Ablösung einer TS-869Pro: Geplant TS-873A

  • Hallo zusammen,


    geplant ist die Ablösung einer in die Jahre gekommenen TS-869Pro. Performancemäßig gab es bisher, trotz des alters des Systems, keine Probleme.

    Gewünscht ist Stabilität und möglichst Langlebigkeit ;)


    Nutzung und Rahmenbedinungen:

    - 1 GbE Netzwerk: Switch, PCs, Macs

    - Netzlaufwerk für 3 Grafikdesignarbeitsplätze (Macs): Ps, Ai, Id Daten

    - Archivdaten (Zugriff von 15 Arbeitsplätzen - Nutzung gering)


    Ausgeguckt habe ich dafür

    - TS-873A (CPU empfehlenswert?)

    - 8GB Speicher (ausreichend?)

    - 6x Seagate ST8000VN004 8TB + evtl. 1x HotSpare (8TB als Einzeldisk Größe zu groß?)


    Optional:

    - SSD Cache: 2x 250GB SSD als Cache: sinnvoll oder nicht notwendig?

    - Geplant habe ich einen großen RAID 10 Speicherpool der alles abdeckt, sowohl Grafikdaten, als auch Archiv (der reduzierte Speicherplatz durch RAID 10 ist akzeptabel, dafür etwas mehr Performance für die Grafikdaten)

    - Oder wäre es besser SSDs für die Grafikdaten zu verwenden ? => 3x 2TB SSD RAID 5 | und dann 3x 8TB HDD RAID 5 fürs Archiv mit Erweiterungsmöglichkeit in der Zukunft.


    Ich habe mich über 4 Jahre nicht mit neuer QNAP Hardware beschäftigt, mittlerweile ist die Auswahl (auch mit SSD) echt enorm.


    Vielen Dank für eure konstruktiven Ratschläge :) :)

  • Deine Variante

    - Oder wäre es besser SSDs für die Grafikdaten zu verwenden ? => 3x 2TB SSD RAID 5 | und dann 3x 8TB

    ist definitiv sinnvoller. Ich hatte in meiner TS-673A 2 NVMe-Laufwerke als Cache, das kannst Du aber vergessen, die Leistung der NAS geht tatsächlich runter anstatt hoch - und das trotz NVMe. Das ganze bringt am Ende des Tages genau garnix, ausser dass es Geld kostet und frustet. Ich habe mittlerweile SSD im Raid als Laufwerke für einen iSCSI-Storage in der NAS und nutze die NVMe demnächst für eine weitere iSCSI-LUN. Das Thema Cache ist für mich leider gestorben - wobei es hier im Forum dazu auch diverse Beiträge gibt, die alle das Selbe (inkl. validen Testmessungen) vermelden: Lass es bleiben, Du ärgerst Dich am Ende nur.

  • Nutzung und Rahmenbedinungen:

    - 1 GbE Netzwerk: Switch, PCs, Macs

    Genau hier ist das Problem ... mit 1GbE kannste nur auf HDD setzen.. weder SSD Speicher noch Cache/Tier bringen her irgendwas

  • Da du einen reinen Netzwerkspeicher suchst würde ich dir eher zu einer TS-832PX raten. Dazu einen günstigen 10 GbE Switch und 10 GbE Thunderbolt für die Macs. Kostet dich zwar mehr, bringt dir aber auch enorm viel mehr Geschwindigkeit.

    Für die Archiv Geräte reicht vermutlich ja auch 1 GbE.


    Alternativ trotzdem die TS-832XP, dann aber mit HDDs und mit 1 GbE und dessen Durchsatz zufrieden sein.

  • Das Ganze hängt von der Größe der Daten und dessen Anzahl pro Zeit ab. 3 Dateien zu je 100MB sind etwas anders als 100`000 50KB Dateien oder 20 3TB Dateien.


    Ich habe eine TS-873A mit 4 x 8 TB als RAID6 im Einsatz. Diese ist mit 2 x 1GbE Portbündelung am Switch. Die schafft zusammen 230 MB/s, bei 2 Clients gleichzeitig, also pro Client 115 MB/s, in beide Richtungen, den passenden Switch natürlich vorausgesetzt. SSDs oder NVMe M.2 bringen hier für den Datendurchsatz rein gar nichts. Auch der RAID-Modus spielt hier keine wirkliche Rollen. Anders sieht es aus, wenn eine hohe IOPS erreicht werden soll, also viele Zugriffe in kurzer Zeit.

