Verfügbarkeit bei Hardwareausfall - Seid ihr darauf vorbereitet?

  • Moin zusammen,


    da ich zuletzt etwas häufiger hier im Forum unterwegs bin kriege ich immer wieder mit, wie viele Geräte von einem Hardwaredefekt (HDD ausgenommen) betroffen sind oder aus anderen Gründen ausfallen.

    Ich hatte mir vor einiger Zeit schon ansatzweise Gedanken zu dem Thema gemacht, es aber nie richtig zu Ende gebracht:


    Welche Möglichkeiten bietet QNAP bezüglich Hochverfügbarkeit/ Failover und wie kann man sich am besten auf einen Ausfall vorbereiten?

    Was unternehmt ihr damit der Betrieb bei einem defekten Gerät schnellstmöglich wieder aufgenommen werden kann und was macht ihr in der Zwischenzeit?


    Bisher gingen meine Überlegungen dahin, dass es eine schöne Sache wäre, wenn man mit QNAP Boardmitteln und einem Zweitgerät ein Failover realisieren könnte:

    Bei Ausfall des Primärsystems werden die Platten in das zweite System umgesiedelt und dies übernimmt die Aufgabe, natürlich mit stets synchronisierten Einstellungen.

    Klar, das kostet eine Mark mehr, aber ein neues System als Ersatz kostet mich irgendwann auch einmal Geld, nur dass ich dann wenigstens ein aktuelles bekomme.


    Weniger spannend, aber für jeden Umsetzbar der ein Backup fährt wäre natürlich ein einfaches Fallback um weiterhin Zugriff zu den Daten zu haben. Als mir meine 459pro II einst abgeraucht ist, war das im privaten Umfeld auch kein großes Thema:

    Backup NAS über SMB erreichbar gemacht um erforderliche Daten lokal zu speichern und bearbeiten zu können, diese später aufs neue System geschoben.

    Hier musste ich allerdings nur meiner Frau erzählen wie die nächsten Tage zu verfahren ist und dass -ohje- der Mediaserver vorerst nicht nutzbar ist; im Unternehmen sieht das dann aber doch wieder anders aus.

    Welche Erfahrungen habt ihr mit einem derartigen Fallback? Mit welchen Tricks lässt sich das vereinfachen und vor allem: was muss man beachten bzw. was wird hier schnell übersehen?


    Ich hoffe dass hier ein paar Anregungen und Ideen aufkommen werden, denn irgendwie bereitet man sich auf so alles mögliche vor,richtet sich ein RAID für Verfügbarkeit ein, hat unzählige Backups an unterschiedlichen Orten, neuerdings werden Temperaturen überwacht, aber wenn die Hardware versagt... :/ ja irgendwie wird´s wohl weitergehen...

  • Ich hatte auch mal die Idee meine 453A mit diversen Diensten einzusetzen. Domänencontroller, VM mit Win10, etc. Gemäss Werbung war dies alles möglich. In der Praxis konnte man das auch installieren. Nur lief dann das System in Superslowmotion.


    Aktuell bin ich wieder auf dem Weg zurück. Meine Daten werden zentral auf dem Server im Keller auf einem Hardware-Raid 6 gespeichert. Von da mache ich auch die Backups. Das NAS steht im Wohnzimmer und ist direkt an Fernseher und Verstärker angeschlossen. In Zukunft soll das NAS nur noch gespiegelte Daten vom Server und differenzielle Tagesbackups enthalten. Über Plex kann die Familie auf die Filme und Bilder zugreifen und über Fernseher oder Stereoanlage abspielen. Meine Bilder (Hobbyfotograf) werden zusätzlich noch manuell auf eine externe HD synchronisiert.


    Somit wäre der schnelle Wechsel einfach zu bewältigen, falls der Raidcontroller (Server) oder eben das NAS ausfallen.


    Für die Arbeit nutze ich OneDrive. Da dort keine wirklich sensible Daten anfallen.

  • Ich hoffe, ich bin es :P.

