Netzwerk auf 10Gb/​s umstellen

  • Hallo!


    Ich habe das NAS QNAP TVS-872XT-I5-16G, den Switch QNAP QSW-300 und einen PC ohne 10Gb/s Netzwerkanschluß.


    Aktuell ist das NAS am Switch und der PC auch.


    Ich könnte eine Steckkarte in den PC packen und das NAS direkt verbinden und zusätzlich das NAS mit nem 1Gb/s Kabel an den Switch. So könnte ich trotzdem von Unterwegs draufkommen, bzw per WLAN.

    Das ich eh eine Netzwerkkarte für meinen PC benötige, bin ich am überlegen gleich eine mit 2 SFP Anschlüssen zu kaufen.


    So könnte das NAS per 10Gb/s mit dem Switch verbunden bleiben.


    Alternativ könnte ich auch in das NAS eine Netzwerkkarte mit SFP Anschlüssen installieren.


    Würde eine zusätzliche Direkte Verbindung überhaupt etwas bringen? denke nicht, das der Switch ja nicht ausbremst.


    Ich will umsteigen auf 10Gb/s, weil ich öfters mal große Dateimengen kopiere und bei 1Gb/s ist es recht gemütlich beim kopieren.


    Habe ein Raid 5 im NAS, möchte demnächst aber auf Raid 6 gehen.


    Würde mir SFP einen Vorteil verschaffen?


    Danke


    Stephan

  • Hast du bewusst SFP (bis 4.25Gb) und nicht SFP+ (bis 16Gb) geschrieben?


    Beim Rest kenne ich mich noch nicht aus?

  • Vorteile sfp+:

    - flexibler; für lange Strecken nimmt man optische Kabel, für kurze preiswerte DAC-Kabel

    - längere Strecken sind überbrückbar

    - besser für die Zukunft: Die Kabel können 100GBit/s und mehr


    Vorteil rj45:

    - Vorhandene Verkabelung kann genutzt werden

    - Die Kabel sind billiger (Transceiver für sfp+ Ports, die du in deinem Switch bräuchtest, sind aber ziemlich teuer).


    Wenn die Kabel aber nur auf dem Arbeitszimmerfußboden lose herumliegen, ist egal, was du nimmst, und du kannst dich für das Billigere entscheiden.


    Ich habe mich bewusst für sfp+ entschieden. Ich habe hier aber auch eine Strecke in den Keller, bei der Kupferkabel grenzwertig wäre. Bei deinem Switch wäre sfp+ auch naheliegender.


    Ich würde an deiner Stelle einfach zwei 10GBit-Ethernetkarten kaufen und die mit dem Switch verbinden.


    Empfehlen kann ich für das Qnap NAS die HP NC552SFP FC Dual-Port 10GbE SFP+. Die ist baugleich zu einer offiziell unterstützten Mellanox. Ich habe meine für 35 Euro gebraucht bei Ebay (über einen Händler) gekauft. Im NAS funktioniert die auf Anhieb. Im PC wird sie vermutlich auch gehen, zumindest mit dem richtigen Treiber, aber das habe ich weder eruiert noch ausprobiert.


    Den zweiten Port der HP-Karte brauchst du nicht. Eine direkte Verbindung bringt keinen Geschwindigkeitsgewinn, macht die Sache aber komplizierter. Das sähe nur anders aus, wenn durch andere Geräte oder Personen viel Traffic über den Switch liefe.


    P. S.: Raid 6 ist langsamer als Raid 5. Macht aber vermutlich keinen fühlbaren Unterschied.

  • Vorteile sfp+:

    - flexibler; für lange Strecken nimmt man optische Kabel, für kurze preiswerte DAC-Kabel

    - längere Strecken sind überbrückbar

    - besser für die Zukunft: Die Kabel können 100GBit/s und mehr

    Die Vorteile sind für Heimanwender ziemlich unnütz.

    10GBase-T geht bis 100 Meter. Da müsste man schon in einem Schloss wohnen, oder das Kabel lustig im Kreis verlegen um das zu überschreiten.

    Und bis sich Geschwindigkeiten > 10 Gbit im Heimbereich durchsetzen und bezahlbar sind ist die Hardware bereits so veraltet, dass man eh was neues braucht.

  • Das Kabel in den Keller hat eine Länge von 50m (40m hätten vermutlich auch gereicht, weniger nicht). In den Nachbarraum liegt ein Cat5E-Kabel, das wäre definitiv nicht gegangen. Ein neues Kabel musste ohnehin verlegt werden. Cat6 hätte nicht gereicht, Cat6A wäre an der Grenze gewesen (Glücksspiel), Cat7 müsste funktionieren, so den die Übertragung nicht durch teilweise parallel laufende Stromkabel gestört wird.


