Hyper Data Protector - WARNUNG vor Verwendung in Produktionsumgebungen

  • Wenn du jede Software killst die eine Lücke hat oder hatte, wird es sehr einsam auf deinen Systemen.

    Genau genommen musst du dann auch aktuelle Hardware schreddern, die hat auch Sicherheitsprobleme in Hardware implementiert.

  • Ich will nur keine SW-Installieren, welche ich nicht brauche. Mein NAS ist Plex-Server / Mediathek und TimeMachine-Datengrab. Die Plex-Daten sichere ich via Filecopy auf eine 2. NAS. Videos lassen sich weder komprimieren noch lohnen sich Snapshots etc. Die TM-Daten sind eh ein Backup und müssen nicht noch mal gesichwert werden.


    HBS ist für mich Bloatware, genau wie QBoost, Multimedia Konsole, SSD Profiling Tool. Services gehören in das Control Panel und Apps will ich deinstallieren bzw. erst auf Wunsch installieren können.

  • HBS ist für mich Bloatware, genau wie QBoost, Multimedia Konsole, SSD Profiling Tool.

    Mulitmedia Konsole und SSD Profiling Tool lassen sich zumindest deaktivieren. Beim QBoost weiß ich nicht, ob dies aktuell immer noch funktioniert, ging aber zumindest früher mal. Ist nicht ganz wie deinstallieren, aber immerhin wird zumindest ein Teil aus dem RAM entladen.

    Da geben sie sogar selbst zu, dass ein Import oder eine Neuverknüpfung derzeit nicht möglich ist und im Falle dass der HDP deinstalliert wird (= die Bude brennt ab), die Backup-Daten in der Share (oder auf einem anderen Medium kopiert z.B.) nicht mehr brauchbar sind.

    Upps. Sollte dies reproduzierbar und verifizierbar sein hat QNAP möglicherweise mehr als nur ein kleines Problem. Das würde ja bedeuten, dass da unter Umständen unzählige Firmen / System ein Backup fahren, das nachweislich und von QNAP auch bekannt nicht zum Wiederherstellen brauchbar ist. Und zwar beim Worst-Case Szenario, dort wo man das Backup am dringendsten braucht. Das ist dann grob fahrlässig und könnte unter Umständen sehr teuer für QNAP werden.

    Das Problem besteht ja scheinbar schon länger und keine Lösung in Sicht. Und wie immer schwache Kommunikation von seiten QNAP.


    Sollte dies wirklich kein Einzelfall sein... gibt zu denken. Aber im Moment gilt noch: Ein Regentropfen macht noch keinen Regen.

  • Es ist definitiv reproduzierbar (das mit HDP deinstalliert oder nicht länger vorhanden, oder Daten woanders noch vorhanden).

    Was den Import einer Repo betrifft, brauchst nur in der Web UI (HDP) nachsehen. Es gibt keinen Punkt wo man ein Import durchführen kann. Ganz einfach.

    Wie so etwas anständig programmiert aussieht, kannst du im aktuellen Synology DSM sehen, bzw. Active Backup for Business.

    pasted-from-clipboard.png


    Abgesehen davon, gibt QNAP es selbst zu, dass kein Import möglich ist!

    2 Mal editiert, zuletzt von wwoody ()

  • Was den Import einer Repo betrifft, brauchst nur in der Web UI (HDP) nachsehen. Es gibt keinen Punkt wo man ein Import durchführen kann.

    Und wie sieht es mit der Konsole aus? Das WebUI hat ja meist nicht die vollen Funktionalität. Erfahrungsgemäß geht mit der Konsole mehr.

  • Genau über so etwas oder etwas ähnliches diskutiere ich mit dem QNAP Support seit 26.04.2021 .. ob es eben irgendeine andere Möglichkeit gibt einen Import durchzuführen. Geht nicht .. gibts nicht.

    Die schriftlichen Stellungnahmen von QNAP Support, die ich weiter vorne zitiert habe, sind mehr als eindeutig und genau hier rennt man eben in die Situation, wenn man das eben nicht weiss, dass man im guten Glauben (aus der QNAP Produktbeschreibung) Daten woanders ablegt, oder der gesicherte Server brennt ab, oder gar das QNAP mit dem HDP drauf selbst, aber die Daten sind noch woanders vorhanden. Ja, Shit .. und was mache ich dann mit den Daten?

    WTF?

    Das ist eine Funktion die man von so einer "enterprise" Lösung ja schlichtweg erwartet, weil es (besonders heutzutage) auch üblich und absolut logisch ist.

