QGD1600P und QWA-AC2600, erster Test

  • Hallo,


    Ich habe mir die WLAN Erweiterung QWA-AC2600 für meine neue QGD1600P besorgt. Der Einbau klappt echt gut. Die Karte wird auch gleich erkannt. Die entsprechende Software WLAN AP Station war schon installiert, sie benötigt allerdings Container Station.


    Die QGD1600 ist im Prinzip ein PoE Switch mit zusätzlichem NAS Server intergriert (oder umgekehrt?). Absolut "geile" Kombi, wenn ich das mal so sagen darf. Man kann die NAS seperat schalten, also auch einfach runterfahren, wenn nur der Switch gebraucht wird. Das Switch kann auch über eine eigene webbasierte Steuersoftware mit eigener IP erreicht werden.


    Über das NAS, was ich dazuschalten kann, geht es natürlich bequemer.


    Nun schon ein kleiner Haken: Möchte ich jetzt das WLAN mit nutzen, muss ich zwigend das NAS einschalten, weil es nur darüber aktiv wird und läuft. Es bindet sich dann über virtuelle Switche in das eigene Netzwerk ein (was man auch anders gestalten kann), aber ich finde die Idee grundsätzlich gut: Ein Gerät, alles drin! Und wieder Platz im Netzwerkschrank, weil drei andere raus können....


    Wäre natürlich schön gewesen, wenn der AP-Controller auch ohne NAS läuft, aber meistens habe ich sowieso beides an, da auf den NAS Virtelle Maschinen laufen. Von daher kann ich es verschmerzen.


    Der Stromverbrauch ist ebenfalls erstaunlich. Bei meinem Gerät kam ich selten über 30-40 Watt, wenn alles an war. Verbaut hatte ich eine Samsung SSD und eine mechanische Festplatte von Seagate und der WLAN Adapter. Für ein Gerät mit soviel Leistung ist das im Dauerbetrieb schon eine stromsparende Lösung. Man darf das natürlich nicht mit einem NAS mit I7 vergleichen....

    PoE Geräte hatte ich nur zwei dran (Telefone), die verbrauchen nicht so viel. Interessant ist hier, das PoE Geräte bis 60 Watt angeschlossen werden können. Man staunt, wie gut das Netzteil haushalten kann, verbrauche ich so doch gerade mal 30-40 Watt. Maximal könnte ich das Netzteil mit PoE Geräten über 400 Watt belasten.


    Datendurchsatz im Netz ist gut. Ich nutze nur Gigabit, 100MBit um up und downstream waren kein Problem.


    Ich teste weiter, hier noch die technischen Daten und ein Link zum weiterlesen (ich habe das 8G Modell, es gibt auch 4G:

    4 x RJ45 Gigabit 802.3bt 60 Watt PoE Ports, 10 x RJ45 Gigabit 802.3at 30 Watt PoE Ports, 2 x RJ45/SFP Gigabit 802.3at 30 Watt PoE Ports; Intel® Celeron® J4115 Quad-Core 1,8 GHz Prozessor (Turbo bis zu 2,5 GHz), 8 GB DDR4 RAM


    Link: https://www.qnap.com/de-de/product/qgd-1600p

  • Auch wenn ich für mich keinen Anwendungsfall für das Gerät sehe - ich finde die Kombi technisch sehr interessant. Schön, dass Du das Gerät hast und testest. Ich werde gerne mitlesen.

  • ... und hier kommen schon die weiteren Testergebnisse:


    Die QNAP läuft soweit und ich habe sie in meinem Schrank eingebaut, WLAN Karte ist eingebaut und aktiv.


    Folgendes ist mir ausgefallen:

    WLAN:

    - Es lässt sich je Frequenzbereich (2,4 oder 5GHz) nur eine SSID vergeben. Multi-SSID geht nicht.