    Und mal ehrlich, warum soll ich mir die kritische Sache mit den Kupferkabeln antun, wenn ich dadurch nichts gewinne? Kabel mussten sowieso neu verlegt werden, und billiger wird durch Kupferkabel nichts - die Kabel sind preiswerter, aber die Switches und Netzwerkkarten sind teurer.


    Und es könnte sein, dass in den nächsten fünf Jahren 40GbE interessant wird - zumindest für Fans.


    Wenn schon eine Kupferverkabelung besteht, die weiter genutzt werden kann, sieht das natürlich anders aus.

  • Und es könnte sein, dass in den nächsten fünf Jahren 40GbE interessant wird - zumindest für Fans.

    Woran machst du das fest? Würde mich interessieren.

  • Für lange und Störquellen nahe Verkabelung kann man ja dann SFP+ nehmen (Gibt ja genug Switche mit Combo oder Uplink Ports), den Rest würde ich persönlich einfach bei 10GBase-T Kupfer bleiben. Ist einfach einfacher zu handhaben.

  • Euch ist schon klar das SFP(+) nur den Steckplat dür den Tranceiver bezeichnet.

    Was dann rein kommt ist noch mal was anderes.


    Für 100G ist man dann beim QSFP28 oder SFP28 und da brauchst dann 8 Fasern.


    Ob er Switch bremst hängt von der Backplane ab.

    Gescheite haben pro als 48G 4*10G 176GBit Backplanes und leiten über 130Mil Pakete pro Sekunde weiter.

  • Euch ist schon klar das SFP(+) nur den Steckplat dür den Tranceiver bezeichnet.

    Was dann rein kommt ist noch mal was anderes.


    Denke mal 10G ist was hier besprochen wurde, für mehr ist glaub ich Daheim kaum Verwendung. (momentan)

  • Woran machst du das fest? Würde mich interessieren.

    Die ersten Switche mit 40GbE sind unter die Marke von 500 Euro gefallen, Netzwerkkarten liegen ähnlich (jeweils Neupreise). Zwei Karten (NAS und PC), ein bis zwei Switche für 1500 bis 2000 Euro für einen Geschwindigkeitsvorteil, den man in der Praxis nicht bemerkt, weil auch schnelle SSDs da nicht hinterherkommen, ist jetzt noch kein attraktives Angebot. Aber wenn die Preise für Switche und Karten um die Hälfte fallen und sich die Geschwindigkeit der SSDs mindestens verdoppelt, dann fängt es langsam an, interessant zu werden, und damit rechne ich in den nächsten fünf Jahren. (Gilt für Fans, Power-User und kleine Unternehmen. Dem Normalbürger, der nur surft und seine Musiksammlung auf dem NAS hat, bringt das nichts.)

    den Rest würde ich persönlich einfach bei 10GBase-T Kupfer bleiben. Ist einfach einfacher zu handhaben.

    Ich finde sfp+ genauso einfach zu handhaben. rj45 hat den Vorteil, dass man schnell mal ein Gigabit-Kabel auch in den 10Gbit-Port stecken kann. Alles auf sfp+ hat hingegen den Charme, dass alle 10GbE-Anschlüsse austauschbar sind. Ich wollte nur sfp+, da es mir wichtig ist, notfalls auch mal das lange Kabel ohne Switch direkt mit dem PC verbinden zu können (Ausfallsicherheit, falls der Switch kaputt ist, oder einfach für Tests).


    Schwieriger bei sfp+ ist nur der Einkauf, weil dann Kabel und Transceiver zusammen passen müssen, und nichts darf sfp ohne Plus sein. Und wenn man dann noch einen herstellercodierten Switch hat - was immerhin im unteren Preissegment nachlässt - dann wird es haarig.

  • Was meinst du jetzt die ganze Zeit mit SFP+?

    CAT7 oder OM3/4 Glasfaser?


    Wie gesagt SFP ist ein Einschub und da kommt dann ein Mini-GBIC rein und die unterscheiden sich nach LC und RJ45.

  • Mit sfp+ meine ich genau diesen Einschub. Ob da jetzt Glasfaser mit Multimode, Singlemode oder DAC-Kabel reinkommen, ist erst mal egal und hängt von der Leitungslänge und den Kosten ab. Ein rj45-Transceiver für die CAT6/7-Kabel geht auch, ist aber relativ teuer, so dass ich die Möglichkeit nur dort nehmen würde, wo die beiden Welten verbunden werden sollen, und ansonsten DAC-Kabel oder optisch.

  • Darf ich mich hier mal mit ranhängen?