    Zuallererst: meine NAS laufen nur privat, nicht beruflich. zwei laufen quasi 24/7, aber wenn die mal eine Weile nicht online sind, ist das auch kein Beinbruch.

    Backups habe ich genügend ;).


    Zu Deiner Frage: wer braucht Hochverfügbarkeit? IMHO der Heimanwender gar nicht.

    Wenn wir von HV reden, dann reden wir über mind. über eine signifikante Redundanz, in manchen Fällen u.a. von Toleranz.

    Und richtige HV kostet! Das möchte kein Heimanwender zahlen, selbst im Business Bereich muß man meist argumentieren, was denn teurer ist, eine HV Lösung oder ein Ausfall von X Minuten, Stunden, Tagen...


    Angeblich soll Syno jedoch eine Clusterlösung für die NAS haben, hat zumindest mal jemand hier gepostet und laut Datenblatt stimmte das auch.

    Und dann kommt es auch immer auf die Anwendung an, nfs ist das meist unkritisch, Cifs/SMB ist da zickiger, da kann es trotz Clusterlösungen zu einem Session Disconnect kommen, wenn die Disk Timeouts nicht passen oder der Umschaltvorgang doch länger dauert. Das ist die Protokollebene, nun muss aber auch die SW damit umgehen können, und das ist nicht immer der Fall.


    Insofern heißt Verfügbarkeit der Daten für mich im einfachsten Fall für den Heimanwender, ein möglichst gleiches NAS in der Ecke stehen haben, das man ggf. nur einschalten muss.


    Gruss

  • Angeblich soll Syno jedoch eine Clusterlösung für die NAS haben, hat zumindest mal jemand hier gepostet und laut Datenblatt stimmte das auch.


    Nicht nur angeblich FSC830 klick. :)


    IMHO der Heimanwender gar nicht.


    Nur damit die Musik, Handysicherung ,autom. BareMetall Sicherung aller PC und der ganze Rest adhoc wieder geht ..

    Nee meine Freunde. Ist zwar reizvoll das mal zu einzurichten aber ich kann leider kein Geld ... na ihr wisst schon :)


    5 x Seatgate Ironwolf 4TB = 592€

    DS1019+ = 698 €



    Ich verwende mein NAS auch nur privat tiermutter .Deswegen ist nicht ganz so schlimm wenn das 1-2 Tage mal nicht funzt. Das einzige was ich mir gegönnt habe sind USVen womit jedes NAS gesichert ist.

  • Habe eine USV, so dass dem Raid nix passieren sollte.


    Aber fällt die NAS selber aus, heißt es warten auf den Service.


    Fällt ein Switch aus, kann ich den direkt tauschen, da habe ich noch Ersatz, aber beim NAS ist nix mit HA.


    Fliegt mir die Firewall oder das Modem auseinander, ist auch erstmal Ende und ich muss Ersatz beschaffen.


    Betrachte ich jedoch die Ausfallzeiten der letzten Jahren, dann waren QTS Updates mit ganz großem Abstand auf Platz 1.

    Dann kamen geplante umbauten, vom Netzwerk oder eine Tausch einer zentralen Komponente und dann war das schon.


    Richtige Hardwareschäden hatte ich bisher zum Glück keine, meist sind Komponenten aufgrund der Leistung oder des Platzes ersetzt worden.

    Hier liegen auch noch einige alten HDs, die laufen noch immer, aber was will man mit 250GB bei 10W+ Verbrauch?

  • wer braucht Hochverfügbarkeit? IMHO der Heimanwender gar nicht.

    Selbst ein Großteil der KMUs benötigt keine HV. Wenn man die Chefs fragt, was macht Ihr, wenn die IT für 4h, 8h oder 24h steht?
    Dann kommt i.d.R erst mal "Das geht gar nicht". Zeigt man dann die Kosten auf, fällt ihnen meistens ein, dass jeder der Mitarbeiter einen Haufen Aufgaben hat, die gar keine IT benötigen.

