SSD Lebensdauer Schreibleistung monitoren / TBW auslesen ( SMART oder anders...? )

  • Hallo,


    SSDs haben ja üblicherweise eine vom Hersteller garantierte Schreibleistung über die Lebensdauer. Die Herstellereigenen Tools ( zumindest bei Samsung ist das meines Wissens so ) können diesen Wert der Summe aller bisher geschriebenen Daten auslesen, damit man abschätzen kann wie lange der Flashspeicher wohl noch halten wird. Die Diagnose im Speichermanager macht dazu aber keine Angaben, weil diese Werte wohl auch Herstellerspezifisch sind bzw. der SMART Rohwert erst irgendwie umgerechnet werden muss. Gibt es da eine Möglichkeit oder ein Tool, das auszulesen. Oder existiert die Funktion bereits und ich habe sie noch nicht gefunden.


    Es wäre zumindest interessant, die Schreiblast abschätzen zu können. Meistens halten die SSDs ja deulich mehr aus als angebeben, aber momentan fehlt mir da ein möglichst einfaches Werkzeug, um den Zustand auf dieser Basis zu bewerten.

  • Die Rohwerte sind hier doch Angaben in MB, kann man doch dann einfach umrechnen.

  • Die Rohwerte sind hier doch Angaben in MB,

    Ist das so definiert bei allen Herstellern ? Gibts zu den Smart Werten eigentlich so was wie eine Referenz im Netz ? Denn dann könnte man das ja dort auch direkt bei SSDs sinnvoll anzeigen, wenn das so einfach ist.pasted-from-clipboard.pngpasted-from-clipboard.png

    Die Samsung EVO (2. Bild) hat bspw. nur Total_LBA_Written und die Seagate Nytro hat immerhin noch "SSD_Life_Left". Aber die LBAs sind ja keine Megabytes. Könnte man wahrscheinlich umrechnen, wenn man es mit 512 multipliziert. Allerdings kann die LBA Größe ja auch anders sein.


    Ein bisschen was kann man sich hier zusammenklauben.

    2 Mal editiert, zuletzt von nasferatu ()

  • SSDs haben ja üblicherweise eine vom Hersteller garantierte Schreibleistung über die Lebensdauer.

    Nein. Manche Hersteller geben Garantien, meist aber nur für einzelne Baureihen, nicht für die gesamte Modellpalette, manche Hersteller geben nur Prognosen. Dann gibt es bei manchen Herstellern Angaben zu erreichten Leistungen, während die unterschiedlichsten Angaben zu leistungsunabhängiger, erwarteter Nutzungsdauer gemacht werden. Es gibt verschiedene Definitionen zur Zuverlässigkeit, die von verschiedenen Herstellern genutzt werden, hat aber mit Leistung nichts und mit Nutzungsdauer indirekt zu tun.


    Wenn Hersteller vertrauenswürdige Angaben hier machen, sind es üblicherweise keine Garantien sondern Prognosen, die sich als stochastischer Orientierungswert nutzen lassen.


    Habe bislang keine SSD in NAS im Einsatz und kann daher nicht beurteilen, in wie weit solche Daten in QManager ebenfalls angeboten werden.


    Ansonsten sollten entsprechende Linuxkenntnisse auch Zugang zu zahlreichen Infos mit Hilfe der Kommandozeile liefern. Dann sollte man schon wissen, was man in entsprechenden Bereichen des Dateisystems wie macht, und was besser nicht. Ich kenne /proc/, nicht aber /sys/ . Und für diese Fragestellung scheint mir /proc/ auch der richtige Ansatz zu sein. Es gibt auch einige Kommandozeilenwerkzeuge, die diese Daten verwenden und zur Anzeige bringen, wie z.B. top für Prozesse.

  • Nein. Manche Hersteller geben Garantien, meist aber nur für einzelne Baureihen, nicht für die gesamte Modellpalette, manche Hersteller geben nur Prognosen.

    Garantie ist vielleicht das falsche Wort, der sog. TBW Wert wird aber angeben. Und meist eben doch eine Garantie für diesen Wert. Sonst macht es ja keinen Sinn. Hier findet man ein paar Details dazu. Natürlich kann jedes Gerät bereits nach 1 Tag den Geist aufgeben, aber aus den Werten kann man ja ablesen, für welche Last die SSD prinzipiell ausgelegt ist. Es gibt ja aus genau dem Grund auch Server SSDs, die viel teurer sind aber auch mehr Reserven haben. Aber die Schreiblast auf dem Systemvolume bspw. von QTS kann ich schwer abschätzen, man findet auch keine Reports im QCenter dazu.

