Neubeschaffung TS-253D, mit welcher Hardware?

  • Hallo,


    ich möchte mein in die Jahre gekommenes TS-119 durch ein TS-253D ersetzen und habe da einige Fragen. Das NAS wird bei mir zuhause hauptsächlich als Sicherung meiner Daten (von 2-3 Rechnern) laufen. Da das Gerät im Wohnzimmer steht plane ich auch noch den Betrieb der HD-Station um Multimedia Inhalte (aus den Sicherungen) direkt am Fernseher zu nutzen. Des Weiteren werde ich wohl auch einige Container mit kleineren Anwendungen laufen lassen. Ob ich die Virtualisierung nutzen werde weiß ich noch nicht aber ist nicht ausgeschlossen. Als Festplatten hatte ich geplant zwei 6TB Seagate Iron Wolf Pro (weil diese anscheinend auch relativ leise sind, und das wäre mir wichtig im Wohnzimmer) im Raid1 Verbund die ich als Volume einbinde. Die Erstellung eines Speicherpools (und Verwendung von Snapshot) scheint mir für meine Zwecke nicht sinnvoll, oder würdet ihr das anders sehen?


    Die Hauptsächlichen fragen drehen sich um die Hardware. Ich bin mir nicht sicher ob ich nicht gleich auf 8Gb RAM gehen soll oder wäre das für meine Zwecke übertrieben?


    Auch überlege ich ob ich noch eine Erweiterungskarte kaufen soll um mir SSD Speicher (M2) ins NAS einzubauen. Ich dachte mir, dass ich die SSD für das System/Container usw. nutzen kann damit die HDD’s auch ab und zu mal in den Standby gehen. Soweit mir bekannt ist, ist das ein schwieriges Thema aber liege ich mit dieser Vermutung richtig das die HDD’s dann auch tatsächlich mehr „geschont“ werden?

    Und würde es im Sinne der Ausfallsicherheit besser sein zwei M2 (je 500Gb) zu kaufen und diese ebenfalls zu einem Raid1 zu verbinden?


    Würde es eventuell etwas bringen einen Teil der SSD’s als Cache zu reservieren damit das NAS bei den HDD Aktionen schneller wird? Allerdings muss ich dazu sagen, dass das NAS sowieso „nur“ über eine 2,4Gb DLAN Adapter anschlossen ist der dann netto maximal 1Gb liefert.

  • Die Erstellung eines Speicherpools (und Verwendung von Snapshot) scheint mir für meine Zwecke nicht sinnvoll, oder würdet ihr das anders sehen?

    Gegen einen Pool spricht erstmal ja nichts, Snapshots musst Du ja nicht zwingend verwenden. Ich würde jedenfalls kein statisches Volume nehmen, denn Nachteile hast Du durch einen Pool nicht wirklich und kannst die Vorzüge bei Bedarf später nutzen ohne alles neu aufsetzen zu müssen.

    Ich bin mir nicht sicher ob ich nicht gleich auf 8Gb RAM gehen soll oder wäre das für meine Zwecke übertrieben?

    Ein paar Container und eventuell VM... kommt natürlich immer drauf an was da läuft und wie viel davon gleichzeitig, ich würde aber defintiv 8GB RAM nehmen, übertrieben ist das nicht.

    Ich dachte mir, dass ich die SSD für das System/Container usw. nutzen kann

    SSD für Container/ VM ist in jedem Fall empfehlenswert, nur fragt sich ob es dafür die Erweiterungskarte und M.2 SSD benötigt, denn (noch) hast Du ja zwei Slots frei in die Du SATA SSD stecken kannst.

    damit die HDD’s auch ab und zu mal in den Standby gehen.

    Das tun sie dadurch nicht zwingend, allein aus dem Grund / wegen der Hoffnung würde ich daher nicht auf SSD gehen. Ebenso fraglich ist es, wie sehr die HDD geschont werden, denn schreibend wird durch das System immer auf alle Disks zugegriffen.

    Und würde es im Sinne der Ausfallsicherheit besser sein zwei M2 (je 500Gb) zu kaufen und diese ebenfalls zu einem Raid1 zu verbinden?

