Virtualization Station für kleines Büro

  • Hallo zusammen,


    haltet ihr es für möglich, dass man in einer kleinen Büroumgebung, also im professionellen Einsatz ein (einziges) QNAP-NAS einsetzt, das


    - als Primary Domain Controller und als

    - Fileserver


    fungiert und auf dem zusätzlich

    - zwei virtuelle Maschinen mit Windows 10


    installiert werden. Eine der beiden Windows 10 Maschinen soll nur sporadisch von Außen (VPN läuft über Router) genutzt werden. Auf den Windows 10 Maschinen sollen nur ein paar browserbasierte Anwendungen, LibreOffice, ganz vereinzelt sowas wie GIMP laufen.


    Wenn ihr das für möglich haltet, welches NAS würdet ihr (mindestens) empfehlen.


    Vielen Dank im voraus, Markus

  • Hallo,


    die Frage ist natürlich erstmal, mit was für einem NAS ? Also alles unterhalb i5 oder Ryzen dürfte zu schwachbrüstig sein, vielleicht eins der aktuellen x72 mit i3.Das hängt natürlich auch von den Aufgaben der Win10 VMs ab. Für einen flüssigen Desktop selbst mit "harmlosen" Sachen wie Office oder GIMP sollte es nicht zu langsam sein. Vor allem muss man den RemoteDesktop benutzen, sonst wird man performancemäßig nicht glücklich.

    Ansonsten wäre ich vorsichtig mit nur einem NAS ohne Redundanz. Wir haben eine TS-1685 im Einsatz, und ich habe mit einem ähnlichen Setup geliebäugelt. Allerdings war schon immer ein klassischer Server als DC und Virtualisierer dabei. Die VirtualizationStation funktioniert für mich auch gut, allerdings ist die Update Politik und die Backup Funktionalität das eindeutig größte Manko der Qnaps. Und es gibt keinen dedizierten Business Support. Man kann immerhin Garantieerweiterungen erwerben, die theoretisch wenigstens einem erst ein Ersatzgerät zuschicken. Was bei Dell üblich ist.


    Ich habe jetzt einen Dell T330 Server dazugekauft, der unter ProxMox oder einem anderen Hypervisor den WindowsServer und anderes beherbergen soll. Das NAS funktioniert ganz gut als BackupDC, als Primary wäre ich wie gesagt vorsichtig. Oder ich würde mir mindestens ein (ggf. kleineres) Reservesystem hinstellen, was leicht einspringen kann. Denn die Firmwareupdates, die man eben doch irgendwann einspielen muss haben nicht selten auch Nebeneffekte. Und da das alles monolitisch erfolgt, kann man die Funktionen nicht von Sicherheitspatches abkoppeln.


    Redundanz ist m.E. enorm wichtig, weil man auch in kleinen Umgebungen durch Ausfallzeiten schnell einen Schaden in Höhe oder deutlich mehr als die eingesetzte Hardware hat, jedenfalls in den Dimensionen. Gerade wenn der DC ausfällt steht man doof da.


    Man muss leider sagen, dass Qnap zwar mit KMU Anwendungen wirbt, aber praktisch nicht den Support dafür zu leisten vermag. Nichtmal gegen Geld. Man muss viel alleine herausfinden und die Grenzen der Systeme kennen, dann sind sie wirklich nicht schlecht und nehmen einem auch Arbeit in einem solchen Umfeld ab. Der Support ist manchmal bemüht und durchaus hilfreich, manchmal geht es total schief. Das ist wie Lotto. Und letztlich entscheidet Taiwan, und da ist Deutschland faktisch nicht relevant wie mir scheint. Die allgemeine Strategie ist leider total unklar, und die deutsche Dependance hat glaube ich auch nicht wirklich sinnvolle Entscheidungsspielräume für unseren Markt hier.

    2 Mal editiert, zuletzt von nasferatu ()

  • Ich würde ein Produktivsystem (VM) keiner QNAP anvertrauen.. QNAP hat öfters mal Probleme mit Firmware Updates (VM Station war schon öfters mal betroffen).


    Ein guter (kann auch gebrauchter) i7 oder besser Ryzen/Xeon mit viel RAM und ESXi (mit Limitierungen auch gratis) und regelmäßigen Snapshots und Backups .. mit kleineren Specs, wurde ich kein essenzielles Produktivsystem betreiben)

  • Zitat von nasferatu

    Man muss leider sagen, dass Qnap zwar mit KMU Anwendungen wirbt, aber praktisch den Support dafür zu leisten vermag.

    Ich glaube, Du wolltest etwas anderes sagen ;).


    Gruss

  • Wenn ihr das für möglich haltet, welches NAS würdet ihr (mindestens) empfehlen.

    Möglich schon, aber wie sinnvoll? Warum sollen diese VM so nicht nur temporär auf dem NAS laufen? Ist es nicht kosteneffizienter, für diese VM eine andere Lösung zu wählen?


    Wenn in solch einer Konfiguration, dann sehe ich es ähnlich wie andere bereits geantwortet haben:

    Also alles unterhalb i5 oder Ryzen dürfte zu schwachbrüstig sein

    und

    Ein guter (kann auch gebrauchter) i7 oder besser Ryzen/Xeon mit viel RAM und ESXi (mit Limitierungen auch gratis) und regelmäßigen Snapshots und Backups ..

    Viel RAM heißt für mich nicht unter 32 GB. Ferner gilt es einiges für die Inbetriebnahme zu beachten. Und ferner auch noch mindestens 2 große M.2 NVMe SSDs für System und VM.