    6 Mal editiert, zuletzt von wwoody ()

  • Gibt es nicht? Oder eher: Wir wissen es nicht? Wie viele Dinge von QNAP, kann ich mir auch hier vorstellen, dass auch dieses Produkt auf irgendeinem OpenSource-Projekt beruht. Man muss das Rad ja nicht immer neu erfinden. Sprich die Basis stammt gar nicht von QNAP selbst. Vielleicht von einem Hinterhof-Programmiere, der im Moment gerade an einem anderem Projekt werkelt und keine Zeit hat. :evil:


    Gibt es nicht, deutet allerdings klar darauf hin, dass es kein Bug in der aktuellen Version ist, sondern nie wirklich vorgesehen war. Wie kann es in einer Backup-Software nicht von vornherein vorgesehen sein, dass ein Recovery auf ein anderes Blech nicht geht. Letzten Endes ist dies ja genau der Sinn dahinter. Ansonsten brauch ich gar keine Sicherung. Dann kann ich meine Sicherung gleich mit Snapshots machen. Kommt dann wohl aufs gleiche raus.

    Das Ganze klingt mehr und mehr nach Failure by Design.


    Müsste man so etwas nicht an die entsprechenden Stellen weiterleiten: Verbraucherschutz, BSI oder so? Für eine unabhängige Prüfung? Geht so etwas nicht schon fast unter den Bestand einer Straftat? So ein Produkt dürfte man doch gar nicht auf die Benutzer loslassen. Ist wie ein Auto ohne Bremsen. (Ich weiß, wer bremst verliert, aber...)


    Versteh mich bitte jetzt nicht falsch, aber um hier klare Fakten zu schaffen bräuchte es etwas mehr Informationen als nur von Deiner Seite. Hier könnten noch unzählige weiter Faktoren hineinspielen. Ich arbeite mit dem Produkt ja nicht. Und bis jetzt sind mir keine weiteren Fälle bekannt.

    Hast Du mal beim Support denn nachgefragt, wie bei diesem Produkt das Worst-Case-Szenario denn umzusetzen vorgesehen ist, sprich nur die Daten liegen auf dem Off-Site-Speicher und alles anderen ist abgebrannt? Wenn sie dann schreiben: "Gibt es nicht" - also speichern ja, wiederherstellen nein - dann sollte das Ganze wirklich zur Staatsanwaltschaft.

  • Upps. Sollte dies reproduzierbar und verifizierbar sein hat QNAP möglicherweise mehr als nur ein kleines Problem. Das würde ja bedeuten, dass da unter Umständen unzählige Firmen / System ein Backup fahren, das nachweislich und von QNAP auch bekannt nicht zum Wiederherstellen brauchbar ist. Und zwar beim Worst-Case Szenario, dort wo man das Backup am dringendsten braucht. Das ist dann grob fahrlässig und könnte unter Umständen sehr teuer für QNAP werden.

    Das glaube ich nicht. Eine Produktbeschreibung ist keine zugesicherte Eigenschaft. Was QNAP da treibt ist allenfalls irreführende Werbung, und die begründet keinen Anspruch auf Schadenersatz. Nein, QNAP macht da vom Standpunkt der Kapitaleigner aus gesehen schon alles richtig: Kostenminimierung zu Lasten der Kunden, alles legal und gut für den Shareholder Value.

  • den hyper data protector habe ich gelöscht (hat nicht so funktioniert wie ich es mir vorstellte, bzw. war mir nicht verlässlich genug) und mir Archiware Pure auf QNAP, Synology sowie als VM auf einen ESXi7 installiert. Laufen lassen will ich jetzt nur noch den auf einen NAS. die VM möchte ich für den Notfall behalten falls der QNAP wieder abraucht ;)

    Allerdings muss ich noch die Restoreprozedur für den Notfall testen ob es auch wirklich verlässlich funktioniert.

    in Archiware Pure kann man ja die Repositories selbst definieren


    mein Plan für den worst case, falls ein ESXi7 abraucht: auf neuer HW den ESXi7 installieren, geht ja eh schnell mit USB-Stick...danach die Archiware Pure VM aus irgendeinen share von irgendeinen NAS (habe da sicherheitshalber mehrere Clones auf mehreren NAS verteilt) auf dem ESXi7 registrieren und starten. in Archiware Pure das Repo des letzten Backups adden und RESTOREN....fertich.. so der Plan ;)

    Alternativ kann ich auf den noch funktionierenden NAS Archiware Pure auch noch starten und das entsprechende Repo einhängen.... viele Wege führen nach Rom..