    Ich habe auch eine TS-473A mit 2 x 8 TB als RAID1 und 2 x 480 GB NVMEe M.2 SSD als RAID1 Lese-/Schreibe-Cache. Diese ist jedoch nur per 1 GbE angebunden. Im Netzwerk bringt der Cache nicht wirklich was. Allerdings laufen hier virtuelle Maschinen. Die bekommen durch den M.2 Cache einen unglaublichen Boost verpasst. Die laufen fast so gut wie direkt auf M.2. Das NAS selbst profitiert nicht viel von dem Cache, da das Netzwerk einfach zu langsam ist. Ich habe keine Datenbanken etc. mit vielen kleine Dateien im Einsatz.

    Ich habe auch eine TS-873U-RP mit 4 x 8 TB als RAID6. Diese ist mit 2 x 10GbE Fibre am Switch angebunden. Die schafft so knapp an die 500 MB/s. Erst hier kommt das RAID an den Anschlag und nicht mehr das Netzwerk, zumindest beim Datendurchsatz. Auch hier kann ich nicht sagen, wie das Verhalten bei hohen IOPS ist, denn hier werden Dateien von 15 GB bis 1 TB hin und her geschoben. IOPS sind hier irrelevant, SSD vergeben Liebesmühe. Für mehr Durchsatz könnte ich dem RAID noch ein paar zusätzliche Festplatten hinzufügen. Ich denke, bei 8 x 8 TB könnte man die 1GB/s wahrscheinlich fast schaffen.


    Als reines Daten-NAS dürfte die TS-873A mehr als ausreichend Power haben. Das Netzwerk ist das Problem. Aber ohne passenden Switch lässt sich das nicht mit dem NAS lösen.

  • Allerdings laufen hier virtuelle Maschinen. Die bekommen durch den M.2 Cache einen unglaublichen Boost verpasst.

    Sehr interessant. Ich hatte immer das Phänomen, dass die Netzwerkübertragung nach wenigen Sekunden massiv eingebrochen ist, sobald ich einen Schreibcache genutzt hatte. Das ist aber auch schon ein paar Jahre her. Gut zu wissen, dass sich da mal was getan hat.


    i-production Um was für Macs handelt es sich denn genau? Es gibt ja auch einige Modelle, welche sogar direkt 10 GbE mitbringen. Ansonsten wäre eine Thunderbolt NAS eventuell noch interessant, wobei hier nur zwei Geräte gleichzeitig unterstützt werden (von Haus aus, mit zusätzlicher Karte auch 4) und die Entfernung zur NAS nicht all zu weit sein darf.

  • Ich hatte immer das Phänomen, dass die Netzwerkübertragung nach wenigen Sekunden massiv eingebrochen ist, sobald ich einen Schreibcache genutzt hatte.

    Ich habe nicht den Netzwerkdurchsatz der VM gemeint noch getestet, sondern die VM an sich. Wieso sollte ich ich VM als Storage auf einem Storage einrichten? ;)

  • Dass der Cache die VMs beschleunigt ist korrekt und steht ausser Frage. Da ich hier aber ganz bewusst ein 10GBe Netzwerk habe und auch größere Dateien von/auf die Nas übertrage, macht ein Cache hier keinen Sinn: Die Übertragung bricht sowohl lesend als auch schreibend ein. Grade auch auf iSCSI-LUN. Ich hatte, testweise, eine iSCSI-LUN eingerichtet, die kleiner als der NVMe-Cache ist (LUN 1TB, NVMe-Cache 2x 2TB Raid1). Die "Überlegung" dabei war, dass diese LUN komplett in den Cache passen müsste. Aber falsch gedacht, tatsächlich bricht die Übertragungsleistung unter den Wert komplett ohne Cache ein. Daher laufen derzeit meine iSCSI-LUN auf einem 2x 4TB SSD Raid 1 und eine weitere wird demnächst direkt auf dem NVMe-Raid 1 laufen. Von jedweder Form des "Caching" habe ich auf der NAs mittlerweile Abstand genommen. Er bringt mir auch auf den SMB-Verbindungen nicht wirklich einen Gewinn. Es laufen zwar noch ein paar VMs auf der NAS, die liegen aber auf der "Boot-SSD" und werden regelmäßig gesichert - es macht aber auch nix, wenn die im Fall eines Ausfalls der NAS mal ein paar Tage nicht laufen würden. Da diese aber eh auf einer SSD liegen, macht auch hier caching nicht wirklich Sinn. Ich hatte zwar auch die Überlegung evtl. qTier zu testen, aber nach der ein oder anderen Horrormeldung dazu hier im Forum weiß ich nicht, ob ich das wirklich machen möchte...


