Migration TS-239 Pro II+ auf TS-253D

  • Hallo zusammen!


    Nach fast 10 Jahren problemlosem non-stop Betrieb steht jetzt mal ein Upgrade an. Konkret möchte ich von meinem derzeitigen TS-239 Pro II+ mit 2x3TB im RAID1 auf ein neues TS-253D mit 2x8TB migrieren, idealerweise mit möglichst wenig downtime und Erhalt aller Metadaten und Verzeichnis-Erstelldaten, Einstellungen, etc. Nach dem was ich bisher gelesen habe müsste folgender Weg funktionieren:

    1,) Altes NAS herunterfahren

    2.) Platten aus altem NAS in das neue einsetzen (sollte die Einstellungen übernehmen)

    3.) Wenn das neue NAS läuft eine der beiden alten Platten gegen eine der neuen austauschen

    4.) Wenn Rebuild abgeschlossen die 2. Platte austauschen

    5.) Wenn das Rebuld der 2. Platte abgeschlossen ist im Speichermanager mit "Kapazität erweitern" die restlichen 5GB auf den Platten einbinden.


    Ist das so korrekt oder gibt es einene anderen/besseren Weg für die Migration?


    Viele Grüße,

    Michael

  • 1) An aller erster Stellte steht:

    Prüfen ob das NAS überhaupt migriert werden kann:

    https://www.qnap.com/de-de/nas…20ii+&destination=ts-253d


    Du hast Glück: Es geht in Deinem Fall. :)


    2) Anmerkungen prüfen:

    Bitte beachten:

    1. Das Ziel-NAS sollte genügend Festplatteneinschübe zur Aufnahme der Festplatten des Quell-NAS enthalten.
    2. Es wird empfohlen, dass sowohl das Quell-NAS als auch das Ziel-NAS die neueste Version des Betriebssystems verwenden.
    3. Überprüfen Sie sowohl die Laufwerksschachtgrößen des Ursprungs-NAS als auch des Ziel-NAS und stellen Sie sicher, dass Ihre Festplatten mit dem Ziel-NAS kompatibel sind.
    4. Nach der Systemmigration kann Folgendes auftreten:
      • Die Speichereinstellungen (einschließlich Qtier und SSD-Caching) können sich geändert haben.
      • Die Netzwerk- und die Einstellungen für den virtuellen Switch (einschließlich Portbündelung, Virtueller Switch, Thunderbolt und USB QuickAccess) können sich geändert haben.
      • Wenn das Ziel-NAS weniger RAM als das Quell-NAS hat, werden einigen Funktionen und Anwendungen möglicherweise nicht unterstützt (einschließlich Virtualization Station, Qsirch und Snapshots).
    5. Wenn Sie auf ein Ziel-NAS migrieren, dessen Funktionen nicht mit dem Quell-NAS vergleichbar sind, gelten Einschränkungen, und die Migration funktioniert möglicherweise nicht. Diese Einschränkungen sind, einschließlich, aber nicht beschränkt auf, wie folgt:
      • Festplattenlaufwerke, die als Speicherpool auf dem Quell-NAS konfiguriert sind, können nicht auf ein Ziel-NAS, das keine Speicherpools unterstützt, migriert werden.

    3) Alle Daten Sichern:

    Bei einem Umbau - eine Migration ist ein Umbau - kann immer etwas passieren und die Daten könnten ansonsten unwiederbringlich verloren sein. Funktionierendes und aktuelles Backup aller Daten ist Pflicht. Am Besten auf mehreren Medien. Richtiges Sichern siehe dazu in dem entsprechenden Unterforen.


    4) Alle Einstellungen Sichern:

    Hier gilt das Gleiche wie bei den Daten


    5) Alle Apps und dessen Daten, Einstellungen sichern:

    Die werden nicht mit den Systemeinstellungen mit gesichert.


    6) Gegeben Falls wichtig Einstellungen notieren, da es beim Migrieren zu Veränderungen kommen kann. Diese müssen entsprechend wieder angepasst werden.


    7) Wie oben in den Anmerkungen schon beschrieben:

    Quell- und Ziel-NAS auf den neusten Stand der Firmware bringen.


