Apple APFS am Qnap?

  • Hallo Leute,


    es sind einige Features des MacOS dann nicht möglich, wenn man Dateien auf das QNAP-NAS speichert. Z.B. keine TAG's, keine Metadaten im Finder, keine Wiedererstellung von früheren Dateiversionen.

    Jetzt ist mir schon klar, dass MacOS und QNAP unterschiedliche Dateisysteme betreiben (APFS versus EXT4).


    Wird es jemals ein APFS für den Qnap geben oder habt ihr eine externe Lösung (plug-in), damit sich das NAS wie ein internes Laufwerk verhält?

    Hat die Wahl des Netzprotokolls (SMB oder AFP) hier Einfluß?


    lg Karl


    PS: mein iMac 27" mit Catalina, mein NAS - ein TVS 672XT - hat ein RAID5, angebunden mit Thunderbolt 2

  • Du verwechselt NAS und DAS, das Dateisystem auf dem NAS macht 0 Unterschied wenn man es als NAS (Datei Speicher) betreibt.


    Optional kann man via ISCSI auch Block Speicher einrichten. (Aber warum?)

  • Mod: Zitat ohne Quellenangabe ... korrigiert! :handbuch::arrow: Die Zitat Funktion des Forums richtig nutzen

    Hab keine Apple-Produkte, aber ...

    Ein kleines Beispiel: Apple ermöglicht Tag‘s für Dateien, damit kann man den ganzen Speicher nach bestimmten Kriterien durchsuchen. Funktioniert prima und ist echt hilfreich. Nur wenn man eine Datei auf ein NAS rüberschiebt, sind diese Infos weg, weil eben eine Unix Formatierung und kein Apple apfs. Leider.

  • Früher wurden diese Information in einer zusätzlichen Datei, der "resource fork" gespeichert. Die wurde schon damals nicht übernommen. Weder auf externen Medien noch über SMB /CIFS. Wie dies aktuell mit apfs funktioniert weiß ich jetzt nicht. Denke mir wohl, dass dies in einer Datenbank oder sonst wo landen wird. Per SMB über Netzwerk wird dies sicher nicht mit übermittelt. Dafür ist das Protokoll gar nicht ausgelegt. Hier werden meines Wissens keine Meta-Daten etc. mit übertragen. Ob AFS/AFP dies kann? Müsstest Du ausprobieren. Wurde meines Wissens aber schon länger nicht mehr weiterentwickelt. Wieso auch, gibt ja keine Mac-Server mehr.

    Für den Mac bevorzuge ich NFS, da etwas schneller und Resourcen schonender auf meinem altem Mac. Glaube allerdings, dass dies auch hier nicht funktionieren wird. Habe es allerdings nie getestet, weil ich diese Funktion nicht verwende. Da ich mit 4 verschieden Client-Betriebssystemen arbeite würde dies auch nur wenig bringen. :)

    Optional kann man via ISCSI auch Block Speicher einrichten. (Aber warum?)

    Könnte noch am ehesten funktionieren. Kann der Mac damit etwas anfangen? Wenn ja, dann müsste man das LUN auch mit APFS formatieren können. Zumindest unter Windows kann das LUN mit NTFS formatiert werden, was ansonsten intern so ja nicht möglich ist.

  • Die LUN kannst du auch ZFS formatieren wenn du willst, bindest du eine Block LUN ein.

    Das NaS bekommt hier nur die 1/0 für den jeweiligen Block und haut den auf die HDs.


    Aber dann arbeitet nur einer mit der LUN zur gleiche Zeit.

    Wenn dann das Netzwerk ein Problem hat, kannst dir auch die ganze LUN zerreißen.

    Also nix für gefrickelte Home Netze mit ner tonne Plastikswitche die ringelreihe spielen.

