QNAP NAS mit SSD Cache für Videobearbeitung auf dem NAS

  • Hallo zusammen,


    aktuell nutze ich ein QNAP TS451 mit einem RAD 5 System (12Tb und 9TB sind verfügbar).
    Dieses System kommt bald an seine Kapazitätsgrenzen.
    Weshalb ich mir ein neues zulegen möchte und auf dem Aktuellen die ganz ganz wichtigen Daten (Fotos sowie Kundendaten -> ich bin Fotograf) als Backup haben möchte.

    Auf dem neuen Haupt-NAS möchte ich gern ein min. 8 Bay-System haben. 4 davon werde ich initial mit 40TB bestücken. Somit habe ich durch Raid 5 noch 30TB zur Verfügung.

    Bei Bedarf möchte ich die 4 Platten dann um 4 Weitere aufstocken.

    Jetzt zu meiner Frage: Ich möchte gern direkt vom Server Videos bearbeiten können. Welches System empfehlt ihr hier?

    Hintergrund: Mein Rechner hat eine 500GB SSD. Auch der kommende wird hier nicht wirklich mehr haben. Weshalb der Speicher für Videoprojekte einerseits stellenweise zur knapp ist und ich die Systemplatte auch nur ungern so stark befülle.

    Somit bin ich auf der Suche nach einem System, welches SSD Cache unterstützt (vermutlich sind NVME hier sinnvoll oder seht ihr 2,5" SSDs als sinnvoller an?) damit ich größere Projekte direkt vom Server aus bearbeiten kann.

    Eine Virtualisierung wird für mich NIE spannend werden. Das NAS wird nur als Speicher genutzt. Deswegen vermute ich, dass ein i5 im NAS nicht nötig ist. Ich lediglich darauf achten sollte, dass der Arbeitsspeicher entsprechend groß ist.


    Danke für eure Unterstützung :)

  • Für Videobearbeitubg macht Cache keinen Sinn..da sind hauptsächlich sequenzielle Zugriffe erforderlich, die sollten vom Plattenverbund kommen. Also direkt die maximale Anzahl an Platten verwenden und damit dann arbeiten

  • Wesentlich sinnvoller als ein SSD-Cache ist eine Umstellung des Netzwerkes auf 10GBit/s Ethernet. Das merkt man bei der Foto- und Videobearbeitung durchaus. Dann muss natürlich nicht nur das NAS 10GbE können, sondern auch der oder die Switche und der Mac/PC per Thunderbolt-Adapter oder Karte.


    Solange du nur über Gigabit-Ethernet auf das NAS zugreifst, bringt eine SSD im NAS gar nichts, egal, welche Anwendung.


    Mit 10GbE kommt es auf die Anwendung drauf an, wieviel eine SSD bringt. Für Video vermutlich wenig (da große Dateien, die sequentiell gelesen werden), für Fotos schon eher (Durchblättern zur Suche). Ich persönlich stehe einem Cache etwas zweifelnd gegenüber und habe lieber ein Volume mit SSDs für viel genutzte Daten und eines mit Festplatten für weniger genutzte große Dateien erstellt,

  • Wesentlich sinnvoller als ein SSD-Cache ist eine Umstellung des Netzwerkes auf 10GBit/s Ethernet

    Sehe ich genauso, evtl. kannst du ja auch einen SSD-RAID1 Verbund für neue Projekte erstellen und die abgeschlossenen Projekte dann auf den HDD-Array verschieben.

  • Stimme ebenfalls zu und ich würde dann auch auf eine bessere CPU des NAS achten, da Firmware-Updates bei QNAP häufig mit Performance-Verschlechterungen einhergehen und schnell schwächere CPUs wie Celerons überfordern.

  • ja, z.B. das TVS-872XT, hat einen Core i5 und Thunderbolt und 8 Laufwerke.

    Kostet aber nur der Barebone schon 2100 Euro.

    Kann man dann überlegen, ob man nicht eine größere SSD im Mac anschafft.

  • ja, z.B. das TVS-872XT, hat einen Core i5 und Thunderbolt und 8 Laufwerke.

    eine TS-873A mit 10 GbE-Erweiterungskarte kriegt man fast für 1000€ weniger und hätte für den genannten Zweck eine ähnlich performante Lösung, nur eben nicht über Thunderbolt

  • Ja die 10Gbit sind klar! Da habe ich auch schon den Adapter von QNAP im Auge, der dann an USB C angeschlossen wird.

    An das TS-873A habe ich in der Tat schon gedacht. Meint ihr, das wäre mittel- bzw. langfristig performant genug um die Updates zu schlucken?

  • Meint ihr, das wäre mittel- bzw. langfristig performant genug um die Updates zu schlucken?

    Die CPU ist nicht die schnellste, sollte für einen Dateiserver aber reichen. Den Flaschenhals sehe ich eher bei der geplanten Bestückung. Mit 4 Platten im Raid 5 wird man 10 GbE nicht voll auslasten können, da sollten von Anfang an mehr Platten rein.

  • Ah danke dolbyman das hab ich zwar gelesen aber Aufgrund des Textes danach wohl gleich wieder vergessen.
    Kannst du mir kurz erklären, warum bei diesen sequenziellen Zugriffen die maximale Anzahl Platten (zum Beispiel 8) statt der Hälfte und später aufstocken Sinn macht.