    Darüber kann man sich streiten, bzw. wird sich gerade in einem anderen Thread gestritten ;)

    Wenn das System darauf liegt würde ich unbedingt ein RAID einsetzen, wenn es nur die Container/ VM sind muss das nicht zwingend sein, je nachdem wie wichtig Dir die Ausfallsicherheit ist und wie sehr Du vom Einrichtungsaufwand nach Ausfall einer einzelnen SSD verschont bleiben willst.

    Ich habe meine VM ebenfalls auf SSD im RAID, die 40€ für 240GB war es mir wert, hätte eine SSD mehr gekostet, so würde ich den Aufwand eines Restore meiner VM wahrscheinlich lieber in Kauf nehmen, als Geld für den Ernstfall auszugeben.

    Würde es eventuell etwas bringen einen Teil der SSD’s als Cache zu reservieren

    Ich weiß gar nicht, ob man überhaupt "nur einen Teil" als Cache verwenden kann, ich dachte immer ganz oder gar nicht.

    Erfahrungen dazu habe ich nicht, aber bei 1Gbit kannst Du Dir das sicherlich sparen.

  • Man kann die SSD (Gruppen) jeweils nur Storage/Cache/Tier machen lassen ..Mischen Impossible

  • Zu deiner Frage wegen dem RAM, würde die 4GB als Minimum sehen und es versuchen, ein Aufrüsten ist nicht so aufwendig. Du hast dann die Option von 8-20GB RAM zu gehen.Wobei ich die 8GB gut empfehlen kann als Solide Basis.

    Ich habe das mit der M2 Karte in meiner 453D und 251D ebenfalls so gemacht, die beiden M2 SSDs hängen im Raid 1, dies funktioniert bisher sehr gut. Die Cache Funktion nutze ich nicht, mir reicht die Performance locker aus. 8)

  • Eventuell würde ich bei den Festplatten auch die WD Red Plus in Betracht ziehen. Die IronWolf Pro drehen mit 7.200 U/min; ihre Lautstärke liegt dabei zwischen 28 und 34 dB (Link). Die WD Red Plus (WD60EFRX) drehen mit 5.700 U/min etwas langsamer und sind mit 25 bis 28 dB etwas leiser (Link).


    Ich selbst habe die WD Red Plus im Einsatz, hatte bislang aber noch keine IronWolf, so dass ich keinen direkten Vergleich ziehen kann.

  • Auch überlege ich ob ich noch eine Erweiterungskarte kaufen soll um mir SSD Speicher (M2) ins NAS einzubauen. Ich dachte mir, dass ich die SSD für das System/Container usw. nutzen kann damit die HDD’s auch ab und zu mal in den Standby gehen.

    Oder Erweiterungskarte und M2 weglassen und nur SATA-SSDs nehmen? Preislich ist das dann auch nicht mehr so weit weg...:/

  • Dass eine HDD mit tieferer Drehzahl eher leise ist, ist grundsätzlich schon logisch. Nur haben die grösseren oft eine Heliumfüllung, was sie leiser macht.


    NAS Platten 4 - 12 TB bei 6 TB scheint die IronWolf Pro recht leise zu sein. wichtig ist manchmal aber auch die Tonhöhe des Geräusches.


    Ich empfinde meine Exos X14 (12 TB) im Leerlauf nicht als sehr viel lauter als die Reds 4 TB. Bei Zugriff sind aber schon deutliche Unterschiede höhrbar. Entscheidend ist eben auch, ob du gerade neben dem NAS sitzen musst oder das 3-4m entfernt steht.

  • 4er Variante bestellen, schauen welcher Rigel drin ist und den baugleichen nachkaufen, ist auch eine Variante.

    8GB ist für ein paar Contis, ne VM und PLEX z.B. als Multimedia Bude schon Pflicht, wobei rein QTS + Contis auch locker mit 4GB geht, die brauchen halt so gut wie nix.

  • Wenn geringe Lautstärke wichtig ist, gibt es mMn. nur zwei gute Möglichkeiten:

    1. NAS nicht ins Wohnzimmer stellen, sondern in einen Abstellraum oder besser gleich in den Keller.

    2. HS-453DX nehmen und ausschließlich mit SSDs betreiben,


    Mein dickes NAS (TS-877) möchte ich nicht in der Nähe des Wohnzimmers haben. Aber auch bei meinem alten Synology-NAS, bei dem Lüfter und Festplatten sehr zuverlässig in den Stand-By gingen (was lange nicht bei allen Qnaps der Fall ist), fand ich das stündliche Aufwachen für das Time-Machine-Backup störend.