  • Die Qnaps unterstützen seit Längerem Extended Attributes über SMB. Damals mit meinem TS-109pro2 (schon viele Jahre her) musste man das noch per Kommandozeile im Dateisystem und Samba aktivieren. Ich weiss das daher, weil ich damals noch OS/2 genutzt habe und das verwendet ebenfalls (ähnlich wie der Mac) sogenannte Erweiterte Attribute für Dateien oder Ordner (z.B. für Metadaten, Icons, REXX-Compilate usw.). Seit QTS 4.1 oder 4.2 ist die Unterstützung aber standardmässig aktiviert (zumindest war das noch so, als ich vor geraumer Zeit mal nachgeschaut hatte).


    Es gibt aber einige Einschränkungen, die in ext3/ext4 selbst begründet sind. Ext3/4 unterstützt nur Resource Forks bis 4 kb pro Datei (OS/2 konnte aber 64 kb), was je nach Anwendung zu Problemen führte (grössere Icons liessen sich z.B. nicht dort speichern oder gingen beim Kopieren aufs NAS verloren). Damit das überhaupt funktioniert, muss der CIFS-Treiber des Clients das Feature aber unterstützen. Für den OS/2-Client (und -Server) wurde das damals implementiert, aber wie es beim Mac aussieht, weiss ich nicht. Vielleicht mal im Netz suchen. Vermutlich gibt da ähnliche Probleme.


    Durch diese Einschränkungen war es echt suboptimal damit zu arbeiten, weshalb ich zwecks Portabilität auf die Nutzung der EAs verzichtet, wenn es irgendwie ging. Solche plattformspezifischen Erweiterungen sind der Tod jedweden Datenaustauschs über Systeme hinweg. OS/2 konnte notfalls die EAs noch in parallelen Dateien ablegen, wenn ein Dateisystem das nicht nativ unterstützt. Aber das war langsam und leider nicht immer fehlerfrei.


    Mal noch etwas zur Historie:

    Erweiterte Attribute stammen noch aus der Zeit, wo Microsoft und IBM gemeinsam an OS/2 entwickelt haben. Diese Feature sollte eine dokumentorientierte Arbeitsweise unterstützen (der Dateityp wird nicht über die Endung bestimmt sondern über die EAs, d.h. ein Bild musste z.B. nicht mit .jpg enden, um verwendet werden zu können) und natürlich auch im LAN nutzbar sein. Deshalb wurde es in NETBIOS (so hiess das Urprotokoll für CIFS damals noch) entsprechend aufgenommen. Später (nach der Trennung der beiden Firmen) lebte der Standard in Windows NT und OS/2 2.x (LAN Requester/Server) weiter, beide Systeme waren sehr lange kompatibel zueinander. Die Dateisysteme beider Systeme (NTFS und HPFS/JFS) unterstützen die EAs bis heute, zumindest unter Windows werden sie aber so gut wie nicht verwendet. Das Konzept ist einfach nicht portabel.

  • der Dateityp wird nicht über die Endung bestimmt sondern über die EAs, d.h. ein Bild musste z.B. nicht mit .jpg enden, um verwendet werden zu können

    Mac hat dies ja schon unter MacOS 8 und 9 so gemacht, wahrscheinlich schon früher (vor meiner Mac-Zeit :) ). Eine Dateierweiterung konnte man trotzdem vergeben, hat nur niemand in unser Firma gemacht, für was auch (Soll der von der IT doch sagen was er will, funktionier ja auch so). In der Zwischenzeit ist unsere Firma von Mac auf Windows gewechselt - ist auch schon etliche Jahre her - und im Archiv schlummern Dateien ohne Extension. Die Resource Fork wurde natürlich nicht übernommen, hätte wohl auch nichts gebracht. Jetzt ratet mal um was für eine Datei sich es wohl handelt. Bei über 20 Jahre alten Dateien wird dies auch nicht wirklich einfacher. Ist es die falsche Erweiterung, kann das aktuelle Programm einfach diese alte Datei nicht öffnen oder ist es gar ein Mac-Format mit dem (aktuelle) Windows-Systeme nicht können. :X Und jetzt ratet mal, wer das Rätsel immer lösen darf. :cursing: