QuTS hero statt QTS?

  • Hallo Leute,


    Für mein TVS-672N wird seit heute neben QTS auch QuTS hero zum Download angeboten. :/


    In den Anmerkungen steht eigentlich nichts wirklich erhellendes - lediglich eben dass QuTS hero - unter anderen - nun auch für das TVS-672N verfügbar ist.


    Fragen die mir durch den Kopf gehen:


    Wie ist das zu interpretieren? Ist das ev ein Irrtum, soll das in eine "Zwangsumstellung" =O hinauslaufen - oder gibt es damit einfach nur die Möglichkeit QuTS statt QTS zu verwenden? :/


    Hat von euch schon mal jemand so eine Umstellung gemacht, wenn ja warum und was bedeutet das in der Praxis? Wirklich ein Upgrade oder eine komplette Neuinstallation? 8|

    Eigentlich will ich das Teil nur verwenden und nicht als Spielzeug betreiben.. :rolleyes:


    Vielen lieben Dank!

  • Vorne Weg: Habe das QuTS Hero nicht im Einsatz.

    Eigentlich will ich das Teil nur verwenden und nicht als Spielzeug betreiben..

    Wenn ich es richtig verstanden habe, soll QuTS Hero auf den professionellen Markt abzielen, was auch immer das bedeuten mag. Also sollte das wohl das Gegenteil von Spielzeug sein.


    Hier im Forum scheinen es noch nicht so viele im Einsatz zu haben. Dabei ist es schon eine Weile auf dem Markt. Aber bis jetzt gibt es noch nicht so viele NAS Modelle die unterstützt werden.

  • Performance und Zuverlässigkeit ist die Überschrift von QuTS Hero, die ich mitgenommen habe.

    Für mich und wahrscheinlich die meisten hier zu viel des Guten. Es ist für den professionellen Einsatz gedacht, so professionell ist mein Einsatzszenario dann aber nicht, und die Qualität der Software und Hardware wird durch ein "hero" auch nicht zwingend besser.

    Für mich ist es vorerst noch QNAPs Einstieg in professionelle Anforderungen.


    Ein Update von QTS auf hero ist nur mit kompletter Neuinstallation möglich.

  • Ein Update von QTS auf hero ist nur mit kompletter Neuinstallation möglich.

    Damit ist das für mich de facto - zumindest fürs Erste - gestorben.


    Das Problem mit nicht wirklich verbreiteten Lösungen - auch wenn sie professionell sein sollen mögen - ist, dass man schnell alleine mit Problemen dasteht.

    Lieber keine Orchideen - meine Erfahrung....


    Danke! :)

  • Ich habe nach einem Modellwechsel (TS-453b > TS-473A) von QTS auf QuTS hero umgestellt. Die Neuinstallation hat mich nicht abgeschreckt. Ich installiere ganz gern alle 2-3 Jahre einmal neu, weil man dann im Fall einer totalen Katastrophe in der Übung ist und halbwegs aktuelles Wissen hat. Außerdem kann man dann auch mal wieder seine Ordnerstruktur überdenken, Zöpfe abschneiden etc.


    Unser Anwendungsbild ist relativ langweilig: ca. 3,5 TB Daten. Fotos, Videos und viele teils große PDF von monatelangem wegscannen vieler Regalmeter Ordner und Sachbücher. Apps: Hybrid Backup Sync (RTRR auf anderes QNAP über Fritz!Box VPN-Brücke), Container Station mit Duplicati (Backup auf Google Drive), SMB-Shares für unsere Rechner (tägliche Arbeit) und Qsirch für unser papierloses Büro (Rechnung xy, Vertrag 123 finden).


    Ganz ehrlich, ich stelle kaum einen Unterschied in der Praxis fest. Der Größte Unterschied ist, dass es keine Volumes mehr gibt. Dafür ist jetzt de facto jeder Freigabeordner ein Volume.


    Vorher:

    HDD > Volume1 > Share1

    HDD > Volume1 > Share2


    Nachher:

    HDD > Share1 > Share1

    HDD > Share2 > Share2


    Es ist tatsächlich so, dass ein Freigabeordner wie ein Volume mit dem Namen des Shares und darin noch ein (einziger) Ordner mit dem Namen des Shares angezeigt und verwaltet wird. Verschlüsselung läuft nur noch auf Freigabeordner-Ebene. Was auch wieder zeigt, dass QNAP mit hero im Prinzip Volumes simuliert. Vermutlich wegen der ganzen Apps.


    Nervig fand ich, dass man scheinbar keinen Freigabeordner mehr anlegen kann, der auf den Unterordner eines anderen Freigabeordners zeigt. Ich hatte das genutzt, um unseren Kindern mit ihren iPads einen Teilzugriff auf unsere Daten zu geben. Z.B. auf den Ordner mit den frischen Dokument-Scans. Jetzt muss man daraus einen komplett getrennten Share machen, was Sicherungen etc. wieder verkompliziert.


