Konvertieren, oder neu aufsetzen ?

  • Hi,


    ich möchte meine Netzwerkfestplatten erweitern, deswegen habe ich mir eine TS-832 X gekauft. Zuerst wollte ich JBOD nutzen, weil es nur "unwichtige" Daten sind. Als mein Kollege mir dann aber sagte, daß im Fehlerfall nicht nur die Daten der defekten Festplatte weg / verloren sind, sondern das ganze Volume, wollte ich doch kein JBOD mehr, sondern "wie bisher", ein RAID 5.


    Bisher sind 4 "Slots" belegt, und als 1 JBOD Volume angelegt, Daten sind aber noch keine auf der NAS...


    Was ist nun eurer Meinung nach einfacher / besser : Das Volume löschen und neu aufsetzen, oder (falls das überhaupt geht), das JBOD in Raid 5 konvertieren?


    Ich habe auch noch eine zweite Frage, während der "Umsetzung des Erweiterungsplans" werden 4 Festplatten "frei", die ich dann in die TS-832 X einsetzen will, um das Volume zu erweitern. Wie geht das am besten: immer je 1 Festplatte einsetzen, die Raid Erweiterung abwarten, dann die nächste Festplatte dazu, und wieder erweitern... oder kann man / ich auch für die Erweiterung gleich 4 Platten auf einmal einbauen, und Dann nur eine einzige "automatische" Erweiterung durchlaufen lassen ?


    Gruß Turoy

  • Konvertierung geht nicht, daher -> neu Aufsetzen.

    Konvertieren (migrieren) kannst Du nur von:


    Einzellaufwerk -> Raid1

    Raid 1 -> Raid 5

    Raid 5 -> Raid 6


    Gruss


    Edit: wenn das Raid 5 fertig ist, kannst Du auch alle 4 Platten gleichzeitig dazunehmen. Dennoch ist immer ein aktuelles Backup ratsam, bei solchen Vorgängen kommt es gelegentlich zu unerwünschten Effekten!

  • Bei 8 geplanten Platten würde ich sehr über RAID 6 nachdenken, besonders bei Einzelgrößen >4TB und Errorrate 1 auf 10E14.

    1 oder 2 freie Slots für Einzellaufwerk / statisches Volume / Testzwecke ist auch nett.

  • Je nach Modell fallen hier nur rund 1% aus, da ist das noch vertretbar mit Raid 5 zu fahren.


    Zumal man Backups anlegt und ggf. eine Ersatz HD hat, letztes ist bei 8 HDs schon eine gute Sache.


    Aber danke SW Raid, wenn mir später mal eine 10TB um die Ohren fliegt, noch habe ich 4 Jahre Garantie, kommen da eh aktuelle als Ersatz rein.


    Ist halt ein Rechenexempel, eine 10TB kostet mich aktuell 230€, in 5 Jahren bekomme ich vermutlich 20TB dafür.

  • Zusteckbare Platten und gleiche Ersatzgröße sind immer gut. Kann ja dann auch eine Backupplatte ins Raid wandern und eine Next-Generation ins Backup gehen. Ich habe lieber noch offene Optionen als auf letzter Rille zu fahren. Mal schauen, wo wir in 5 Jahren stehen. Vielleicht gibt es dann für Euro nur noch Kopfschütteln oder ein Brot.

  • Hallo ich rate dir folgendes für deine NAS. Achte hier auf deine gewünschte Anwendung.


    JBOD: Ein Haufen platten ohne Raidschutz.

    Eine Typische JBOD anwendung ist bsp wenn du mehre JBOD zu einem RAID verbund über ISCSI targets verschweisst und du am lokalen Gerät keine wirklich guten Raidkontroller hast.


    Raid 0 (braucht mind. 2 Festplatten).

    Einfacher Stripe. Das heisst dein Storage wird schneller, bei einem Fehler verlierst du aber das gesammte Volume, da die Daten wahlweise auf Disk A oder B geschrieben werden. Raid 0 eignet sich bestens für nur lese Anwendungen wie bsp. Read Cache


    Raid 1: Einfacher Spiegel (braucht mind. 2 Festplatten).

    Disk A wird mit Disk B gespiegelt. As verkraftet den Ausfall einer Disk. Im Raid 1 halbiert sich deine Bandbreite der Festplattenleistung sowie deine Kapazität, da die Daten immer zeitgleich auf beiden Festplatten geschrieben werden. Aufgrund des Mirroring eignet sich Raid 1 nur für sehr kleine Festplatten die bsp für das Betriebssystem da sind. In ESXi Servern wird oftmalls der Hypervisor auf ein Raid 1 gestellt.


