Smart Home auf QNAP

  • Hallo,


    ich beschäftige mich gerade mit Hausautomatisation und möchte dazu mein existierendes QNAP NAS verwenden anstatt zusätzlich Raspberry oder gar teure Spezialhardware einzusetzen.


    Ich denke, es wird wohl openHAB oder Home-Assitant werden. Bei beiden hätte ich die Möglichkeit Container zu verwenden oder die Software aus dem Qnapclub-Repo zu installieren. Ich würde gerne eure Meinungen und Erfahrungen zu den beiden Produkten und auch zur Installation/Betrieb (Container oder nicht) hören.


    Ich bin mir bewusst, dass meine TS-131 dazu eher schmalbrüstig ist, wenn nötig würde ich ein leistungsfähigeres Modell kaufen.


    Danke und Gruß

    Reinhold

  • Ich hatte bisher nurmal ansatzweise mit Node-Red gespielt, um die Fritzbox besser steuern zu können. Ich persönlich mache dafür alles in VMs, was bei reinem Serverbetrieb und VM auf SSD eigentlich recht gut geht. Ich würde zu einer x86 Variante raten, weil das einfach verbreiteter ist. Bei den VMs habe ich persönlich einfach das bessere Gefühl, dass ich im Zweifel diese einfach woanders drauf lassen kann. Theoretisch ginge das auch mit Containern, aber die Diskussionen im Forum hier zeigen mir doch, dass da erheblich mehr Konfigurationsaufwand vonnöten ist in den meisten Fällen. Und wenn QNAP aus irgendeinem Grund die Containerstation vernageln sollte, was nicht ausgeschlossen ist ( siehe Massive Preiserhöhungen bei QNAP: Laufende Kosten eines QNAP Systems ) dann kann man seine Automation zur not fix woanders hin migrieren. Zumindest als VM, Container geht sicherlich auch aber ist eben schwieriger. Mit VMs habe ich es dagegen bereits erfolgreich gemacht. Eine TS-351 ist ziemlich flexibel und günstig durch die M2 Slots, auch wenn sie nicht mehr die neueste CPU hat. Aber für Deine Anforderungen würde das wohl völlig reichen.


    Mit Containern geht es bei Deiner 131 vielleicht auch, aber die 512MB scheinen mir doch sehr knapp. Und ich würde bei sowas immer darauf achten, dass die reingesteckte Arbeit nicht durch eine blöde Firmenentscheidung zunichte gemacht wird. Und da muss man bei so einer proprietären Plattform schon aufpassen. Andererseits würdest Du preislich mit einem Raspberry ähnlich oder günstiger liegen. Ich würde fast annehmen dass es sich schon deswegen lohnt, weil es vermutlich bereits sehr viele darauf basierende Lösungen gibt.

    Einmal editiert, zuletzt von nasferatu ()

  • ich beschäftige mich gerade mit Hausautomatisation und möchte dazu mein existierendes QNAP NAS verwenden anstatt zusätzlich Raspberry oder gar teure Spezialhardware einzusetzen.

    Was meinst Du mit teurer Spezialhardware?


    Es kommt darauf an, was Du machen willst und wie. Wenn Du Dich in die Makerszene begeben willst, und sei es nur, Projektvorschläge unverändert nachzubauen und in Hausautomation zu integrieren, dann siehst Du an den Bauanleitungen, dass diese Spezialhardware gar nicht so teuer sein braucht. Bei manchen teuren Angeboten zahlst Du eine Prämie für den Markennamen, und eine weitere dafür, einbaufertige Komponenten zu erhalten. Und nicht offensichtlich ist, dass ein weiterer Preis bei einigen Anbietern darin besteht, dass Du auf die Komponenten diesen Anbieters und seiner Partner beschränkt bleibst.


    Und was spricht gegen einen Raspberry?

    es wird wohl openHAB oder Home-Assitant werden. Bei beiden hätte ich die Möglichkeit Container zu verwenden oder die Software aus dem Qnapclub-Repo zu installieren. Ich würde gerne eure Meinungen und Erfahrungen zu den beiden Produkten und auch zur Installation/Betrieb (Container oder nicht) hören.

    Von Home-Assistant habe ich noch nicht gehört, wohl aber von openHAB. Was mir daran gefällt, ist das Bestreben, nicht an einen Komponentenhersteller oder dessen Partnernetz gebunden zu werden.


    Habe jetzt keine Ahnung, ob solche Lösungen nativ unter QTS betrieben werden können. Selbst wenn dies möglich wäre, würde ich dies nicht wollen. VM stehen für Dein NAS nicht zur Verfügung. Von daher bietet sich nur noch die Alternative des Betriebes in Container an. Aber Du solltest genau in die Systemanforderungen schauen, in wie weit diese für Deine Plattform zur Verfügung stehen, und ob Dein NAS genügend Ressourcen bietet. Insbesondere beim Hauptspeicher habe ich Bedenken. Ich befürchte ferner, dass auf Deinem Rechner zumindest temporäre Instabilitäten zu erwarten sind, wegen Ressourcenknappheit. Vermutlich sollte solch ein Container stark verzögert gestartet werden, nicht bereits beim Booten Deines NAS. Unter QTS würde ich eine solche Lösung auch deshalb in einem Container bevorzugen, um mich weniger abhängig zu machen von der Update- und Produktpolitik von QNAP.