    Gruß,


    Lauri

  • Vielen Dank für den Input und die Tipps!


    Von Cache und auch von SSDs würde ich bei diesem Vorhaben erstmal Abstand nehmen, 10GbE ist aktuell leider noch kein Thema.


    Auch, da es mit der aktuellen Aussattung bei der Performance keine Probleme gibt. Die Performance dürfte mit einer neuen NAS und RAID 10 eher noch steigen - natürlich mit der 1 GbE Einschränkung + Portbündelung am Switch.
    Es werden Grafik typische Dateien geschrieben, z.B. PSDs mit 50MB-1GB, selten größer. Viele kleine mini Dateien kommt eher nicht bis selten vor.


    Da der Preisunterschied nicht so groß ist, welche würdet ihr bevorzugen?
    TS-873A

    TS-832PX


    - Spricht etwas gegen eine Einzeldisk Größe von 8TB? (evtl. längere rebuild Zeit, aber sonst?)
    - RAID 10 (der dadurch verlorene Speicherplatz ist egal): Gibt es Nachteile?

    - Mit wieviel GB RAM sollte das Gerät als reiner Netzwerkspeicher ausgestattet werden?

    - Sollten möglichst immer alle Disks in einem großen Storage Pool zusammengefasst werden?



    Viele Grüße!

  • Da der Preisunterschied nicht so groß ist, welche würdet ihr bevorzugen?
    TS-873A

    TS-832PX

    Für dein Aufgabenfeld tun die beide. Theoretisch leistungsfähiger ist die 873A.

    - Spricht etwas gegen eine Einzeldisk Größe von 8TB? (evtl. längere rebuild Zeit, aber sonst?)

    In deinem Fall gar nicht. Größere Platten sind in der Regel günstiger. Limitieren tut bei dir eh 1 GbE, so dass mehr (kleinere) Platten hier auch keinen Vorteil bringen.


    - RAID 10 (der dadurch verlorene Speicherplatz ist egal): Gibt es Nachteile?

    Verfügbarkeit liegt halt zwischen RAID 5 und RAID 6. Geschwindigkeitsvorteil hast du aufgrund von 1 GbE auch nicht wirklich. Ich würde lieber RAID 5 oder RAID 6 verwenden, aber das ist deine Entscheidung.


    - Mit wieviel GB RAM sollte das Gerät als reiner Netzwerkspeicher ausgestattet werden?

    Ich würde direkt 16 GB reinkloppen, kostet ja nichts mehr der DDR4


    - Sollten möglichst immer alle Disks in einem großen Storage Pool zusammengefasst werden?

    Das bleibt prinzipiell dir überlassen. Hängt stark vom Nutzungsverhalten und deiner Backupstrategie ab.

  • Wie sieht es denn mit einer Datensicherung aus, das bietet sich, wenn es sowas noch nicht gibt, das alte NAS direkt an?! Oder habe ich da was überlesen?

  • - Mit wieviel GB RAM sollte das Gerät als reiner Netzwerkspeicher ausgestattet werden?

    4 GB sollten eigentlich ausreichend sein. Mehr ist immer gut, aber schneller wird es dadurch nicht. Anders sieht es aus, wenn Du dann doch noch zusätzliche Dienste in Betrieb nehmen willst.

    Sollten möglichst immer alle Disks in einem großen Storage Pool zusammengefasst werden?

    Ich bevorzuge es alle Festplatten zu einem RAID und Storage Pool zusammen zufassen und erstmal ein Thick-Volume zu erstellen. Die Größe wähle ich so, dass ich für die erste Zeit ausreichend Platz habe. Ein Volume auf einem Storage Pool kann nachträglich vergrößert werden, solltest Du mehr Speicher brauchen. Solltest Du aber irgendwann feststellen, dass Du doch lieber mit einem weiteren Volume arbeiten würdest, hast Du so evt. noch genügend Platz. Man kann zwar Volumen auch verkleinern - worauf ich persönlich, wenn es irgendwie geht, verzichte - aber vergrößern geht bei weitem schneller und ist auch sicherer, da hier keine Daten umgeschrieben werden müssen.

  • Ich würde direkt 16 GB reinkloppen, kostet ja nichts mehr der DDR4

    Bei Nutzung von ZFS würde ich gar auf 32GB gehen.