    - Der 5Ghz Bereich benutzt im AUTO Modus einen viel zu hohen Kanal (Kanal 149 und höher), obwohl ich das richtige Land eingestellt habe. Das ist für Deutschland nicht zulässig. Wird mit einem der nächsten Updates bestimmt behoben. Ich habe es auf manuell gestellt und einen unteren Kanal ausgewählt.


    Speicher:

    - Die QGD1600P wird mit maximal 8GB (2x4) Arbeitspeicher angeboten. Ich habe sie jetzt einfach mal gegen 2x8, also 16GB ersetzt. Das klappt ohne Probleme. Die 16GB werden erkannt, bestimmt geht noch mehr. Wäre aber nur für bestimmte Anwendungen interessant. Ich nutze z.B. viele virtuelle Maschinen, da bin ich mit 16GB statt 8GB definitiv besser bedient. Mit 8GB war ich schon am Anschlag.


    QuNetSwitch:

    - Der Switch lässt sich auch über einen eigenen Webzugang aufrufen, ohne das die NAS aktiv ist. Über einen HOST-Reiter kann man so sogar die NAS aus der Ferne starten. Sehr angenehm. Auch Abschalten und Neustarten geht, allerdings wird beim Abschalten die NAS reguros abgestellt und nicht heruntergefahren. Scheint noch ein Bug zu sein. In der kurzen Zeit, wo ich die QGD1600P habe, wurde die Firmware schon zweimal mit Updates versorgt. Also, da geht noch was.


    Das wars für heute.

  • Hi chef1


    Hier der Auszug aus der Systeminformation des NAS:

    Servername *********

    Modellbezeichnung QGD-1600P

    CPU Intel(R) Celeron(R) J4115 CPU @ 1.80GHz (4 Kerne)

    Seriennummer **************

    Gesamtspeicher 16 GB (16 GB nutzbar)

    Dualkanal unterstützt NIC_VIEW_YES

    Speichersteckplätze 2 (8 GB / 8 GB)

    Firmware-Version 4.4.1.1216 Build 20200214

    Systembetriebszeit 0 Tage 1 Stunde(n) 14 Minute(n)

    Zeitzone (GMT+01:00) Amsterdam, Berlin, Bern, Rome, Stockholm, Vienna

    Dateinamencodierung Englisch


    Schönes WE

    Pasadena

  • Hallo zusammen,


    Ich habe weiter getestet und mich auch mal ein wenig mit der Software und dem System unter Belastung beschäftigt.


    Zurzeit habe ich 6-8 virtuelle Maschinen gleichzeitig laufen. Die VMs sind zwar nur minimal bestückt (je 1 Prozessor und 1GB, einige wenige haben 2/2) sodaß noch genügend Hauptspeicher für den restlichen NAS-Betrieb übrigbleibt.


    Gleichzeitig habe ich mal auch ein paar Docker-Anwendungen installiert. Interessante Docker-APPs wären z.B. pfsense (Firewall), Unifi-Router oder UrBackup.

    Man kann diese und weitere bequem über die Anwendung in den Container laden und einrichten, gerne auch mehrfach, wenn es sein muss.


    Worauf man achten sollte, (und das meine ich wirklich, das ist sehr wichtig!) ist die eigene Netzwerkstruktur. Docker kann direkt in den Switch eingreifen und alles verändern bzw. umleiten Gerade wenn man einen Router und/oder eine Firewall in den Docker-Container lädt, sollte man sich vorher Gedanken gemacht haben, welche virtuellen Switche man braucht und wie sie eingerichtet sein sollten. Virtuelle Switche sind fast grenzenlos möglich, auch mit eigenem DHCP. Die Software kann es zwar wirklich gut visuell darstellen, wie die Connections sind und wie der Datenfluss zu erwarten ist, aber wenn man nicht aufpasst, kann man sich dabei auch böse abschießen.


    Mir ist das passiert, als ich mir pfsense einrichten wollte und unbedacht den faslchen virtuellen Switch reingeklemmt habe. Irgendwie habe ich eine Schleife ausgelöst und es ging gar nichts mehr. Also aufgepasst, am besten Step by Step und immer vorher sichern.


