TS-453Be (oder DS918+)

  • Moin zusammen,


    nach nun 15+ Jahren mit Eigenbauten auf Debian-Basis überlege ich auf eine TS-453Be umzusteigen (alternativ Synology DS918+). Die Anwendungen auf der physikalischen Maschine und die zur Verfügung stehende Zeit für einen Eigenbau wird immer weniger. Die aktuelle Maschine läuft jetzt seit 6 Jahren 24/7 - Zeit zu wechseln.


    An der TS-453Be reizt mich das Hardware-Setup und hier die Möglichkeit über eine QM2 noch 2x NVMe SSDs als Volume verwenden zu können (die DS918+ hat die NVMe-Slots zwar eingebaut, unterstützt offiziell aber nur die Verwendung als Caches). Letztendlich landet eine TS-453Be + QM2 bei einem ähnlichen Preis wie die DS918+.


    Idee ist:

    • mit einer 500GB SATA SSD (vorhanden; 0h gelaufen) für das Setup zu starten und hier auch eventuelle VMs abzulegen
    • im nächsten Schritt ein RAID1 mit 2x WD RED 4TB (schon vorhanden; ca. 10275h gelaufen)
    • ggf. eine 3te WD RED 4TB für RAID5
    • nur TS-453Be: später ggf. 2x NVMe SSD, um die SATA SSD zu ersetzen (SATA SSD mit NVMe SSD zum RAID1 erweitern und dann die SATA SSD entfernen)


    Ich versuche gerade mir einen weiteren Überblick zu verschaffen, ob eines der beiden genannten Modelle meinem Einsatzzweck genügt. Das ich nicht die Geschwindigkeit einer physikalischen Maschine erreiche ist mir bewusst und für nachfolgendes vermutlich auch nicht (mehr) erforderlich:


    1. Fileshares für 3 Windows-Clients

    2. TvHeadend + Octopus Net als Rekorder und zur Versorgung von 2 Kodi-Clients

    3. MySQL/MariaDB für die Kodi-Clients

    4. DLNA Server für Musike

    5. Backup-Target für 2 Linux-Maschinen

    5.a. Eine Linux-Maschine läuft als VM beim Provider (E-Mail und Cloud)

    5.b. Ein lokaler Raspberry für Fhem (Home-Automation)

    6. Ggf. Icinga2 in einer headless VM unter Debian (mit einem Reverse SSH-Tunnel auf die VM beim Provider)

    7. Backup der NAS-Volumes/-Shares auf eine externe USB-Festplatte mit Rotation


    Für 1. erübrigen sich weitere Fragen.


    2. bis 4. sollten, soweit ich bisher herausgefunden habe, mit Hausmitteln (also ohne eine VM) machbar sein.


    Bei 5. bin ich mir nicht ganz sicher: beide Maschinen werden aktuell über ein Bash-Script via Rsync+SSH+PublicKey gesichert und landen auf einem Share. Das Backup-Script verwendet eine eigene Rotation der Backups basierend auf Hard-Links. Wenn das mit Hausmitteln nicht gehen sollte könnte ich mir auch eine headless Debian VM auf der NAS-Box vorstellen.


    Für 7. habe ich noch nicht herausgefunden, ob eine VM auf dem NAS auf alle Volumes zugreifen und die Daten mit Rotation auf die externe USB-HD sicher kann. Bisher habe ich hierfür auch das Bash-Script aus 5. verwendet.


    Bevor ich mich da evtl. ins Unglück stürze wäre für mich interessant, ob mir hier von obigem Setup eher abgeraten wird oder ob es so klappen könnte?


    Many thanks

    Ralf

  • Hallo Ralf,


    kann Deine Idee nachvollziehen. Die meisten Dienste bzw. Nutzungsszenarien für sich betrachtet dürften gehen mit TS-453Be-4G. In wie weit dieses Modell dann an seine Grenzen kommt, kann ich nicht abschätzen. Ferner würde ich dann baldmöglichst den Hauptspeicher ausbauen auf das unterstützte Maximum von 8GB. Es ist ein von zwei Slots bestückt.

    2. TvHeadend + Octopus Net als Rekorder und zur Versorgung von 2 Kodi-Clients

    Sind TvHeadend + Octopus Net Softwareprodukte?


