbackup nur, wenn sich an der Konfiguration was ändert oder neue Programme installiert werden, was in der Regel ja eher seltener der Fall ist.