NAS für Plex, Webseite, Datengrab, Docker

  • Hallo zusammen,

    ich habe leider den Fehler gemacht mir zum Einstieg in den NAS-Bereich ein Synology DS216J Werbung entfernt, siehe Forenregeln! zu kaufen.

    Das hat erstaunlicherweise bisher sogar funktioniert (eingeschränkt zumindest :D).

    Aktuell nutze ich es nur noch als Datengrab und Plex Server. Das funktioniert allerdings auch mehr schlecht als recht...

    Alle Dienste deaktiviert und nur Plex was ohne stream im hintergrund an ist und die auslastung bei cpu und ram sind bei 70%...

    Schon das deaktivieren der anderen Dienste hatte ewigkeiten gedauert...


    Jetzt bin ich auf der suche nach etwas neuem, leider mit einem eher eingeschränktem Budget von ca 500-700€ für das Gerät. HDDs kommen extra.


    Da wir auf der arbeit ein QNAP NAS haben und ich Oberfläche und Konfigurierbarkeit deutlich angenehmer finde als bei Synology war mein erster Gedanke mich mal umzusehen nach QNAP-Geräten.

    Dabei bin ich auf diese 2 Modelle gestoßen: TS-453D & TS-653D.

    Nachdem ich mich etwas weiter belesen hatte verblassten die Geräte leider mehr und mehr...

    Für mich positiv war:

    • 4 bzw 6 Bays
    • günstig
    • kein ARM Prozessor
    • HDMI-Anschluss
    • Portbündelung
    • SSD-Caching(nachrüstbar)


    Gefundene Negative Punkte:

    • Datenübertragung langsamer um so mehr Bays das Gerät hat
    • SSD-Caching soll das NAS "verlangsamen"


    Was ich auf dem Gerät laufen soll:

    1. Plex
    2. DLNA
    3. Docker
    4. Webseite (mit PHP/Javascript)
    5. Datenbank
    6. Download-Manager


    Bei Plex wird zu 95% kein Transkoding stattfinden und es werden maximal 2 gleichzeitige 1080p Streams laufen.

    Per DLNA soll die Musik Mediathek zur verfügung gestellt werden.

    Docker für verschiedene kleinere Aufgaben.

    Die Webseite wird vlt. 1-5 aufrufe am Tag haben und keine sonderlich spektakulären Dinge tun :D

    Datenbank für die Webseite und Daten für einige Docker Container.



    Das NAS muss nicht zwangsläufig einen HDMI-Anschluss haben.

    Mindestens 4 Bays wären mir schon wichtig.



    Die einzige andere alternative die ich für mich sonst gesehen hatte wäre ein Eigenbau-NAS.

    Schonmal vorab vielen Dank für die Hilfe


    Gruß Scarpall

    Einmal editiert, zuletzt von scarpall ()

  • Bei Webseite drauf achten das die nur intern läuft ein NAS bitte niemals offen dem Web aussetzen .. ganz heikel.


    Am besten via VM oder Container ne abgeschottete Web Installation laufen lassen, ist eh aktueller.


    Ansonsten für Plex ist jeder halbwegs aktueller Intel Prozessor OK wenn man Plexpass hat (QSV transckodierung)


    Auf die HDMI kann ja eh verzichtet werden .. ist ein NAS und kein Player.

  • Wenn du beim 653D die SSDs in Bay 1-2 einsteckst und die HDs in die Bays 4-6, merkst du nix das hier die 6GBit pro HD nicht anliegen da HDs max 250MB/s auf der Außenspur schaffen.

    Innen geht es dann auf 120-150MB/s runter, da würde auch SATA 1.0 reichen.

  • Crazyhorse

    die SSDs hätte ich wenn dann per Erweiterungskarte als M2 eingesetzt


    dolbyman

    Okay damit hätte ich nicht gerechnet ^^

    Bin vlt auch etwas von der Synology gezeichnet da war schon 1 plex stream (ohne Transcoding) und 1 Kameraaufzeichnung zu viel verlangt.


    Da im Netz die beiden von mir inbetracht gezogenen Modelle ziemlich niedergemacht wurden was die Leistung angeht.

    Also du meinst das wäre nicht zuviel mit den Containern, Plex und Downloadstation?


    Als ich meine Diskstation "aufgeräumt" hatte hab ich zum deinstallieren von 10 Services ca 3 Stunden gebraucht und musste mich nach jeder deinstallation neu anmelden damit überhaupt etwas ging.

    So soll es definitiv nie wieder seien :D



    Ich weis ja nicht was ihr auf euren TS-453D laufen habt aber wie ist da denn die Auslastung so im Idle oder wenn mal gestreamt wird oder ähnliches?