    hatte übrigens auf meinen ts653pro einen kaputten RAM-Riegel (erst heute festgestellt), da war dann alles im Ar***, ich bekam die - wahrscheinlich - noch intakten Daten von vorher auch nicht mehr vom QNAP runter weil jeglicher rsync-Job mit I/O-Error abbrach - Super GAU, alle 20TB weg :(


    VEEAM Backup kenne ich auch noch von früher, war super, aber man braucht dazu einen Windows-Server (der frisst natürlich Ressourcen und zusätzliche Lizenzen)....ich habe jetzt nur noch Linux-Kisten als VM, und will mir kein Windows mehr installieren um ein Backup machen zu können ;)


    btw: nebenbei ist auf allen Linuxkisten rsnapshot installiert welches per cronjob via nfs sichert...brachte aber in meinen Fall nichts beim defekten RAM-Riegel(siehe oben).....


    Ergo: ein Backup alleine reicht nicht, die Daten sollten zumindest gespiegelt sein bzw. zwei Sicherungsjobs auf zwei verschiedenen NAS

    meine ESX bzw. die darauf laufenden VM`s mussten bis jetzt nicht restored werden - da habe ich noch Glück gehabt

  • Was QNAP da treibt ist allenfalls irreführende Werbung, und die begründet keinen Anspruch auf Schadenersatz.

    Ich weiß ja nicht, aber ein Backup-Programm das keine brauchbaren Backups erstellt ist doch etwas mehr als irreführende Werbung.

  • Also bei aller Kenntnis und Erfahrung, was so in der IT-Branche alles passiert, bei aller Toleranz und Verständnis für Programmierer und mit dem allgemein bekannten Spruch "Shit Happens" im Hinterkopf, so etwas dürfte es in 2021 nicht geben.

    Was nützt mir so eine Backup-Lösung, wenn ich im Ernstfall die zur Sicherheit wegkopierten Backup-Daten nicht wieder importieren und nutzen kann? Wie bekomme ich bei einem defekten QNAP-NAS selbst, die Backup-Daten wieder in Funktion?

    Ich bin definitv kein QNAP-Profi und in Wirklichkeit habe ich keine Ahnung was da genau mit dem einen Backup-Job passiert ist und warum ich die Daten in der Repo nicht nutzen kann, obwohl sie noch vollständig vorhanden sind.

    Allgemein weiss ich, dass alle diese Löungen (Produkte) quasi dieselben oder ähnliche Methoden nutzen. Wie schon geschrieben, letztendlich geht es nur darum wie es implementiert ist.

    Aber, dass man nach 45 Tagen vom Support des Herstellers NULL Info oder konkrete Hilfe bekommt, das kann es und darf es eigentlich nicht geben.

    Besonders wenn man merkt, dass eigene Nachrichten an den Support nicht wirklich gelesen werden, dass tagelang niemand etwas unternimmt, das NAS tagelang mit dem aktivierten Helpdesk-Tool online steht, obwohl es eine akute Bedrohung für Geräte gibt die online sind, dass man in regelmässigen Abständen mit völlig stupiden und belanglosen Nachrichten abgespeist wird, also da hört bei mir jedes Verständnis auf und meine recht hohe Toleranzschwelle in dieser Branche sinkt auf Null.

    Wenn ich dann so etwas lese:


    "With only one QNAP NAS required and with no license fees to pay, you can backup unlimited VMware® and Hyper-V environments. Hyper Data Protector provides you with a cost-effective and reliable disaster recovery plan, ensuring 24/7 operation of your services."


    "How much will you spend on downtime this year?

    Server downtime not only results in service interruptions, data loss, and reduced revenue, but it can also damage your brand image. According to Statista, more than 80% of global businesses lose more than US$400,000 per hour in average from server downtime. For example, an airline once suffered from great revenue losses due to server downtime that caused worldwide flight delays and disruptions. Therefore, a well-rounded server backup and recovery plan is of paramount importance."

    .. echt, da bleibt mir nur die Spucke weg.

    Einmal editiert, zuletzt von wwoody ()

  • Ich weiß ja nicht, aber ein Backup-Programm das keine brauchbaren Backups erstellt ist doch etwas mehr als irreführende Werbung.

    Es gibt keine Normen und Vorschriften, die ein Backup-Programm erfüllen muss, damit es in Verkehr gebracht werden darf. Der Einsatz der Software erfolgt auf eigene Gefahr. QNAP sichert keinerlei Eigenschaften zu. Sie machen "nur" vollmundige Werbeversprechungen, die sie nicht einhalten. Das ist "nur" irreführende Werbung, nicht mehr.