    Ich sorge lieber dafür, dass vernünftige Backups vorhanden sind und halte dann Hardware vor die schnellstmöglich den Grundbetrieb sicherstellt. Der Rest kommt dann innerhalb von 24/48h hinterher.

    M.

  • Hallo zusammen


    Habe von jeder HDD die läuft einen Ersatz in Lager liegen. Ersatzrouter ist auch vorhanden. Sollte der Switch mal ausfallen, habe ich genügend it Firmen an der Hand die mir Leih Switch zur Verfügung stellen. Sollte die HW mal ausfallen, verbinde ich mich mit meinem Backup nas und arbeite weiter. Sollte die usv ausfallen, die wäre dann einfach zu überbrücken.

  • Ich sorge lieber dafür, dass vernünftige Backups vorhanden sind und halte dann Hardware vor die schnellstmöglich den Grundbetrieb sicherstellt. Der Rest kommt dann innerhalb von 24/48h hinterher.


    So schauts aus. :)

  • Seit mir der Controller einer WD MyBook das RAID1 zerschossen hat (beide HDD nicht mehr lesbar) bin ich weg von RAID und einer 1 NAS Lösung.

    Ich habe ein 453A als Haupt NAS mit 3 einzelnen Platten.
    Das 453A wird nachts per Synchronisierung mit einem 431p2 abgeglichen, somit sind die Daten auf beiden Geräten identisch.

    Fällt das NAS aus habe ich die Daten wahrscheinlich ohne Fehler noch sicher auf den HDD. Fällt eine Platte aus hab ich sie identisch im Backup.

  • Mit HV schaut es bei mir auch lau aus, aber ich habe ein (relativ) gutes Backupkonzept und dafür 2 Bakup-NAS, die offline sind und nur für das Backup eingeschalten werden.


    Fällt mein Haupt-NAS aus, kann ich relativ schnell das offline Backup-NAS hochfahren, brauche nur die IP ändern und da die Ordnerstruktur und Berechtigung ident ist, kann über die Shares im PC einfach wieder auf die Daten zugreifen.


    Zeitversatz der Backupdaten ist ca. ein Tag. Das könnte ich auch aktueller gestallten, aber dann müsste ich mir überlegen wie ich verhindere, dass ich korrupte Daten im Backup habe. Das würde passieren, wenn ich versehentlich was lösche/ändere oder ein Trojaner verschlüsselt mir die Daten und das Backup überschreibt mir die Sicherung damit ...

  • Was heißt hochverfügbar? 99,9%? 99,999%? Bezogen auf welchen Zeitraum? Einschließlich oder ausschließlich geplanter Wartung?


    Statt an dem Schlagwort Hochverfügbarkeit sollte man sich an den tatsächlichen Notwendigkeiten und Bedürfnissen orientieren.

    Das A und O ist, sich klar zu machen, dass Ausfälle passieren, und zu überlegen, was man im Fall des Falles tun will und was man dafür braucht.

    Auf neudeutsch heißt das dann Business Continuity Management und Emergency Planning.

    Daraus ergibt sich dann, welche Vorkehrungen man treffen muss - und was das kosten darf.


    Im Heimbereich habe ich einmal durchüberlegt, dass der Ausfall des NAS keine Katastrophe ist, wenn ich mit etwas Mehraufwand im Bedarfsfall trotzdem noch an meine Daten komme.

    Also habe ich Backups auf externe USB-Platten, die ich bei Bedarf auch ohne das NAS direkt mit einem Windows- oder Linux-PC lesen kann.

    Die Hardware-Kosten für diese Lösung sind bei den heutigen Preisen für externe Festplatten eher harmlos.

    Der Hauptaufwand ist, die Backups auch wirklich regelmäßig zu machen, sich mit den Bugs von HBS3 rumzuschlagen usw. - also eher immateriell.

    Mein Notfallplan bei Ausfall des NAS lautet dann schlicht: neues NAS bestellen und in der Zeit bis zur Lieferung bei Bedarf direkt auf die letzte Sicherungsplatte zugreifen.


