Neuling sucht Rat für Beschleunigung des TS-253D

  • Hallo zusammen,


    vor kurzem habe ich mein erstes NAS (2x12 TB Toshiba Enterprise Platten im RAID 1) erstanden, zusammen mit einem gemanageten 10GBit Switch von QNAP. Ich bearbeite vorwiegend Bilder und Videos. Neue Bilder/Videos speichere ich auf einem Raid0 SSD Combo in meinem PC (besitzt eine 10GBit Netzwerkkarte) zur Bearbeitung, aber zeitweise bearbeite ich auch Bilddateien die schon auf dem NAS gespeichert sind. Hier hätte ich gerne mehr Geschwindigkeit. Wenig überraschend für die beiden Festplatten hat die Link Aggregation keinen Geschwindigkeitsvorteil gebracht.

    Jetzt suche ich nach einer möglichste effizienten Steigerung der Geschwindigkeit. Hier habe ich unterschiedliches gelesen. Es gibt Erweiterungskarten für den 253D mit einer 10GBit Netzwerkkarte und 2 SSD Steckplätzen.


    Hat jemand Erfahrung? Welche Erweiterungskarte wird empfohlen für grössere Dateien: Karte mit SSD only, oder kombiniert mit 10GBit Netzwerkkarte (Geräuschpegel? QM2-2S10G1TA oder QM2-2P10G1TA?) ? Oder kann bei Link Aggregation (bringt theoretisch 5 GBit) nicht auf die 10Gbit Netzwerkkarte verzichtet werden? Welche SSD Erweiterungskarten kämen dann in Frage? Die Vielfalt verwirrt mich.


    Mir kommt es nicht auf das letzte Quäntchen Geschwindigkeitsgewinn. Ich habe leider keinen Test gefunden der mir diese Fragen beantwortet.


    Vielen Dank für Hinweise!


    Beste Grüße

    Martin


    Nachtrag: wäre auch eine Erweiterung des Arbeitsspeichers auf 8 GB sinnvoll zur Geschwindigkeitssteigerung, oder ist das nur bei Virtualisierung nützlich?

  • Fix mal den Titel .. ist ein x53D nicht ein x43D


    Am besten wäre ein NAS mit mehr Schächten .. da sind 2 ein bissel mager.


    In RAID mit 2 drehen Platten sollteste schon auf 150MB\s lesen\schreiben kommen (mit ner 2,5GbE+ Karte im NAS)


    Mit nem separaten SSD Volumen, wird noch um einiges schneller (aber auch teurer)

  • dr_mike

    Hat den Titel des Themas von „Neuling sucht Rat für Beschleunigung des TS-243d“ zu „Neuling sucht Rat für Beschleunigung des TS-253D“ geändert.
  • Der limitierende Faktor sind die 2 Platten im Raid1, die mit 2,5GbE ausreichend bedient sein sollten. 2,5GbE transportiert bei großen Dateien um 900 GB in der Stunde! Das wären selbst bei wirklich großen Fotos (100MP-Sensor) tausende Bilder. Die kann man in einer Stunde nicht durchschauen und auch nicht bearbeiten.

    Klar kann man Portbündelung machen und auch eine Erweiterungskarte mit 10GbE und SSD einbauen.

    Davon wird die Bearbeitung der Fotos/Videos auch nicht schneller, da die auf dem PC/Workstation wegen der Limitierung des NAs-Prozessors wohl den ersten Platz hat.


    Habe also die Sorge, daß ein Aufrüsten nicht den erwünschten Erfolg bringen wird, auch wenn bunte Leistungsdiagramme etwas anderes suggerieren.

  • Habe also die Sorge, daß ein Aufrüsten nicht den erwünschten Erfolg bringen wird, auch wenn bunte Leistungsdiagramme etwas anderes suggerieren.

    Danke für den Hinweis, das hatte ich auch befürchtet.


    Der Cache im SSD würde mir wohl nur beim Schreiben helfen, aber kaum beim Lesen, denn woher soll er wissen welche Daten ich nachher bearbeiten möchte.


    Bisher hatte ich die Festplatten im PC eingebaut, aber ich wollte die darauf gespeicherten Medien jetzt zentral verfügbar haben.