    Abgesehen davon wird jeder QNAP-Vertriebler Dir ins Gesicht abstreiten, dass die Backups dieses Programms nicht brauchbar wären. wwoody hat es einfach falsch eingesetzt bzw. für seinen Usecase war das Produkt nicht vorgesehen. Wenn man es so einsetzt wie QNAP sich das gedacht hat funktioniert es selbstverständlich wunderbar. *sarcasm off*

    Nein, der einzige Hebel für solche Fälle ist in wwoody's Zitat von der Produktseite genannt: "can also damage your brand image." Nur wenn QNAP Angst haben muss, dass ihr Brand Image Schaden nimmt, wird sie das Geld in die Hand nehmen, dem Problem abzuhelfen.

  • Glücklicherweise bin ich nicht auch noch ein Rechtsverdreher. Mir reicht es schon, wenn ich mich mit den technischen Problemen auseinandersetzen muss. Wäre aber durchaus interessant, wie hier die konkrete Rechtssprechung ausfallen würde. Aber dies kann vermutlich nur ein Gericht entscheiden.

  • Tatsächlich gab es in diesem Fall hier plötzlich sehr viel Bewegung und nach 2 recht langen TeamViewer-Sessions konnte zumindest schon mal die erste, kleinere VMDK aus dem Backup "herausgezogen" werden.

    Mit der zweiten gibt es allerdings Probleme, die offenbar bereits am Anfang (Ende April) dafür gesorgt haben, dass ich den Job nicht wiederherstellen konnte. Die Datei ist einfach zu gross. Kein Witz, es liegt an der Grösse:

    Zitat von einer E-Mail-Nachricht des QNAP-Techniker

    "I confirmed that it should be an known issue (vmdk with big size)"

    Somit Leute, hier noch eine Warnung.

    Die betroffene VMDK hat eine Grösse von ca. 1,6 - 1,7 TB.

    Ich weiss jetzt nicht genau wo die Grenze für das Fehlverhalten ist, aber seid bitte vorsichtig mit der Sicherung von grossen virtuellen Laufwerken im HDP!


    Den Backup-Job wieder sichtbar zu machen war eine äusserst mühsame Arbeit, sehr viele neue Verknüpfungen und Verweise in der internen MySQL-Datenbank im Container, usw. In diesem Fall, ein wirklich dieckes Lob an den Programmierer/Techniker. Das hat mehrere Stunden gedauert.


    Mal sehen wie es weiter geht.

  • Die Datei ist einfach zu gross.

    Sichern geht, zurückspielen nicht. Auf Grund der Größe?!? OK. Äußerst eigenartig.


    Unterm Strich bleiben hier viele ? und ein eigenartiges Gefühl im Bauch.

  • wwoody Danke für den äußers aufschlußreichen Bericht, gerade auch was die Reaktionszeiten vom QNAP Support angeht. Ich kann es auch kaum glauben daß für solch eine wichtige Funktion wie ein Backup bei QNAP keinerlei Qualitätskontrolle gibt, sondern wie in einer Hinterhof-Klitsche der (einzige?) Programmierer höchstpersönlich manuell in der Datenbank flickt.


    Bei mir bleiben unterm Stich kein einziges Fragezeichen sondern vielmehr ein fettes Ausrufezeichen mit einem dicken roten STOP-Schild was die aktuell anstehende Planung für die Modernisierung der IT anbelangt. Und da weiß ich dank deiner Beiträge ganz genau was ich definitiv nicht haben und somit auch verantworten müßte.

  • Es hat ja jeder seine eigenen Ansprüche, aber VMs ab einer bestimmten Größe versuche ich immer zu vermeiden, und da ist 1TB schon sehr weit von meinem persönlichen Limit entfernt.

    Beruflich erlebe ich das auch immer wieder, das Kunden VMs mit 4 oder gar 16TB(!) haben, die dann auch mal einige Probleme beim Backup/Restore machen.

    Daher lieber mehr, aber kleinere VMs bzw. VMDKs.


    Gruss

  • Das liegt daran, dass man sich irgendwann die Mühe machen müsste und alten Daten evt. auszusortieren und noch benötigte Daten auf einen Archiv-Server zu verfrachten. Erfahrungsgemäß ist die Daten Menge nach dem Aussortieren schon auf einen Bruchteil geschrumpft. Gibt da einen sehr einfachen Trick, der bestens funktioniert: Die freigegeben Laufwerke entsprechend klein Dimensionieren. Irgendwann sind die dann voll. Och, liebe Leute, wenn Ihr weiter Daten speichern wollt, dann müssen alte Daten ins Archiv wandern. Da hat es viel noch viel Platz. :evil: