Ersatz für QNAP TS 239-II Pro

  • Guten Tag,


    ich suche einen Ersatz für unser QNAP TS 239-II Pro.

    Es handelt sich um ein Technische Büro (Gartenplanung) mit 3 festen Arbeitsplätzen und 1-2 Laptops, Gigabit-Netzwerk mit Switch D-Link DGS-1210-16, externe Festplatte für Backup. Nas, Switch und externe Festplatte befinden sich in einem Netzwerkschrank.

    Der NAS dient als zentrale Festplatte für alle Arbeitsplätze und ist mit Link Aggragation an den Switch angebunden. Die größten Dateien sind die Projektdateien von Vectorworks, Indesign, Photoshop etc.


    Ich möchte in Zukunft zumindest einen 4-Bay-NAS betreiben (Raid 5) und den bisherigen NAS als Backup in einem anderen Raum benutzen. Des Weiteren soll der neue Nas genug Leistung zu haben, um eine Windows-VM darauf laufen zu lassen, um eine Zeiterfassungssoftware zu betreiben.


    Budget max. 1500 Euro.


    Was könnt ihr empfehlen? Ich blicke bei den ganzen QNAP-Modellen nicht mehr durch.


    Danke.

  • um eine Windows-VM darauf laufen zu lassen,

    Somit ist zumindest ein NAS mit x86 CPU - also Intel oder AMD - notwendig. ARM (Annapurna Labs, Realtek, Marvell) CPUs können keine Virtualisierung, also zumindest im Moment noch.

    Arbeitsspeicher ist dann das absolute Minimum 8 GB. Aber ich würde mir dann schon gleich 16 GB oder mehr gönnen.


    Bei einem 4 Slot NAS kannst Du schon mal auf diese 18 Modelle begrenzen:

    https://www.qnap.com/de-de/pro…onditions=1-4,1-2,0-4,4-1


    Du willst das Ganze zwar in eine Schrank verbauen, aber ein Netzwerkschrank hat meistens nicht die erforderliche Tief für Rackmount Modell. Es gibt aber auch das eine oder andere Modell mit geringer Tiefe. Aber ob Du Dir die Suche / Arbeit für die speziellen Schienen und den anschließenden Einbau antun willst? Aber vielleicht auf ein Regalboden. Aber dann kann man gleich ein Towermodell nehmen. Das wären dann diese 8 Modelle:

    https://www.qnap.com/de-de/pro…tions=1-4,1-2,0-4,3-3,4-1


    Thunderbold wirst Du wohl eher auch nicht brauche. Also sind es noch 6 Modelle.

    Ich würde ein KMU Modell nehmen. Also noch 5 Modelle.


    Von denen ist eigentlich jedes möglich. Das TS-453D kann entgegen der Spezifikation mit mehr als 8 GB Arbeitsspeicher umgehen. Siehe meine Testberichte zu TS-253D in meinem User-Blog hier im Forum:

    Testbericht - TS-253D mit TL-D400S Erweiterungsgehäuse und QM2-2P10GTA1 Erweiterungskarte Teil 7: Das Finale

    Das TS-453D ist ein recht neues Modell, und sehr gut aufrüstbar, hat aber mit dem IIntel® Celeron® J4125 Prozessor jetzt nicht gerade die stärkste CPU. Aber für Zeiterfassung sollte es wohl reichen.

    Wie die CPU-Leistung des doch schon etwas älteren TVS-473e, aber eine Klasse höheren Modell dazu ist, kann ich auch nicht sagen. Testberichte siehe auch hier in meinem User-Blog im Forum:

    Testbericht – TVS-473e-4G Teil 7: „Speicher & Snapshots“ und das Finale


    Ein Thema wird aber auch noch die Temperatur sein. Netzwerkschränke sind im Normalfall nicht für aktive Komponenten ausgelegt. Aber eine offene Türe oder Seitenpanel kann da auch helfen und eine CPU mit wenig Wärmeentwicklung.

  • Gerade ist doch wieder eine aktionswoche, da gibts in dem Preisrahmen sogar ein: QNAP TS-673-4G


    Dann hast du noch 2 Plätze frei für weitere HDs, Raid 6 ist damit später also auch noch drin. Hier ist auch mehr Ram möglich und eine VM müsste noch mal ein wenig besser laufen.