  • Es gibt ja aus genau dem Grund auch Server SSDs, die viel teurer sind aber auch mehr Reserven haben.

    Die Preisunterschiede der Einheitspreise (pro GB) zwischen Consumerprodukten und Serverprodukten sind m.E. geringer geworden. Und es gibt verschiedene Arten von Server SSDs für unterschiedliche Nutzungszwecke. Ebenso unterstützt QNAP auf entsprechenden NAS ebenfalls unterschiedliche Nutzungszwecke. Und das S in NAS steht genau für Server. Du solltest Dich also an Server SSDs orientieren, falls Du auf eigenes Risiko für Drittanbieter entscheidest, und erschwerten Zugang zu QNAP Support Service dafür in Kauf nimmst.

    die Schreiblast auf dem Systemvolume bspw. von QTS kann ich schwer abschätzen

    Eine allgemeine Aussage dazu ist auch gar nicht möglich, weil es von den eigenen Nutzungszweck des NAS als auch der Art der Einbindung von SSDs abhängt, sowie von der NAS Modellart. Meinem Eindruck nach unterscheiden sich z.B. die NAS Modelle von QNAP in ihrer Konfiguration, in welchem Umfang sie protokollieren, keine Ahnung ob auch abhängig von Hauptspeicherumfang.


    Und QTS bietet ferner an, dass man zum Protokollieren einen Protokollserver nutzt für ein ganzes Netzwerk statt Protokolle je Gerät zu speichern. Habe ich nicht ausprobiert, und kann daher nicht sagen, ob solch eine Konfiguration die Protokolle wirklich verlegt, und somit die lokale Protokollierung weitgehend einstellt, oder ob es sich bei einem zentralen Protokolldienst handelt, der lediglich eine zusätzliche Kopie darstelle. Ich würde ersteres erwarten. Bestimmte Sicherheitslösungen für IT Infrastruktur nutzen solche Dienste.


    Bei einem gut dimensionierten NAS Modell erwarte ich daher eine näherungsweise typische Linux Server Schreiblast, etwas reduziert. QTS enthält auch Elemente, die zu einer Erhöhung der Schreiblast führen. Habe bislang noch nichts zu deren Konfiguration heraus gefunden. Und es ist nicht sinnvoll, diese abzuschalten, soweit dies überhaupt möglich ist. Je nach eigener Nutzungsweise des NAS wäre eventuell eine Anpassung von Überwachungsintervallen sinnvoll. Es handelt sich um Softwaremonitordienste und Hearbeats. Erstere sind typisch für Server, letztere typisch für embedded Systeme. Ein NAS ist üblicherweise beides.


    Aber geht es Dir wirklich um Schreiblast oder eher um Schreibvolumen?


    Soweit ich gesehen habe, gibt es durchaus Angaben in Qcenter zu Schreiblasten, weniger zu Schreibvolumen, allerdings nicht bezogen auf physikalisches Medium sondern eher logischen Ordnungsstrukturen. Ich beobachte derzeit mit Qcenter andere Werte (und habe bislang keine SSDs) in meinen NAS.

    sog. TBW Wert wird aber angeben.

    Gerade bei höherwertigen SSDs gibt es auch noch jede Menge andere Werte, die von den Herstellern angegeben werden, die mehr mit Leistung oder Zuverlässigkeit zu tun haben als TBW. TBW ist eine Prognose der erwarteten Nutzungsdauer ausgedrückt in Schreibvolumen, nicht in Zeit.

  • Aber geht es Dir wirklich um Schreiblast oder eher um Schreibvolumen?

    Naja, wenn man es so auf die Begrifflichkeiten runterbricht meine ich eher das Volumen. Also GB/Tag oder so ähnlich. Ich habe einfach bisher keine vernünftige Abschätzung bzw. Anzeige gefunden, in der man das leicht mal nachsehen könnte, auch im QCenter nicht. Daran würde man ja sehen, wann man etwa die TBW Schwelle erreichen würde. Die SMART Anzeige in der QTS Gui ist da völlig wertlos, weil einige SSDs direkt einen sinnvollen Smartwert rausgeben, bei den anderen muss man eher raten, was gemeint ist. Interpretieren wie einige SSDs Tools tut das QTS da ja nix, bzw. die GUI. Was man auch verstehen kann.

