Inbetriebnahme/Installation eines NAS TSV-672XT

  • Guten Tag allerseits,


    endlich habe ich mir das TVS-672XT bestellt, mit dem ich seit vielen Monaten liebäugelte; der richtige Zeitpunkt schien vorgestern mit einem kurzfristigen Preisrutsch gekommen zu sein.

    Für die sinnvolle Installation dieses meines ersten NAS´ frage ich hier lieber nach, bevor ich da Mist mache. Mit Sicherheit kriege ich das System auch allein _irgendwie_ zum Laufen, aber sehr wahrscheinlich nur "suboptimal" bzw. weitgehend verkorkst. Es geht garantiert besser, drum frage ich euch freundlich um ggf. den einen oder anderen Denkanstoß oder Stubser in die richtige Richtung :)


    Der Einsatzzweck des Gerätes (rein privates Umfeld) ist nach aktueller Planung:

    - primär natürlich zentraler Datenspeicher im Heimnetz (Router: FB7590 am DSL-Anschluss mit 60/12 MBit)

    - ein wenig Virtualisierung von Linux-Distributionen, um mich mit Linux zu beschäftigen und nach und nach darin einzuarbeiten; beruflich bin ich seit DOS-Zeiten leider ausschließlich auf der Microsoft-Schiene sowohl bei Servern als auch Clients mit AD und Exchange-Server und was man in dieser Umgebung sonst noch alles laufen hat

    - evtl. auch gleich eine Pi-Hole-Instanz? Mein Raspi 3B ist vor Wochen abgeraucht (vermutlich SD-Karte kaputt) und mich nerven u.a. die ständigen Werbeeinblendungen mitten in Konzerten, wenn ich mal am Fernseher etwas Musik bei YT schaue

    - evtl. Streamingquelle für Musik oder gar Videos, mp3 habe ich richtige viele, Videos kaum 2 Dutzend - aber das ist nicht vordringlich


    Der oder das NAS soll auf absehbare Zeit nur im eigenen Netz und nicht remote aus dem Netz erreichbar sein; wenn solcher Bedarf aufkommt, muss ich mich zuerst intensiver mit VPNs beschäftigen.


    Vorgesehen habe ich 5 Stück WD Red 3 TB (weil die WD red laut den technischen Angaben bei gh.de leiser sind als ihre Pendants von HGST und Seagate) im bzw. als RAID6. Damit komme ich einstweilen gut aus und habe noch genug Reserve (5x 2 TB täten es auch, aber bei nur ca. 10 Euro Preisdifferenz pro Stück kann ich auch gleich zu je 3TB-Platten greifen). Nachdem ich hier las, dass es Probleme mit den neueren WD30EFAX geben soll wegen SMR (??? - finde den betreffenden Thread gerade nicht wieder), würde ich mir die älteren, aber offenbar bewährten WD30ERFX bestellen.


    Weiterhin las ich hier Einiges über die Verwendung von SSDs, bin ich mir aber noch unsicher, wie (und ob!) ich sie am besten verwende: einerseits kann man das Systems QTS selber darauf installieren, andererseits kann man sie als Cache nutzen. Geht auch beides? Wenn ja, wie?

    Und wie groß sollten die Dinger ausfallen, 500 GB oder besser jeweils 1 TB?

    Und wie betreibt man die beiden SSDs am besten, RAID1 (Spiegelung) oder was ist warum sinnvoller?


    Den Teil danach habe ich mir wie folgt zusammengereimt nach dem "Studium" zahlreicher Beiträge hier, auch wenn mir die Reihenfolge an einigen stellen noch nicht zu stimmen scheint:

    - falls als sinnvoll erachtet, zuerst die NVMe-SSDs einbauen

    - RAID1 einrichten?

    - System (QTS?) drauf installieren

    - System ggf. etwas aufräumen (nicht benötigte Apps deinstallieren oder deaktivieren)

    - nach Updates suchen und das System auf den aktuellen Stand bringen

    - HDDs einbauen

    - spätestens jetzt Nutzeraccounts für die Familie erstellen.