  • Thunderbold wirst Du wohl eher auch nicht brauche. Also sind es noch 6 Modelle.

    Thunderbolt braucht man ja nicht zu nutzen bzw. man kann die Thunderbolt-Karte auch ganz ausbauen. Das TVS-472XT hat gegenüber den Alternativen einen NVMe-Steckplatz für SSDs, einen 10GbE-Port und einen moderneren PCI-Steckplatz (Beim Prozessor könnten allerdings die Alternativen besser sein, aber bei den ganzen Prozessornummern finde ich auch nicht durch).

  • Thunderbolt braucht man ja nicht zu nutzen bzw. man kann die Thunderbolt-Karte auch ganz ausbauen.

    Klar, ist aber eben immer auch eine Kostenfrage, etwas kaufen was man dann nicht braucht.

    aber bei den ganzen Prozessornummern finde ich auch nicht durch

    Das ist in der Tat inzwischen schwierig. Aber da gibt es entsprechende Websites, die die Prozessoren und deren Leistung gegenüberstellen.

  • Danke für die Rückmeldungen.


    Bzgl. Prozessorvergleich habe ich das gefunden:

    https://www.cpubenchmark.net/c…um-Gold-G5420T/3667vs3589

    Der Pentium ist in der Tat besser, frisst aber auch deutlich mehr Strom.

    Was mich stutzig macht sind die 4 RAM...es gibt keine größere Version. Ist das ausreichend?


    Bzgl. Netzwerkgeschwindigkeit reichen mir die 2.5GB vom TS-453D aus. Wahrscheinlich muss ich aber dafür meinen Switch tauschen oder? Würde ich die Geschwindigkeit des M.2 SSD Slot (z.B. mit einer Samsung 970 Evo Plus NVMe) ausnutzen bei einem 2.5 GB Netzwerk?


    Was bringt mir die VMware, Citrix, HyperV Kompatibilität vom TVS-472XT? Kann ich auch ohne diese Features (TS-453D hat das nicht) eine Virtualisierung erstellen?


    Danke.

  • Der Pentium ist in der Tat besser, frisst aber auch deutlich mehr Strom.

    Welche Modelle vergleichst Du da?

    Was mich stutzig macht sind die 4 RAM...es gibt keine größere Version. Ist das ausreichend?

    Von welchen Modellen? Für Virtualisierung definitiv nein.

    Wahrscheinlich muss ich aber dafür meinen Switch tauschen oder?

    Für 2,5 GbE brauchst Du natürlich auch einen Switch der dies unterstützt. Ansonsten gibt es nur 1 GbE. Von denen gibt es aber anscheinend noch nicht so viele. QNAP hat welche. Ansonsten einen 10 GbE. Aber darauf achten, dass dieser 2,5 GbE auch unterstützt. Bin nicht sicher, ob dies standardmäßig jeder Switch kann oder können muss.

    Würde ich die Geschwindigkeit des M.2 SSD Slot (z.B. mit einer Samsung 970 Evo Plus NVMe) ausnutzen bei einem 2.5 GB Netzwerk?

    2,5 GbE dürfte so um die 295 MB/s entsprechen, also 2,5 mal so schnell wie 1 GbE. Praktisch wird es wohl noch etwas weniger sein. Konnte bis jetzt noch keine Messungen unter 2,5 GbE durchführen. Die TS-453D kann mit M.2 SSD NMVe - analog zur TS-253D - so an die 860 MB/s lesend erreichen, schreiben etwas weniger. Siehe dazu auch:

    Testbericht - TS-253D mit QM2-2P10GTA1 Erweiterungskarte Teil 5: M.2 SSD Turbo für den Datenspeicher

    Mit Portbündelung ist dann vielleicht so irgendwas zwischen 500 bis 600 MB/s möglich. Hängt dann auch wieder vom Switch ab. Mit 4x HDD in einem RAID würde ich mal sagen ist zwischen 400 bis 500 MB/s spätestens Schluss. Aber lies dazu bitte hier:

