Wechsel von DS412+ zu QNAP?

  • Hi zusammen,


    meine DS412+ ist so langsam in die Jahre gekommen und wird vom neuen Major OS Update ausgeschlossen. Denke so langsam ist es Zeit zu wechseln. Würde auch gern mal ins QNAP Lager wechseln... Bedienung scheint ja etwas "unstrukturierter" zu sein aber trotzdem gut (wenn ich mir die Demo so anschaue).


    Jetzt bin ich natürlich am überlegen welches Modell es werden soll. Da ich selbst nicht so Lust habe, lange Beiträge zu lesen, hier kurz und knapp:


    - zum großen Teil Netzwerk NAS

    - Virtualisierung wäre nice aber kein Muss

    - 4 Bay

    - Netzwerk muss 10GB fähig sein (denk mal über PCIe Einschub)

    - Netzwerkperformance war etwas was mich an der DS412+ mittlerweile gestört hat 2x 1GB im LACP bringt einfach nix

    - PC und Switch ist 10GB (LACP möglich)



    Also Hauptaugenmerk liegt ganz klar auf purer Übertragungsgeschwindigkeit von Windows 11 PC mit 10 GB NIC zum NAS. Welche Modelle kommen da in Frage und vor allem welche Vor- und Nachteile haben diese? Preislich eine Rangfolge wäre auch nice.

  • Bedienung scheint ja etwas "unstrukturierter" zu sein

    Ist wohl eher Gewohnheitssache. Habe Synos und QNAPs im Einsatz. Wirklich groß unterscheiden sie sich ja nicht.

    - Virtualisierung wäre nice aber kein Muss

    Für Virtualisierung muss es ein x86/x64 Prozessor von Intel, AMD oder Zhaoxin sein.

    Ein NAS das genügenden RAM (min. 8 GB) aufnehmen kann ist zu empfehlen. Wobei die meisten NAS mehr RAM aufnehmen können als in der technischen Spezifikation steht.


    Da Du von einer DS412+ kommst, denke ich mal ein Desktop-/Tower-Modell oder?

    Das wären dann diese Modelle:

    https://www.qnap.com/de-de/pro…=1-4,1-2,1-7,2-16,0-4,3-3


    Wenn Du Thunderbold nicht willst, dann bleiben eigentlich noch diese Modelle:

    TVS-473e

    TS-473A

    TS-453D


    Die TVS-473e ist schon etwas älter, 2018 oder so. Habe hier einen Testbericht darüber geschrieben:

    1. Testbericht – TVS-473e-4G Teil 1: Die Hardware
    2. Testbericht – TVS-473e-4G Teil 2: Der Zusammen- und Aufbau
    3. Testbericht – TVS-473e-4G Teil 3: Installation und QTS
    4. Testbericht – TVS-473e-4G Teil 4: Apps – Die Virtualization Station


    Über die kleine Schwester des TS-453D, das selbe NAS einfach nur mit 2 Slots habe ich hier einen Bericht geschrieben:

    1. Testbericht – TS-253D mit TL-D400S Erweiterungsgehäuse Teil 1: Die Hardware
    2. Testbericht – TS-253D mit TL-D400S Erweiterungsgehäuse Teil 2: Installation, Einrichten, Leistung und mehr
    3. Testbericht – TS-253D mit TL-D400S Erweiterungsgehäuse Teil 3: Performance, Festplattenmodi und mehr
    4. Testbericht – TS-253D Teil 4: Der HDMI-Anschluss
    5. Testbericht – TS-253D mit QM2-2P10GTA1 Erweiterungskarte Teil 5: M.2 SSD Turbo für den Datenspeicher
    6. Testbericht – TS-253D mit QM2-2P10GTA1 Erweiterungskarte Teil 6: M.2 SSD … und noch mehr Speed
    7. Testbericht - TS-253D mit TL-D400S Erweiterungsgehäuse und QM2-2P10GTA1 Erweiterungskarte Teil 7: Das Finale


    Die TS-473A steht aktuell bei mir auf dem Tisch. Ist das neuste Modell von den dreien. Dürfte vermutlich auch das stärkste aber auch das teuerste Modell von denen sein. Würde ich jetzt bevorzugen. 2 PCIe-Slot, 2 zusätzliche M.2 Slots, AMD Ryzen CPU und 64 GB RAM Ausbau möglich. Bei mir sind es im Moment nur 24 GB, aber das reicht auch schon weit. Zum Virtualisieren würde ich das nehmen.

