TS-453Be Ersteinrichtung enttäuschend langwierig

  • Hallo Qnap-Freunde!


    Nun habe ich mich entschieden den Sprung vom Eigenbau-NAS mit Openmediafault zum feritgen Produkt von Qnap zu wagen.

    Es ist ein TS-453Be 2GB (mit Upgrade auf 8GB) geworden. Da ich sehr großen Wert auf niedrigsten Stromverbrauch lege kommen auch kein 3,5" Platten sondern sparsame 2,5" 5TB von Seagate zum Einsatz. Die können einer guten NAS-Festplatte Tansferleistungsmäßig nicht das Wasser reichen, sind im Vergleich aber sehr sparsam, sehr leise und laufen sehr kühl. Was die Zuverlässigkeit anbelang wir die Zeit zeigen. Soweit zu meine Voraussetzungen.


    Nun habe ich versucht mich bei der Ersteinrichtung des Systems soweit möglich an die Vorgaben des Assistenten zu halten, musste mich aber nach kurzer Zeit mit einem fast nicht mehr bedienbaren System herumschlagen. Die Gründe waren an mehreren Stellen zu suchen.


    1. war das System mit der Synchronisation des RAID5 beschäftigt, was weniger Prozessorleistung als vielmehr I/O-Leistung der Festplatten geschluckt hat (wenn man hier abbricht mit 100-130 MB/s).

    2. hat sich das System auch noch auf einer der Festplatten des RAIDs installiert und musste sich somit die I/O-Leistung mit dem Synchonisationsprozess teilen.

    3. Drittens hat das System gleich nach dem Erstellen des Volumes angefangen dieses zu "optimieren" und damit den völligen I/O-Kollaps ausgelöst. =O


    Da war ich schon sehr ungehalten und kurz davor das NAS wieder einzupacken denn ich hatte keine Lust hier noch basteln zu müssen.

    Nach kurzer Beruhigungphase habe ich dann einen Werksreset durchgeführt und die Schritte mal ganz in Ruhe mit genügend Zeit dazwischen wiederholt.

    Dabei bin ich zur Überzeugung gelangt dass ein Betrieb ohne separaten Systemdatenträger nur ohne Nutzung von RAID 5/6/1 oder 10 zu brauchbaren Ergebnissen führt.

    Zum Glück bieten inzwischen viele Qnap NAS die Möglichkeit über PCIe eine SSD als Datenträger einzubinden ohne damit einen der HDD-Einschübe zu blockieren.

    Also habe ich eine QM2 Karte für 2x NVME SSD bestellt und mit einer 256GB sowie einer 512GB SSD bestückt.

    Die 512GB SSD dient nun als Systemlaufwerk und Volume für VMs, die 256GB SSD dient als Schreibcache.

    Inzwischen läuft das System deutlich besser als zu Anfang und auch das Synchronisieren des RAIDs läuft ohne Störungen mit voller Performance.


    Soviel zu meinen ersten Eindrücken zum TS-453Be. Im Endeffekt habe ich natürlich fast 200€ mehr als beabsichtigt ausgegeben ;(, kann aber mit dieser Lösung ganz gut leben.


    cu dankoe

    Einmal editiert, zuletzt von dankoe ()

  • 1. war das System mit der Synchronisation des RAID5 beschäftigt, was weniger Prozessorleistung als vielmehr I/O-Leistung der Festplatten geschluckt hat (wenn man hier abbricht mit 100-130 MB/s).

    2. hat sich das System auch noch auf einer der Festplatten des RAIDs installiert und musste sich somit die I/O-Leistung mit dem Synchonisationsprozess teilen.

    3. Drittens hat das System gleich nach dem Erstellen des Volumes angefangen dieses zu "optimieren" und damit den völligen I/O-Kollaps ausgelöst.

    1. Ist eine einmalige Sache, die je nach Raidlevel und Plattenkapazität auch 24h oder mehr dauern kann, aber wie gesagt einmalig.

    2. Installiert sich QTS auf allen zur Verfügung stehenden Medien, das ist bei QNAP bzw. dem QTS so vorgesehen.

    3. Keine Ahnung, was damit gemeint ist bzw. welcher "Dienst" dahinter steckt.


    Abgesehen davon halte ich persönlich nichts von der Konfiguration, die Systemplatte ohne Raid zu betrieben, aber es ist nicht meine Zeit, die beim Neuaufsetzen benötigt wird ;).


    Gruss

  • . war das System mit der Synchronisation des RAID5 beschäftigt,

    wie geht denn bei einem 2-slot system ein RAID5 ? Das braucht doch mind. 3 Platten....

  • :)Stimmt, auf den Level hatte ich gar nicht weiter geachtet.


    Tja, wie macht man mit 2 Platten ein Raid5 :/ :S


    Gruss

  • dankoe

    Hat den Titel des Themas von „TS-253Be Ersteinrichtung enttäuschend langwierig“ zu „TS-453Be Ersteinrichtung enttäuschend langwierig“ geändert.
  • Hallo,


    Du weisst schon, dass die 2.5" 5TB Platte von Seagate in dem System von QNAP nicht supported ist?

    Die Platte ist eine normale PC Festplatte und nicht für den Dauerbetrieb in einem NAS ausgelegt.

    Wenn Du da mal einen Support-Fall hast, wird QNAP dir da nicht unbedingt weiterhelfen.


    Gruß aus Köln!

  • Was ist da schon an "Support" zu erwarten?

    Prinzipiell funtionieren tun sie ja und das es keine NAS-Platten im üblichen Sinn sind ist mir bekannt.