  • meine ich eher das Volumen. Also GB/Tag oder so ähnlich. Ich habe einfach bisher keine vernünftige Abschätzung bzw. Anzeige gefunden, in der man das leicht mal nachsehen könnte, auch im QCenter nicht.

    Habe es bislang nicht ausprobiert, in wie weit QCenter zwar nicht im Dashboard aber bei den Berichten etwas mehr bietet von den SMART Daten. Kann sicher nicht konkurrieren mit den Daten unter Windows mit SSD-Herstellerspezifischen Werkzeugen. Und hilft Dir z.B. ein cat /proc/diskstat auf dem NAS? Wenn ja, könntest Du einen cronjob anlegen, der Dir diese Werte einmal täglich sichert, samt Zeitstempel, damit Du noch die Zuordnung hast. Der Dich interessierende Teil dieser Daten könntest Du dann auch per Skript auswerten, um Angaben pro Tag zu erhalten. Und da Dich nicht die komplette Sicherung dieser Daten interessiert, könntest Du statt cat auch ein Skript verwenden, vermutlich auf awk-Basis. Keine Ahnung, ob es nicht auch ein Tool gibt, das bereits per Kommandozeilenkonfiguration das gleiche erreicht wie ein zu schreibendes awk-Skript. Da scheinen meine Linuxkenntnisse noch nicht auf dem neuesten Stand zu sein.

  • Und das S in NAS steht genau für Server.

    Sorry, aber grundfalsch!

    Das S steht für Storage!

    NAS= Network Attached Storage, aber niemals Network Attached Server, auch wenn viele das NAS als solchen sehen!


    Gruss

  • Und hilft Dir z.B. ein cat /proc/diskstat auf dem NAS?

    Ich kenn da die Optionen nicht so im Detail, aber könnte schon sein. Es ist auch mehr allgemeines Interesse, ich habe nicht die Sorge, dass die SSDs allzuschnell abrauchen. Aber prinzipiell würde ich so eine Info direkt auf der Oberfläche für sehr hilfreich halten. Zumal man damit ja auch schnell besonders belastete Datenträger leicht identifizieren könnte und ggf. Gegenmaßnahmen ergreift. Da fand ich die verfügbaren Reports vom QCenter eher weniger hilfreich, und selbst konfigurieren konnte man das soweit ichs gesehen habe auch nicht.

  • Sorry, aber grundfalsch!

    Das S steht für Storage!

    NAS= Network Attached Storage, aber niemals Network Attached Server, auch wenn viele das NAS als solchen sehen!

    Danke für den Hinweis und die Erinnerung. Aber grundfalsch ist es auch nicht. Storage meint einen Serverdienst, im Gegensatz zu passiven Speicherlösungen. Bei passiven Speicherlösungen gibt es z.B. keine Snapshots. Und das Problem ist m.E. nicht die Ansicht als Server, sondern die Verwechslung von Storage Server mit Universalserver. M.E. ist ein NAS ein auf Speicherdienst optimierter Netzwerkserver, der optional auch weitere Dienste anbietet. Das solche Dienste angeboten werden, bedeutet nicht, dass er dafür besonders sinnvoll geeignet oder optimiert sei. Und wie sinnvoll solche zusätzlichen Dienste sind, lässt sich i.d.R. nicht allgemein beantworten sondern nur im Einzelfall.

  • Bei Tests hat eine SSD aus dem Consumer Bereich das PB geknackt und das x fache der TBW geschrieben.

    Im DC halten SSDs länger als HDs, haben jedoch immer einen kritischen nicht korrigierbaren Lesefehler im laufe ihres Lebens.

    Hier ist also ein Raid nötig diesen abfangen zu können.


    Eine SSD die an der TBW angekommen ist, braucht man nicht austauschen, bei einem guten Modell hält die dann noch 9 mal so lange durch.


    https://www.heise.de/newsticke…-Ergebnissen-3580824.html


    Server SSDs @home ist also totaler Blödsinn.


    Erst vorgestern die M500 bei meiner Frau getauscht, 240GB sind heute alt nix mehr, die war bei 9x% Lebensdauer nach x Jahren.


    Mal schaue was ich mir der Mache, ggf. ins NAS als Cache oder Cam Laufwerk?