    Kenne ich nicht. Habe ich nicht gesehen als von QNAP bereitgestellt. Es dürfte andere Produkte bzw. Dienste geben, die QNAP bereit stellt (QNAP Apps), die vermutlich den gleichen Zweck erfüllen.

    2. bis 4. sollten, soweit ich bisher herausgefunden habe, mit Hausmitteln (also ohne eine VM) machbar sein.

    Für die Bereitstellung von Diensten geht QNAP unterschiedliche Wege. Habe nicht geprüft, wie sinnvoll welche dieser QNAP-Entscheidung aus Anwendersicht ist. Manchmal erscheint eine Bereitstellung per Container statt nativ als einfacher, insbesondere aus Administrationssicht, und der Mehraufwand für Ressourcen bleibt noch überschaubar. Ähnliches gilt für Bereitstellung per VM, abgesehen vom Ressourcenaspekt.

    Das Backup-Script verwendet eine eigene Rotation der Backups basierend auf Hard-Links.

    Läuft dieses Skript auf Raspi und VM beim Provider oder soll dieses auf dem NAS laufen? Ich hatte die Beschreibung so verstanden, dass dieses Skript nicht auf dem NAS sondern auf den anderen beiden Geräten läuft. Dann verstehe ich nicht, in wie weit die Verwendung von Hardlinks eine Rolle für das Skript spielt. Oder geht es um 2 Skripts, eines für die Backups selbst auf den genannten Geräten, und ein zweites Skript auf dem NAS zur Verwaltung der erstellten Backups?


    Auf jeden Fall stehen auch hardlinks auf dem Standardbetriebssystem von QNAP (QTS) zur Verfügung, wenngleich nicht über die GUI.

    Für 7. habe ich noch nicht herausgefunden, ob eine VM auf dem NAS auf alle Volumes zugreifen und die Daten mit Rotation auf die externe USB-HD sicher kann.

    Das habe ich nicht ganz verstanden. Wozu eine VM für diesen Anwendungsfall erstellen? Ich sehe keine Notwendigkeit. Und unter den von QNAP bereitgestellten Diensten (Apps) dürfte auch eine Lösung dabei sein, die sich für Dein Szenario konfigurieren lässt.


    Mit Synology habe ich keine Erfahrungen und kann daher auch keinen Vergleich geben. Habe keine Ahnung, welche Prioritäten Kosten für Deine Entscheidung spielen. Bei QNAP NAS dürfte das von Dir ins Auge gefasst Modell vermutlich eine sinnvolle, preiswerte und funktionsfähige Lösung darstellen. Ich würde die Modelle TVS-472XT-PT sowie TVS-473e als weitere Alternativen auch in Erwägung ziehen. Für Dein Szenario erscheint mir eine QNAP Lösung basierend auf TVS-473e die beste Alternative, noch nicht so teuer wie eine TVS-472XP-PT aber wesentlich flexibler sowohl als diese als auch die TS-453Be. Mit dem Modell TVS-473e wirst Du auch glücklicher, sobald Du auf NVMe SSDs wechseln willst.


    Bevor Du Dich bei QNAP NAS für eine Speichererweiterung entscheidest, solltest Du unbedingt hier im Forum dazu nachlesen, was es zu beachten gilt, und welche Abwägungsentscheidungen sinnvoll sind, insbesondere hinsichtlich der Möglichkeit, auch von QNAP Support zu erhalten.


    Und hinsichtlich MySQL bzw. MariaDB mache ich darauf aufmerksam, dass die Erneuerung von Diensten (Apps), die QNAP bereit stellt, eine deutliche, zeitliche Verzögerung darstellt. Du findest aber auch neuere Versionen, die aus der Community bereit gestellt werden. Habe den Parallelbetrieb von QNAP-eigener Lösung und Community-Lösung noch nicht ausprobiert. Kann daher nicht sagen, ob eine solche Lösung in einem Container läuft oder eine VM benötigt. Versuche derzeit, mit der von QNAP bereitgestellten Version zurecht zu kommen, bislang erfolgreich, so dass sich mir diese Frage des Parallelbetriebs noch nicht stellt.