    8. Festplattenreihenfolge anschreiben. Habe schon gelesen, dass dies inzwischen kein Problem mehr sein soll, aber das Risiko würde ich bei einer Migration von dem Altersunterschied jetzt nicht eingehen: Also Platten in der gleichen Reihenfolge wieder einbauen.


    Ich glaube jetzt kannst Du bei Deinem Punkt 1) beginnen. :)

    Sollte etwas schief gehen, kannst Du das NAS auch von den Sicherungen wieder herstellen. Machst Du keine Sicherungen und an nur einem Punkt geht irgend etwas schief, war es es dann mit Deinen Daten.


    Zwischen den Schritten immer genügend Zeit lassen.

    Nach der ersten Inbetriebnahme gibt es viele kleine Hintergrunddienste die Werkeln wollen. Zur Sicherheit min. 1 Tag laufen lassen.

    Der Rebuild von Festplatten dauer seine Zeit. Bei 8 TB Festplatten mit einem TS-253D dauert es so um die 11,5 Stunden. In der Zeit am Besten nichts machen. Würde auch die Priorität des Resync auf Hoch stellen, ansonsten geht es noch länger.


    Ich persönlich würde die Gelegenheit allerdings nutzen und das NAS komplett neu Aufbauen. Wenn man dies nicht so häufig macht und auch noch viele Apps installiert hat braucht dies jedoch seine Zeit. Je nach verwendeten Apps kann auch einiges auf der Strecke bleiben.

    Ein sauber neu aufgesetzt NAS läuft meistens stabiler. Hat das alte NAS schon Problem, kann es sein, dass diese übernommen werden.


    Aber dies muss jeder im Einzelfall selbst entscheiden.

  • Hi!


    Hallo Mavalock2:

    Super, danke für Deine super ausführliche Antwort und die vielen Tips!


    1. und 2. hatte ich auf den QNAP-Seiten schon gelesen und daraus die Vorgehensweise abgeleitet.

    3. und 4. ist selbstverständlich, autom. Backup der Daten läuft sowieso wöchentlich (im Wechsel auf insg. 4 unterschiedlichen USB-Platten), Systemkonfiguration wird nach jeder Änderung und vor jedem FW-Update gesichert.

    Werde selbstverständlich vor der Migration nochmal aktuelle Backups von Daten u. Konfig anfertigen.

    5.) da läuft aktuell nichts was viel an Einstellungen bedarf, Backup-Jobs lege ich eh auf dem neuen NAS neu an.

    6.) Da werde ich sicherheitshalber Screenshots von allen Einstellungs-Dialogen machen.

    7.) ist auch selbstverständlich, 8. steht eh schon drauf.


    Hab schon vor, das neue System möglichst sauber neu aufzusetzen, aber die Downtime sollte auch nicht länger sein als unbedingt notwendig


    Vielen Dank für die Tips, werde das dann angehen sobald alles da ist und gebe euch dann bescheid ob's geklappt hat.


    Viele Grüße,

    Michael

  • 3. und 4. ist selbstverständlich, autom. Backup der Daten läuft sowieso wöchentlich (im Wechsel auf insg. 4 unterschiedlichen USB-Platten), Systemkonfiguration wird nach jeder Änderung und vor jedem FW-Update gesichert.

    Werde selbstverständlich vor der Migration nochmal aktuelle Backups von Daten u. Konfig anfertigen.

    :thumbup: Vorbildlich. Aber leider immer noch nicht selbstverständlich. Nur so geht eine Migration stressfrei über die Bühne.

    Vielen Dank für die Tips,

    Kein Problem.

    und gebe euch dann bescheid ob's geklappt hat.

    Gerne. Feedback ist wichtig für uns Helfer. Denn nur so wissen wir, ob der / die Tipps auch hilfreich und richtig / passend waren.

  • Bei nem 10 Jahre alten RAID wird mit Sicherheit ein Legacy Volumen vorliegen ..das sollte nicht migriert werden (viele Einschränkungen)

  • Hi!


    dolbyman: Richtig, auf dem alten NAS gibt es noch keine Storage-Pools, die beiden Platten sind ein "Datenträgermirror" (richtig, RAID 1) und direkt mit EXT4 formatiert.