    Ganz nett ist die Kompressionsfunktion von ZFS, die standardmäßig aktiv ist. Das ist sie, weil sie kaum Performance kostet und keinen Schaden anrichtet. Aber die Platzersparnis ist vergleichsweise mickrig. Deduplizierung ist natürlich sehr interessant. Das muss aber wohl ein ziemlicher Ressourcenfresser sein und deshalb habe ich das nicht aktiviert. Klingt technisch aufwändig und da bin ich dann auch eher vorsichtig.


    Ich habe mein TS-473A mit 64GB RAM ausgestattet. Ich wusste, dass ZFS viel RAM benötigt und habe dann einfach maximal ausgestattet. Ob das sinnvoll war, sei dahingestellt. Es kam mir dann einfach angesichts des Gesamtpreises nicht mehr darauf an. Von den 64GB werden bei Backup-Aktionen dann auch recht schnell 32GB belegt. Es sind im Normalbetrieb interessanter Weise immer ziemlich genau 32GB. Meine Vermutung: Die Parameter sind intern so gesetzt, dass das das praktische Maximum ist. Wer also nicht noch virtuelle Maschinen etc. laufen lässt, braucht max. 32GB. Würde ich sagen.


    Toll ist, dass ein RAID1 mit 2 x 8TB innerhalb kürzester Zeit eingerichtet ist. Das ging mir vorher schon etwas auf die Nerven mit diesen stundenlangen rebuilds. Auch, wenn man mal versehentlich eine Platte gezogen hat oder einfach nur die Plastikkäfige etwas Spiel hatten. Ist mir auch schon mal passiert, dass ich da durch einfaches Anfassen eine Platte kurzzeitig „entfernt“ hatte.


    Als technisch interessierter gefällt mir der Grundgedanke von ZFS mit den Prüfsummen auf Block-Ebene. So etwas wie eine Überprüfung der Integrität nach Stromausfall sollte es dadurch nicht mehr geben. Da muss ich aber ehrlich sagen, dass ich seit > 10 Jahren QNAPs mit QTS (EXT) verwende und noch nie einen Software- oder Hardwarebedingten Datenverlust hatte.


    Bei den Apps muss man sich meinem Eindruck nach keine Sorgen machen. Das App Center scheint genauso gefüllt wie unter QTS. Jedenfalls habe ich nichts vermisst. Überhaupt ist das alles maximal transparent gemacht mit den Unterschieden. In der Praxis merkt man nämlich nix bzw. muss schon genau hinschauen in den Systemnahen Apps.


    Also ich würde sagen: Nur ab 16GB (besser 32GB) RAM, nur mit einigermaßen potentem Prozessor und nur wenn man sowieso neu einrichtet. Dann sehe ich aber keinen Grund, warum man es nicht tun sollte.

  • Herzlichen Dank für das detaillierte Feedback!


    Insbesondere die beschriebenen Einschränkungen bei den Shares finde ich - neben der Notwendigkeit der Neuinstallation - derzeit eher als Showstopper.


    Wie schon an anderen Stellen mehrfach angemerkt stellt das Teil für much ein Werkzeug dar - der für mich derzeit sichtbare Benefit rechtfertigt den Aufwand für die Umstellung nicht.


    Für mich scheint im privaten Bereich der Weg weg von der stetig wachsenden Komplexität mittelfristig lohnenswerter.

    Derzeit habe ich aber mehr und mehr das Gefühl Sklave all der Werkzeuge rundherum zu werden….


    Aber das ist meine sehr persönliche Sichtweise…

  • jewesta

    Danke für deinen Erfahrungsbericht.


    Mal eine Frage:

    Was mich an qts am meisten nervt, ist der Bootmechanismus. Die ganzen Konfigurationsdateien werden bei jedem Neustart neu wieder aufgebaut, und wenn Konfigurationsänderungen, die in der Web-Oberfläche nicht machbar sind, einen Reboot überleben sollen, muss man ein Skript in autorun.sh einbinden, welches die Konfiguration erneut vornimmt.


    Ist dieses Verhalten bei QuTS hero genauso?

  • Ich kenne mich damit auch zu wenig aus. Bin aktuell am überlegen ob ich mein TS-451 4G durch ein neues NAS ersetze. Auf welches Betriebssystem sollte man setzen, wenn man ein neues NAS kauft und damit sowieso alles neu einrichten muss? Macht man dies von der Hardware abhängig? In der engeren Wahl steht z.B. das TS-473A-8G. Für gewisse Aufgaben empfiehlt QNAP bei QuTS hero gar mind. 16 GB.