  • Hab kein Syno NAS, aber ich glaub kein Dienst auf QNAP dauert länger als ein paar Sekunden um den zu de-/installieren.


    Ich hab auf meinem NAS (951X) nen Plex server laufen der bis auf 4K tonemapping alles macht (mehrere lokale 4K HDR Streams und mehrere HW Transkodierungen für remote Streams .. alles kein Problem).


    Dazu hab ich ein paar Docker laufen (z.B. Movie Posterr) und die machen auch keine Probleme.


    Die CPU und GPU im 951X und 453D sind ziemlich ähnlich (Intel HD 610 vs 600) & (1276/1070 vs 3032/1170) Passmark (mit dickem multicore Passmark Vorteil hier fürs 453D)

  • Was wird denn im Netz so krass bemängelt?

    Die 2,5GBit liefert die Kiste.

    10GBit nicht, dafür wurde die nicht erdacht.

    5GBit wird aber auch noch gehen, wenn nur ein Client drauf rum fuddelt.

  • ich habe ein 653D mit 6x 4TB plus 2x1TB Sata SSD. Auf den SSDs habe ich das Betriebssystem und die Apps installiert. Auf meinem NAS läuft:


    • Plex (QNAP App)
    • als Container:
      • MariaDB
      • phpMyAdmin
      • influxDB
      • Chronograf
      • wiki.js
      • gitea
    • in einer VM (Ubuntu Server):
      • Teamspeak 3

    Plex wird regelmäßig zum streamen genutzt. Allerdings nur ein Stream in 1080p ohne Transkodierung. Der läuft aber sauber durch. Außer Teamspeak sind alle Dienste / Webseiten lediglich im lokalen Netz erreichbar, bzw. nur per VPN von außen zu erreichen. Bisher bin ich mit der Leistung völlig zufrieden. Ein Neustart dauert zwar einen Moment, aber bei den ganzen Diensten kein wunder ;)

  • Crazyhorse

    Naja z.B. das der Prozessor nicht genug lanes hat das sich 6 HDDs + 2 SSDs per Erweiterungskarte wirklich lohnen.

    Das daher auch der unterschied kommt das die 2Bay Variante schneller im schreiben ist als die 4 Bay Variante, welche wiederum schneller ist als eine 6Bay Version.


    Azrael783

    Also ich hatte auch mit 4-6 x 4 TB geplant. Wie hast du denn die 2 Sata SSDs noch unterbekommen? gibts da auch noch eine Erweiterungskarte? Hatte ich nur als M.2 gesehen.

    Wie ist denn so die Geräuschentwicklung mit 6 HDDs?

    Also hast du die HDDs quasi nur als "Datengrab" und den rest alles auf den SSDs? Hast du auch einen Schreibcache auf ner SSD oder schonmal das getestet?


    Danke für die ganzen Antworten

  • Die j-Serie ist bei Synology die mit dem schwächsten Prozessor, den es gibt. Die ohne Zeichen oder besser noch die mit + sind besser geeignet.


    Für den gleichen Preis gibt es bei Qnap und Synology etwa dieselbe Prozessorleistung. Qnap hat aber auch leistungsstärkere und damit teurere Prozessoren im Angebot, zu denen es bei Syno kein Gegenstück gibt.


    Ein paar Anmerkungen zu deinen Punkten:

    • kein ARM Prozessor

    Ganz wichtig, denn virtuelle Maschinen sind nur mit Intel möglich, und für deine Webseite brauchst du eine VM.

    • HDMI-Anschluss

    Überflüssig. Das NAS ist ein Netzwerkspeicher, kein Medienabspieler.

    • Portbündelung

    Unnötig. Portbündelung bringt nur was, wenn oft von verschiedenen Geräten gleichzeitig auf das NAS zugegriffen wird. Das hat man im Heimnetz idR. nicht. Andererseits funktioniert mit Portbündelung hier und da mal was nicht.

    • SSD-Caching(nachrüstbar)

    Bringt gar nichts, es sei denn, du hättest 10GbE. Und für 10GbE sehe ich bei dir keine Anwendung. (Ich nehme an, mit Datengrab meinst du keine Daten, mit denen du direkt arbeitest.)


    Am aufwendigsten ist die eigene Webseite, zumindest dann, wenn sie auch von außen erreichbar sein soll und die Sicherheit gewährleistet sein soll (wenn die Webseite nur im LAN oder über VPN erreicht werden soll, kannst du ignorieren, was ich dazu schreibe). Hintergrund ist, dass es für einen böswilligen Angreifer wesentlich leichter ist, in einem Webserver mit einer selbstgebastelten Webseite eine Sicherheitslücke zu finden als z. B. im ssh- oder vpn-Zugang. Dazu empfehle ich

    1. Der Webserver läuft in einer virtuellen Maschine, und nur für diese ist ein http(s)-Port im Router freigegeben. Wenn ein Angreifer eine Sicherheitslücke findet, ist er damit immer noch erst mal nur in der virtuellen Maschine, aus der er nicht so leicht ausbrechen kann. Alle Verzeichnisse des NAS, auf die von der VM aus zugegriffen werden kann, müssen als kompromittierbar gelten.