    Im Notfall kann man mit Hilfe einer Büroklammer den Switch zurücksetzen und kommt dann auf jeden Fall über den Host-Anschluß (1. UTP Anschluß oben links, wenn man von vorne draufschaut) wieder rein.


    Ich habe z.B. UrBackup (eine recht gute kostenlose Backupsoftware unter https://www.urbackup.org) als Docker laufen, damit werden alle meine Rechner (echte und die virtuellen) gesichert, als Image und/oder File-by-File. Das ganze im Hintergrund. Schicke Sache. Urbackup-Server gibt es aber auch unter Windows oder Linux, um es als virtuelle Maschine zu nutzen, wenn man Docker nicht so mag...


    Aber das nur nebenbei, ich wollte damit nur die Möglichkeiten und die Belastung des NAS testen. Während ich so also alle virtuellen Maschinen und Docker am laufen hatte, habe ich eine große Datei auf das NAS geschoben. Ich hätte jetzt mit Einbrüchen in der Transferrate gerechnet, aber ich war erstaunt, das die Datei mit voller Bandbreite übertragen wurden, na gut, vielleicht ein paar kleine Einbrüche, weil ich mit 5 virtuellen Maschinen gleichzeitig per RDP verbunden war. Aber kaum spürbar. Ich muss sagen, die NAS Tätigkeit als Fileserver wurde kaum beeinträchtigt.


    Bislang bin ich also sehr zufrieden. In den jetzt aktiven Coronaferien werde ich jetzt bestimmt noch mehr Zeit haben, weiter zu testen.


    LG Pasaden

  • Hallo Pasadena,


    welche Ram-Riegel hast du verwendet ?

    Eigentlich sind ja max 8 GB RAM angegeben, aber du hast 16 GB verbaut.


    Grüße

  • Hallo,


    Ja, richtig, QNAP verkauft die NAS nur als 4GB oder 8GB Version. Es sind immer 2 Module. Ich habe sie gegen zwei Kingston 8GB (in meinem Fall KVR24S17S8/8) ersetzt.

    Ich kenne nicht den Grund, warum QNAP das auf 8GB begrenzt hat, aber da ich doch einige VMs habe, war mir das so lieber. Ich war mir schon bewußt, das ggf irgendwas nicht richtig läuft oder funktioniert, davon konnte ich aber bislang nichts festellen. Alles klappt prima.


    VG

    Einmal editiert, zuletzt von Pasadena ()

  • Ich kenne nicht den Grund, warum QNAP das auf 8GB begrenzt hat

    Da gibt es mindestens zwei bekannte Gründe. Der eine ist die Spezifikation des CPU-Herstellers Intel, wo diese Grenze bereits genannt wird. Den anderen hat QNAP selbst veröffentlicht, dass es nur in Konfigurationen bis zu dieser Grenze bislang getestet habe. Es wird damit keine Aussage getroffen, ob es mit mehr Speicher funktionieren könne. Prinzipiell müsse der CPU-Hersteller diese Information haben, wenn es dafür Designentscheidungen gäbe. Aber so transparent ist Intel selten. Diese Celeron CPUs aus der J-Baureihe sind nicht so konfiguriert wie spezifiziert. Die CPUs berichten nichts von derartigen Einschränkungen. Meinem Eindruck nach sind diese CPUs fehlerhaft konfiguriert. Ich habe keine Ahnung, in wie weit ich eine solche Konfiguration ändern könnte, um einen stabileren Betrieb jenseits der spezifizierten Grenze hinzubekommen. Und es ist zu vermuten, dass nicht nur ein Datensatz falsch konfiguriert ist. Habe einen ähnlichen Prozessor der gleichen Baureihe und habe den Eindruck, dass bis 15 GB alles funktioniert. Bei der Verwendung von 16 GB und mehr, müsste ein Datensatz vermutlich eingefügt werden, für welche Komponente wieviel Speicher zwischen 15 und 16 GB vermutlich reserviert sei. In dieser Baureihe werden auch problemlos 32 GB erkannt und vom QTS Controlcenter entsprechend berichtet. Habe aber noch nicht erlebt, unter welchen Umständen diese auch ohne Absturz auch tatsächlich verwendet werden. Alles andere scheint Spekulation. Ich habe jedenfalls von keiner Designentscheidung gelesen, aus der sich eine Grenze von 8, 15, 16, 31, 32, 63, oder 64 GB zwingend ergäbe. Entsprechend große Speicherriegel gab es zur Markteinführung der CPU noch nicht und Intel hat seine CPUs in dieser Hinsicht keiner neuen Bewertung oder Überprüfung unterzogen.