    Beruflich setze ich Storage-Systeme ein, bei denen der Hersteller sich Mühe gegeben hat, single points of failure auszuschließen und auch alle geplanten Wartungsarbeiten im laufenden Betrieb zu ermöglichen.

    Also redundante Netzteile, redundante Controller, Hotswap-Platten bzw. -SSDs im RAID 1 oder 5 mit Hotspare, und ganz wichtig: Monitoring und Alarmierung, damit bei Ausfall einer Komponente diese zeitnah ersetzt wird, bevor eine zweite ausfällt und es dann doch zur Betriebsunterbrechung kommt.

    Dazu ein Wartungsvertrag mit dem Hersteller mit passenden Reaktionszeiten.

    Zusätzlich natürlich automatisierte regelmäßige Offline-Backups.

    Bei wirklich kritischen Diensten das ganze zweimal an zwei mindestens 200 km auseinander liegenden Standorten (Vorgabe IT-SiG) mit entsprechendem Failover-Mechanismus dazwischen.

  • Was heißt hochverfügbar? 99,9%? 99,999%? Bezogen auf welchen Zeitraum? Einschließlich oder ausschließlich geplanter Wartung?

    HV war eingangs wohl etwas übertrieben formuliert :S

    Mir ging es tatsächlich darum den Ausfall möglichst kurz zu halten, zumindest kürzer als die Zeit von der Feststellung dass das System ersetzt werden muss und das Neue geliefert und in Betrieb genommen wurde. Sicher ist es für die meisten hier ein Leichtes auf die Backupdaten zurückzugreifen und dafür zu sorgen dass geänderte Daten nachher wieder dort landen wo sie hingehören. Wenn aber mehrere Personen (Frau, Kinder, sonstwer) mit den Daten arbeiten müssen wird es sicherlich lästig und aufwändig das zu verwalten, so zumindest meine Vorstellung.


    So wie RedDiabolo das macht finde ich es schon recht interessant...

    In die Richtung ging auch die Frage ob es seitens QNAP eine derartige Lösung gibt (oder geplant ist), die das sekundäre NAS in den einfachsten Funktionen wie Freigaben und Berechtigungen synchronisiert und bei Ausfall des primären NAS dessen Storage-Aufgaben (etwaige Extra-Dienste mal ausgenommen) übernehmen kann. Sicher wird man da noch nicht von HV sprechen können.


    Auf so ziemlich alle anderen Ausfälle in meinem Netzwerk bin ich auch vorbereitet um es am Laufen zu halten und sollte in weniger als 1h durch sein, nur eben beim NAS habe ich mich bisher schwer getan. Ob ich das brauche: keine Ahnung... ich brauche eigentlich auch keine zweite Firewall und kein LTE Failover, aber irgendwie fühlt es sich gut an vorbereitet zu sein und zu wissen was es für Möglichkeiten gibt...

  • Gute Frage tiermutter (schönes Thema),


    meine Verfügbarkeit sieht so aus, dass ich alle wichtigen Daten auf meinem Intranet habe, und alles auf Externen Platten im Backupverfahren habe. Bei mir sind beim Privatgebrauch auch keine Lebensnotwendigen Sachen am am laufen. Schade wäre es Zwar wenn ich über die Hofüberwachung nix mehr abspeichern kann. Aber da einige meiner Kameras über einen Internen Speicher verfügen, kann ich den bequem aktivieren.


    Wenn meine Haupt-NAS mal ausfällt dann muss ich wohl Ersatz beschaffen. Das wichtigste sind am Ende des Tages doch eh die Daten. Hardware lässt sich mal eben austauschen. Aber die Daten halt nicht.


