Was passiert eigentlich wenn das NAS stirbt (RAID)?

  • Hallo zusammen,


    das ist mein erster Post hier, ich grüße also mal freundlich in die Runde und hoffe auf Nachsicht, sollte ich z.B. mein Thema im falschen Forum erstellt haben.

    Folgender Sachverhalt:

    Ich interessiere mich für ein QNAP NAS und stelle mir die Frage,...


    ...was passiert, wenn mein NAS irgendwann mal stirbt und ich (z.B.) gerade finanziell nicht in der Lage bin, mir ein neues Gerät zu kaufen?

    Also ich fahre beispielsweise ein RAID 5 oder 6 und das NAS geht über die Wupper. Dann komme ich an meine Daten nicht heran, vermutlich auch nicht mit einem anderen NAS eines anderen Herstellers oder über einen PC mit RAID-Karte?!
    Richtig soweit?

    Ich kann die einzelnen Platten auch nicht einfach per "USB to SATA Kabel" an den PC anschließen und erwarten, auf die Daten zugreifen zu können. :D

    Heißt für mich, ich bin gezwungen ein neues QNAP zu kaufen und dann kommt noch die Frage dazu, ob DIESES dann überhaupt mit meinen alten (und mit einem RAID konfigurierten) Platten des defekten NAS funktioniert.
    Auf diesem Gedanken basierend habe ich überlegt, ob es da nicht sinnvoller wäre (in Hinblick auf die Zukunft), nicht lieber alle nur Platten einzeln und ohne RAID oder JBOT anzusprechen und hier einfach jede Platte auf eine weitere Pallte zu Klonen (synchronisieren) wie z.B. mit RoboCopy.
    Keine Ahnung ob das auf einem QNAP mit Bordmitteln irgendwie möglich ist. Und JA, das wäre eine teure Angelegenheit, da die Platten dann quasi das doppelte kosten wenn man das so sieht.

    Allerdings könnte man im Fehlerfall die Platten einfach an jedem dahergelaufenen PC anschließen und problemlos auf die Daten zugreifen.

    Was denkt ihr darüber? Habt ihr vielleicht Infos oder Erfahrungen die ihr mir mitgeben könntet?

    Herzlichen Dank schon mal.

  • Dann komme ich an meine Daten nicht heran, vermutlich auch nicht mit einem anderen NAS eines anderen Herstellers oder über einen PC mit RAID-Karte?!

    So schauts aus .. deswegen externe Backups .. zu jeder Zeit (Raid ist ja auch kein Backup .. also selbst ohne NAS Totalausfall wichtig)


    Heißt für mich, ich bin gezwungen ein neues QNAP zu kaufen und dann kommt noch die Frage dazu, ob DIESES dann überhaupt mit meinen alten (und mit einem RAID konfigurierten) Platten des defekten NAS funktioniert.

    Zum checken gibts folgende Seite

    https://www.qnap.com/de-de/nas-migration




    Nochmal zusammenfassend ,..externe Backups Backup Backups

    Einmal editiert, zuletzt von dolbyman ()

  • Es soll eine SW geben, die die Platten eines Raids lesen und wieder zusammen bauen kann. Der Name ist mir leider nicht mehr in Erinnerung, ich habe so etwas auch noch nicht benötigt.

    Auch Einzelplatten lassen sich u.U. nicht einfach irgendwo anschließen und lesen. Die Partitionierung unter QTS muss beachtet werden.

    Die Daten liegen meist in der dritten Partition, bei neuerer FW (v4.4.x) weiß ich nicht, ob diese Aussage noch stimmt.


    Gruss

  • Vor allem wenn Einzelplatten als Pool und nicht als statisches Volumen eingebunden sind .. also alles Mist (außer Mutti Backups)

    Einmal editiert, zuletzt von dolbyman ()

  • Mmmhh,...erstmal vielen Dank für eure Antworten.
    Befriedigend ist das alles nicht. Ich hoffe mal, das meine Überlegung mit den doppelten Ferstplatten irgendwie funktioniert.

    Weiß denn jemand von euch, ob es mit Bordmitteln eine Funktion gibt die Platten einfach nur klont mit einer Art Scheduled Task?

  • Was helfen dir geklonte Platten, wenn du an die Daten auf denen nicht drankommst ..? (geht eh nicht)


    Externe Backups (USB Platten sind günstig) machen und dann kannste die in jeden Rechner auslesen. Software für die Backups ist gratis auf dem NAS drauf und lauft auf Wunsch vollautomatisch

  • Na wie gesagt, ich meinte damit, dass ich darauf hoffe, dass ich die Platten einfach mit NTFS formatiere und dann einzeln ohne Raid auf dem NAS betreibe, so das ich die Platten zur Not einfach raus holen und z.B. per USB an einen Rechner anschließen kann.