  • Hi chef1, vielen Dank für Dein Feedback...


    kann Deine Idee nachvollziehen. Die meisten Dienste bzw. Nutzungsszenarien für sich betrachtet dürften gehen mit TS-453Be-4G. In wie weit dieses Modell dann an seine Grenzen kommt, kann ich nicht abschätzen. Ferner würde ich dann baldmöglichst den Hauptspeicher ausbauen auf das unterstützte Maximum von 8GB. Es ist ein von zwei Slots bestückt.

    Ich war dann doch etwas zu ungeduldig und haben mir am Wochenende die TS-453Be zugelegt und gleich auf 8GB aufgerüstet - die von Dir genannten TVS-472XT-PT sowie TVS-473e sind technischer interessant, liegen aber außerhalb meines Budgets.


    Am Rande: Ich habe die 453Be mit 2GByte gekauft und war etwas überrascht dort ein Modul von ADATA ohne einen Hinweis auf QNAP vorzufinden?!?


    Bisher bin ich überwiegend positiv überrascht was sich in den letzten 6 Jahren getan hat und bisher sieht es so, dass ich mit der 453Be meine Ansprüche erfüllen kann.


    Sind TvHeadend + Octopus Net Softwareprodukte?

    Octopus Net ist Hardware (DBV-T/-C/S zu SAT>IP). TvHeadend ist dann ein "Video Recorder" in Software, welcher die TV-Kanäle von der Octopus Net bezieht. Das konnte ich noch nicht testen, bin aber aufgrund anderer Postings zuversichtlich und werde es einer dedizierten VM (Debian 9 oder 10) aufsetzen.


    Läuft dieses Skript auf Raspi und VM beim Provider oder soll dieses auf dem NAS laufen? Ich hatte die Beschreibung so verstanden, dass dieses Skript nicht auf dem NAS sondern auf den anderen beiden Geräten läuft. Dann verstehe ich nicht, in wie weit die Verwendung von Hardlinks eine Rolle für das Skript spielt. Oder geht es um 2 Skripts, eines für die Backups selbst auf den genannten Geräten, und ein zweites Skript auf dem NAS zur Verwaltung der erstellten Backups?

    Nein, das Script bzw. die beiden Scripte sollen auf der 453Be laufen. Mit den Hardlinks wird die "Versionierung" bzw. das inkrementelle Backup realisiert - dadurch belegen nur geänderte Dateien neuen Speicherplatz. Entspricht sinngemäß den Snapshots unter QTS.


    Auch das habe ich schon probiert: kleine Debian VM, welche ein NFS-Share der 453Be mounted und dort die Backups ablegt.


    Gruß Ralf

  • habe die 453Be mit 2GByte gekauft und war etwas überrascht dort ein Modul von ADATA ohne einen Hinweis auf QNAP vorzufinden?!?

    QNAP ist kein RAM-Hersteller. Im Webshop von QNAP sind die Speicherriegel mit Fotos abgelichtet und die Spezifikation fast vollständig, meist einschließlich Angaben zu RAM-Hersteller. Von daher verwundert mich das nicht. QNAP-Speicher bedeutet daher irgend etwas in die Richtung von getestet mit entsprechenden QNAP-Geräten. Herstellerspezifische Hauptspeicher sind eher bei ausgewachsenen Servern üblich als auf NAS-Systemen.


    Und hast Du beim Aufrüsten Speicherriegel mit der Spec aus dem QNAP Webshop genommen oder von einer Kompatibilitätsliste aus dem Forum?

  • QNAP ist kein RAM-Hersteller.

    Schon klar - gibt ja auch nicht so viele - ich hätte eher erwartet, das QNAP dort sein Label aufklebt. Afaik haben z.B. ADATA, Kingston etc. auch keine eigene Fab und bauen nur die Module zusammen...


    Und hast Du beim Aufrüsten Speicherriegel mit der Spec aus dem QNAP Webshop genommen oder von einer Kompatibilitätsliste aus dem Forum?

    Vorher recht viel darüber gelesen, überlegt gleich auf 2x8GB zu gehen, darüber von gegenteiligen Erfahrungen gelesen - bei einem hat das KIT xyz funktioniert bei einem anderen nicht - speicher.de wäre eine Variante gewesen.


    Letztendlich bin ich bei 2x4GB (CT2KIT5126BF160BJ) von Crucial gelandet, welches von Crucial als kompatible gelistet wird. Da ich keine Windows VMs, sondern nur schmale Linux VMs aufsetzen möchte könnte das reichen...

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