    Raid 5: Einfache Parität (braucht mind. 3 Festplatten).

    Das bedeutet deine Daten werden jeweills auf Disk B oder C gelegt und eine Parität für die Datenberechnung auf Disk A gelegt. Deshalb verträgt es den Ausfall einer Festplatte. Mit Raid 5 kannst du schon sehr grosse Pools aufbauen. Mit jeder Platte mehr erhöt sich deine Geschwindigkeit. Hier ein kleines Besipiel: 3 Platten an je 250MB/s physisch ergeben einen Raidspeed von 500MB/s, bei vier wären es schon 750MB/s usw... Aufgrund der einfachen Parität sind Raid 5 besten geeignet für schreib und lese intensive Anwendungen wie beispielsweise Datenbanken, Videoeditting, Webserver, usw..

    + Hohes Festplatten Nutzungsverhältniss

    + Hohe Schreib und Leseleistung

    - Nur Ausfall einer Platte möglich

    - Langsamer Rebuild, da bei einem Fehler auf nur eine Platte zurückgegriffen wird


    Raid 6 : Doppelte Parität (braucht mind. 4 Festplatten).

    Das bedeutet deine Daten werden jeweills auf Disk C oder D gelegt und jeweills eine Parität für die Datenberechnung auf Disk A und B gelegt. Deshalb verträgt es den Ausfall von zwei Festplatten. Raid 6 sind im vergleich zu Raid 5 etwas langsamer, da immer eine Doppelte Parität geschrieben wird aber funktioneren sonnst wie Raid 5. Raid 6 eigent sich vorallem bei einem sehr grossen Raidverbund da die Wiederherstellung schnell mal einen Tag in Anspruch nimmt. Raid 6 werden daher gerne für grosse Massenspeicher eingesetzt die sicher sein müssen wie Bsp: Office Fileserver oder Streamingserver


    + Ausfall von zwei Festplatten möglich

    + Schnelle Raidrebuilds möglich

    - Etwas langsamer als Raid 5, daher eher für lese intensivere Anwendungen geeignet

    - Hoher Verlust an Festplaten und eignen sich daher eher für grosse Verbunde


    "E" für erweiterte Raidlevels oder auch bekannt als Hot Spare:

    Sind nichts anderes als Passive redundanzen. Die "Hotspare Festplatte" wird einem Raidverbund physisch zugeordnet und vorprovisioniert, sie trägt im Ruhezustand aber keine physischen Daten sondern läuft einfach still mit. In einem Fehlerfall springt deine Platte aber sofort in das Raid ein und übernimmt alle Daten der Defekten Disk. Hotspares eignen sich bestens für kritische Anwendungsserver, da in einem Fehlerfall sofort eine neue Festplatte verfügbar ist. Meine Erfahrungen nach sind Hotspares dann geeignet wenn nicht mit sicherheit gesagt werden kann das eine Platte wirklich 5 Jahre läuft, da das Raid viele schreib und lese zyklen hat. Bei einem Disaster nach jeweills 5 Jahren bist du besser daran alle Disks der Reihe nach zu ersetzen da die Hotspare oftmalls auch schon 5 Jahre gelaufen ist.


    Kombinationen: Raid 10, Raid 50 und 60 diese sind wie schon erwähnt jeweills eine Kombination aus den oben erwähnten und vetragen jeweills den Ausfalls innerhalb des ersten gewählten Verbund. Sie eignen sich um die Performance des Systems hoch zu halten und die Raidrebuildzeiten klein zu halten und eignen sich daher eher bei sehr grossen Raids über 12 und mehr Festplatten.


    In deinem Fall rate ich dir vom JBOD ein externes Backup zu erstellen und ein Raid 5 aufzubauen und anschliessend die Daten wieder sauber rückkopieren. So bist du im Fehlerfall sicher schonmal geschützt. Wenn du gerne noch ein bischen mehr Sicherheit willst kannst du ja eine Hotspare hinzufügen damit du jederzeit ein einsatzbereites Raid hast und nicht zuviele Festplatten hergeben musst.

  • Hallo,


    und Danke für die vielen Tipps / Hinweise!


    Es soll nur ein Riesen Medien-Server werden, und es ist nichts wirklich wichtiges ist dabei, daher denke ich, daß Raid 5 ausreicht.


    Es ist also möglich, gleich von 4 auf 8 Platten zu gehen, aber ohne Backup nicht empfehlenswert, wenn ich das richtig verstehe?

    Also besser vier mal immer nur um 1 Festplatte erweitern, weil sicherer ?


    Gruß Turoy

  • Ohne Backup ist keine Spielerei am System sicher.