    Ob ich die Virtualisierung nutzen werde weiß ich noch nicht aber ist nicht ausgeschlossen. [...]

    Ich bin mir nicht sicher ob ich nicht gleich auf 8Gb RAM gehen soll oder wäre das für meine Zwecke übertrieben?

    Die 16GB meines NAS sind für zwei VMs gleichzeitig noch ausreichend, für drei VMs zu knapp. Gut, man braucht die VMs nicht so dick zu machen wie bei mir. Eine VM benötigt 4GB Hauptspeicher (das ist knapp, weil dort mehrere Datenbanken drin laufen), die anderen haben 2GB. Manchmal beim Start der dritten VM, spätestens bei einer vierten VM kommt eine Fehlermeldung wegen mangelnden Hauptspeichers, und ich muss erst eine andere VM anhalten. Die Speicherverwaltung ist nicht so effizient, wie ich es von Parallels und VmWare auf dem Mac kenne.


    Auch wenn du mit schmaleren VMs zufrieden bist, denke ich, mit 4GB kannst du Virtualisierung vergessen, mit 8GB sollte eine VM mit ein bis zwei GB machbar sein.


    Würde es eventuell etwas bringen einen Teil der SSD’s als Cache zu reservieren damit das NAS bei den HDD Aktionen schneller wird?

    Definitiv nein.

    Der Flaschenhals ist bei dir der Netzwerkzugriff. Festplatten alleine können deutlich mehr als dein Netzwerk leistet.


    Mit 10GbE kann das anders aussehen.

  • Vielen Dank erstmal für die vielen Rückmeldungen. Ich Plane jetzt gleich mal 8Gb RAM ein und die zwei M2 - SSD 's für das System/Container. Das mit den Festplatten überlege ich mir auch nochmal. Zwar sind die Seagate auf dem Papier leiser aber die geringere Drehzahl der WD ist auch ein Argument, zumal sie auch noch billiger sind.

  • Auch überlege ich ob ich noch eine Erweiterungskarte kaufen soll um mir SSD Speicher (M2) ins NAS einzubauen. Ich dachte mir, dass ich die SSD für das System/Container usw. nutzen kann damit die HDD’s auch ab und zu mal in den Standby gehen. Soweit mir bekannt ist, ist das ein schwieriges Thema aber liege ich mit dieser Vermutung richtig das die HDD’s dann auch tatsächlich mehr „geschont“ werden?

    Und würde es im Sinne der Ausfallsicherheit besser sein zwei M2 (je 500Gb) zu kaufen und diese ebenfalls zu einem Raid1 zu verbinden?

    Die HDDs werden in dem Fall zwar hin und wieder in den Standby gehen, aber ständig wieder aufgeweckt, da QNAP die Systemdaten über alle angeschlossenen Daten spiegelt. Somit werden die HDDs damit nicht mehr "geschont" sondern durch die vielfachen Start/Stop Zyklen stärker belastet.

    Auch zwei M.2 machen m.E. keinen Sinn für ein privates Home-NAS wo es nicht auf 99,99% Verfügbarkeit ankommt.


    Eine aus meiner Sicht halbwegs praktikable Möglichkeit wäre hingegen das NAS mit einer (oder meinetwegen auch zwei) stromsparenden 2,5" SSD für Apps und Virtualisierung zu bestücken. Und die HDDs in ein externes Erweiterungsgehäuse zu packen. Denn dort werden die Systemdaten nicht gespiegelt, und somit werden die Platten nur bei echten Zugriffen hochgefahren. Und für Backup-Zwecke reichen für das Heim-NAS die langsam drehenden mit 5400 U/min doch völlig aus. Somit ist vom NAS 99% der Zeit nur das Lüftergeräusch zu hören, und die Platten heizen nicht zusätzlich auch noch das NAS auf.


    Und mit einem SSD Cache schreibt man auf Dauer nur die SSD tot, als daß das in der Konfiguration was bringt.

  • Grundsätzlich ja. Wobei für SATA im Gegensatzu zu USB dann wieder eine zusätzliche Erweiterungskarte benötigt wird.


