SFP+ direkt an NAS oder über Switch?

  • Hallo zusammen, ich nochmal...


    Nachdem ich jetzt doch eher mit dem Gedanken spiele mir das TS-832PX zu holen und per SFP+ anzuschließen, frage ich mich ob ich ebenfalls einen SFP+-fähigen Switch benötige oder nicht genauso gut den Rechner direkt mit dem NAS verbinden kann.


    Das aktuell angedachte Setup wäre:


    PC1 ------ SFP+ ------ NAS ------ 2,5GbE ------ SWITCH ------ 2,5 GbE ------ PC2


    PC1 hängt per 1GbE ebenfalls am Switch und irgendwann könnte PC2 ggf auch auf SFP+ umgerüstet und direkt am NAS angeschlossen werden.

    Spricht da was dagegen?


    Vielen Dank & beste Grüße!

  • Das geht, aber dann kommst du von PC1 aus weder an das Internet (so der Router auch am Switch hängt) noch an den PC2. Ein NAS ist erstmal kein Switch.


    Angeblich kann man im NAS einen virtuellen Switch so konfigurieren, dass das NAS die Switch-Funktion übernehmen kann. Das habe ich noch nicht ausprobiert, und es scheint mir auch nicht sinnvoll, da zum einen das NAS nicht die Spezialhardware eines Switches besitzt und die CPU mit dem Weiterleiten von Daten belasten müsste, und da zum anderen die Ausfallzeiten beim NAS höher sind als beim echten Switch.


    Eine weitere Möglichkeit ist, den PC zusätzlich über Gigabit-LAN (sofern er noch eine zweite Netzwerkbuchse hat) direkt mit dem Switch zu verbinden. Dann musst du dich im PC um das Routing kümmern, dass aller Netzverkehr zum NAS über die 10GbE-Strecke (also über sfp+) läuft. Wenn das zweite Kabel nicht stört, spricht nichts dagegen.


    Die einfachste und beste Möglichkeit ist, du kaufst dir einen Switch mit genug sfp+ Ports, an den der PC1 und das NAS und demnächst auch der PC2 verbunden werden. Den Mikrotik CRS305-1G-4S+IN gibt es ab etwa 120 Euro, er hat vier sfp+ Ports, und an den einen Gigabit-Port schließt du deinen alten Switch für die langsamen Geräte an.

  • Danke für die schnelle Antwort.


    Das NAS als virtuellen Router zu nutzen kommt eher nicht in Frage. Aus den von dir genannten Gründen und weil ich das NAS vermutlich auch nicht 24/7 laufen lassen möchte. Bzw. auch nicht immer dann wenn ein PC läuft.


    Die zweite Variante hätte ich ebenfalls so gedacht und wäre meine favorisierte Lösung. PC1 hat einen 1GbE Adapter onboard. Eigentlich müsste ich dann nur den SFP+ NICs an PC und NAS eine IP in einem anderen IP-Bereich, als dem restlichen Netzwerk geben, oder?


    Einen extra SFP+ Switch kaufen würde ich nicht. Da ich sowieso auch einen neuen 2,5GbE Switch benötige würde ich dann eher ein Kombigerät kaufen. Allerdings kosten die halt auch etwas mehr, dazu bräuchte ich auch zusätzliche Kabel und Transceiver und frag mich ob das nötig ist bzw überhaupt einen Vorteil bringt. :/

  • Einen extra SFP+ Switch kaufen würde ich nicht. Da ich sowieso auch einen neuen 2,5GbE Switch benötige würde ich dann eher ein Kombigerät kaufen.

    Warum nicht einen SFP+ Switch und für das eine 2.5er Gerät ein SFP+ auf RJ45-Kombi-Modul?


    So habe ich es gemacht, 2.5 GBE hat m.E. keine große ZUkunft. Oder du spendierst dem zweiten PC gleich eine 10er Karte? Gibt's für unter 40 Euro direkt aus China...:/

  • Oder du spendierst dem zweiten PC gleich eine 10er Karte? Gibt's für unter 40 Euro direkt aus China... :/

    Ja, krass, das wär natürlich auch ne Option. Taugen die wohl was?

