TS-653D - und dann?

  • Moin zusammen,


    ich bin auf der Suche nach einem NAS und habe mich jetzt (erst mal) für das TS-653D entschieden - habe aber noch einige offene Fragen dazu und hoffe hier evtl ein paar Antworten zu finden.


    Erst mal worum es mir geht:


    # Ich arbeite als Film-Editor (aka Cutter) und hatte bisher ein Drobo 5D via Thunderbolt 2 an meinem Macbook Pro bzw. per USB 3.0 an meinem Windows 10 Rechner / Hackintosh.

    # In Zukunft möchte ich auf ein NAS umziehen und das an einem weiteren Windows 10 Rechner nutzen können (das Macbook fällt aus der Geschichte dann weitestgehend raus).

    # Die 5 WD Red Platten à 6TB würde ich aus dem Drobo nehmen, noch eine sechste mit dazu packen und als RAID 5 nutzen wollen.

    # Der neue PC2 hat eine 2,5GbE, weshalb es schon auch ein 2,5GbE NAS sein sollte. Der alte PC1 nur eine 1GbE, da würde ich gerne aufrüsten.

    # Aktuelle Projekte mache ich von internen Platten, das RAID soll vorallem als Backup dienen (alte Projekte, Windows, Apple Time Machine) aber auch für Photos, die ich mit Adobe LR katalogisiere und bearbeite. Es kann aber schon auch mal passieren, dass ich an ein altes Projekt ran muss, dann möchte ich schon halbwegs vernünftige Zugriffszeiten haben.

    # Ob ich das NAS als Medienserver nutzen und Musik/Videos davon abspielen möchte hab ich noch nicht entschieden. So richtig lohnt das nicht, weil ich komplett dem Streaming verfallen bin. Aber hab schon auch noch ne kleine Sammlung, ggf möchte ich die auch mit einbinden.

    # Aktuell betreibe ich einen RaspberryPi als Owncloud Server für alle möglichen Office Dokumente. Ggf. würde es Sinn machen damit auch auf das NAS umzuziehen? Müsste aber nicht sein.

    # Das NAS steht im Büro, 2m von PC1, 4m von PC2 entfernt und soll auch von außerhalb via VPN erreichbar sein. Je nach Stromverbrauch würde ich überlegen das NAS per Funksteckdose zu schalten.

    # Sollte ich mich dazu entschließen das NAS 24/7 am Laufen zu haben, hätte ich auch noch zwei kleine Webseiten, die darauf ggf. laufen könnten.



    Was ich mich jetzt frage:


    # Macht es überhaupt Sinn so eine eierlegende Wollmilchsau da hin stellen zu wollen? Oder wäre es besser die verschiedenen Tasks auf verschiedene Geräte aufzuteilen (z.B. und am einfachsten, die Cloud auf dem Raspberry zu belassen, die Webseiten auf dezidierten Webservern, aber ggf. auch Backup- und Photo-NAS)?

    # 4G oder 8G? Der Kostenpunkt ist ja fast zu vernachlässigen, insofern tendiere ich zu 8G. Oder ist das für meine Anforderung total over the top?

    # Erweiterungskarte: M2 NVMe Cache? Macht das Sinn für o.g. Anwendung? Vermutlich höchstens um die Gallery-Thumbnails der Photos zu laden, aber sonst? Ggf. für die Office Sachen? Oder Webseiten?

    # Erweiterungskarte: 10GbE? Da PC1 sowieso einen neuen Ethernet Adapter bekommen soll, würde es da Sinn ergeben direkt auf 10GbE zu gehen? Oder ist das bei den Platten rausgeworfenen Geld, weil die das eh nicht erreichen? Wäre es eine Alternative eine Ethernet Karte mit 2x 2,5GbE zu kaufen und beide Ports von PC1 sowie beide Ports des NAS mit einem Switch zu verbinden und so eine höhere Datenrate zu erreichen (oder funktioniert das so nicht?)?

    # Ganz generell: Ist das besagte NAS überhaupt für meinen Einsatzwunsch geeignet?

    # Gibt es Dinge, die ich bisher gar nicht beachtet habe, die ich noch bedenken sollte?



    Vielen lieben Dank schon mal für eure Hilfe!


    Bestes,

    Martin

  • Cloud und QNAP passen ohne VPN nicht zusammen ...also grosse Vorsicht hier


    Zum Videoschnitt, oft gefragt und oft beantwortet: Je mehr Platten desto besser, Cache oder Tier bringt bei grossen sequenziellen Transaktionen nix. Das Geld kann man also sparen (Es sei denn man will komplett auf SSD Volumes setzen .. da hat ja selbst QNAP grosse "all Flash" NAS zu bieten.