    Mein NAS soll auch nicht auf Höchsleistung sondern auf niedrigesten Stromverbrauch ausgelegt werden.

    Da sind die 2,5" Platten nun mal deulich überlegen denn sie begnügen sich im Betrieb sogar locker mit den über USB3 möglichen 4,5W. Was die Zuverlässigkeit anbelangt wir mir die Zeit zeigen. Sollten alle 4 Platten schon nach kurzer Zeit Defekte aufweisen werde ich mich wohl in Richtung RAID1 mit 2x 12-14TB 3,5" Platten orientieren. Bis dahin werde ich es aber mit den 2,5" Platten probieren.


    Die 4x 5TB Seagate haben mich zusammen 380€ gekostet. Und sollten im Betrieb zusammen nicht über 8,5W verbrauchen (bei 13,62TB Gesamtkapazität im RAID5).

    Einen Konfigration mit RAID1 und 3,5" Platten würde, damit sich die Leistungsaufnahme in Grenzen hält, etwas wie die Western Digital WD Red Pro in 12TB oder Western Digital WD Gold in 14TB Ausführung voraussetzen. Das wären mal locker 820-900€ bei dann 12W Verbrauch.

    Das wäre bei 24/7 Betrieb ein Unterschied von 30kWH im Jahr.


    cu dankoe

    2 Mal editiert, zuletzt von dankoe ()

  • Bis dahin werde ich es aber mit den 2,5" Platten probieren.

    Wenn man das NAS ähnlich wie einen PC nicht dauerhaft laufen lässt dann kann das mit solchen Platten auch klappen. Für Backupzwecke hab ich alte Platten als Einzelvolume recyclet und das NAS fährt sich dafür 1x die Woche hoch. Ich würde allerdings kein RAID draus machen, weil das andere Anforderungen hat und das unterschiedliche Verhalten dazu führt, das öfter mal der RAID Verbund auseinanderfliegt. Ansonsten wäre ich beim Dauerbetrieb mit Desktop Platten sehr vorsichtig. Die sind nicht dafür ausgelegt. Aber es gibt ja auch NAS spezifizierte 2.5 Platten, also 24h Betrieb. Da sollte es dann technisch keinen Unterschied machen, nur die Performance ist natürlich unterschiedlich.

  • Ob es letztendlich ein RAID5 bleibt bin ich mir noch nicht ganz sicher.

    Irgend etwas mit Redundanz sollte es aber schon sein.

    RAID10 oder einfach zwei getrennte RAID1 wären auch möglich und etwas über 9TB Gesamtkapazität würden mir durchaus reichen.


    Vor etlichen Jahrenhatte ich schon ein NAS mit damals 400GB Samsung Platten im Soft-RAID5 zu laufen und hatte weder übermäßig viele Ausfälle noch ständige RAID Rebuilds zu beklagen. Deshalb bin ich was den Einsatz von Desktopplatten im NAS anbelang noch etwas optimistisch.


    cu dankoe

  • Deshalb bin ich was den Einsatz von Desktopplatten im NAS anbelang noch etwas optimistisch.

    Wie gesagt, wenn man keinen Dauerbetrieb und kein RAID hat, dann ist das Risiko aus meiner Sicht überschaubar. Ansonsten sollte man das Geld in jedem Fall lieber in NAS spezifierte Platten investieren, speziell auch wenn man RAID nutzen möchte. Wenn einem das RAID aus solchen Gründen auseinanderfliegt muss einem die eigene Zeit schon sehr wenig wert sein...

  • Du solltest bei den Festplatten mal den Load Cycle Count im Auge behalten. Der ist bei meinen beiden 6 TB WD Green HDDs im NAS (RAID 5) explosionsartig nach oben geschossen. Die Festplatten haben (weil auf Desktopbetrieb ausgelegt) ihren Schreib-/ Lesekopf dauernd geparkt um Strom zu sparen.

    Bei meinen WD Greens konnte ich das mit einem kleinen Tool auf den Wert von WD Reds flashen, so betreibe ich sie auch heute noch im Backup NAS und der Wert steigt jetzt im selbe Maße wie bei den normalen Reds an. Weiß aber nicht ob so was auch bei Seagate geht.


    Auf jeden Fall solltest du diesen S.M.A.R.T.-Wert mal genauer im Blick behalten (vllt. war das aber auch nur ein "Problem" der WD Green Serie), denn gesund wäre das sicher nicht.

  • Vielen Dank für eure Hinweise.

    Leider ist auch mit System auf SSD und SSD Cache ein Arbeiten mit den kleinen 5TB Seagate nicht wirklich möglich.

    Ich habe darum kurzerhand in den sauren Apfel gebissen und nochmals 500€ in die Hand genommen um 3x 6TB Seagate Iron Wolf zu kaufen. Mit Diesen hat das Synchronisieren des RAID5 nur etwas über 8 Stunden gedauert und es gab auch keine extremen Einbrüche in der Syncgeschwindigkeit.

    Die 5TB Seagate landen dann eben in der Bucht.;(

    Schade nur dass die 6TB WD RED so ein Reinfall sind. Ich hätte wirklich wieder gern WD verbaut (ich hatte die letzten 6 Jahre 4TB WD RED ohne Ausfälle im Einsatz). So sind es eben Seagate geworden. Ich hoffe die laufen ebenso stabil.


    cu dankoe

  • Waren die 5TB zufälligerweise SMR HDs, also diese hier: ST5000LM000


    Dann ist das kein Wunder, genau aus dem Grund sind ja die aktuellen WD RED so stark in die Kritik geraten.