    Meiner Meinung ist ein RAID 1 als Datengrab für das Video und als Backup von 2-3 PCs auch mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Da kommt es doch nicht wirklich auf Hochverfügbarkeit an daß die Daten sofort doppelt redundant vorgehalten werden. Vielmehr reicht es wenn davon zeitnah ein Backup gezogen wird bzw. die Daten auf ein weiteres Gerät repliziert werden.


    Snapshots macht nur Sinn mit Daten die eine gewisse Dynamik haben. Aber das ist kein Anwendungsfall für statische Daten wie Backups und Videos, sondern frißt in dem Fall nur Plattenplatz. Ich würde hier nur mit Thick-Volumes arbeiten und fix 100% der Pool-Größe vorgeben.

  • ihre Lautstärke liegt dabei zwischen 28 und 34 dB (Link). Die WD Red Plus (WD60EFRX) drehen mit 5.700 U/min etwas langsamer und sind mit 25 bis 28 dB etwas leiser

    Der Unterschied von 28 und 25 dB und 34 und 28 dB klingt so, wie etwas leiser/lauter. Die Realität ist, das 3 dB Unterschied subjektiv eine Verdoppelung der Lautstärke entsprechen.


    Das heißt, subjektiv ist <minimal> 28 dB doppelt so laut wie 25 dB und <maximal> ist 34 dB vier Mal so laut wie 28 dB.


    http://www.laermorama.ch/m1_akustik/schallpegel_w.html


    Mit war es wichtiger, dass die HDs leise sind, die Übertragungsgeschwindigkeit wird in der Regel durch die Übergänge LAN/WLAN eingebremst.

    Bei VMs oder Dockern halte ich die SSDs für logisch und konsequent, aber dann im RAID1.


    Beim Hauptspeicher würde ich das Gerät mit der geringsten RAM-Ausstattung kaufen und bei speicher.de nachschauen, wieviel reinpasst. Es gilt hier der bekannte Satz "Hubraum ist nur durch noch mehr Hubraum zu ersetzen." Das gilt für mich auch für den Hauptspeicher beim NAS, die VM und Docker können.


    Und, wenn das Budget (wie bei jedem) begrenzt ist, dann würde ich die SSDs und HDs mit dem NAS mit den Zielvorstellungen kaufen und das NAS mit der kleinsten RAM-Ausstattung. Und dann, wenn es passt, den maximal zum Budget passenden Speicher nachkaufen.

  • Kleine Korrektur was den Pegel angeht.

    3dB mehr bedeuten zwar das hier doppelt so viel Energie in Form von Schall abgestrahlt wird.

    Aber der Mensch empfindet eine Verdopplung der Lautstärke erst bei 10dB.

    Die 3 dB mehr sind also je nach Umgebung gar nicht so schlimm.

  • Snapshots macht nur Sinn mit Daten die eine gewisse Dynamik haben.

    Ich nutze Snapshots in erster Linie als Schutz gegen Ransomware. Jetzt nicht unbedingt gegen jene die auf QNAP spezialisiert ist und Snapshots entfernt, sondern solche die über die Clients reinkommen und nur verschlüsseln. Klar könnte man auch eins der Backups anwerfen und die Daten holen, aber Snapshots sind da doch um einiges schneller. So lange wie das Gerät selbst funktioniert ziehe ich eigentlich immer Snapshots zur Wiederherstellung ran, die Backups sind bei mir eigentlich nur für den Geräteausfall da.

  • Wenn deine Sorge der Ransomware gilt welche die Daten verschlüsselt, dann müssen zu jedem Zeitpunkt immer mindestens 50% vom Speicherpool noch frei sein. Also 50% für die Daten vor dem Snapshot und dann 50% für die gleichen Daten in verschlüsselter Form. Also "verschenkt" man vom teuren Poolspeicher immer die Hälfte der Kapazität und leistet sich den Luxus daß die Daten dann auch noch im RAID mehrfach vorgehalten werden.

    Für Hot-Storage ist das durchaus eine vernünftige Strategie, aber für Cold-Daten wie PC-Backups und Multimedia-Inhalte vom OP ist das der völlig falsche Weg. Dafür entzieht man besser den Clients die Schreibrechte und hat die somit perfekt vor Ransomware geschützt.