    2. Das Backup muss sicher gegen Verschlüsselungstrojaner sein. Dazu muss das Backup auf unterschiedliche Datenträger erfolgen, von denen zu jedem Zeitpunkt mindestens einer nicht an das NAS angeschlossen ist.


    Für den Betrieb einer VM empfehle ich mindestens 8GB RAM.

  • ibts da auch noch eine Erweiterungskarte?

    Ja, die SSDs sind auf einer Erweiterungskarte. Um genauer zu sein auf einer QM2-2S-220A


    Wie ist denn so die Geräuschentwicklung mit 6 HDDs?

    Mein NAS steht im Hauswirtschaftsraum in einem kleinen Netzwerkschrank. Von daher stören mich die Geräusche nicht. Aber ich würde es mal als hörbar bezeichnen und in einer ruhigeren Umgebung wahrscheinlich als störend empfinden.

    Also hast du die HDDs quasi nur als "Datengrab" und den rest alles auf den SSDs? Hast du auch einen Schreibcache auf ner SSD oder schonmal das getestet?

    Ja, genau. Cache habe ich nicht getestet, da ich "nur" 1Gbit im Netzwerk zur Verfügung habe.

  • Anthracite

    Danke für deine Antworten. Auf Portbündelung hatte ich gesetzt da mein NAS wenn es grad was in der Download-Station hatte und ich vom PC noch sachen hin und her geschoben habe (manchmal war auch noch 1 Plex Stream aktiv) mit höchstens 10 MB/s kopiert hatte. Eventuell war da aber auch nur das NAS schon mit dem rest überfordert.


    Azrael783

    Danke für die Infos. Ich hab in meiner Wohnung leider nur im Wohnzimmer, Kinderzimmer und im Schlafzimmer die Möglichkeit das NAS aufzustellen.

    Dann werd ich mich wohl mal schlau machen was die verschieden Geräte so an "Lärm" machen um dann zu sehen ob es im Wohnzimmer okay wäre ;)


    Ich bin gerade auch noch auf diese Modelle gestoßen: TS-473A & TS-673A bei denen müsste ich aber dann wahrscheinlich die Erweiterungs Grafikkarte holen damit Plex läuft oder?

    Würde das auch so gehen wenn ich weiterhin darauf achte das nicht transkodiert werden muss?


    Bei den HDDs würde ich auf WD Red bzw WD RED Plus setzen.

    Gibt es bei den M.2 SSDs irgendwelche Empfehlungen? Ich würde sonst vermutlich auf Samsung setzen. Eventuell wie im Desktop 970 EVO


    Anthracite

    QTier würde dann aber doch vermutlich Sinn machen wegen den Filmen oder würde das auch keinen Unterschied machen?

    Ich kann bei meinem aktuellen Gerät nur schwer sagen ob das jetzt an der Leistung oder etwas anderem liegt, aber wenn ich da manchmal bei Plex was abspiele geht schonmal 1-2 Minuten dafür drauf weil das Menü lädt oder der Film am anfang.


    MfG
    Scarpall

  • QTier würde dann aber doch vermutlich Sinn machen wegen den Filmen oder würde das auch keinen Unterschied machen?

    Das Streamen von Filmen ist ein sequenzieller Vorgang, die hohen IOPS von SSD's machen hier keinen Sinn

  • Mein D hat damit gar keine Probleme, ich kann hier mit 2 Rechnern gleichzeitig ein Image Backup drauf werfen, habe aber einen managed Switch mit LACP und Exos HDs drin.


    Plex erzeugt jedenfalls keine hoher Netzwerklast, da würde mein FireTV Stick mit seinem 100MBit LAN sonst auch nicht mit machen.

    Wichtig ist hier halt das Transcoding über die GPU läuft, dann rennt das auch.


    Langsam ist mein D jedenfalls nicht im Ansatz.

  • Dann werd ich mich wohl mal schlau machen was die verschieden Geräte so an "Lärm" machen um dann zu sehen ob es im Wohnzimmer okay wäre ;)

    Den Lärm machen die Festplatten, zwischen den Geräten selber gibt's m.E. keinen nennenswerten Unterschied.