    - Freigaben mit den abgestuften Berechtigungen anlegen

    - Daten vom meinem stationären PC, der aktuell noch als zentrale Datenablage im Netz dient, aber sonst kaum noch benuzt wird, aufs NAS kopieren


    Beim Rest muss ich mich noch einlesen, QSync o.ä. auf den Notebooks der Familie installieren vermutlich; NAS damit als neue zentrale Ablage etablieren und PC ausschalten.


    Ergänzung: Ich weiß um die Bedeutung von Backups. Hier liegt ein halbes Dutzend externer Platten herum, die reihum, wenn auch nicht regelmäßig, dafür verwendet werden. Die kleineren 2 TB-HDDs werden bereits nach und nach durch größere ersetzt. Dass ein NAS kein Backup ersetzt, ist mir bekannt, auch wenn ich mich dann natürlich noch mit dem BackUp des NAS statt des PCs beschäftigen muss.


    Passt das zusammen oder welche Stolpersteine habe ich übersehen oder welche Denkfehler sind mir unterlaufen?


    Ist eine Aufrüstung des RAM empfehlenswert oder vorerst unnötig? Laut dem Thread der RAM-Kompatibilität müssten sowohl der Crucial CT16G4SFD824A mit 2400 MHz als auch der Crucial CT16G4SFD8266 mit 2666 MHz (jeweils 16 Gb-Module) funktionieren - welcher wäre ggf. stabiler?


    Ich bedanke mich für eure Geduld beim Lesen, bitte um Nachsicht (ist halt mein erstes NAS) und danke vorab schon für hilfreiche Antworten, selbst wenn ihr meine Überlegungen als hanebüchenen Unsinn verwerft und mir einen besseren Weg skizziert :)


    MfG

    Frank

  • 3 oder 4TB HDs sind aktuell sinnfrei mehrfach in Raid 5 zu kombinieren, wenn man für 200€ rum 8TB Toshibas ohne SMR bekommt.

    Gut hast damit nur 8TB Platz statt 9TB bei Raid 6, aber kannst damit sehr leicht erweitern und kommst länger mit dem Platz aus.

    26€ pro TB sind halt ein ganz anderer Gegenwert als 32+€ pro TB.


    Nutze meines auch nur privat und da sind jetzt Exos drin, die machen zwar krach, aber dafür habe ich das Rack im Keller, wo die mit dem anderen Technikkram zusammen musizieren können.


    Bist du gezwungen das im Wohnbereich auf zu stellen?


    Denn HDs sind immer laut, aus unseren beiden Desktops sind daher vor ein paar Wochen erst alle HDs raus geflogen.

  • Hallo,

    ich könnte theoretisch auch einen Fritz!Repeater 3000 nehmen und damit das NAS in den Keller verfrachten, es müsste in ein paar Tagen einer eintrudeln (gab es auch letzte Woche günstiger als sonst ;-)). Da ist nur eine Decke dazwischen, die Verbindung sollte also kein relevantes Problem darstellen. Aber bezüglich Feuchtigkeit wäre ich mir doch arg unsicher und ziemlich skeptisch :-/

    Ansonsten muss es in der Wohnung sein und die ist nicht sonderlich groß und hat auch keine Abstellkammer o.ä. und die vielleicht einzige mögliche Nische (Wohnzimmer) ist ohne jegliche Anschlüsse (auch Strom). Ich könnte noch die Wärementwicklung beobachten und das Teil eventuell in einen Schrank packen, sicher hat der eine oder andere hinten eine Kabelöffnung. Wenn nicht, Wohnzimmer soll eh neu eingerichtet werden :D


    Bezüglich 8TB-Platten: ich denke drüber nach, danke für den Hinweis.

    Speicherplatz bzw. die spätere Aufrüstbarkeit desselben ist aber derzeit mein geringstes Problem (noch passen ca. drei Backups des Datenbestandes auf eine externe 2TB-Platte), das 6-Bay-NAS ist an sich schon weit in die Zukunft gedacht auch mit verfügbaren 9 TB :)

    Vielleicht langen auch 3 oder 4 Platten im RAID5 - kann man so ein RAID auch später von 5 auf 6 "hochstufen"?