  • Ich habe jedenfalls von keiner Designentscheidung gelesen, aus der sich eine Grenze von 8, 15, 16, 31, 32, 63, oder 64 GB zwingend ergäbe. Entsprechend große Speicherriegel gab es zur Markteinführung der CPU noch nicht und Intel hat seine CPUs in dieser Hinsicht keiner neuen Bewertung oder Überprüfung unterzogen.

    So vermute ich es auch. QNAP hält sich hier wahrscheinlich an die Herstellervorgabe, um kein Risiko einzugehen. Zum testen, ob es anders geht, sind wir dann da. ;)

  • Hallo Pasadena,


    danke für deinen Erfahrungsbericht. Das Gerät sieht auf den ersten Blick interessant aus. Mich würden jedoch ein paar Details interessieren:

    1. Muss man für das eingebaute NAS immer zwingend den einzelnen Host-LAN-Anschluss mit dem eingebauten Switch extern verbinden oder gibt es dafür bereits eine interne Verbindung?
    2. Falls eine interne Verbindung besteht, ist es möglich einzelne LAN-Ports des Switches direkt als weitere LAN-Interfaces des eingebauten NAS zu konfigurieren?
    3. Laut den Aussagen kann man den Switch auch dann verwenden, wenn das NAS ausgeschaltet ist. Kann man das NAS in diesem Fall per Wake-on-LAN einschalten? Oder nur mit einem physischen Schalter?
    4. Wenn man in einen der beiden PCI Express-Slots eine 10 Gigabit-Erweiterungskarte einbaut (z.B. mit 2 x SFP+), werden diese Ports dann dem NAS oder dem Switch zugeordnet oder kann man das irgendwo festlegen?
    5. Gibt es für den Switch eine separate Firmware bzw. Web-Oberfläche und wie sieht das ganze aus?

    Viele Grüße und danke

    networker83.

  • Schönen guten Morgen,

    Muss man für das eingebaute NAS immer zwingend den einzelnen Host-LAN-Anschluss mit dem eingebauten Switch extern verbinden oder gibt es dafür bereits eine interne Verbindung?

    Dachte ich auch erst und habe immer eine Brücke vom Host zum Switch gesteckt. Braucht man aber nicht. Es gibt eine interne Verbindung, zumindestens bei mir, da ich für alles das gleiche IP-Netz Subnet verwende. Ich kann mir vorstellen, das es abhängig ist von der Switchkonfiguration. Auf jeden Fall ist der Host-Port auch eine Art Not-Port: Wenn man den Switch verdaddelt hat, das nix mehr geht (was ich geschafft habe, siehe oben), kommt über den Host-Port immer noch rein. In meinem Fall war das jedenfalls so.


    Falls eine interne Verbindung besteht, ist es möglich einzelne LAN-Ports des Switches direkt als weitere LAN-Interfaces des eingebauten NAS zu konfigurieren?

    Hab ich noch nicht probiert. Könnte mir aber vorstellen, das das geht, da man ja auch jede Menge Virtuelle Switche konfigurieren kann und VLANs.



    Laut den Aussagen kann man den Switch auch dann verwenden, wenn das NAS ausgeschaltet ist. Kann man das NAS in diesem Fall per Wake-on-LAN einschalten? Oder nur mit einem physischen Schalter?