    Von 4 auf 8 empfiehlt sich, da die Umschreiberei nur einmal stattfindet. Sonst machen die Platten die Tortur 4 mal. und es dauert auch 4 mal.

  • Hi,


    irgendwie seltsam thin, thick, statisch .... Das Volume erstellen war / ist bei Synology viel einfacher, warum ist das bei QNAP so übertrieben kompliziert? Ich will nichts dynamisches, auch kein snapshot oder sonstwas ...


    Wie erstelle ich EIN Volume aus allen Platten in Raid 5 ? Und wie bekomme ich das "alte" Volume überhaupt erstmal wieder "weg" ? Gibt's dazu nicht eine EINFACHE Schritt für Schritt Anleitung ?


    Matselm

    Danke, dann mache ich das so, erst mit den 4 neuen Festplatten ein Raid 5 Volume erstellen, und falls das irgendwann klappt, dann im Anschluss 4 weitere dazu.


    Gruß Turoy

  • Danke, auch wenn ich noch nicht sicher bin ob's klappt. Denn "gelöscht / entfernt" habe ich vorher (vorm erstellen des vorherigen Posts) schonmal gemacht :


    Ergebnis = ein paar wenige Minuten Festplattenaktivität


    Leider konnte ich danach immer noch nichts neues machen, die Festplatten trugen immer noch "JBOD" als Vermerk.


    Ah,

    ich glaube das löschen hat jetzt während ich hier am schreiben bin geklappt, denn jetzt heißt es "kein Volume oder Speicherpool". Keine Ahnung warum ich das 2 mal löschen musste ?


    UPDATE / Ergänzung :

    Die NAS erstellt gerade das "Volume", die Zeit- / Restzeitanzeige schwankt momentan zwischen 11 und 12,5 Stunden, ich wusste nicht mehr, daß das so lange dauert? Beim erweitern ja, das braucht viel Zeit. Aber bereits das erstellen auch ?


    Gruß Turoy

    Einmal editiert, zuletzt von Turoy () aus folgendem Grund: Update / Fortschritt beigefügt.

  • Nun solltest Du einen Speicherpool erstellen können, dann in dem Volumes.

    Bei den Volumes Chunkgrößen beachten, die limitieren die Volumegröße und die Dateianzahl darin. Ich würde immer THICK nehmen.

    Volumes kannst Du vergrößern und auch verkleinern.

    Vol1 (Sysvol) kann klein sein, dann Deine Datenvol.

    Für Medienserver sicher zu bedenken.


    Signatur finde und brauche ich nicht.


    Gruß

  • Hi,


    die 832-X ist meine dritte (funktionierende) NAS (Thesus wirbt damit daß man erweitern kann, aber das ging trotzdem nicht, und Zyxel hat von Anfang an nicht geklappt).


    Und die ersten beiden (Synology DS508 und QNAP TS-431P2) habe ich als 1 Volume auf einem Raid erstellt. Bei Synology kamen erst gar keine seltsamen Fragen wegen thick, thin, statisch oder sowas. Daher war die DS 508 ganz einfach zu installieren und zu erweitern, aber bei brutto 16 TB (im Raid 5 dann 14,3 nutzbar) war wegen 32 bit CPU Schluss.


    Die TS-432P2 habe ich als "thick" erstellt, nun habe ich bei der TS-832X mal statisch gewählt, ich will und brauche nix ala "automatische Erweiterung", es soll gleich alles benutzt werden.


    Gruß Turoy

  • Die TS-432P2 habe ich als "thick" erstellt, nun habe ich bei der TS-832X mal statisch gewählt, ich will und brauche nix ala "automatische Erweiterung", es soll gleich alles benutzt werden.

    Wenn du keine Snapshots nutzen willst und die gesamte Speicherkapazität der HDDs nutzen willst, ist da auch nichts verkehrt dran. Habe das selber so am laufen. Statische Volumes sind immer noch am performantesten.

  • Ohne Snapshots gibts da keinen Unterschied zu Thick.


    Nur wenn ich bei Thick ein Backup anfwerfe, kann ich weiter auf dem Teil arbeiten, da der Stand eingefrohren wird, dank Snapshot.

  • Ich bezog mich auf reale Messungen in einem US Forum, nicht die rein Theoretische Betrachtung.


    Denn der LVM hängt auch bei Static dazwischen und dann werden hier die Blöcke genauso angesprochen wie bei einem Thick.


    Aber das entfällt ist der nagative Einfluss durch Snapshots, die hat man mit Static nicht.

    Das ist aber reversierbar, wenn ich die löschen, kehrt die volle Leistung wieder zurück.