    Mir geht es vor allem darum, dass ich nicht in 2 Jahren dann wieder alles neu machen muss, da QNAP nur noch auf QuTS hero setzt. Im normalen Einsatz hat man vermutlich kaum Vorteile mit QuTS her im Vergleich zu QTS?

  • Ich denke nicht, dass QuTS hero QTS in mittlerer Zukunft ersetzen wird. Nach heutigem Stand würde ich definitiv auf QTS aufsatteln, sofern ich irgendwelche Features von hero nicht unbedingt brauche.

  • QTS Hero bring dir als einziger Vorteill das ZFS Filesystem, sonnst genau nichts.

    Dies geht wesentlich anderst mit deiner Computerarchitektur um als QTS, das auf Ext4 setzt. Daher sind Ram und Cache verhalten total unterschiedlich. Ist in etwa für mich wie Äpfel mit Birnen vergleichen.


    ZFS bring für shared Storage als grössten Vorteill Deduplikation und Datenintegrität. Dies benötigst, du im Office wo 1000fach die gleiche Ordnerstuktur vorkommt oder das gleiche Template verwendet wird. Da aber das ZIL stark mit dem RAM arbeitet wirst du zwingend mehr Ram benötigen um die gleiche Leistung wie mit einem QTS hinzubüxen.


    Kurzum: Deshalb ich würde mich wie folgt entscheiden:

    - NAS wo Applikation laufen: QTS mit klassischer Ext4 allokation, aus meiner sicht definitiv besser, gerade wenn du sowieso eine Cache Booster Karte verwendest, dann ist der ext4 memorygap sowieso sehr klein.

    - NAS als reiner Sharedstorage für Officeumgebungen: QTS hero mit ZFS einsetzen damit du möglichst dein Speicherverbrauch sowie das zu liefernde objekt optimierst


    ZFS wird über 3 Ebenen erreicht und stamt ursprünglich aus der Mainframetechnik:

    Cache: nur Readcache, da ZFS eine speicher Integrität voraussetzt

    IL: Intendlog Speicherdatenbank das deine Transaktionen vom Speicher über das Ram ausführt

    DATA: Speicherpool

    Vor/Nachteille:

    + Deduplikation

    + Höhere Datenintegrität

    + Sehr Grosse Pools bis in den Zetabyte berreich möglich

    + Oftmalls schneller im lesen, da keine Allokation statfindet

    - Langsamer als Ext4 im schreiben

    - Nur lesender Cache

    - Oftmals gleiche performance bei unstrukturierten Daten

    - Ein grosser Ramfresser


    Klassisches Ext:

    Dateisystem mit Journal

    Vor/Nachteille:

    + Schneller im schreiben

    + Read sowie Write cache

    + bessere performance bei unstrukturierten Daten

    - Allokation (Bedeutet es gibt jeweills einen mirkogap, da Daten vom Speicher über das Ram transportiert werden)

    - benötigt von Zeit zu Zeit mal eine Dateisystemprüffung oder Defragmentation um es auf Performance zu trimmen


    Vielleicht einfach gesagt: ZFS ist in der Entwicklung sicher der "Goliath" unter den Filesystemen und wird für heutige Masstäbe als die Eierlegende Wolmilchsau angepriesen. Ich denke aber bis die Tage eines klassischen Journal Filesystem gezählt sind und die performance und Features von ZFS überwiegen wird es noch Jahre dauern.

    3 Mal editiert, zuletzt von bucherst ()

  • Habe ZFS bei NAS jetzt nicht im Einsatz, aber man liest auch hier, dass es mit der Flexibilität einfach mal eine Fesetplatte so zum RAID hinzufügen vorbei ist. Auch der Speicherpool soll nicht mehr ganz so flexibel sein. Etwas was gerade die privaten Anwender doch sehr schätzen.

  • Danke euch. Dann würde es bei einem neuen NAS in meinem Fall wieder QTS werden.

  • Habe ZFS bei NAS jetzt nicht im Einsatz, aber man liest auch hier, dass es mit der Flexibilität einfach mal eine Fesetplatte so zum RAID hinzufügen vorbei ist. Auch der Speicherpool soll nicht mehr ganz so flexibel sein. Etwas was gerade die privaten Anwender doch sehr schätzen.

    ich denke man darf hier zwei Sachen nicht verwechseln/vertauschen. Sicher ist QTS Hero wie auch QES hier etwas mürrischer aber grundgenommen gilt. Raid ist Raid und Filesystem ist Filesystem. Ein Filesystem greift legidlich auf ein Raid als Virtuellen Datenträger zu. Raiderweiterungen sollten/müssen vom gleichen kontroller oder Bussystem erstellt werden, damit eien Erweiterung überhaupt möglich wird. Ich denke hier liegt eher der Hund begraben.

  • Raid ist Raid und Filesystem ist Filesystem. Ein Filesystem greift legidlich auf ein Raid als Virtuellen Datenträger zu.