    Das stimmt, und das finde ich sehr angenehm. Switch und NAS sind zwei getrennte Einheiten. Das Switch ist immer an, die NAS kann man per Taster an der Front oder über die Switch-Web-Oberfläche ein- und ausschalten. Das Switch hat nämlich auch eine eigene Weboberfläche und kann somit auch ohne NAS kontrolliert oder konfiguriert werden.

    Somit kann das NAS auch von ferne geschaltet werden, allerdings hatte ich ja festgestellt, das das Abschalten über die Weboberfläche des NAS ziemlich brutal ist, das NAS wird darüber reguros abgeschaltet, also ein Shutoff anstatt Shutdown. Das ist nicht so schön. Den Fehler habe ich auch schon gemeldet, der wurde aber noch nicht korrigiert.


    Wenn man in einen der beiden PCI Express-Slots eine 10 Gigabit-Erweiterungskarte einbaut (z.B. mit 2 x SFP+), werden diese Ports dann dem NAS oder dem Switch zugeordnet oder kann man das irgendwo festlegen?

    Warum willst du das tun? Port 15 und 16 an der Front können auch als SFP Ports verwendet werden. Dort müssen nur die Einheiten reingeschoben werden. Oder meinst du, die SFP Einheiten sind nicht kompatibel? Das konnte ich nicht testen, ich habe nur mal ein Null-acht-fünfzehn SFP Modul reingeschoben, der ging.

    Aber um deine Frage zu beantworten: Die PCI-Slots sind an das NAS gekoppelt, d.h. das NAS muss dafür laufen. Das ist genauso, wie bei der WLAN Karte, die ich habe, schalte ich das NAS ab, gibt es auch kein WLAN mehr. So wird es auch mit allen anderen PCI-Karten sein.


    Gibt es für den Switch eine separate Firmware bzw. Web-Oberfläche und wie sieht das ganze aus?

    Ja, gibt es. NAS und Switch haben getrennte Firmware und werden auch getrennt aktualisiert. Innerhalb des NAS gibt es für das Switch noch eine eigene App, ist praktisch dasselbe, nur ein bisschen schicker wie die reine Weboberfläche, aber die gleichen Funktionen. Die App wird natürlich über das NAS aktualisiert.


    Ich hoffe, ich konnte alles beantworten. Über youtube findest du auch schon einige Videos, die meisten sind zwar englisch, aber auch ein paar aus Taiwan, wo die QGD1600P ziemlich genau erklärt wird, so genau, das ich es nicht mehr verstehe....weil man so unheimlich viel damit machen kann.


    LG Pasadena

  • Pasadena:

    Vielen Dank für deine Antworten auf meine Fragen. Du konntest sie fast vollständig erläutern, prima.


    Ich habe noch eine Anmerkung:

    Warum willst du das tun? Port 15 und 16 an der Front können auch als SFP Ports verwendet werden. Dort müssen nur die Einheiten reingeschoben werden. Oder meinst du, die SFP Einheiten sind nicht kompatibel?

    Der Switch hat laut Informationen auf der Webseite nur SFP-Ports (die können nur 1 Gigabit). SFP+-Ports hingegen unterstützen sowohl normale SFP-Module mit 1 Gigabit als auch SFP+-Module mit 10 Gigabit. Das "+" macht den Unterschied ;)

    Und warum ich auf die Idee gekommen bin dürfte damit klar sein: Da der Uplink mit 2 x 1 Gigabit ein Flaschenhals wäre, diesen auf 2 x 10 Gigabit erweitern.


    Dann habe ich noch eine Frage oder Bitte:

    Könntest du mal bitte einen Screenshot der Switch-Web-Oberfläche machen? Auf den Videos und Screenshots sieht man immer nur die QuNet Switch App, welche auf der NAS-Oberfläche läuft.


    Vielen Dank und viele Grüße

    networker83.

  • Inzwischen habe ich den Speicherplatz mal ausgiebig getestet, d.h. :/eigentlich bin ich noch dabei.