    Mit 5 drehenden Platten sollte ne Geschwindigkeit von 5GbE+ erreichbar sein (also ne 10GbE Karte macht Sinn)

  • # Gibt es Dinge, die ich bisher gar nicht beachtet habe, die ich noch bedenken sollte?

    Ich sage Dir abseits Werbung mal unbequeme Sachen zu dem Teil.


    Nur eine 2x2 Erweiterungskarte. Das bringt nix für 10G und für NVME. Rausgeworfenes Geld!

    Keine Steckplätze für NVME oder M2-SSD onboard.

    8GB RAM max (Spezifikation)

    Laut der Dateiübertragung vollbestückt mit SSD Hier eine recht dürftige Datenrate, die klar zeigt, daß das Teil damit klar überfordert ist.

    Dann ist ein Intel Celeron drin und der macht gerne Ärger. Solange QNAP sich nicht dazu äussert, ob bei dem auch der Intel-Clock-Bug zuschlägt ... nö.

    Dann zicken imho die Backplanes der größeren x53 gerne mal und werden "aufgebacken"


    Mir wäre das NAS für die angebotene Leistung das Geld nicht wert und auch zu klein.

    6 Plattenslots mit nix brauchbarem dabei, Punkt.


    Switche mit LACP Link-Aggregation (802.1AX / 802.3ad) kosten in Multigig auch noch eine Runde, ganz zu schweigen von den Erweiterungskarten von QNAP.

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    Ich würde mir ein NAS mit 8 Slots, zusätzlichen internen Steckplätzen, anderer RAM-Bestückung (max) und einer anderen Netzausstattung anschauen.

    Der Appetit kommt immer erst beim Essen und dann ist bei Tisch leer schnell Bauchgrimmen angesagt.

  • Danke euch beiden für die Antworten! - ich entschuldige mich jetzt schon mal, dass ich offenbar zu blöd bin hier richtig zu zitieren...

    Mod: Zitat ohne Quellenangabe ... korrigiert! :handbuch::arrow: Forenregeln und Die Zitat Funktion des Forums richtig nutzen

    Cloud und QNAP passen ohne VPN nicht zusammen ...also grosse Vorsicht hier

    Verstehe ich das richtig, dass dann immer zum QNAP tunneln muss? Das kommt mir etwas unnötig kompliziert vor auf den ersten Blick. Dann belasse ich meine Owncloud lieber auf dem Pi.

    Mod: Zitat ohne Quellenangabe ... korrigiert! :handbuch::arrow: Forenregeln und Die Zitat Funktion des Forums richtig nutzen

    Zum Videoschnitt, oft gefragt und oft beantwortet: Je mehr Platten desto besser, Cache oder Tier bringt bei grossen sequenziellen Transaktionen nix. Das Geld kann man also sparen (Es sei denn man will komplett auf SSD Volumes setzen .. da hat ja selbst QNAP grosse "all Flash" NAS zu bieten.


    Mit 5 drehenden Platten sollte ne Geschwindigkeit von 5GbE+ erreichbar sein (also ne 10GbE Karte macht Sinn)

    Wie gesagt, es geht eher darum nochmal in ein altes Projekt rein zu gucken und ggf. mal mit ner neuen Grafik neu auszuspielen, oder so. Weniger um echten Schnitt, der passiert lokal.

    Den Vorteil der Cache SSSD hätte ich - wenn überhaupt - jetzt eher bei Photos und evtl. Cloud vermutet.

    Die M.2 SSD/10GbE Erweiterungskarte kostet halt auch nicht viel mehr als eine 10GbE-Karte.

    Mod: Zitat ohne Quellenangabe ... korrigiert! :handbuch::arrow: Forenregeln und Die Zitat Funktion des Forums richtig nutzen

    Ich sage Dir abseits Werbung mal unbequeme Sachen zu dem Teil.

    Danke, ich weiß deine offenen Worte zu schätzen. Ich habe mir darüber tatsächlich auch schon Gedanken gemacht, dass ich mit dem Teil halt ziemlich am Limit dessen bin was möglich ist und nicht mehr viel aufrüsten kann.

    Andererseits wenn das Gerät für die o.g. Einsatzzwecke ausreicht, glaube ich auch bin ich damit die nächsten 10 Jahre happy. Klar, auch in meiner Branche werden Videofiles immer größer, aber als RAID 5 komm ich auf 30 TB + 6 TB. Das sollte mir eigentlich erst mal reichen. Bzw. reichen mir aktuell die 24 TB meines Drobos auch schon.