  • Vielen Dank für die ausführliche Antowrt... hat mir sehr weiter geholfen.


    Betreibst du das mit den 2x 2.5G Anschlüssen? Sollte ja normales PCIe 10G Modul drin laufen. Gibt es irgendwo Tests was das Ding realistisch im Netzwerk von einem Windows 11 PC mit QNAP 10G NIC zu dem NAS mit 10G Modul an Bandbreite macht

  • Betreibst du das mit den 2x 2.5G Anschlüssen?

    Nein. Bei mir läuft das NAS im Moment mit 2 1GbE Anschlüssen in 2 verschiedenen Netzwerken. :) Durchsatz ist im Moment für mich bei diesem Gerät noch kein Thema. Leider können alle meine Clients auch nicht schneller als 1GbE. Von daher würde es auch nicht viel bringen.

    Sollte ja normales PCIe 10G Modul drin laufen.

    Ja, hat 2x PCIe zum Nachrüsten.

    Gibt es irgendwo Tests was das Ding realistisch im Netzwerk von einem Windows 11 PC mit QNAP 10G NIC zu dem NAS mit 10G Modul an Bandbreite macht

    Sind mir keine bekannt. Musst Dr. Google bemühen.

  • Letzte Frage:


    Jemand eine sinnvolle Idee wie ich die Daten von der Syno zur QNAP kriege? Googlen hat mir nicht wirklich geholfen... 16TB auf externe HDD schieben fällt aus... hab ich nicht parat :-)?

    Die QNAP wollte ich natürlich ohne Platten kaufen und die 4x4TB der Syno dann nutzen

  • Also externe Platte kaufen und mal anfangen Backups zu machen..an denen haperts ja wohl (nein..ein RAID ist kein Backup)

  • das Syno ist doch das Backup NAS. Wichtigsten Daten liegen noch mal auf ext. Platte aber natürlich keine 16TB....


    Wer hat denn bitte im privaten Bereich für seine 16TB NAS noch mal ein 10TB Backup NAS rumzustehen?

  • Wer hat denn bitte im privaten Bereich für seine 16TB NAS noch mal ein 10TB Backup NAS rumzustehen?

    Wenn ich 16TB an Daten habe, dann habe ich auch min. 16TB Kapa im Backup... in meinem Fall wäre das auch ein weiteres NAS :)

    Ich verwende aber nichtmal 4TB, demnach hat mein Backup NAS also eine Kapa von 4TB...

  • Ich sichere meine QNAP TVS-672XT auf eine Synology 1621xs+. Beide Systeme haben 40TB. Zusätzlich sichere ich die wichtigen Daten noch auf unterschiedliche externe Festplatten.

    Ich habe einmal Daten verloren seit dieser Zeit bin ich vorsichtig geworden :).

  • Wer hat denn bitte im privaten Bereich für seine 16TB NAS noch mal ein 10TB Backup NAS rumzustehen?

    Viele. Denn wer seine Daten liebt der schiebt.

    Gut, muss ja kein 2. NAS sein. Aber je wichtiger die Daten, um so mehr Sicherungskopien.

    Jemand eine sinnvolle Idee wie ich die Daten von der Syno zur QNAP kriege? Googlen hat mir nicht wirklich geholfen... 16TB auf externe HDD schieben fällt aus... hab ich nicht parat :-)?

    Wie soll es ansonsten funktionieren? Ich fürchte, dass die Festplatten vom Syno samt Daten nicht einfach vom QNAP-NAS übernommen werden können. Vermutlich verwendest Du mit Deiner Syno SHR (Syno Hybrid RAID). Damit kann ein QNAP NAS nun wirklich nichts anfangen. Wüsste auch nicht, wie man dies konvertieren will. Das wird wohl eher weder in einem Syno NAS noch in einem QNAP NAS funktionieren.