  • zwischen den Geräten selber gibt's m.E. keinen nennenswerten Unterschied.

    in den größeren Geräten sind oftmals zwei Lüfter verbaut. Am Beispiel des TS-453D und 653D: 1x 120mm gegen 2x 90mm. Das führt in der Regel auch zu lauteren Geräuschen.


    bei denen müsste ich aber dann wahrscheinlich die Erweiterungs Grafikkarte holen damit Plex läuft oder?

    Wenn du Transkodieren möchtest, dann ja. Plex sollte auch ohne Grafikkarte laufen.

  • leider nur im Wohnzimmer, Kinderzimmer und im Schlafzimmer

    Kinderzimmer geht gar nicht (so robust sind die NAS nicht), Schlafzimmer nur tagsüber. Lautstärke ist entscheidend.


    Ich habe ein TS-877 - ein tolles NAS, aber das beste daran ist, dass es im Keller steht. Damit ist es völlig geräuschlos. Davor hatte ich ein kleines Syno im Arbeitszimmer, aber da fand ich schon das stündliche Time-Machine-Backup lästig, weil jedesmal die Festplatten angelaufen sind und mich aus der Konzentration gerissen haben. Bei Qnap gibt es viele Berichte, dass die Festplatten nicht zuverlässig in den Ruhezustand gehen.


    Für das Wohnzimmer hat Qnap das HS-453DX, welches ohne Lüfter auskommt. Wenn du das dann ausschließlich mit SSDs ausrüstest, was leider den Preis in die Höhe treibt, dann hast du ein schönes praktisch lautloses NAS, welches dazu noch mit kurzen Zugriffszeiten und 10GbE punktet. (10Gbe zieht weitere Investitionen am Switch und am PC nach sich, wenn man die Geschwindigkeit nutzen will.)

    QTier würde dann aber doch vermutlich Sinn machen wegen den Filmen oder würde das auch keinen Unterschied machen?

    Ich kann bei meinem aktuellen Gerät nur schwer sagen ob das jetzt an der Leistung oder etwas anderem liegt

    Wenn du Filme nur anschaust:

    Filme nutzen die Kapazität von Gigabit nicht aus. Selbst Fast-Ethernet (100MBit/s) reicht. Festplatten sind schnell genug. Deine Probleme werden an der CPU oder eventuell an Speichermangel gelegen haben.


    Wenn du Filme bearbeitest und schneidest (Hobby-Filmer), dann lohnt es sich, über 10GbE nachzudenken. Das bringt einiges.

  • Filme nutzen die Kapazität von Gigabit nicht aus. Selbst Fast-Ethernet (100MBit/s) reicht.

    So ist es :thumbup:

    ..... sonst könnte man auch nicht mind. zwei Filme parallel in FullHD über einen Internetanschluss mit 50 MBit oder gar nur 25 MBit streamen/schauen. Das mal so als Vergleich und Relation zur Sorge (z)um Filme schauen per Gigabit-Leitung ;)

  • Hallo zusammen sorry für die späte Antwort,

    ich hab mich nun für das TS-653D entschieden.

    Ich würde ein RAID 6 nutzen oder würdet ihr mir da eher etwas anderes raten?

    Hatte anfangs an ein RAID 50 gedacht aber da müsste eh erstmal ein neuer switch und co her das sich das lohnen würde ^^


    Als HDDs würde ich 6x WD Red plus 4TB nutzen.

    Bin bisher mit WD immer zufrieden gewesen, auch bei den Preisen.

    Oder gibt es da irgendwelche Alternativen die aktraktiver wären?

  • Ich würde ein RAID 6 nutzen oder würdet ihr mir da eher etwas anderes raten?

    Im Heimbereich reicht mMn. Raid 5 und ein gutes Backup. Es kommt zwar vor, dass zwei Platten in kurzer Zeit hintereinander kaputt gehen, also die zweite während das Rebuild nach dem Ausfall der ersten noch läuft, so dass du dann das Raid neu einrichten und das Backup zurückspielen musst, aber das ist selten. Ein Backup brauchst du ohnehin, und im Heimbereich lässt es sich verschmerzen, wenn dann das NAS mal zwei Tage nicht verfügbar ist. Im Firmenbereich sieht das anders aus.

    Als HDDs würde ich 6x WD Red plus 4TB nutzen.

    3 x 8TB braucht weniger Strom.

    Ansonsten ist das nur eine Kostenfrage.


    WD Red kann ich nicht uneingeschränkt empfehlen, dazu sind mir davon schon zu viele Platten kaputt gegangen. Platten anderer Hersteller gehen aber auch kaputt.

  • 10-12TB Toshibas (200-260€ Stück), sind zwar lauter weil Server Hds aber die rennen dann wie doof.

    So kommst mit einem 4 Bay auf mehr Kapa als mit den 4er mini HDs im 6 Bay.