HDD-Tausch für Single Static Volume - Platte extern vorbereiten?

  • Mein "produktives" System:

    • Ein TS-431P2 mit aktueller Firmware 5.0.0.1932.
    • Alle vier Slots sind bestückt.
    • Die HDDs sind als Single Static Volumes konfiguriert.
    • Das Backup läuft auf einem separaten NAS.

    Eine der Platten zeigt jetzt Auffälligkeiten im SMART-Bericht. Deshalb möchte ich sie tauschen.


    Ich suche einen Weg, um die neue Festplatte so vorzubereiten, dass die Ausfallzeit des NAS auf die Dauer des physischen Plattenwechsels beschränkt wird, plus ein wenig Konfigurationszeit.

    Das Kopieren der Daten soll schon vorab stattfinden.


    Wird z. B. folgendes Vorgehen funktionieren?

    1. Externes USB-Dock anschließen.
    2. Neue HDD ins USB-Dock.
    3. Neue HDD im USB-Dock so konfigurieren, wie sie auch intern genutzt werden soll.
    4. Daten kopieren.
    5. Alte HDD abmelden.
    6. NAS runterfahren.
    7. Alte HDD physisch gegen neue tauschen.
    8. NAS hochfahren.
    9. Neue HDD anmelden.
    10. Fertig.

    Falls das nicht funktioniert, weil eine per USB angeschlossenen Platte sich nicht passend konfigurieren lässt: Ich habe ein TS-431K mit leerem Slot.

    Kann ich die neue Platte dort vorbereiten, Schritte 1-4?


    Dank vorab für hilfreiche Hinweise.

  • Downtime gibt es nicht, das System läuft weiter wenn die Platte raus ist. Downtime gibt es nur für die Daten, solange sie nicht auf der neuen HDD bereitstehen.

    Ich würde die neue HDD einbauen, die alte in ein externes Gehäuse am NAS anschließen, die neue HDD einrichten (Volumes, Freigaben) und die Daten dann rüber schieben.

  • Danke für die schnelle Antwort.


    Damit haben die entsprechenden Daten für die Dauer des Kopiervorgangs eine Downtime. Der Kopiervorgang wird einige Zeit brauchen. Es geht um rund 8 TB.


    Kann ich diese Daten-Downtime vermeiden, indem ich wie beschrieben die neue Platte zuerst extern vorbereite und mit den Daten befülle?


    Da mit dem vorgeschlagenen Vorgehen eine interne Platte im USB-Dock extern genutzt wird, schließe ich schon mal, dass die intern genutzte Formatierung grundsätzlich auch bei Zugriff per USB funktioniert. Korrekt?

  • Das wird so leider nicht funktionieren, da eine externe HDD nicht wie eine interne behandelt / vorbereitet/ eingerichtet werden kann.


    Ich sage mal so wie es ist:

    Mit Single Disks wurde keine Ausfallsicherheit / Redundanz gebucht, dem musst Du jetzt Tribut zollen. Spricht etwas gegen die Ausführung der Arbeiten zu einer Zeit, in der die Daten nicht benötigt werden?

  • Das wäre nicht schön aber auch kein Beinbruch, wenn die Daten so lange nicht verfügbar sind.


    Ich rechne halt schon mit einer laaangen Zeit für das Kopieren von 8 TB.


    Noch mal zu meinem Verständnis:

    • Die alte und ehemals interne Festplatte im USB-Dock extern lesend betreiben würde gehen.
    • Die neue Festplatte im USB-Dock vorbereiten geht aber nicht.

    Unerwartet für mich.


    Wie sieht es aus mit einem Wechsel von Platten zwischen zwei verschiedenen NAS?

    • Ich baue die neue Platte in das zweite NAS mit dem leeren Slot und befülle sie dort.
    • Nach Abschluss baue ich sie ins produktive NAS.
  • Ist für mich (mobil unterwegs und somit eingeschränkte Zitatfunktion) gerade schwer ordentlich zu antworten...


    Alte HDD in einem Dock am USB sollte (!) funktionieren. Natürlich würde da nicht nur das Volume mit den Freigaben angezeigt werden, sondern auch Systemvolume (die gespiegelte Partition von der man unter QTS nichts mitbekommt) und ggf. auch Swap Volume. Die eigentlichen Freigaben würden sich auf dem entsprechenden Volume unter "CACHEDEV***" verbergen.

    Sorry wenn ich es falsch rüber gebracht habe... Vollzogen habe ich sowas noch nicht, stelle mir nur rein logisch vor, dass das so läuft. Ggf macht es mehr Sinn aktuelle Backupdaten einzuspielen bevor experimentiert wird.


    Vorbereiten der HDD im Dock geht definitiv nicht, weil QTS einen externen Datenträger völlig anders behandelt als einen internen.


    Zu der Sache mit dem zweiten NAS:

    Sobald ein interner Datenträger in ein QNAP kommt, bekommt dieser eine gespiegelte Partition des Systems. Diesen Datenträger in ein anderes QNAP NAS einzubauen halte ich bei produktiven Systemen nicht für nicht tragbar. Aber..... Ich habe das oft in Testsystemen gemacht und es hat geklappt. Das könnte also funktionieren, aber wirklich... Ich würde es nicht machen!