    Dann würde ich einfach beiden Rechnern ne China SFP+ Karte geben, direkt ans NAS anschließen und den Rest erst mal so belassen (1GbE switch), dann kommt mich das komplett für um 100 EUR. :huh:


    Falls jemand Erfahrungen mit den Billigkarten hat, lasst es mich gerne wissen!

  • Eigentlich müsste ich dann nur den SFP+ NICs an PC und NAS eine IP in einem anderen IP-Bereich, als dem restlichen Netzwerk geben, oder?

    Es müsste eigentlich schon reichen, eine IP-Adresse aus dem gleichen IP-Bereich zu vergeben, die im sonstigen Netzwerk aber nicht verwendet wird (sowohl auf dem PC als auch im NAS, d. h. du brauchst zwei IPs). Du sprichst das NAS - z. B. beim Mount von Netzlaufwerken - dann über die spezielle IP an.


    Es kann sein, dass woanders noch etwas konfiguriert werden muss. Da kann ich dir aber nicht weiterhelfen, da ich einen Mac habe, und der ist anders zu konfigurieren.

    Falls jemand Erfahrungen mit den Billigkarten hat, lasst es mich gerne wissen!

    Mit Billigkarten aus China, nein, da habe ich keine Erfahrungen, aber mit einer gebrauchten HP NC552SFP FC Dual-Port 10GbE SFP+ (hat mich 34 Euro gekostet). Die funktioniert sehr gut, aber ich habe sie im NAS im Einsatz. Irgendwer im Forum hat sie wohl auch im PC. Wichtig bei den Gebrauchten ist, dass es einen Treiber gibt - es ist alte Rechenzentrumshardware, wo man manchmal eher Treiber für Unix und Linux findet.

  • Switch für 8x1G, 2x2,5G 2x SFP+ gibts ab 160, managed 220 und Multigigtrümmer mit XxRJ45 und 4x SFP+ für ab 300.

    Für nur mal schauen, ob tatsächlich mal 10G vom NAS geliefert oder weggeschrieben werden, wäre mir der Bohei mit Extrakarten schlichtweg zu teuer. Bei mir war bei RAID6/6x4TB und 470MB/s von drei Quellen schreibend aus mit der Maus. In meinen SFP+ steckt als Staubschutz Popier! Die sind an dem Kasten weil der den Preis einer Erweiterung gekostet hat, einen sinnvollen Zweck wie eine 10G Anbindung jenseits 30m oder durch eine elektromagnetische Hölle sehe ich bei mir aktuell nicht. Meine Rechner mit bis i5-9xxx könnten die Daten intern auch nicht in der Geschwindigkeit aufnehmen und ich sie vor allem auch nicht so schnell bearbeiten.

    Wie gesagt: 1G sind in sauberem Netz und großen Dateien 360GB/h, bei 2,5G sinds 900GB/h.


    Frage: Kannst und musst Du an Deinen Rechnern diese Datenmengen on the fly bearbeiten?

  • Frage: Kannst und musst Du an Deinen Rechnern diese Datenmengen on the fly bearbeiten?

    "Müssen" ist so ne Sache und wir reden wieder von Appetit.


    Aber wenn ich mal ein Projekt öffne und abspielen will und da sind 4K ProRes Files drin, dann komm ich da auf Datenraten von > 3.500 MBit/s.

  • Die gehen unkomprimiert übers Netz? Wie ging das denn mit der bisherigen Ausstattung mit 1 und 2,5G?

    Aber gut, dann halte ich mal die Klappe und warte auf Deine Erfahrungen mit dem neuen Klotz.

  • Mit Billigkarten aus China, nein, da habe ich keine Erfahrungen, aber mit einer gebrauchten HP NC552SFP FC Dual-Port 10GbE SFP+ (hat mich 34 Euro gekostet). Die funktioniert sehr gut, aber ich habe sie im NAS im Einsatz. Irgendwer im Forum hat sie wohl auch im PC. Wichtig bei den Gebrauchten ist, dass es einen Treiber gibt - es ist alte Rechenzentrumshardware, wo man manchmal eher Treiber für Unix und Linux findet.

    Neben dem Problem der Treibersuche haben solche Serverkarten auch einen hohen Stromverbrauch und 2 Ports braucht der Heimanwender eher selten. Das sollte man bedenken...