    Mir ist mehr ja auch immer lieber, aber das TS-653D bekomm ich für knapp unter (4GB) oder über (8GB) 500 EUR, das TS-673A bzw TS-873A, was jetzt mal so meine Alternativen gewesen wären, mit 8GB für roundabout 1.000 EUR. Das ist natürlich schon ein Unterschied. Aber vielleicht hast du da ja auch noch nen guten Tipp, was eher in der price range des 653D ist?


    Bestes,

    Martin

  • Wenn ich es mir recht überlege hat mein NAS aber vielleicht doch nix im offenen Web zu suchen

    Eher andersrum ;): ein offenes NAS hat nix im Web zu suchen.

    Oder meintest Du, Du stellst es lieber im Darknet ein!? 8o


    Gruss

    Einmal editiert, zuletzt von FSC830 ()

  • Aber vielleicht hast du da ja auch noch nen guten Tipp

    Achte auf das Gewicht und auf solides Metallgehäuse wegen Resonanzen und Schepper und auf eine solide Stromversorgung ohne externe Teile.

    Achte auf die Preise der Erweiterungen, ob Du Video am NAS brauchst usw. Dazu gehören natürlich auch die Erweiterungskarten, die in einem 2x2 nicht wirklich Sinn machen. Da geht bissel SSD, das wars. Zieh von der Werbung einfach 50% ab, das ist eine gute Hausmarke.


    Bei jetzt angedachtem RAID5 mit 5/6 Platten wäre ein 6er NAS eigentlich schon ausgereizt, zumal man mit Sys auf SSD viel Plattenrödel vermeiden kann.

    Also bleibt eigentlich nur ein 8er, sinnvollerweise mit 2,5 G und SFP+ onboard. 10G Kupfer frisst nebenbei ordentlich Strom!

    Rein für Datenschieberei ohne Schnickschnack würde sicher ein 832PX reichen ...


    Nimm Dir einfach Zeit, such Dir sämtliche Preise auch für die Peripherie zusammen, mach Dir einen Plan. Lies, ob es Auffälligkeiten mit den Teilen und ähnlichen Baureihen gibt (Fehlerhäufigkeit, Versagen). So soll es werden, in den einen Rechner muss dafür dies, in den anderen das, was soll der Switch können, was kommt da eigentlich insgesamt zusammen. uswusf.


    In/nach meiner Bedenk- und Zweifelphase von reichlich 6 Monaten lachte mich dann plötzlich mein Klötzchen äusserst günstig an und verschwand im Auto.

    Jetzt, weitere 8 Monate später und deutlich belesener, würde ich sicher einen anderen Hersteller mit größerer Aufmerksamkeit bedenken.


    Da war ich zu fix, bereue es aber eigentlich nicht ;)

    Nebenbei: Sauberes 1G schiebt bei großen Dateien 50GB in knapp 8 Min, rein als Größenordnung.

  • Matselm

    Vielen lieben Dank für die weiteren Ausführungen! Das hilft sehr.


    Bei mir kam der Hunger nicht erst beim Essen sondern schon beim Kochen. Deshalb bin ich zwischendurch auch immer weiter hoch geklettert, weil ich immer dachte "Das brauch ich auch!" bis mir preislich dann doch etwas schwindelig wurde.


    Mittlerweile habe ich mich auf das besonnen was ich eigentlich will und das ist dann doch einfach nur ein einigermaßen schnelles so genanntes Datengrab, das ab und an auch mal wieder aufgebuddelt wird und ein Ort für meine Photos. Alles Andere ist firelefanz (für mich).

    Und da bin ich dann doch auch wieder bei etwas wie dem 832PX.


    Nimm Dir einfach Zeit

    Das ist vermutlich der beste Tipp! Ich lasse meine Erkenntnisse erst mal sacken und schau mir an welche Optionen es noch für mich gibt. :handbuch:

  • Das TS-653D kann zwar 2,5 GBit/s (295 MB/s Nutzdatenrate) pro NIC empfangen, aber nur ca. 188 MB/s senden. Die beiden NICs sind kastriert. Wie genau ist mir unklar.


    Die Bandbreite beider NICs bündeln funktioniert nur mit smb3 multichannel. Letzteres muss manuell in der smb.config aktiviert werden. Auf PC-Seite darf das Gegenstück gerne eine 10GBit/s-Schnittstelle sein.


    In meinen TS-653D werkelt eine 10GBit/s-Karte. Das ist einfacher.



    Edit:

    SSD-Cache bringt sowieso nichts. Wenn SSD, dann als separaten Datenspeicher und die Daten bewußt auf HDD oder SSD ablegen.

    Einmal editiert, zuletzt von dvor ()