    Da seid ihr ganz sicher dass das nicht geht? :rolleyes:

  • Es ist ein NAS .. kein simpler "Platten Multiplikator" (gibts das Wort im Deutschen ?)


    Die internen Platten werden immer Linux spezifisch formatiert und mit mehr oder minder komplizierten Setups belegt (Statisch oder Pools)


    Also NTFS Platten im NAS zu betreiben ist komplett unmöglich ... extern (wie schon mehrfach erwähnt) ohne Problem

  • Es soll eine SW geben, die die Platten eines Raids lesen und wieder zusammen bauen kann. Der Name ist mir leider nicht mehr in Erinnerung, ich habe so etwas auch noch nicht benötigt.

    Diese SW heißt Linux. (SCNR)

  • Einmal NAS immer NAS.

    Du kaufst Dir jetzt ein Produktives NAS. Sicherung extern an eine USB-HDD oder halt Cloud.

    Im laufe der weiteren Jahre wird ein neues NAS einziehen. Dann kannst Du das alte wunderbar als Backup-Storage nehmen.

  • Was denkt ihr darüber? Habt ihr vielleicht Infos oder Erfahrungen die ihr mir mitgeben könntet?

    Vermutlich hast Du noch nicht ganz verstanden, was ein NAS ist, und noch weniger, was eines von QNAP ist. Willst Du für Dein Vorhaben ein NAS mit Windows-Betriebssystem verwenden, um Teile ähnlich umzusetzen, wie Du es Dir zusammen gereimt hast?


    NAS mit einem Windows Server Betriebssystem unterhalb der Enterpriseklasse findest Du von Buffalo und Thecus. In der Enterpriseklasse gibt es weitere Anbieter. Läuft dennoch etwas anders, als Du es Dir vermutlich vorstellst. Aber diese verwenden eine Konfiguration eines Windows Server Betriebssystems intern und unterstützen daher auch NTFS als internes Dateisystem.


    Du hast auch nicht nach einer Kaufberatung (im Forum Kaufberatung) gefragt.


    Alle QNAP NAS verwenden ein unixartiges Betriebssystem, soweit ich verstanden habe. Die meisten verwenden QTS. Dies ist eine Linuxvariante. Du solltest mal einen genaueren Blick werfen auf die Wahl zwischen RAID 1 und RAID 6. Und ein externes Backup benötigst Du zusätzlich, unabhängig ob Einzelplatten, RAID 1 oder RAID 6. Mit RAID 1 kannst Du einen Teil Deiner Vorstellung umsetzen, sobald Du auf die Idee verzichtest, NTFS als internes Dateisystem vorgeben zu wollen. Dann hast Du in dem von Dir geschilderten Fall die Wahl zwischen Zugriff auf Daten über Backup oder noch funktionsfähige Festplatte aus defektem NAS bei Anschluß an PC. Für die Variante Anschluß an PC benötigst Du dann noch entweder ein Linux System oder einen Treiber für das Dateisystem und ggfs. Volume von Linux in Windows, wenn Dein PC unter Windows läuft. Bei Windows 10 gibt es (seit wenigen Jahren) das optionale Feature Windows Subsystem für Linux (WSL). Einfach in den Features aktivieren, dann kannst Du aus dem Windows 10 App Store ein Linux Deiner Wahl in dieses WSL installieren. Habe gerade gesehen, dass es inzwischen auch Alpine Linux dort geben soll. Kommt QTS wohl am Nächsten. Linux Live Systeme werden dagegen typischerweise gebootet, meist ohne Installation. Ich verwende gelegentlich das bekannteste, Knoppix.

  • Zitat von tgsbn

    Diese SW heißt Linux. (SCNR)

    ^^

    Jaaa, wenn man sich so ungeschickt ausdrückt wie ich ist der Spott gerechtfertigt.

    Aber es soll tatsächlich auch für die Klicki-Klacki-Bunti-Fenster Oberfläche eine derartige SW geben. :S


    Gruss

  • NAS RAID steht eigentlich für Hochverfügbarkeit.

    Diese ganzen RAIDs sind doch ursprünglich dazu da, Daten rund um die Uhr verfügbar zu haben.

    Wenn X Platten ausfallen, sind die Daten weiterhin da und verfügbar (je nach RAID).


    Es wird eigentlich fälschlicherweise als Datengrab verwendet.


    Egal, wie man es dreht und wendet:


    Ein NAS MUSS (MUSS!!) dringend per Backup abgesichert sein. Egal, ob QNAP, Synolgy und wie sie alle heißen...



    Ich hab ein "Haupt" NAs und ein BAckup NAS. Und in unregelmäßigen Abständen hängt eine USB-Platte dran.


    Wenn ich länger wegfahre, kommt das Backup NAS entweder in den Keller oder die Garage.