    Meine Empfehlung ist die Mellanox MCX311A. Die Karte wird von Windows 10 und auch vom QNAP sofort erkannt. Der Stromverbrauch ist für eine 10 GBE-Karte niedrig (man beachte die Kühlkörpergröße im Vergleich zu den gebrauchten Serverkarten) und die Leistung entsprach bei meinen Tests immer dem maximal Möglichen von 10 GBE.


    Ich habe inzwischen mehrere Exemplare für ca 36 Euro neu direkt aus China bzw. Hongkong. Es gibt die Mellanox auch von deutschen Anbietern, allerdings deutlich teurer, oder mit Markenlabel für noch mehr. Aber eigentlich sind es immer die gleichen Karten.

  • Die gehen unkomprimiert übers Netz? Wie ging das denn mit der bisherigen Ausstattung mit 1 und 2,5G?

    Aber gut, dann halte ich mal die Klappe und warte auf Deine Erfahrungen mit dem neuen Klotz.

    Bisher gibt es noch kein NAS sondern nur ein Drobo 5D mit TB2.

    Vermutlich hast du angenommen ich besitze ein TS-653D, weil das so noch in meiner Bio steht? Davor hast du mich ja dankenswerterweise bewahrt und ich habe es noch nicht wieder raus genommen. Also bloß nicht die Klappe halten, bitte! :)


    Meine Empfehlung ist die Mellanox MCX311A. Die Karte wird von Windows 10 und auch vom QNAP sofort erkannt. Der Stromverbrauch ist für eine 10 GBE-Karte niedrig (man beachte die Kühlkörpergröße im Vergleich zu den gebrauchten Serverkarten) und die Leistung entsprach bei meinen Tests immer dem maximal Möglichen von 10 GBE.

    Danke für den Tipp. Dann probier ich das doch jetzt einfach mal.

  • Ein Hinweis noch: Die genaue Bezeichnung ist MCX311A-XCAT. Es gibt noch eine andere Ausführung (MCX341A-XCGN), aber die passt mechanisch nicht in einen normalen PC-Steckplatz.

  • Neben dem Problem der Treibersuche haben solche Serverkarten auch einen hohen Stromverbrauch und 2 Ports braucht der Heimanwender eher selten.

    Die genannte HP ist baugleich zur von Qnap empfohlenen Emulex OCE11102. Ich nehme nicht an, dass die vom Stromverbrauch deutlich höher liegt als die von dir genannte Mellanox.


    Zwei SFP+ Ports am PC oder NAS sind allerdings in der Tat kein "Must have". Ein Port reicht.

  • Ich nehme nicht an, dass die vom Stromverbrauch deutlich höher liegt als die von dir genannte Mellanox.

    Warum annehmen, wenn es Datenblätter gibt?


    Mellanox: 3,47W

    HP: 10 W

  • Meine Empfehlung ist die Mellanox MCX311A. Die Karte wird von Windows 10 und auch vom QNAP sofort erkannt. Der Stromverbrauch ist für eine 10 GBE-Karte niedrig (man beachte die Kühlkörpergröße im Vergleich zu den gebrauchten Serverkarten) und die Leistung entsprach bei meinen Tests immer dem maximal Möglichen von 10 GBE.

    So, ich habe mir mittlerweile die o.g. Karte für 40 EUR zugelegt (hat alles etwas gedauert: Das Liefern der Karte aus China, Einrichten des NAS, Umkopieren der Daten) und kann sagen, dass sie sofort problemlos erkannt wurde unter Windows 10 und bisher verlässlich ihren Dienst tut. Direkt am NAS angeschlossen, lag die bisher gemessene Geschwindigkeit bei ca 400-450MB/s. Ich weiß nicht ob das im Praxistest gut ist aber wenn nicht liegt es vermutlich nicht an der Karte. :)


    Auf jeden Fall Danke nochmal für den Tipp!

  • Ich weiß nicht ob das im Praxistest gut ist aber wenn nicht liegt es vermutlich nicht an der Karte.

    Nunja, das ist weniger als die Hälfte von dem, was ein 10 GBE Netz hergibt... Wahrscheinlich limitieren die Festplatten, den reinen Netzwerkdurchsatz kannst du mit iperf messen.