  • Warum Daten korrupt? Ok, niemand hat hinterfragt was es für Auffälligkeiten sind, aber... QTS bemängelt (nicht zu Unrecht) HDD die noch viele Jahre und unzählige Schreibvorgänge mitmachen.

  • Die alte und ehemals interne Festplatte im USB-Dock extern lesend betreiben würde gehen.
    Die neue Festplatte im USB-Dock vorbereiten geht aber nicht.

    Geht beides nicht. Die Daten müssten schon vom Backup kopiert werden.

  • Ich gehe nicht davon aus, dass die Daten korrupt sind. Es handelt sich um Warnungen, nicht um Fehler.


    Es ist nicht QTS, das hier etwas bemängelt, etwa zu alte Platten. QTS reicht nur die Ergebnisse des SMART-Selbsttests durch, der ja letztlich eine Selbsteinschätzung der HDD-Hersteller ist.


    Im Detail:


    Zitat von SMART-Info

    Wenn ein S.M.A.R.T.-ID-Wert von einem unterstützten Datenträger die vom Datenträgerhersteller festgelegte Schwelle erreicht oder einer der folgenden Rohwerte 0 übersteigt, wird der Datenträgerzustand als ungewöhnlich eingestuft. (SAS-Laufwerke und

    SSDs ausgenommen)

    ID 197: Current Pending Sector

    ID 198: Uncorrectable Sector Count

    Dies sollte nicht zu unmittelbarem Datenverlust führen; dennoch sollten Sie eine Suche nach defekten Blöcken durchführen, Ihre Daten sichern oder einen Ersatz beschaffen, bevor das betroffene Laufwerk ausfällt. Weitere Einzelheiten erhalten Sie vom Hersteller des Datenträgers.


    Die Suche nach defekten Blöcken habe ich durchgeführt und eben Ersatz beschafft, den ich jetzt einbauen will. Eben möglichst so, dass die Daten schon vor dem Tausch auf der Platte sind.

  • QTS reicht nur die Ergebnisse des SMART-Selbsttests durch

    Ja schon klar... aber genau auf die Meldung und die Auswertung durch QTS wollte ich hinaus. 197 ist nichts Wildes, dafür mache ich mir noch keine Gedanken über neue Datenträger, QTS stellt es aber gefährlicher dar als es ist. Egal.

    Eben möglichst so, dass die Daten schon vor dem Tausch auf der Platte sind.

    Wie gesagt, das klappt in Deinem Fall nicht, wie dr_mike bestätigt hat. Damit dürfte dann der Versuch die alte HDD via USB einzubinden auch dahin sein.

    Also Daten aus dem Backup wiederherstellen wenn die neue HDD eingebaut ist, am besten außerhalb der Nutzungszeiten.

  • Die Verwendung des Docks habe ich abgeschrieben.

    Ohne die Hinweise im Thread hätte ich mich daran versucht, nur um letztlich zu scheitern.

    Somit: Danke fürs Abraten.


    Zum Festplattentausch zwischen den NAS habe ich verstanden:

    Das scheint wohl praktisch zu klappen – vielleicht, womöglich, eventuell – ist aber selbst für Single Static Volumes nicht von QTS unterstützt, deshalb Vorbefüllung auch auf diesem Weg nicht ratsam.


    Ich rechne mit rund einem Tag fürs Kopieren, 8TB bei 100 MB/s über Gigabit-Ethernet. In der Praxis war's dann doch immer mehr, teils deutlich.


    Vielleicht setze ich auch das im Aufbau befindliche und als zweites Backup gedachte NAS so auf, dass es die Funktionen solange übernehmen kann (nur lesend). Dann bin ich noch entspannter, wenn sich das Kopieren hinzieht.

  • Zum Festplattentausch zwischen den NAS habe ich verstanden:

    Ja das Problem ist hier vor Allem, dass die Konfiguration des NAS2 dann mit ins NAS1 geschleppt wird. Bei mir ist es wie gesagt immer gut gegangen (Testsysteme), aber das ist dann irgendwie ein undefinierter Zustand den man nicht haben will.


    Falls vorhanden die Daten auf eine weitere, externe HDD kopieren und dann von USB direkt am NAS wiederherstellen, dann geht es sicherlich nen Zacken schneller.


    Edit:

    Falls auf den anderen HDD im NAS noch Platz ist, kannst Du die Daten oder einen Teil ja dort zwischenlagern und später auf die neue HDD kopieren/ verschieben.

  • Oder die Daten auf eine USB-Platte am NAS kopieren und nach Neueinrichtung von dort "zurück" auf die neue HDD .

    Geht dann 2x mit USB3-Geschwindigkeit statt Netzwerk.