  • Ich schlage einfach vor, das NAS mit den beiden 12ern im Raid1 aufzusetzen und dann die Daten vom PC dort in einer für Dich sinnvollen Struktur unterzubringen. Natürlich ohne die vom PC zu verbannen/eine anständige Sicherung zu haben! Ich würde das zuerst mit Testdaten machen, diese dann auch per USB vom NAS sichern, wieder zurückspielen etc. Ist wie ein neues, sehr scharfes Messer, da schneiden sich Leute gerne mal in die Finger, die zuvor nur stumpfe Klingen gewohnt waren.

    Dann siehst Du, wie Dein Netz mit dem NAS funktioniert und was die Platten überhaupt an Daten verarbeiten können, wie sich das als "Zentrale" anfühlt und benimmt. Eine Baustelle zur Zeit, möglichst frustfrei.

    Das doch recht teure Tuning würde ich auf später verschieben, niemand fährt direkt Kunstrad in einer Liga. Die haben alle mit Stützrädern angefangen, sind hingefallen und haben Pflaster auf die Knie bekommen.

    Mehr Arbeitsspeicher ist eine sehr gute Idee, da unterscheidet sich ein NAS nicht vom Computer. Ich hatte für mein M-720q bei crucial in der Speicherdatenbank gestöbert und bin fündig geworden. QNAPper sind auch gelistet. Den Knackpunkt der SSDs hast Du ja schon gefunden - woher soll die wissen. Tiering von oft benötigten Daten würde mir einfallen, dafür müssten aber auch die Zugriffsmuster "erlernt" werden.


    Nicht nur aus den Testberichten von Mavalok2 lässt sich einiges herauslesen. Ich lese die neben denen der anderen Autoren übrigens mit Dank für die Arbeit.

  • Tja, dann hast wohl nicht in unserem Forum gesucht:

    Danke für die Links, aber den Test kannte ich schon. Der Test ist sehr ausführlich und detailiert. Dennoch bin ich für meine Fragestellung nicht recht schlau geworden, darum habe ich mich fragend an die Community gewandt, hoffe das geht in Ordnung.


    Was liegen denn die praktischen Unterschiede zwischen QM2-2S10G1TA und QM2-2P10G1TA? Für welchen Zweick welche Erweiterung? Würde mich interessieren, auch ohne dass ich jetzt aufrüsten möchte.


    Das doch recht teure Tuning würde ich auf später verschieben

    Ja, das habe ich jetzt auch so vor. In ein paar Wochen werde ich Bilanz ziehen.


    Wobei ich nirgendwo etwas zum Thema Performance und Arbeitsspeicher gelesen habe. Für die Virtualisierung ist viel Speicher immer gut, aber ob der Arbeitsspeicher auch als Cache genutzt wird, konnte ich nicht in Erfahrung bringen.

  • Der limitierende Faktor sind die 2 Platten im Raid1, die mit 2,5GbE ausreichend bedient sein sollten. 2,5GbE transportiert bei großen Dateien um 900 GB in der Stunde! Das wären selbst bei wirklich großen Fotos (100MP-Sensor) tausende Bilder. Die kann man in einer Stunde nicht durchschauen und auch nicht bearbeiten.

    Du machst wohl keine Fotobearbeitung? saxo wird nicht eine Stunde warten wollen, wenn er in einem Ordner mit tausend Bildern zum 500sten Bild scrollt. Beim Scrollen im Ordner werden alle Bilder, die im sichtbaren Bereich sind, zur Anzeige einer Vorschau geladen, und das können dann schnell mal zehn bis hundert RAW-Bilder (Dateigröße 20MB bis 50MB) sein, die bitte in wenigen Sekunden geladen werden sollen. Im Mac Finder oder in Nikon Capture NX-D ist der Unterschied zwischen Gigabit-LAN und 10GbE (letzteres mit SSDs) gravierend, in Lightroom deutlich, wenngleich nicht ganz so extrem (LR braucht mehr Zeit zur Berechnung der Vorschauen).


    Gut, hier ist der Unterschied nicht zwischen Gigabit und 10GbE, sondern zwischen 2,5 GbE (das kann die Kiste von Haus aus) und 5GbE (das könnten die Toshiba-Platten im Raid 1 lesend schaffen) bzw. max. 10GbE (mit Karte und SSDs).


    Dass Link-Aggregation nichts bringt, könnte am Switch liegen, der die Ports vielleicht nicht zusammenfassen kann.


    saxo: Was du machen kannst:

    - Schalte mal Jumbo-Frames ein. Bei SMB haben die sehr viel gebracht, bei AFP garnichts. Der Versuch kostet immerhin nichts.