    Ich würde 3 x 8 TB kaufen für ein RAID5. Dann kannst Du die Daten einfach von NAS zu NAS kopieren. So hast Du dann auch eine zusätzliche Kopie und Backup-Möglichkeit.

  • Jemand eine sinnvolle Idee wie ich die Daten von der Syno zur QNAP kriege?

    Ja. Du kannst auf dem Qnap die Freigaben vom Syno mounten oder umgekehrt auf dem Syno die Freigaben vom Qnap.


    Ich habe das in der Shell gemacht. Verzeichnis für Mountpunkt erstellen, mit mount das ferne Verzeichnis einbinden, dabei SMB (=cifs) nutzen, Dateien mit cp -Rp kopieren. Bei mir fehlten dann Dateien mit Umlauten im Verzeichnisnamen. Das hätte ich vermutlich vermeiden können, wenn ich iocharset=utf8 als Option im Mount-Befehl genutzt hätte. Bei mir hat es nur mit SMB Version 1 (kann ebenfalls als Option im Mount-Befehl angegeben werden) geklappt - warum auch immer, hätte bestimmt auch anders, d. h. mit SMB Version 2 oder 3, gelöst werden können, war mir dann aber für die einmalige Kopieraktion egal. Der cp-Befehl dauert dann natürlich seine Zeit.


    Wenn du mit meinen Stichpunkten nichts anfangen kannst, weil du in der Shell nicht so vertraut bist, schreib deine konkreten Fragen hier auf.


    Mit der FileStation geht das möglicherweise auch, aber die nutze ich nicht.


    Deine alte Syno kannst du anschließend gut als Backup-Ziel nutzen. Das Backup kann entweder über HBS vom Qnap aus erfolgen (auch bei Außer-Haus-Backup), oder (nur im LAN) auf dem Syno, indem dort die Freigaben des Qnap gemounted werden und vom Syno-Backup genutzt werden. Die zweite Möglichkeit ist, wenn gut gemacht, sicher gegen Verschlüsselungstrojaner.

  • Danke für den Tipp mit der Shell. Doch komme ich schon klar mit :-). ABER ich wollte ja die Platten der Syno in der QNAP weiter verwenden und nicht noch mal 16TB kaufen.


    Aber werde wohl ohne Backup auf ext. HDD nicht drumrum kommen. Dachte irgendwer hat da schon ein Szenario gemacht mit Platte aus der Syno raus....MAgic... und in die QNAP rein. Ist ja im Endeffekt alles nur ein Unix.

  • Viele. Denn wer seine Daten liebt der schiebt.

    So ist es. Auch ich gehöre dazu und befolge die 3-2-1-Regel :)

  • Ist ja im Endeffekt alles nur ein Unix.

    Ähm, nicht ganz. Also eigentlich Linux oder - wenn Du so willst - unixoid. Aber nur ein Detail am Rand.


    Auch wenn alles Linux ist, funktioniert das leider nicht ganz so einfach. Wäre wirklich schön und wünschenswert wenn dem so sein würde. Aber in Tat und Wahrheit ist es eben so, dass jeder Hersteller ein wenig andere Wege beschreitet. Gerade Syno ist mit SHR auf eigenen Pfaden unterwegs. Ob dies eine komplette Syno Eigenentwicklung ist vermag ich nicht zu sagen. Ich weiß nur, dass QNAP so etwas leider nicht kann.


    Ansonsten musst Du mal prüfen, mit was Du bei Syno überhaupt unterwegs bist. Du hast nie geschrieben, ob Du überhaupt ein RAID und wenn dann welches verwendest. Und selbst mit Einzelfestplatten bin ich mir nicht sicher ob einfach ein Umstecken klappen würde. Da würde sicher die Chance bestehen etwas umzubiegen. Aber mit dem Aufwand (natürlich alles mit der Konsole) und Risiko (ohne Backup, geht gar nicht) will man so etwas gar nicht machen.

  • Dachte irgendwer hat da schon ein Szenario gemacht mit Platte aus der Syno raus....MAgic... und in die QNAP rein. Ist ja im Endeffekt alles nur ein Unix.