  • Wäre richtig geil, wenn Du der Nachwelt in Stichpunkten den Ablauf/ die Reihenfolge beschreibst was Du gemacht hast und wo es ggf Probleme gab :)

  • Letzten Endes habe ich mehrfach und übers Netz kopiert:

    1. Daten auf ein Zweit-NAS kopiert.
    2. Alte Platte im Erst-NAS ausgebaut. (Ab hier also Downtime.)
    3. Neue Platte im Erst-NAS eingebaut.
    4. Daten vom Zweit-NAS zurückkopiert.

    Lessons Learnt und offene Punkte:

    • Zum Kopieren verwende ich RTRR via HBS 3 Backup Sync (was für ein Name! 🙄). Flexibel konfigurierbar, was kopiert werden soll. Schnell. Bei Abbrüchen lässt sich einfach neu aufsetzen ohne das bereits Kopierte erneut kopieren zu müssen. Gutes Logging.
    • Freigaben umbenennen wird anscheinend per Voreinstellung nicht auf allen Ebenen durchgezogen. Also eine Freigabe ABC erhält einen Ordner ABC. Wenn ich Freigabe ABC nach DEF umbenenne, bleibt der Ordner im Dateisystem ohne Extraschritte immer noch ABC. Das habe ich so gelöst, dass ich Freigaben nicht mehr umbenenne, sondern neue Freigaben mit dem gewünschten neuen Namen erstelle. Dann die Dateien bewege, was ja in Sekunden geht auf demselben Volume. Dann die alte Freigabe löschen. Scheint mir die sauberste Sache zu sein.
    • Das NAS läuft vor allem als Plex Medienserver. Spannend war also auch die Frage, wie ich Plex dazu bringen kann, nicht alles neu katalogisieren zu müssen. Das ist aber eine Plex-Frage, nicht die von QNAP, und wurde im Plex-Forum geklärt.
    • Ich benutze Statische Volumes, um Platten bei Problemen einzeln handhaben zu können. Das hat sich jetzt bewährt. Ich hatte zwar eine Downtime – das ist der Nachteil. Aber ich wusste genau, welche Daten wie betroffen sind. Weitere Vorteile von Statischen Volumes: Sie benötigen keine besonderen NAS-Platten mit RAID-tauglicher Firmware. Die CPU-Last ist minimal. Mein Low-End NAS TS-431P2 kann locker mehrere HD-Filme gleichzeitig streamen.
    • Die Einstellung "Bytes per iNodes" hat nicht nur Einfluss auf die maximale Anzahl von Dateien / Ordnern und die Maximalgröße des Volumes. Sie beeinflusst auch wesentlich den verfügbaren Speicherplatz. Mit 64kB per iNode wird der nutzbare Speicherplatz maximiert.
  • Freigabename und Verzeichnisname sind ja auch zwei unterschiedliche Objekte.

    Das war und ist bei Windows auch nicht anders.

    Ausserdem können auch mehrere Freigaben auf dasselbe Verzeichnis verweisen.

    Daher ist es nur richtig, das bei Ändern des Freigabenamens der Verzeichnisname nicht geändert wird. :)


    Gruss

  • Das Thema "Freigabename vs. Verzeichnisname" führt jetzt recht weit vom ursprünglichen Thema weg. Aber da es nun mal in diesem Kontext aufkam und diskutiert wurde, hier jetzt doch noch mal eine Ergänzung. Sollte ein Forum-Admin das Thema auslagern wollen … gerne.


    Die Sicht von FSC830 vereinfacht für mich zu sehr. Korrekt ist natürlich, dass es sich bei Freigabe und Verzeichnis um zwei unterschiedliche Objekte handelt. Von daher kann man auch deren Benennung getrennt behandeln. Aber! Die Nutzererfahrung ist eben die, dass sie Hand in Hand gehen. Sie sind auch bei Anlage per Default synchron. Deshalb ist es aus meiner Sicht unschön, dass QTS hier bei Umbenennung der Freigabe nicht a) dasselbe Vorgehen automatisch wählt wie bei der Anlage oder b) deutlicher nachhakt, was auf Verzeichnisebene passieren soll.


    Davon unabhängig noch eine Ergänzung zu den offenen Punkten und Frage an die Community, die wieder zum ursprünglichen Anliegen passt: Wäre nicht doch ein anderes Vorgehen möglich gewesen:

    • Daten auf die neue Platte im Zweit-NAS kopieren.
    • Im Zweit-NAS "Volume sicher trennen".
    • Im Erst-NAS die alte Platte ausbauen und die neue Platte einbauen.
    • Im Erst-NAS die neue Platte "Wiederherstellen".

    Dann hätte ich nur einmal kopieren müssen, und bis auf den Umbau hätte es keine Downtime gegeben. Ich bin mir aber nicht sicher, ob die Aktionen "Volume sicher trennen" und "Wiederherstellen" das leisten, was ich darunter verstehe.

  • Das ist Deine Sichtweise. Du darfst dann aber auch nicht vergessen, das es möglichweise Backup- oder Replikationsaufträge gibt, die auf das Verzeichnis (nicht die Freigabe) verweisen!

    Würde der Verzeichnisname geändert, dann laufen diese Jobs auf Fehler!

    Eine automatische Namensänderung kann das nicht berücksichtigen.


    Gruss