    Ich habe ein TS-453BE mit RAID5 (4x4TB) und spekuliere mit der Aufrüstung auf 10GBe auf Kupferbasis/Cat7

    Aktuell gibt es den

    Netgear GS810EMX Nighthawk 10-Port GB/10G-Multi-Gig Smart Managed Plus Gaming-Switch S8000 (2x 10G/Multi-Gig-Ports

    für 155€. fürs NAS würde ich diesen Adapter QNAP QXG-10G1T nehmen und das NAS mit Port 1 (10GBe) verbinden.

    Mein Hauptarbeitsplatz für Lightroom bekäme auch den QNAP-Adapter , 2 andere PCs u.U. LAG mit 2x1GB/s.

    Liefert das NAS mir die RAW-Daten für Lightroom spürbar schneller, als über herkömmliche 1GB/s ? (LAG mit dem QNAP und einem Zyxel-Switch habe ich nie ans laufen bekommen).

  • Liefert das NAS mir die RAW-Daten für Lightroom spürbar schneller, als über herkömmliche 1GB/s ? (LAG mit dem QNAP und einem Zyxel-Switch habe ich nie ans laufen bekommen).

    Ich würde schätzen, dass in diesem Fall SSDs mehr bringen würden als 10 GbE. Aber schaden würde es vermutlich nicht. Wie groß sind den die RAW-Dateien mit denen du arbeitest?

  • die liegen so um die 25-30 MB/Bild.


    Danke für deine Einschätzung, SSD als Ersatz für die 4x4TB HDD sind mir noch zu teuer :) und einen neuen Switch brauche ich eh.

    Evtl. bringt ne SSD als Cache noch was?

  • und einen neuen Switch brauche ich eh.

    Nimm dann lieber gleich einen mit mehr Ports. 10 GbE wird dich noch ein weilchen begleiten. Aber das ist nur meine persönliche Einschätzung.

    Evtl. bringt ne SSD als Cache noch was?

    Ja.

  • Netgear GS810EMX Nighthawk 10-Port

    Wenn dir Design wichtiger ist als Leistung, dann ist der Switch richtig. Der scheint mir sehr verspielt mit überflüssigen Funktionen.


    Nur zwei 10GBit-Ports sind schnell zu wenig. Ein zweiter PC könnte so bereits nicht mehr angeschlossen werden. Günstiger und leistungsfähiger ist z. B. der Mikrotik CRS305, der gleich 10GbE-Ports bietet, und an den einen Gigabit-Port hängst du deinen alten Switch dran (allerdings hat der CRS305 die von dir nicht gewünschten sfp+ Ports - wer jetzt rj45 Ports hat, weiß ich nicht, war nie mein Thema).


    (Andererseits, wenn du verspielt magst und zwei 10GbE-Ports auf längere Zeit ausreichen, dann nimm den Nighthawk. Netgear sollte sich mit Switches auskennen.)

    Liefert das NAS mir die RAW-Daten für Lightroom spürbar schneller, als über herkömmliche 1GB/s ?

    Ich habe beim Wechsel auf 10GbE gleich SSDs mit eingebaut, deswegen sind meine Erfahrungen nicht unbedingt übertragbar.


    Das Blättern im Mac Finder in den Raw-Dateien ist mit 10GbE ein Unterschied wie Tag und Nacht.


    Das Bearbeiten größerer Mengen von Raws in Lightroom (z. B. Vorschaubilder berechnen) geht auch deutlich schneller, wenngleich nicht so stark wie im Finder, da LR einige Rechenzeit benötigt, um die Bearbeitungsschritte auf die Bilder anzuwenden.


    Beim Bearbeiten eines einzelnen Bildes macht sich der Unterschied weniger stark bemerkbar. LR ist hier der Engpass.


    Zusammengefasst: Ja, lohnt sich. Bei dem Zugriff auf Raw-Daten ist die Geschwindigkeit von Gigabit-Ethernet der Engpass.


    Von einem SSD-Cache würde ich mir nichts versprechen. Raw-Dateien sind nicht gerade klein. Schnelle Zugriffszeiten (d. h. viele IOPs) sind da nicht so wichtig.

  • Schaue doch einfach mal im Taskmanager nach wie viele Peaks du bei der Netzwerkkarte und den jeweiligen Zugriffen hast.

    Wenn du da ständig über die 800Mbit Marke kommst, dann könnte 10G was bringen, wenn du nicht mal die 500Mbit erreichst, ist wo anders der Engpass.

  • Zusammengefasst: Ja, lohnt sich. Bei dem Zugriff auf Raw-Daten ist die Geschwindigkeit von Gigabit-Ethernet der Engpass.

    Das würde ich so pauschal nicht sagen wollen. Mit ca. 115 MB/s sind das ca. 4 RAW Bilder pro Sekunde. Das sollte je nach Anwendungsfall durchaus reichen.