    Ich bin mir bewusst, dass meine TS-131 dazu eher schmalbrüstig ist, wenn nötig würde ich ein leistungsfähigeres Modell kaufen.

    Gerade wenn Du ein leistungsfähigeres Modell erwägst, sehe ich noch nicht, was gegen ein Raspberry PI spricht. Sollte Dich preiswerter kommen und könnte auch nativ betrieben werden.

    Mit Containern geht es bei Deiner 131 vielleicht auch, aber die 512MB scheinen mir doch sehr knapp.

    Beim Speicher verwechselst Du DOM-Speicher mit Hauptspeicher. Das TS-131P hat 1 GB nicht erweiterbaren Hauptspeicher. Ich habe ein TS-431P. Habe wenig Sicherheitssoftware von QNAP darauf laufen und sehe zu wenig Hauptspeicherressourcen, um sinnvoll einen Container betreiben zu wollen. Möglicherweise würde es ohne diese Sicherheitssoftware für einen Container reichen.


    Was die von Florian aufgeworfene Frage anbelangt, ob Betrieb in VM oder Container, so ist dies eine Frage der persönlichen Präferenz. Florian hat die Vor- und Nachteile bereits zutreffend erwähnt. Ich tendiere dazu, Container zu bevorzugen.

  • Hallo,


    vielen Dank für die Antworten.


    Home Assistant oder openHAB auf einem Raspbery zu betreiben war mir durchaus bekannt, aber ich möchte meinen Geräte-Zoo gerne begrenzt halten. Ausserdem müsste ich mich dann zusätzlich zu OH + HA mit Raspberry beschäftigen, wozu mir gerade die Zeit fehlt.


    Die Container-Idee gefällt mir sehr gut, deshalb habe ich mich entschieden beide Produkte im Container zu versuchen und mich später für eines zu entscheiden. Das hat ausserdem den Vorteil, dass ich mich mal mit Docker und Co beschäftigen kann.


    Ich werde weiter berichten.


    Gruß

    Reinhold

  • Habe HomeAssistant in einem Container am laufen auf meiner TS-251+, läuft soweit gut, keine Probleme.

  • Moin,

    habe auf meiner 453Pro (16GB RAM) in einer VM FHEM laufen als Unterbau Raspian was es auch für x86 gibt.......das ganze läuft schon recht gut.....


    Ein Punkt der nicht so einfach geht ist es USB Geräte nach einem Neustart zu automatisch verbinden.... hier gab es aber bereits im Forum einen Lösungsansatz...... aber kann sich ggf. Mit jedem Update verändern.....


    Wenn man nur Gateways im LAN hat ist es nicht so schlimm..... bei mir wird aber BT und Homematic (USB CUL) angesteuert. Daher nutze ich nen Pi und auf der QNAP VM teste ich viele Spielereien und mit nem Snapshot kann ich schnell zurückspringen.


    Smarthome lässt da viele Optionen offen ob jetzt FHEM iOBroker und wie die anderen alle heißen.


    Ich vermute das bei dem Pi viele die MicroSD Karte abschrecken (Haltbarkeit).

  • Ich hatte einmal Homebridge auf dem NAS laufen. Nur schreibt homebridge eigentlich ständig etwas ins Log und dadurch war das NAS 24h am Tag am Rödeln.

    Jetzt läuft bei mir Home Assistant auf einem Pi4B von einer an USB 3 angeschlossenen SSD völlig ohne SD-Karte. Das ist rattenschnell und leise.

  • Ich hatte Home-Assistant ebenfalls auf meinem TS-251A als Docker Container laufen. Bin allerdings davon weggegangen, da ich einen ZigBee USB Stick nutze und der nicht vom NAS sauber erkannt wurde. Zusätzlich ist mein Home-Assistant von außen erreichbar und das war mir auf dem NAS etwas unsicher (auf das NAS sichere ich ebenfalls meine wichtigen Daten).

    Aktuell sieht meine Konfigurtion so aus:


    1. Raspberry Pi 3B+ mit ZigBee Stick (Conbee) und deconz als Container
    2. ITX System (IntelQuad Core mit 8GB RAM) mit Ubuntu 20.04 als OS, Home-Assistant und traefik (Reverse-Proxy) als Container
    3. NAS mit MariaDB als Datenbank für Home-Assistant und als Backup für die Config-Files


    Warum das ganze? Den Conbee Stick könnte ich auch ohne Probleme am ITX System betreiben. Fällt mir dieses allerdings mal aus (was hin und wieder schon vorgekommen ist), kann ich auch meine Lichter nicht mehr steuern. Daher die Trennung von Conbee / deconz und Home-Assistant. Der Pi ist lediglich im lokalen Netz erreichbar und ist noch nie abgestürzt! Das NAS ist ebenfalls nur lokal erreichbar und somit nicht (direkt) aus dem Internet angreifbar. Dadurch, dass ich den kompletten Config-Ordner von Home-Assitant sichere, ist ein Umzug auf ein anderes System absolut kein Problem. Daher kann ich das Argument von nasferatu für eine VM nicht ganz nachvollziehen.