    Ich kann noch um die 150 Musik-CDs digitalisieren, das wird den Kohl aber auch nicht fett machen - da müsste ich wohl schon ein paar BlueRays einlesen oder so :)

    Stromverbrauch und (damit auch die) Lautstärke sind derzeit spannender ... im PC ist die einzige HDD und der sogar der ganze PC praktisch lautlos, weshalb ich für das NAS zuversichtlich bin.


    MfG :)

  • Ja, man kann ein Raid5 zu einem Raid6 migrieren.

    Auf einer alten QNAP Seite hatte ich aber eine Einschränkung gefunden, da hiess es "Migration von einem Raid 5 mit 3 Platten auf ein Raid 6 mit 4 Platten".

    Auf späteren Seiten war diese Einschränkung nicht mehr sichtbar.

    Ob man nun also auch aus einem Raid 5 mit 4 oder 5 Platten ein Raid 6 machen kann ist mir nicht klar.

    Die Diskussion gab es vor Monaten schon mal, aber das Ergebnis habe ich nicht mehr parat.


    Gruss

  • Also ich denke das es im privaten Umfeld keine Notwendigkeit gibt für Raid6.
    Da RAID ja eh keine Datensicherung ist Steck die Platte eher in ein externes Gehäuse zur Datensicherung.

    SSD für das QTS und die Virtualisierungsimages..

    SSD Cache macht im privaten auch keinen Sinn

  • Danke Barry. Streng genommen gibt es nicht einmal eine Notwendigkeit für ein NAS in den allermeisten privaten Haushalten, ebenso für SEHR viele andere Produkte (z.B. Windows Ultimate oder Mercedes G-Klasse für Stadtbewohner usw. usw.), also lass mir mein RAID6 ;)

    Ich habe sozusagen noch ein Trauma aus den 90ern, als uns seinerzeit wegen der anfälligen Quantum Bigfoot-Platten (5 1/4 Zoll, volle Bauhöhe, SCSI-Anschluss, mit damals sagenhaften 40 MB pro drive) trotz Spare-Drive mehrfach unser RAID5 ausgefallen ist ... RAID6 hätte uns womöglich den einen oder anderen Rebuild erspart, wer weiß.


    SSD-Cache kann also entfallen, ok. Dann bräuchte ich vermutlich auf nur noch 500er SSDs für QTS? Oder wegen der Virtualisierung trotzdem lieber je 1 TB?

  • Ich setze auch nur Raid6 ein. Nicht, das ich Angst um die Daten habe, Backups sind mehrfach vorhanden, aber da bei den QNAPs der Rebuild auch zwischen 15 und 24h dauert, ist es mir lieber eine weitere Parity zu haben.

    Das eine weitere Platte während eines Rebuilds ausfällt kommt gar nicht so wenig vor, wie man hier auch immer wieder lesen kann.

    Das aber zwei Platten ausfallen, das ist schon unwahrscheinlicher.


    Gruss

  • Update:

    Frei von Eile und ohne jeglichen Termindruck habe ich wie zuvor den Preisverlauf fürs NAS selbst in aller Ruhe auch die Preise für Festplatten und RAM über längere Zeit beobachtet und schließlich Mitte Mai vorerst vier Stück WD Red WD40EFRX bestellt. Die Lieferfrist war mit 6 Tagen angegeben.

    Nach Bestellung kamen zwei Mails vom Shopsystem über den Eingang der Bestellung und dann noch die Kontodaten für die gewählte Vorauszahlung, dann kam nichts mehr, je nach Sichtweise bis heute nichts.
    Nach Verstreichen der angegebenen Lieferfrist zuzüglich einiger Tage "Corona-Kulanz" habe ich das erste Mal angefragt. Auch wenn das Kommunikationsverhalten der Firma an sich echt unterirdisch ist, antwortet zumindest der Inhaber der Firma aus Kreuzau stets sehr zügig und höflich (sogar sonntags), auch wenn sämtliche seiner Angebote, Infos und Fristen dann leider komplett unverbindlich blieben. Nach div. weiteren Nachfragen (jeweils nach gebotenem höflichen Abwarten immer neuer Termine/Fristen) erhiehlt ich nach ca. dreieinhalb Wochen einen Screenshot (!) von der Webseite des Paketdienstleisters, auf dem die Trackingnummer erkennbar war. Den zugehörigen Link zwecks weiterer Verfolgung des Versandstatus' konnte ich daraus immerhin selber herausfinden.