    - Mach mal Geschwindigkeitstests mit iperf und mit einem über ein Dateisystem gehenden Testprogramm wie Blackmagic Speed Test. Wenn letzteres in die Nähe der Werte von iperf kommt, kann eine 10GbE-Karte was bringen.


    - Von einem SSD-Cache verspreche ich mir nichts. Lesend passt ein Cache nicht zur Anwendung, die Schreibgeschwindigkeit ist (zumindest bei Fotos) unwichtig, und Zugriffszeiten (iops) sind nebensächlich. Was jedoch was bringen wird, das sind zwei SSDs im Raid 1 mit eigenem Volume, und du entscheidest selbst, was da wegen schnelleren Zugriffs drauf kommt (z. B. das letzte Jahr auf SSD, alles andere auf die Festplatten), dies ist aber nur in Verbindung mit einer 10GbE-Karte sinnvoll.


    Ich kann dir aber nicht sagen, ob sich bei den Versuchen nicht der Speicher oder der Prozessor als Engpass herausstellen wird. Mein NAS hat einen schnelleren Prozessor.

  • Dateigröße 20MB bis 50MB

    Genau, das sind so ungefähr die Dateigrössen, allerdings gibt es auch grössere Dateien (gescannte MF-Dateien im TIFF Format mit rund 250-300 MB und Panoramen mit Größen ebenso in diesen Bereichen).


    Ich werde mal einige Tests machen um den Flaschenhals ausfindig zu machen.


    Du kennst Dich sehr gut aus. Tatsächlich ist Lightroom eine lahme Ente, aber hat eben einen sehr guten DAM. Darum bin ich bis jetzt dabei geblieben, liebäugle aber ständig mit einem Wechsel, weil ich nicht auf das Abo eingegangen und bei der letzten Version hängen geblieben bin.

  • Für die Virtualisierung ist viel Speicher immer gut, aber ob der Arbeitsspeicher auch als Cache genutzt wird, konnte ich nicht in Erfahrung bringen.

    Arbeitsspeicher ist Cache. Mehr ist besser, sonst muss der Prozessor jede Buchseite einzeln aus dem Regal klauben.

    Du machst wohl keine Fotobearbeitung?

    Nein, stand bei meinen Kleinformaten nicht in den Inbetriebnahmevoraussetzungen ;)

    Würde ich die Notwendigkeit haben, durch tausende Voll-RAW scrollen zu müssen, hätte ich andere Hardware und einen Starkstromanschluss.

    Dazu einen Index mit kleiner Vorschau, die mir bei Klick das richtige Bild aus dem Stapel zupft und auf den Arbeitsrechner lädt.

    Hexenwerk kann das doch eigentlich nicht sein ...

  • aber ob der Arbeitsspeicher auch als Cache genutzt wird, konnte ich nicht in Erfahrung bringen

    Da wir hier von einem NAS mit dem Betriebssystem QTS sprechen, ergibt sich die Antwort aus dem Betriebssystem. QTS ist die Linuxdistribution von QNAP. Diese basiert vermutlich wiederum auf einer im asiatischen Bereich stärker verbreiteten Linux-Distribution. Und Linux verwendet den Hauptspeicher auch als Cache, und somit auch QTS. Caching ist dabei nicht die vorrangige Funktionalität der Hauptspeichermanagements. Sobald der Speicher für seinen Hauptzweck benötigt wird, geht er eben dem Cache dynamisch verloren.

    Was liegen denn die praktischen Unterschiede zwischen QM2-2S10G1TA und QM2-2P10G1TA?

    Die benötigen ganz andere SSDs. Ob jetzt bei dieser Hostanbindung die Begrenzung auf SATA so deutlich ausfällt, weiß ich nicht, vermute aber schon.

  • Dass Link-Aggregation nichts bringt, könnte am Switch liegen, der die Ports vielleicht nicht zusammenfassen kann.

    Meinem Wissen nach bringt Link-Aggregation zwischen NAS und einem Endgerät keine Verbesserung der Geschwindigkeit. Das bringt lediglich mehr Durchsatz wenn mehrere Geräte gleichzeitig auf das NAS zugreifen.

  • Wenn du SMB3 mit Multichannel und am NAS und Client 2 LAN Karten hast geht das schon.