    Für die meisten Dateisysteme wie extfs gilt das erst mal. Bei einer Vergrößerung des Raids muss das Dateisystem aber damit klar kommen, dass sich im laufenden Betrieb die interne Struktur des logischen Datenträgers (z. B. Anzahl Sektoren pro Spur) ändert, und wenn bei der Vergrößerung eine gleichmäßige Auslastung aller Platten beibehalten werden soll, müssen Blöcke umkopiert werden, was möglicherweise ebenfalls vom Dateisystem unterstützt werden muss.


    Für ZFS gilt das aber nicht, da ZFS die Raid-Funktionalitäten selbst mitbringt und das Raid selbst verwaltet. Raid und Dateisystem sind hier als eine Einheit zu sehen. Und das Raid kann nur das, was ZFS unterstützt.

  • Für ZFS gilt das aber nicht, da ZFS die Raid-Funktionalitäten selbst mitbringt und das Raid selbst verwaltet. Raid und Dateisystem sind hier als eine Einheit zu sehen. Und das Raid kann nur das, was ZFS unterstützt.

    Weisst du gerade ob dies bei allen Raidtypen der Fall ist? Soviel ich weiss bring ZFS den Raidtyp F1, F2 und F3 als eigenen Raid verwaltung Modus mit. Hat hier jemand Erfahrung?

  • - Nur lesender Cache

    Schreib-Cache (ZIL) kann man einrichten

    - Ein grosser Ramfresser

    Standard bei OpenZFS ist, bis zu 50% RAM (bei Bedarf) als ARC (Read-Cache) zu nutzen.

    Der wird aber auch wieder freigegeben, wenn Anwendungen Arbeitsspeicher anfordern.

    Das kann man aber einstellen.

    Mein Erstes ZFS-System lief mit 8GB RAM und machte keine Probleme, die Arbeitsspeicherauslastung ging nie über 65%.

    Wozu habe ich RAM im Computer, er soll genutzt werden.

    Hat hier jemand Erfahrung?

    Ja

    Soviel ich weiss bring ZFS den Raidtyp F1, F2 und F3 als eigenen Raid verwaltung Modus mit

    Ich weiß jetzt nicht was du mit F1, F2, F3 meinst, denn bei ZFS heißt das Raid-1, Raid-Z1, Raid-Z2, Raid-Z3, aber ja es ist integriert,

    Man kann auch eine einzelne Festplatte mit ZFS beglücken.


    Den einzigen Nachteil den ich sehe ist, dass man die Raid-Level nicht ändern kann.

    Man kann aber einem Pool ein weiteres Raid hinzufügen.


    Ein Vorteil ist nicht erwähnt, wenn man einen Pool anlegt, egal welches Raid-Level, ist das in Sekunden erstellt.

    Da rödeln die Festpatten nicht stunden-, tagelang.

    Einmal editiert, zuletzt von frosch2 ()

  • Hallo zusammen,

    man kann ja kein Upgrade von QTS auf Hero vornehmen. Ich habe bei mir im NAS zwei Volumes zu je 4 Platten.

    Kann das Hero ein Raid aus Ext 4 Platte noch lesen?

    Dann könnte ich alle Daten auf das eine Volume verschieben, das andere platt machen, Hero installieren ZFS auf dem leeren Volume einrichten und dann di Daten migrieren.

    Mein ihr das geht?

    Bekomme ich die anderen Platten dann nachträglich in das ZFS Volume oder kann ich das andere dann nachträglich zu einem zweiten ZFS Volume erstellen (das ja ziemlich sicher)

    Was meint ihr?


    Danke

  • Nein...


    Alte EXT Volumen kann man nicht einlesen (auf den Platten ist ja auch das OS)

    Bei ZFS kann man nachträglich keine Platten hinzufügen


    Also Dateien immer über die (unbedingt vorhandenen) externen Backups migrieren

  • Weiter unten auf der Seite gibts es einen guten Vergleich zwischen QuTS vs QTS.


    https://www.qnap.com/solution/ssd-cache/de-de/


    Für mich kommt schon aus Gründen der besseren Datensicherheit (u.a. Selbstheilung) nur QuTS in Betracht. Durch Stromausfälle gingen mir immer mal gerne ein paar Daten verloren. Dann Deduplizierung: Will ich bald einsetzen. Das geht nur mit QuTS und spart dann eine Menge Speicherplatz (es werden bei dedup nur veränderte Blöcke gesichert).

    3 Mal editiert, zuletzt von SamTe ()

  • Wie steht es bei Deduplizierung mit der Performance?

    Ich kenne verschiedene Geräte in ganz anderen Preisklassen, die bei Einsatz von dedup performancemäßig in den Keller gehen.

    Deswegen bin ich bei den kleinen NAS Geräten sehr skeptisch.


    Gruss