    Testbericht - TS-253D mit QM2-2P10GTA1 Erweiterungskarte Teil 5: M.2 SSD Turbo für den Datenspeicher

    Testbericht - TS-253D mit QM2-2P10GTA1 Erweiterungskarte Teil 6: M.2 SSD … und noch mehr Speed

    Testbericht - TS-253D mit TL-D400S Erweiterungsgehäuse und QM2-2P10GTA1 Erweiterungskarte Teil 7: Das Finale

    Habe hier ein paar Fälle mit einem TS-253D getestet und analysiert. Analog dazu ist dies auch mit 2,5 GbE nur mit den entsprechend höheren Werten

    Was bringt mir die VMware, Citrix, HyperV Kompatibilität vom TVS-472XT? Kann ich auch ohne diese Features (TS-453D hat das nicht) eine Virtualisierung erstellen?

    Ja geht ohne. Am besten Du liest Dir meinen 7-teiligen Testbericht durch. Das steht eigentlich alles drin was Du wissen willst. Alles detailliert und genau aufgeschrieben. Dann muss ich hier nicht nochmals alles wiederholen. ;) Die TS-453D und die TS-253D sind baugleich.

    Testbericht – TS-253D mit TL-D400S Erweiterungsgehäuse Teil 1: Die Hardware

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    Testbericht - TS-253D mit TL-D400S Erweiterungsgehäuse und QM2-2P10GTA1 Erweiterungskarte Teil 7: Das Finale

    VMware, Citrix, HyperV Kompatibilität benötigst Du nur, wenn Du auch mit selbigen virtualisieren willst. QNAP hat aber seine eigenen Virualisierungssoftware, Virtualisation Station.

  • Wahrscheinlich muss ich aber dafür meinen Switch tauschen oder? Würde ich die Geschwindigkeit des M.2 SSD Slot (z.B. mit einer Samsung 970 Evo Plus NVMe) ausnutzen bei einem 2.5 GB Netzwerk?

    Den Switch musst du in jedem Falle tauschen, sonst hast du nur Gigabit-LAN. Die langsamste Komponente einer Verbindung bestimmt die Geschwindigkeit.


    Auch die PCs/Laptops brauchen eine Ethernet-Schnittstelle mit mindestens 2,5Gb/s, um die Geschwindigkeit zu nutzen. USB-Adapter für 2,5GbE sind recht preisgünstig erhältlich.


    Eine NVMe SSD wird durch 2,5GbE ausgebremst, im Geschwindigkeitstest deutlich, in der Praxis weniger deutlich.

    Mit Portbündelung ist dann vielleicht so irgendwas zwischen 500 bis 600 MB/s möglich. Hängt dann auch wieder vom Switch ab. Mit 4x HDD in einem RAID würde ich mal sagen ist zwischen 400 bis 500 MB/s spätestens Schluss.

    Portbündelung bringt aber nur was, wenn der PC mindestens 5Gb/s kann, außer bei gleichzeitigem Zugriff mehrerer Nutzer. Der Switch muss dafür Management-Funktionen bieten.


    Mit drei Festplatten im Raid 5 erreiche ich im Geschwindigkeitstest eine Lesegeschwindigkeit von bis zu 880 MByte/s (durchgehend), Schreibgeschwindigkeit kurzfristig 400MByte/s, dann ca. 220MByte/s (in einem TS-877, also ein potenteres NAS als die von dir ins Auge gefassten Modelle, mit 10GbE). Die Werte in der Praxis liegen natürlich darunter.

  • 400 bis 500 MB/s erreichte ich mit dem TS-873U-RP und 4x HDD mit RAID6 bei einem Kopierjob von einem Server über 10 GbE mit Fibre. Allerdings auch nur, wenn dieser aus einer großen und nicht aus vielen Dateien besteht.

    Mit drei Festplatten im Raid 5 erreiche ich im Geschwindigkeitstest eine Lesegeschwindigkeit von bis zu 880 MByte/s (durchgehend),

    Was hast Du denn da für HDDs verbaut? Da müsste ja jede HDD min. 294 MB/s leisten. Kann es sein, dass da noch ein Cache dazwischen geschaltet ist?