    Wenn ich das richtig gelesen habe dann muss ich dafür aber auf den neuen Platten einen Speicherpool erstellen und die Daten auf Dateisystem-Ebene z.B. mittels rsync über's Netz rüberkopieren, oder?

    --> Demnach werden alle Verzeichnisse neu erstellt und ein Sortieren nach Erstelldatum funktioniert nicht mehr, oder? Das wäre etwas blöd...


    Servus,

    Michael

  • Als ich das letzte mal Daten via FileStation kopiert hab, sind Dateidatumsangaben erhalten geblieben


    Zur Not tuts auch robocopy

  • z.B. mittels rsync über's Netz rüberkopieren, oder?

    --> Demnach werden alle Verzeichnisse neu erstellt und ein Sortieren nach Erstelldatum funktioniert nicht mehr, oder? Das wäre etwas blöd...

    Soweit ich rsync in Erinnerung habe, sollte dies mit entsprechenden Optionen nicht nur die Dateizeiten sondern auch die Verzeichniszeiten erhalten können. Zur Not könntest Du auch Verzeichniszeiten mit touch und entsprechender Option neu setzen.

  • Hi!


    So, Thema erledigt. Hab jetzt doch das neue NAS komplett neu aufgesetzt, (hauptsächlich da sonst snapshots nicht möglich gewesen wären und darauf will ich nicht verzichten. dolbyman: Danke für den Hinweis! :) ) und die Daten umgezogen.

    Nachdem anfängliche Versuche mit rsync nicht zum Ziel führen hab ich dann RTRR verwendet, damit blieben auch die Verzeichnisdaten erhalten. Über Nacht waren heute Morgen die 2,6TB vom alten auf dem neuen NAS und das ist inzwischen auch schon produktiv. Gefühlt (echte Performance-Tests folgen später wenn die Migration komplett abgeschlossen ist) ist die "Schwuppdizität" bei Dateizugriffen deutlich besser als mit dem alten Gerät.


    Jetzt wird erstmal getestet ob alle Familienmiglieder wieder an ihre Daten und Mails kommen...


    Einziges Ärgernis, was ich vorher nicht bedacht hatte: Der Twonky-Server, den ich für gelegentliche Zugriffe über DLNA zu diversen Geräten (Fernseher, SAT-Receiver, Internet-Radios, Fritz!Fonen) verwendet hatte braucht jetzt eine kostenpflichtige Lizenz! :( Auch die separate Twonky-Lizenz die ich noch von früher übrig hatte geht nicht, es soll wohl unbedingt über den QNAP-Store eine neue Lizenz gekauft werden. Hab nicht vor das Ding nochmal zu bezahlen und die Hauptverwendung ist das auch nicht für das NAS. War eher ein Nice-to-have, weil's beim Vorgänger kostenlos dabei war. Bei Gelegenheit werde ich mir mal diese QNAP Multimedia Console anschauen, aber dass das Ding erstmal das gesamte NAS indizieren will (und die Inhalte nach China schicken?) irritiert mich. Die entsprechenden Inhalte liegen genau in einem Verzeichnis und nur das soll indiziert werden! Kann man das einstellen? (ja, ich schaue mir die entsprechenden Threads hier auch nochmal genauer durch...)


    Mavalok2 und dolbyman; Nochmal vielen Dank für eure Hilfe.

    dr_mike: Sorry für das Posten im falschen Thread und danke für's Verschieben.

    Das Thema kann geschlossen werden.


    Servus,

    Michael

  • dolbyman: Hat auch funktioniert, nochmal danke!!! Jetzt läuft der Twonky mit der Uralt-Lizenz, ein Glück dass ich den Key noch aufgehoben hatte! :)


    Servus,

    Michael

  • (und die Inhalte nach China schicken?)

    Auch wenn nicht viel besser, aber die Daten werden wenn dann nach Taiwan geschickt. QNAP ist eine taiwanisches Unternehmen.;)