    Im NAS QGD1600P selber können ja nur zwei 2,5 Zoll Festplatten verbaut werden. Wenn ich so als Bastler in das geöffnete NAS schaue, würde ich sagen: da geht noch mehr, da ist doch noch Platz, räumlich betrachtet.

    Hat QNAP aber nicht vorgesehen. Nur zwei SATA Anschlüsse sind vorhanden, die über eine entnehmbare seperate Einheit bestückt werden können. Wahrscheinlich, um Platz zu lassen für zwei optionale PCI Karten, die meistens ja auch noch Wärme produzieren.


    Somit kann man sich schon ausrechnen, was maximal an Speicherplatz möglich ist:


    Derzeit sind die größten SSD Festplatten bei 4TB. Also können maximal zwei mal 4TB eingebaut werden. Je nach RAID Konfiguration hat man dann 4 oder 8TB zur Verfügung.


    Bei rein mechanischen Festplatten wird bei 2TB pro Platte Schluss sein. Ich hatte mich nämlich erst gefreut, da ich noch eine mechanische 2,5 Zoll Festplatte mit 5TB liegen hatte. Dummerweise kann ich die nicht verwenden, weil sie eine zu große Bauhöhe hat (15mm). Die Festplatteneinheit hat aber Einschübe, die so eine Höhe nicht zulassen, obwohl Platz wäre: Die untere Festplatte dürfte höher sein, das würde noch passen, die obere nicht, weil sie bereits unmittelbar unter der Gehäuseabdeckung liegt.


    Fazit: Ich müsste an der Festplattenhalterung herumbiegen oder sägen, um meine 5TB Platte hineinzubekommen. Das wollte ich dann doch nicht. Es gibt ja noch eine weitere Möglichkeit und die kommt jetzt:


    TR-002 oder TR-004 RAID Erweiterung


    Da QNAP also für das QGD1600P nur maximal zwei 2.5 Zoll Festplatten vorgesehen hat, stellt sich natürlich schnell die Frage, was denn ist, wenn man mehr Speicherplatz braucht, z.B. weil man seine schönen 14TB Bomber noch verbauen möchte.


    Für den Fall werden die oben genannten Erweiterungseinheiten TR-002 (zwei Schächte) oder TR-004 (4 Schächte) empfohlen.


    Ich habe mir das TR-002 zugelegt. Es ist recht preisgünstig (um die 150 Euro) weil es im Prinzip nur eine USB Schnittstelle hat, also kaum Elektronik. Ich war erst skeptisch, was die Geschwindigkeit angeht, aber da eine USB 3.2 Gen. 2 Typ-C Schnittstelle verbaut ist, ist das schnell wieder verflogen. Der praktische Test hat es auch bestätigt.


    Ich habe das TR-002 also bestückt und an mein QGD1600P angeschlossen. Es können übrigens beide Ports verwendet werden, entweder der USB 3 Port an der Front oder der USB-C Port an der Rückseite vom NAS.


    Die Erweiterung wird automatisch erkannt. Über den Speichermanager können die Festplatten genauso konfiguriert werden, als wären sie im NAS selber eingebaut. Auch der Geschwindigkeitstest ergab keine Einbußen. Die exteren Einheit war praktisch genauso schnell, wie die internen Platten. (Naja, die internen sind bei mir SSDs, die sind natürlich ein tickchen schneller...)


    Nun die Probleme oder Einschränkungen:


    Was mich gestört hat: Die Erweiterungseinheit ist eine RAID-Einheit, d.h. wenn die Einheit mit nur einer Festplatte bestückt wird, funktioniert das nicht. Das Gerät und die Festplatte wird zwar erkannt, ich kann aber nichts machen, da der Speichermanager ein RAID konfigurieren möchte und dafür benötigt man nun mal mindestens zwei Festplatten.


    Die Erweiterungseinheiten lassen sich also NUR als RAID Einheiten im NAS verwenden. Am PC ist das anders, doch dazu später.