  • HGST Ultrastar 3TB

    Getestet mit Blackmagic Speed Test (der Test nutzt sehr große Dateien) auf dem MacBook, Jumbo-Frames eingeschaltet.

    Ein Cache ist da nicht dazwischen; zumindest keiner, der sich auswirkt, dazu sind die Dateien zu groß (beim Schreiben ist das anders, dort bricht die Leistung nach wenigen Sekunden von 400MB/s auf 220MB/s ein, wenn ein Cache voll ist).


    Die Geschwindigkeit hat mich auch überrascht. Die SSDs (auch im Raid) sind in dem Test kaum schneller. (Bei kleineren Dateien sieht das natürlich anders aus.) Auf meinem alten Macbook 2011 ist der Zugriff auf die Festplatten im NAS sofar schneller als auf die interne SSD (dort 650 MB/s gegenüber 450 MB/s; die Thunderbolt-1-Schnittstelle begrenzt die maximale Leistung).


    Bei deinem Kopierjob hast du auf beiden Seiten Platten- oder SSD-Zugriffe, und das verringert die gemessene Geschwindigkeit.

  • HGST Ultrastar 3TB

    Irgendwie kann da was nicht stimmen. Habe mehrere Benchmarks im Internet von diesen angesehen. Da kommt keine über 200 MB/s beim sequenziellem Lesen. Hat Du da genauere Angaben zum Modell. Knapp 300 MB/s im Dauerbetrieb und dann noch Desktop Festplatte. Kann ich fast nicht glauben. SAS Enterprise mit 15k Umdrehungen, ja gut.

  • Siehe hier:

    Speedtest.png

    Und nein, ich habe nicht versehentlich die SSD-Freigabe erwischt. Dort hätte ich schreibend 650MB/s, lesend 920MB/s (im Raid 10), bei der eingelöteten SSD des MacBook komme ich auf 1750MB/s. Die Daten des Geschwindigkeitstests sind zwar auf das Maximum getrimmt, aber durchaus plausibel.


    Das sind übrigens keine Desktop-Festplatten, sondern für NAS, Cloud, Data-Warehouse etc., mit 7200 Umdrehungen/min. Die scheinen derzeit als Auslaufmodell günstig verkauft zu werden. Drei Stück für insgesamt 100 Euro Aufpreis zum NAS, da hatte ich nicht nein gesagt, obwohl ich eigentlich 2x6/8 TB wegen der besseren Erweiterbarkeit hatte haben wollen.

  • HGST Ultrastar 3TB

    Dies ist nur die Bezeichnung einer Produktfamilie, nicht die eines Modells. Die HGST Ultrastar gibt es in 2,5" und 3,5"-Ausführung, mit SATA-III, SAS-2 und SAS-3, als Desktop- und als Enterpriseausführung, mit 32, 64, 128, 256 MB Cache, mit 4K, 4Ke/512e und 512(n) Blockgrößen, mit 7200, 10000, 10520 und 15000 Umdrehungen pro Minute, mit Luft- oder Heliumfüllung. Manche der schnelleren Ausführungen fangen allerdings erst bei 5 TB an oder enden unterhalb von 2 TB, je nach Bauform. Und welches Modell hast Du nun?

  • Das sind übrigens keine Desktop-Festplatten, sondern für NAS, Cloud, Data-Warehouse etc., mit 7200 Umdrehungen/min.

    Da ich das exakte Modell nicht weiß, habe ich einfach mal nach "HGST Ultrastar 3TB" Benchmarks gesucht. Und dies waren alles Desktop Platten.

  • Und da steht drinnen:

    Sustained transfer rate (MB/sec, typical): 157

    Und bei diversen Benchmarks besten Falls knapp an 200 MB/s. Ähm ja, über 50% mehr Dauerleistung. Da hast Du aber einen guten Satz erwischt. Würde mal eine anderes Tool zum Testen verwenden. Ich schätze da funkt der Cache der Festplatte irgendwie dazwischen oder so, wenn die Testdatenmenge zu knapp ist. Ansonsten mal eine 10 GB Film-Datei kopieren.


    Aber Du hast recht. Wir kommen da vom Thema ab. Aber das ist mein Spezialgebiet. :)