  • Bei Bei Videoschnitt werden die Daten sequenziell gelesen/geschrieben. Das können Festplatten ziemlich gut dazu brauch es keine SSD (die können zwar noch besser sequenziell schreiben und lesen aber noch besser, im Vergleich, können die zufällige Operationen)


    Beim Videoschnitt brauchste ja auch nicht ständig die gleiche Videodatei, sondern viele Verschiedene. (je nach Videoprojekt) und die müssten ja auch erstmal alle wieder von der Platte gelesen werden. ist die also lahm, hat der Cache nix gebracht. (Weil bis diese Blöcke ge-cached sind, braucht man die nicht mehr)

  • Wenn Du Geschwindigeit brauchst dann besorg Dir lieber ne SCHNELLE interne SSD oder mindestens eine schnelle EXTERNE SSD.

    Die neuen MACs mit M1 sind intern extrem schnell - da lohnt sich der Griff zu 2TB intern, dann arbeitest Du flüssig - und speicherst alle Stunde halt aufs NAS um Backup zu haben. Dafür reicht dann auch Dein bisheriges NAS völlig aus.

  • Wäre das nicht genau der Anwendungsfall für ein NAS mit Thunderbolt? Da gibt's doch einige von QNAP.

    Ich habe auch einen Mac, aber Thunderbolt habe ich nicht ernsthaft erwogen, da es zwei deutliche Nachteile hat:

    1. Es kann nur ein Gerät schnell an das NAS angeschlossen werden, alle anderen hätten nur Gigabit. Mit 10GbE lassen sich hingegen beliebige Netzwerke bauen, und mehrere Geräte können die Geschwindigkeit nutzen.

    2. Bei Thunderbolt ist die Kabellänge auf 5 Meter begrenzt (längere Kabel sind extrem teuer). Das ist zu wenig, um das NAS in einen anderen Raum oder den Keller zu verfrachten, wo der Lärm nicht stört.

    Ja die 10Gbit sind klar! Da habe ich auch schon den Adapter von QNAP im Auge, der dann an USB C angeschlossen wird.

    Den habe ich, in der sfp+ Variante. Der funktioniert einwandfrei und braucht (am Mac) auch keine Treiberinstallation.


    Ich habe den Adapter im Verdacht, die maximale Übertragungsgeschwindigkeit auf 925 MByte/s zu begrenzen (statt der ca. 1030 MByte/s, die bei 10GbE theoretisch möglich wären). Dies ist aber nur messbar, nicht aber fühlbar in der Praxis.


    Hinweis: Nur die sfp+ Variante ist passiv gekühlt und damit lautlos. Die rj45-Variante hat einen kleinen Ventilator, der hörbar ist.

    Mit 4 Platten im Raid 5 wird man 10 GbE nicht voll auslasten können, da sollten von Anfang an mehr Platten rein.

    Bei drei Festplatten im Raid 5 kommen ich beim Lesen auf 800 MByte/s und beim Schreiben kurzfristig auf 400 MByte/s, was dann auf 220 MByte/s abfällt. Mit vier Festplatten sollte man beim Lesen so nahe an die 10GbE-Geschwindigkeit kommen, dass noch mehr Platten keinen Gewinn mehr bringen. Die Schreibgeschwindigkeit wird nicht nennenswert ansteigen, da auch immer eine Parität gebildet und geschrieben werden muss.


    (Mit SSDs - kein Cache, sondern ein eigenes Volumen - komme ich lesend auf 920 MByte/s - Begrenzung durch den Adapter, s. o. - und Schreibend auf 650 MByte/s. Da beim Videoschnitt idR. große Dateien zum Einsatz kommen und da viel mehr gelesen als geschrieben wird - letzteres eigentlich nur, wenn der fertige Film exportiert wird - dürfte der Gewinn durch den Einsatz von SSDs in diesem Szenario relativ gering sein.)

  • Bei drei Festplatten im Raid 5 kommen ich beim Lesen auf 800 MByte/s und beim Schreiben kurzfristig auf 400 MByte/s, was dann auf 220 MByte/s abfällt.

    Das würde mich nicht zufriedenstellen. Mit 8 Platten in meinem TVS-h1688X erreiche ich über 1000 MByte/s, auch schreibend.

  • Die CPU ist nicht die schnellste, sollte für einen Dateiserver aber reichen. Den Flaschenhals sehe ich eher bei der geplanten Bestückung. Mit 4 Platten im Raid 5 wird man 10 GbE nicht voll auslasten können, da sollten von Anfang an mehr Platten rein.

    da bin ich nicht deiner Meinung! Ein AMD V1500B bietet die selbe Leistung wie der standardmäßig verbaute i3-8100T im TVS-872X. Nur der noch teuere i5 bringt eine bessere Leistung. Da kein Bedarf von Virtualisierung oder Ähnlichem besteht, sollte der AMD im TS-873A ausreichend sein


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  • Was bei 10GbE gern übersehen wird - es sind 1000MB über die Leitung- also 500MB lesen und 500MB schreiben - das heisst wenn Du viel arbeitest wird da der Flaschenhals sein - nix mit 1000/1000

    Oder hast Du bei Deinem 1GbE Netz schon gehabt dass es 120/120MB sind wenn Du gleichzeitig liest und schreibst?

  • Da kein Bedarf von Virtualisierung oder Ähnlichem besteht, sollte der AMD im TS-873A ausreichend sein

    Sage ich doch.;)


    Aber wo du schon mal die Tabelle zeigst... Die Single-Thread-Leistung ist schon deutlich geringer und die ist bei vielen Anwendungen auch heute noch wichtig. Außer dem Namen scheint dieser V1500B nicht viel mit einem aktuellen Ryzen gemein zu haben.