    Vermute dass es in Zukunft auch wohl *Mietmodelle* für NAS gibt. Da man ja immer mehr Mieten kann und der Besitz von Dingen wohl nicht mehr so relevant ist, ist das wohl auch bald in dem NAS-Segment der Fall. Du bezahlst monatlich für eine Hardware und wenn du damit fertig bist, tauscht du gegen eine neue. Im Gegenzug wird deine NAS vom Hersteller zurückgenommen und als refubished wieder mit einem Jahr Garantie auf dem Markt angeboten. Was aktell bei Apple, Sonos und anderen praktiziert wird, scheint mir ein neuer Trend zu werden. Da wir schliesslich auch nicht unendlich Ressourcen für die Herstellung von Elektronik haben.


    Anderes Modell wäre ein Ausfall-Service den die Hersteller anbieten (Natürlich für ein Endgeld). Ist die NAS ausgefallen gibt es ein Pick-Up Service mit Ersatz-NAS.


    Wie es auch in Zukunft aussehen wird. Technik kann uns schon ne Menge im Alltag helfen, aber wenn wir komplett von ihr Abhängig sind muss jeder für sich ein Rezept was er beim Ausfall macht. :)

  • Na das ist dann Toll für den Freak der jedes Jahr den neusten Schrei braucht, aber Nachhaltig ist das jedenfalls dann nicht mehr.


    Denn hier sind einige die ihr NAS 5 Jahre und mehr nutzen und dann weiter als Backup NAS.

  • Denn hier sind einige die ihr NAS 5 Jahre und mehr nutzen und dann weiter als Backup NAS.

    Ich selber zähle mich auch dazu. Kaufen und so lange nutzen wie es geht. Aber hab lediglich meine Beobachtung hier mit einfliessen lassen. Und leider ist das ein Trend/eine Marktentwicklung die man nicht von der Hand weisen kann.

    Was die Hersteller dann davon machen kann der Konsument nur schwer beeinflussen.

  • Na das ist dann Toll für den Freak der jedes Jahr den neusten Schrei braucht, aber Nachhaltig ist das jedenfalls dann nicht mehr.


    Denn hier sind einige die ihr NAS 5 Jahre und mehr nutzen und dann weiter als Backup NAS.

    Wo ist der Widerspruch?

    Solange das NAS läuft, wird es benutzt.

    Wenn es nicht mehr läuft, wird es ersetzt.

    Und das von killershead skizzierte Mietmodell ist auch nichts wesentlich anderes als was man im professionellen Bereich mit Wartungsverträgen macht. Der Hersteller ist dafür verantwortlich, dass das Ding läuft, und ob er im Problemfall repariert oder austauscht ist seine Sache.

  • 2 Jahre Leasen und dann gibts ein neues, das ist halt kürzer als 5+ und damit landen mehr Altgeräte auf dem Schrott.


    Ist doch bei vielen Autos schon der Fall, die stehen sich als Rückläufer die Gummis platt.

  • Ein Traum für jeden Hersteller und jeder dazwischen hat auch noch Geld verdient. Letztlich auf Kosten des Endverbrauchers, aber wenn der es mitmacht...

    Meins wäre das auch nicht, aber es funktioniert halt...

  • Was heißt hochverfügbar? 99,9%? 99,999%? Bezogen auf welchen Zeitraum? Einschließlich oder ausschließlich geplanter Wartung?

    Also bei meinem Verständnis kommt man ab 99,999% einschließlich geplanter Wartung in eine Größenordnung von Hochverfügbarkeit, typischerweise bezogen auf ein Jahr.

    Und richtige HV kostet! Das möchte kein Heimanwender zahlen, selbst im Business Bereich muß man meist argumentieren

    Sehe ich genauso. Ist mir zu teuer und zu aufwändig.