    [Edit:]


    NAS vs. RAID korrigiert ;)

    Einmal editiert, zuletzt von p78 ()

  • NAS steht eigentlich für Hochverfügbarkeit.

    Nö, nicht wirklich, ein NAS ist genau das was der Name sagt, ein Network Attached Storage (NAS). Einfach ein Speicher, der über das Netzwerk erreichbar ist, nicht mehr und nicht weniger.

    Von Verfügbarkeit oder Hochverfügbarkeit steht da nix, da müsste schon ein redundantes NAS mit redundanten Netzteilen, Infrastruktur, etc. her ...


    Aber mit dem Rest (Backup) hast du recht ;)

  • NAS steht eigentlich für Hochverfügbarkeit.

    Diese ganzen RAIDs sind doch ursprünglich dazu da, Daten rund um die Uhr verfügbar zu haben.

    Wenn X Platten ausfallen, sind die Daten weiterhin da und verfügbar (je nach RAID).

    Du meintest sicher: "RAID steht eigentlich für Hochverfügbarkeit."

    In der Tat steht das "R" für "redundant", und Redundanz ist der Dreh- und Angelpunkt von Hochverfügbarkeit.

    Nur müssen dann nicht nur die Disks (das "D" von RAID) redundant sein, sondern wie RedDiabolo ganz richtig schreibt, auch das Drumherum: Netzteil, Controller, Netzwerkanbindung usw.

    Und auch zur Hochverfügbarkeit bezüglich der Disks gehört noch ein bisschen mehr als bloß ein RAID - mindestens Hotspares, Alerting und ein Servicevertrag, damit die kaputte Platte rechtzeitig ersetzt wird, bevor die Redundanz aufgebraucht ist.

  • NAS steht eigentlich für Hochverfügbarkeit.

    Soweit ich sehe, ist keines der QNAP NAS der SOHO Klasse oder darunter zu Hochverfügbarkeit in der Lage. Bei der Enterpriseklasse von QNAP NAS kann ich es nicht beurteilen. Definitiv gibt es Modelle, die mit redundanten Netzteilen ausgestattet werden können, bereits in der Auslieferung.


    Und von welchen NAS schreibst Du, die hochverfügbar sein sollen, und welche davon bei QNAP?

  • Auf diesem Gedanken basierend habe ich überlegt, ob es da nicht sinnvoller wäre (in Hinblick auf die Zukunft), nicht lieber alle nur Platten einzeln und ohne RAID oder JBOT anzusprechen und hier einfach jede Platte auf eine weitere Pallte zu Klonen (synchronisieren) wie z.B. mit RoboCopy.

    einfach statisches Volumen mit RAID1.

    Da kommste über Linux oder UFS-Explorer an die Daten ganz normal ran.


    UFS-Explorer kann auch RAID5 usw. Ist dann aber teuer.

  • Habs oben angepasst.

    Meinte natürlich RAID statt NAS...


    ich hab meinen NAS eine USV gegönnt, die im Stromausfall-fall den NAS sagt, fahrt runter.

    Rest regelt hoffentlich das Backup ;)

  • Klares Veto ;).

    Raid als Hochverfügbarkeit zu bezeichnen ist eher falsch.

    Als "erhöhte" Verfügbarkeit gerne, aber HV ist i.d.R. anders definiert, da gehört weit mehr dazu, als "nur" ein Raid.

    Ist oben schon alles erwähnt, z.B. redundante Stromversorgungen + USV, redundante Controller Module, redundant Netzwerk Ports usw. usw.

    Auch synchrone Spiegelung an andere(n) Standort(e) gehört mit zur HV.

    Die Summe die so was kostest, steigt mit dem gewünschten Level zur HV :P.


    Gruss

  • Soweit ich sehe, ist keines der QNAP NAS der SOHO Klasse oder darunter zu Hochverfügbarkeit in der Lage. Bei der Enterpriseklasse von QNAP NAS kann ich es nicht beurteilen.

    Ohne redundanten Controller hat man schon für jedes FIrmware-Update eine Downtime, da wird das nix mit HV.

    Ich sehe auf der QNAP-Seite genau zwei Dual-Controller-Modelle: ES1686dc und ES2486dc.

    Das wären dann also die einzigen Kandidaten.

    Generell muss man bei der Hochverfügbarkeitsplanung nicht nur auf Ausfälle schauen, sondern vor allem auch auf den ganz normalen Regelbetrieb.

    Regelmäßige Wartungsarbeiten wie Updates (nicht nur auf dem NAS, sondern auch auf den Switches, Firewalls, VM-Hosts usw.), Ersatz von Geräten, deren Support abgelaufen ist, Arbeiten an der Verkabelung, Stromzufuhr, Klimatisierung - all das muss ohne Betriebsunterbrechung möglich sein, wenn man auch nur drei Neunen schaffen will.