    Wenn das NAS nach einem Shutdown mit angeschlossener Einheit wieder eingeschaltet wird (so war es jedenfalls bei mir), wurde die externe Einheit meistens nicht korrekt erkannt. Das äußerte sich derart, das das NAS mir mit den entsprechenden Licht und Tonsignalen anzeigte, das ein RAID defekt sei.


    Geht man dann in den Speichermanager, wählt die externe Einheit aus und klickt auf "Wiederherstellen", ist es binnen sekunden verfügbar. Das ist natürlich lästig, aber naja.... Wer soviel Speicher braucht, schaltet das NAS ja vielleicht nicht mehr ab....


    Aber das TR-002 kann noch mehr:


    Es kann auch direkt am PC oder MAC angeschlossen werden. Dafür bietet QNAP eine spezielle Software an: "QNAP External RAID Manager". Kann kostenlos heruntergeladen werden.

    Ich habe also das TR-002 dann mal mit der USB 3 Schnittstelle meines Rechners direkt verbunden. Der QNAP Raid Manager kann nun für folgende Dinge benutzt werden:


    - Statusabfrage des Geräts oder der Festplatten

    - Firmwareaktualisierung (nur Gerät, nicht Festplatten)

    - RAID Konfiguration


    Muss man aber nicht tun. Am PC ist der RAID-Zwang aufgehoben, beim NAS muss es sein. Wenn ich kein RAID konfiguriere, erkennt mein Rechner zwei Festplatten, die ich auch alleine verwenden und benutzen kann. Wenn ich über den RAID Manager ein RAID konfiguriere, dann stellt sich das ganze tatsächlich als eine Einheit gegenüber meinem Rechner da. So habe ich z.B. testweise zwei 6TB Festplatten als JBOD konfiguriert. Windows wollte anschließend 12TB formatieren und einbinden. Das klappt also prima. Genauso RAID 0 oder RAID 1, mehr geht ja nicht. (Mit dem TR-004 wäre auch noch RAID5 oder RAID10 möglich)


    Sehr positiv fand ich die Geschwindigkeit. Als ich den TR-002 am NAS angeschlossen hatte, konnte ich übers Netz Daten mit maximal 100Mbit transportieren, da ich ein Gigabit Netzwerk verwende? Direkt über USB angeschlossen erreichte ich bei meinem Rechner 160Mbit (hätte ich im Rechner auch eine USB3.2 Schnittstelle, wäre es wahrscheinlich noch schneller, aber an meinem PC ist "nur" 3.0)


    Was auch geht: Ich habe den TR-002 am PC fertig konfiguriert, und die Festplatten als getrennte Laufwerke mit NTFS formatiert. Ich kann nun ohne weiteres das TR-002 wieder an das NAS anstöpseln. Hier wird es jetzt aber als externe Einheit erkannt und die Festplatten werden in die NAS Ordnerstruktur eingereiht. Hier stehen sie wieder allen Berechtigten über das Netz zur Verfügung.


    Schon klar, über den Sinn oder Unsinn einer solchen Aktion brauchen wir nicht reden. Ich wollte es nur mal probieren. Bin eben ein Spielkind...8o


    Das TR-002/004 hat an der Gehäuserückseite noch DIP-Schalter, damit kann man auch die gewünschte Konfiguration hardwaretechnisch festlegen, ohne die Software.


    Fazit: Ich bin immer noch begeistert. Wenn man mal von ein paar Mängeln absieht, die sicher noch behoben werden. Aber allein die Tatsache, das TR-002/004 multifunktional einsetzen zu können finde ich cool.

    Natürlich kann man Speicherplatz auch über andere NAS Funktionalitäten erweitern, wie z.B. iSCSI, VJBOD, CloudLink, usw.


    :qnap:

  • ... noch eine Ergänzung: Wenn ich die Platten im TR-002 als RAID0 konfiguriere, komme ich sogar auf eine Transferrate von über 300MBit. :)

  • Hier wird sicherlich wieder Bit und Byte gewürfelt.


    Das sollten also vermutlich 300MB/s sein.