    Habe im Business Bereich auf schon interne Supportgarantien in globalen Konzernen gesehen, wo ich mich bei einem Konzern gefragt habe, wer diese denn schon einmal gelesen hat, insbesondere an Projektleitern und nutzenden Managern. War während der Einarbeitung irgendwann ausgelagert worden in ein Nachbarbüro des Kundenservice. Als ich dort meine Frage zu den internen Supportgarantien gestellt habe, antwortete mir der schon ältere Kundenservicemitarbeiter, dass diese Garantie nichts wert sei, und sich der Betriebsleiter davon nicht beeindrucken lasse, sondern bei einer Betriebsunterbrechung eine Behebung innerhalb von Stunden erwarte, obwohl die interne Supportgarantie keine derartige Zusicherung kennt, nicht einmal die Zusicherung einer Behebung kennt, lediglich die Zusicherung einer Reaktion innerhalb von 4 Tagen auf der höchsten Prioritätsstufe! Und in diesem Konzern waren Ausfallzeiten in meinem Projekt zu häufig und zu lange, ebenso wie zu häufige Störungen ohne Ausfall mit inakzeptablen Antwortzeiten. Bei einem der kritischen Systeme hätte der Support ohnehin keine Chance für vernünftige Garantien. Hatte dann herausgefunden, welcher Kollege an anderem Standort bereits an der Ablösung diesen kritischen Systems arbeite mit verschiedenen Randbedingungen. In der Zwischenzeit arbeitete dieses System bereits jenseits seiner Spezifikation. Aber solch ein Systemwechsel eines kritischen Systems kann eben nicht jederzeit durchgeführt werden, und erfordert meist mehrmonatige Planung und Vorbereitung. In einem anderen Projekt in einem anderen Konzern gab es vernünftige interne Supportgarantien, aber das Projekt hat davon keinen Gebrauch gemacht, sondern eine pauschale, undifferenzierte Supportgarantie für alle Komponenten genutzt. Wenige kritische Dienste hätten höhere Supportgarantie gebraucht, ein kleiner Teil die damalige behalten können, und ein Großteil wäre mit einer niedrigeren Garantie ausgekommen. Die IT-Anwender meiner Projekte hatten m.W. keine Hochverfügbarkeit zugesichert erhalten. In wie weit die Infrastrukturbetreiber für Teile dennoch Hochverfügbarkeit einsetzten, um ihre Garantien zu erstellen und zu erbringen, ist mir nicht bekannt. Ich gehe davon aus, dass Teile hochverfügbar ausgelegt waren. Hatte in 25 Monaten gerade mal 2 Tage mit signifikanten, ungeplanten Ausfallzeiten erlebt. Sicherheitsmäßig war eher bedenklich, dass zu viele unberechtigte Anwender Zugriff auf hoch abgeschottete Sondernetze hatten. Hatte aber nicht die Zeit, dieser Beobachtung näher nachzugehen und die Abschottung verbessern zu lassen.

    Auf neudeutsch heißt das dann Business Continuity Management und Emergency Planning.

    Daraus ergibt sich dann, welche Vorkehrungen man treffen muss - und was das kosten darf.

    Auf normalem Deutsch heißt dies Notfallplanung. Ist erst seit wenigen Jahren Pflicht für manche Organisationen geworden. Habe noch nie solch einen Plan gesehen. Und würde mich wundern, wenn dort stünde, was es kosten dürfe. Soweit ich aus dem Intranet entsprechender Konzerne dazu etwas finden konnte, vermisste ich die Einbeziehung der IT in Notfallübungen. Auf dem Papier habe ich in den Firmenanweisungen bei einem Konzern die Einbeziehung der IT in jährliche Notfallübungen gelesen, aber keine Information, in wie weit dies auch seit wann umgesetzt werde. Üblicherweise beschränken sich die Notfallübungen oft auf den organisatorischen Brandschutz.