    Qnap, wie Syno übrigens auch, zweigt von allen eingesteckten Platten etwas Platz ab, um dort die Systempartition - ein Raid 1 über alle Platten - anzulegen. Gibt es die Systempartition nicht, muss die Platte neu initialisiert werden, wobei alle Daten gelöscht werden.


    Jetzt wäre es theoretisch möglich, deine Magie per Hand auszuführen, indem man alle Platten an ein Linux-System hängt und dort per Hand die Qnap-Systempartition anlegt. Allerdings ist außerhalb Taiwans niemandem bekannt, woran Qnap erkennt, dass die Systempartition vorliegt, und wenn etwas schief geht, was ohne vorgefertigtes Programm für jenen Zweck wahrscheinlich ist, braucht man erst recht ein Backup. Mit anderen Worten, dies ist eine theoretische Möglichkeit, keine praktisch machbare.


    Du brauchst also zwingend zumindest kurzfristig den Speicherplatz für die zu übertragenden Daten doppelt. Und für nicht ersetzbare Daten brauchst du ohnehin ein Backup.

  • Naja hab jetzt in den sauren Apfel gebissen und Investiert:


    - TS-473A

    - 32GB RAM

    - 4x 8TB Seagate Ironwolf Pro

    - 2x 1TB Crucial Nvme

    - 1x 10G Base-T Modul


    Habt ihr auf den NVME Heatsinks drauf?


    Gibt es Empfehlungen für Dateisystem und Grundinstall was man als "best practice" machen oder einstellen sollte? Bei der Synology hab ich dann später festgestellt, dass man für das sehr gute Syno Backup Tool zwingend ZFS braucht als Dateisystem... war dann leider schon voll mit Daten und mir zu aufwendig, das nochmal zu ändern.

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  • Naja hab jetzt in den sauren Apfel gebissen

    Hmm? Apple hat aber keine NAS. :)

    - TS-473A

    - 32GB RAM

    - 4x 8TB Seagate Ironwolf Pro

    - 2x 1TB Crucial Nvme

    - 1x 10G Base-T Modul

    Volles Programm. Da kann ja eigentlich nichts mehr schief gehen.

    Habt ihr auf den NVME Heatsinks drauf?

    Nein. Je nach Anwendung könnte es vielleicht eine Überlegung wert sein. Bei Normalbetrieb sind die bei mir um die 40°C kalt. ;)

    Gibt es Empfehlungen für Dateisystem und Grundinstall was man als "best practice" machen oder einstellen sollte?

    Hängt ein wenig vom Einsatzgebiet ab. Früher war ich ein Vertreter von: 1 NAS, 1 RAID, 1 Volumen (statisch). Davon bin ich abgekommen. Ist zu unflexibel.

    Speicherpool mit Thick-Volumen, aber nur den vorerst benötigten Speicher zuordnen. Nachträglich hinzufügen ist besser als wieder wegnehmen, auch wenn es inzwischen möglich ist.

    RAID5 oder RAID6. Bin ja ein Freund des RAID6, aber bei 4 Slots dann wohl eher RAID5, es sei denn sehr hohe Ausfallsicherheit ist gefragt. Backup muss ja trotzdem.

    SSD entweder nur für Virtualisierung oder als Cache. Da Du mit 10 GbE arbeiten willst, könnte Cache schon was bringen. Hängt aber wieder von den Daten und Clients ab.

  • Habt ihr auf den NVME Heatsinks drauf?

    Nein, in meiner relativ kühlen Umgebung schaffe ich es im Alltag selten über 40°C, meist sind es 35/36°C. Spitze war mal 50°C als etwas mehr Action war, könnte ein RAID Rebuild gewesen sein.

  • Naja werde wohl bei 4 Bay...Raid 5 machen und die beiden 1TB SSD im Raid 0 betreiben als Cache. Sonst bringt ja die 10G Netzwerkbandbreite nix

  • die beiden 1TB SSD im Raid 0 betreiben als Cache

    Dann aber nur als Lese-Cache. Willst Du Lese-/Schreibcache solltest Du auf jeden Fall RAID1 machen.