    Das ganze betreibe ich nun schon fast zwei Jahre und bin echt sehr zufrieden damit. Wenn du Fragen zu Home-Assistant hast, schreib gerne eine PN ;)

  • Dadurch, dass ich den kompletten Config-Ordner von Home-Assitant sichere, ist ein Umzug auf ein anderes System absolut kein Problem. Daher kann ich das Argument von nasferatu für eine VM nicht ganz nachvollziehen.

    Habe jetzt nicht genau verstanden, was alles in Deine Sicherung fließt:

    • Beschränkt sich diese auf die Konfigurationsdateien und -Ordner der Applikationen, oder umfasst diese auch die Konfigurationsdateien zum neu Aufsetzen der jeweiligen Container?
    • Und hast Du bereits solch einen Umzug auf ein anderes System getestet?

    nasferatu hat nicht behauptet, dass es mit Containern nicht funktioniere. Soweit ich ihn verstanden habe, bevorzugt er VMs um die Abhängigkeiten zu reduzieren. VMs sollten leichter umzuziehen sein als Container, weil letztere doch mehr Abhängigkeiten haben. Wenn z.B. mit einem QTS-Update von Linux 4 zu Linux 5 gewechselt wird, sollten VMs immer noch funktionieren und umgezogen werden können. Bei Containern sind möglicherweise Anpassungen notwendig. Und QNAP kommuniziert in den Release Notes seiner QTS-Updates i.d.R. nur einen Teil seiner insbesondere inkompatiblen Änderungen.

  • Dadurch, dass ich den kompletten Config-Ordner von Home-Assitant sichere, ist ein Umzug auf ein anderes System absolut kein Problem.

    Warum so umständlich?

    Bei Home Assistant gibt es doch das System der Snapshots. Dazu gibt es auch eine Erweiterung, die in regelmäßigen Abständen Snapshots macht und die auch irgendwo hochlädt.

    Mit so einem Snapshot kann man die komplette Konfiguration von Home Assistant in eine frische Installation übernehmen.

  • carsten_h weil ich homeassistant-core nutze und es dort keine Snapshots gibt. Ich habe hass.io mehrmals probiert, bin allerdings nicht warum damit geworden. Ich hab es lieber selbst in der Hand was ich da mache ;)


    chef1 Ich sichere lediglich den Config-Ordner von Home-Assistant. Den Container starte ich über eine Docker-Compose.yaml (dich ich natürlich auch zentral (= Github) abgelegt habe). Bisher habe ich auf diese weise von NAS auf ITX-System und von ITX-System auf NAS und wieder zurück gewechselt und das ohne Probleme.

    Einmal editiert, zuletzt von Azrael783 ()

  • Hallo,


    will nur mal den aktuellen Stand melden. Ich habe auf meiner TS-131P openHAB im Docker-Container laufen. Sonst wird das NAS nur als File- und DLNA-Server verwendet. Das läuft erstaunlich gut angesichts der knappen Resourcen.


    Stand heute funktioniert:


    - Somfy-Rohrmotor über Connexoon-Gateway (LAN)

    - Ikea Tradfri Lampe und Ledvance Schaltsteckdose über Ikea Tradfri Gateway (LAN)


    Zum Winter sollen noch Heizthermostate und Fensterkontakte über die Fritz!Box kommen.


    Bis jetzt bin ich mit der Lösung ganz zufrieden.


    Noch eine Anmerkung zum Ikea Tradfri Gateway. Es wird zur Zeit für 20 € verkauft. Damit dürfte es das derzeit günstigste Zigbee-Gateway sein und spart einem die "Fummelei" mit USB-Sticks.


    Gruß

    Reinhold

    Einmal editiert, zuletzt von qnapperle ()

  • Damit dürfte es das derzeit günstigste Zigbee-Gateway sein und spart einem die "Fummelei" mit USB-Sticks.

    Funktioniert das denn mit allen Zigbee Geräten?


    Ich bin mit meinem ConBee II Stick auch sehr zufrieden. Damit gab es keinerlei Fummelei. Eingesteckt am Pi Zero W, Software installiert und schon wird es in Home Assistant auf einem Pi4 erkannt und eingebunden.

  • Hallo,

    Mod: Nicht deklariertes Zitat ohne Quellenangabe ... korrigiert! :handbuch::arrow: Die Zitat Funktion des Forums richtig nutzen

    Funktioniert das denn mit allen Zigbee Geräten?

    angeblich ja. Zumindest, was man so liest, mit Philips Hue und innr.

    Mod: Nicht deklariertes Zitat ohne Quellenangabe ... korrigiert! :handbuch::arrow: Die Zitat Funktion des Forums richtig nutzen

    Fummelei

    An einem Rsapberry sehe ich das ja noch ein. Aber ich wollte mir einen USB-Stick am NAS mit Durchreichen an einen Container nicht antun.


    Gruß

    Reinhold