    Wenn ich mich beruflich mit angrenzenden Themen beschäftige, bin ich erstaunt, mit welcher Naivität IT-Experten bestimmte Tests aus meinem Aufgabenbereich durchführen bevor ich in die Zuständigkeit gekommen bin. Wenn der Hersteller, für den ich jeweils arbeite, Servicezusicherungen Kraft Gesetzes für 10-70 Jahre nach Produktabkündigung leisten müsse, dann gibt es Schnittmengen zum Notfallmanagement mit anderen Zielsetzungen und anderen Aspekten. Auch dafür sind Vorkehrungen erforderlich. Und da verstärke ich diese Vorkehrungen massiv, weil ich die naiven Vorkehrungen und Überprüfungen für illusorisch und unrealistisch halte. Angesichts solcher Gewährleistungszeiträume habe ich keine Probleme, meine Fragen gegenüber Managern so zu formulieren, dass sie gar nicht auf die Idee kommen, mich und meine diesbezüglichen Vorhaben in Frage zu stellen oder zu behindern. Als ich mein Konzept einem Kollegen und dessen Manager aus einem Nachbarprojekt präsentierte, hat dieser sein Interesse bekundet, das Ergebnis eines von ihm benannten Teils meines Plans zur wiederholten Nachprüfung einer vergangenen Produktversion mitgeteilt zu bekommen. Mein Projektleiter hat kein derartiges Interesse bekundet, behinderte meine Pläne aber auch nicht. Lediglich bei meinem Vorschlag, diese grundsätzliche Herangehensweise auf die Überprüfung der Einhaltung interner (und externer) Vorschriften für meinen Zuständigkeitsbereich im Projekt zu überprüfen, hat ihn und weitere interne Manager verschrocken. Ich vermute, dass sie solche Überprüfungen nur extern vom TÜV kannten, und die eigentlich in den Vorschriften verlangten internen Überprüfungen bislang nie durchgeführt wurden, mir nicht einmal klar war, in wie weit bekannt war, was diese Regulierungen an internen Überprüfungen verlangen. Und ich war dort nur einfacher Zeitarbeitnehmer, in der Einarbeitungsphase.


    Also für meine private IT Infrastruktur habe ich bislang keinen Notfallplan erstellt, auch kein Gerüst. Ich habe eine vage Vorstellung. Ferner habe ich einige Daten nicht nur in Dateien zusammen gefasst, sondern auch zu Papier gebracht. Denn das ist ja auch ein Schwachpunkt naiver Notfallpläne, dass diese zu oft ausschließlich elektronisch vorliegen, und damit bei entsprechendem Notfall ersteinmal unzugänglich sind. Habe gerade mal Ansätze formuliert und Auszüge ausgedruckt, in welche Richtung ich bestehende Konfigurationen konzeptionell überarbeiten will, mit welchen Randbedingungen, um mich dann später bei einer Wiederinbetriebnahme leichter zu tun und Zuordnungen leichter nachverfolgen zu können. Da sind einige Teilnehmer an diesem Thema hier schon deutlich weiter als ich.


    Und zurück zur Frage nach Lösungen für Hochverfügbarkeit mit QNAP-Produkten habe ich die Website von QNAP so verstanden, dass QNAP dafür auch Lösungen bereit stelle. Entsprechende Papiere zum Thema habe ich bei QNAP bislang nicht gelesen, meine aber, von deren Existenz gelesen zu haben. Daher kann ich nicht beurteilen, ob solche Konzepte bei QNAP weit genug gehen oder immer noch Komponenten ohne Redundanz enthalten. Während es QNAP NAS mit mutmaßlich ausreichend internen Redundanzen gibt, bleibt die Frage, in wie weit auch geräteübergreifende Redundanz unterstützt wird. Ich würde nicht vermuten, dass dies nicht der Fall sei, aber habe meine Zweifel, ob diese ausreichend sei für jede erdenkliche Störung.

    Bei wirklich kritischen Diensten das ganze zweimal an zwei mindestens 200 km auseinander liegenden Standorten (Vorgabe IT-SiG) mit entsprechendem Failover-Mechanismus dazwischen.

    Da ich noch nie in nationaler, kritischer Infrastruktur gearbeitet habe, war mir diese Vorgabe bislang unbekannt. Ich weiß von größeren Unternehmen, dass sie z.B. ganze Rechenzentren gespiegelt haben. Bei zweien sind diese Spiegel aber innerhalb derselben Großstadt, von daher eher zwischen 5 und 20 km voneinander entfernt, keine 200 km oder mehr. Mein Kenntnisstand ist dazu aber auch schon 2-3 Jahre alt, kann sich also seither geändert haben.