    Nach 3 Wochen und 6 Tagen erfolgte schließlich vorgestern ein Zustellversuch (als niemand daheim war) und kurz darauf die Ablage des Päckchens in einem Paketshot (was ich ohne den Link nicht erfahren hätte dank der ***** Fahrer, die keine Zettel mehr im Briefkasten hinterlegen!). Gestern fuhr ich nach der Arbeit zum Paketshop und hielt schließlich nach glatten 4 Wochen endlich meine Platten in den Händen.


    Heute ist Feiertag, ich habe Zeit und die Platten eingesetzt - und "natürlich" ist eine davon kaputt :(
    NAS mehrfach heruntergefahren, jeweils Platten umgesteckt und NAS neu gestartet: eine der vier HDDs wird in keinem Slot erkannt: Dead On Arrival - DOA. Händler ist bereits per Mail informiert.

    Die anderen drei Platten stecken im NAS und "builden" mittlerweile bereits fleißig das RAID5, Erstellung des Speicherpools wurde anfangs mit knapp 6 Stunden angegeben .... es geht zwar langsam, aber dennoch voran :)


    Das Betriebsgeräuch ist bislang übrigens moderat: wenn man sich des Geräusches bewusst ist, kann man es im ruhigen Zimmer (Feiertag und Corona: kaum Verkehrs- oder anderer Umgebungslärm, dazu jetzt 13 Uhr die ohnehin ruhigere Mittagszeit, noch leiser wird es wohl erst deutlich nach 22 Uhr, wenn überhaupt) leise rauschen hören, aufdringlich ist es aber nicht. Einige meiner früheren PCs waren im Leerlauf lauter. Mal schauen, wie es sich entwickelt, wenn die vierte und eine fünfte oder noch später sechste Platte ins NAS einziehen, die Daten drauf kommen und auch Last durch Abrufe entsteht.


    Der RAM-Preis (*) hat gerade eine "Delle" nach unten - ich spekuliere nun darauf, dass die noch mindestens einen Tag anhält bzw. der Preis noch weiter fällt, und werde voraussichtlich morgen bestellen ... drückt mir die Daumen ;)


    MfG

    Digedag64

    *) meine Wahl ist auf Crucial xxxG4SFD8266 gefallen - es werden höchstwahrscheinlich zwei 16GB-Module, nur bei unerwartet stark fallendem Preis gleich das 64GB-Kit. Im englischen Forum gibt es mehrere Berichte, dass beide Kombinationen auch unter Last und über Wochen und Firmware-Updates hinweg fehlerfrei sowohl im TVS-672XT als auch im 472XT und 872XT (also auf denselbem Board) laufen, auf der Crucial-Webseite steht für das 16GB-Modul CT16G4SFD8266 explizit: "Dieses Teil ist 100 % kompatibel mit TVS-872XT".

    Im QNAP-Forum wurde sogar mehr als einmal vom erfolgreichen Prozessorupgrade auf i9000er Reihe berichtet, was ich aber gewiss nicht probieren werde; weder brauche ich diese Mehr-Leistung auf absehbare Zeit noch drucke ich mein Geld selbst :)

  • Update: Der (oder das) NAS ist nun mit 32 GB RAM bestückt, 2 Stk. des oben genannten 16 GB-Moduls von Crucial bzw. Micron. Gekauft als Einzelmodule statt Kit, da günstiger.


    Außerdem habe ich auf dem Notebook mal den Netbak Replikator installiert und ein (fast) komplettes Backup laufen lassen, lediglich einige Cache-Ordner u.ä. habe ich abgewählt.

    Ich glaube aber nicht, dass ich solch eine Aktion wiederholen werden, denn 84 Stunden für reichlich 100 GB finde ich VIEL zu lange.

    NetBak1.PNG


    PS: das RAM-Upgrade erfolgte nach der Sicherung und musste sogar tagelang auf deren Ende warten ...