NAS Konfiguration: Was bleibt nach backup und restore?

  • Ich musste aus gegebenen Anlass (Neugier ;)) mein TS459 komplett neu aufsetzen (Legacy Firmware 4.2.6, aktuellster Build vom November 2019).

    Das NAS bekam neue HDDs und eine völlige Neuinitialisierung inkl. Bad Block Scan.


    Zuvor hatte ich natürlich ein Backup der Konfiguration erstellt, die Daten waren sowieso mehrfach(!) vorhanden und wurden nicht noch einmal gesichert.

    Interessant war für mich, was muss nach der Neueinrichtung und dem Wiedereinspielen der Konfigurationsdaten noch alles gemacht werden?


    Alte Konfiguration: 4 x 2TB im Raid5, neu: 4 x 3TB im Raid5.


    Versuch 1: (auch nur aus Neugier): Neueinrichtung mit nur 3 x 3TB im Raid5.

    Alles gut bis zum Restore der Konfig, danach wurde das Raid als degraded angezeigt (1 HDD missing), die Raidkonfiguration sollte also beibehalten werden :idea:.

    Dabei ist die Kapazität der HDDs aber unerheblich.


    Versuch 2: nun das volle Programm mit 4 x 3TB HDDs, Bad Block Scan und Raidsynchronisation abgewartet (ca. 36h).


    Danach die Konfig zurückgesichert.


    Zunächst fiel auf: die Sprache der GUI wurde nicht wiederhergestellt, ich verwende die englische GUI, in der deutschen sind mir zuviele "merkwürdige" Übersetzungen.

    Die IP Adresse und die verwendeten Ports sowie die Passwörter wurden wieder hergestellt, das gilt auch für USV plus Einstellungen, IP White-/Blacklist, Energieeinstellungen.

    Einstellungen für die Tests der HDDs, Benutzer, Av Einstellungen, alles da :).

    Alle Freigaben und alle Backupjobs (Sicherungsmanager) waren vorhanden, aber: die Ordner für die Freigaben wurde zwar in der Filestation angezeigt, waren aber nicht angelegt.

    Damit es kein Durcheinander gibt die Ordner mit mkdir in der CLI angelegt, und sofort konnten die Jobs wieder gestartet werden.

    Das finde ich etwas bescheiden, wenn die Freigaben und Jobs erhalten bleiben, dann wäre es ein Leichtes, auch die Ordner wieder zu erstellen.


    Dafür waren alle (auch die selbsterstellten) Cronjobs noch da, und - Überraschung - auch die von mir erstellten Scripte in /etc/config waren noch da, einschliesslich der zugehörigen Log Dateien.

    Diese Scripte muss das NAS dann doch irgendwo auch im DOM halten, anders kann ich mir das nicht erklären.


    Was aber auch erklärt, warum so manche Malware sich hartnäckig im NAS hält, trotz mehrfacher Aufräumbemühungen 8|.


    In der GUI bzw. im Appcenter waren auch noch die Shortcuts div. nachinstallierter Apps (z.B. Phyton, Malware Remover), die habe ich erst ordentlich de- und neuinstalliert, danach liefen auch alle wieder ohne Probleme


    Fazit:

    Im großen Ganzen war es recht einfach den "Urzustand" dés NAS wiederherzustellen.

    Ein regelmäßiges Backup der Konfigdaten sollte daher durchgeführt werden!


    Nicht unerwähnt, aber selbstverständlich: die Daten waren nach dem Restore natürlich nicht vorhanden 8o.

    Die müssen aus der Datensicherung zurückgespielt werden.



    Nachtrag: Auf das einfachste kommt man manchmal nicht, die crontab Einträge und Scripts können natürlich auch im Backup enthalten sein, das wäre auch eine Erklärung.

    Das Backupfile ist aber leider eine binär Datei.

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  • Danke für den Beitrag. Find ich toll, dass auch mal solche Vorgänge genau dokumentiert werden. Bei einer Notfallzurücksetzung hat niemand Zeit so etwas genau zu beobachten und zu dokumentieren.

    Das finde ich etwas bescheiden, wenn die Freigaben und Jobs erhalten bleiben, dann wäre es ein Leichtes, auch die Ordner wieder zu erstellen.

    Dass die Ordner nicht vorhanden sind erscheint mir logisch. Alles andere sind Einstellungen die in das Backup gespeichert wurden, also alle notwendigen Config-Files beim Backup in einen Container gepackt und beim Import wieder an die richtige Stelle zurück kopiert. Bei einem Ordner funktioniert dies nicht so einfach, kannst ja schließlich nicht den ganzen Ordner mit den Daten mitkopieren in das Backup der Einstellungen. Aber Du hast recht, wäre definitiv schöner, wenn dies auch möglich wäre. Für QNAP sicher kein unlösbares Problem, die Freigabe Ordner auszulesen und beim Import der Einstellungen neu zu erstellen.

    Aber möglicherweise funktioniert dies schon bei QTS 4.3.x oder 4.4.x.

    Letzter Import der Einstellungen auf ein anderes Gerät ist bei mir auch schon seit QTS 4.2.x her, als es neu war. Dort hatte ich das Gefühl, dass fast alles übernommen wurde. Die Einstellungen des Domain-Controller müssen zusätzlich gespeichert und übernommen werden. Freigabeordner hatte ich damals andere auf dem anderen Gerät, darum ist mir dies wohl nicht aufgefallen.

    Beim Zurücksetzten auf einen alten Stand per Import der Einstellungen auf dem gleichen Gerät hatte ich bis jetzt keine Probleme mit den Freigaben. Aber die ändern sich bei mir auch nur sehr selten.

  • Wie schaut es denn mit den Ordner Berechtigungen aus wenn die Konfig eingespielt wird und die Ordner sind noch nicht vorhanden ?


    Edit: Was passiert denn wenn ein Backjob mit Versionierung nicht mehr klappt wie bekomme ich den neuen Job dazu beim "alten Stand" weiterzumachen ?

  • Ich kann nur testen was ich habe ;), Versionierung habe ich nicht im Einsatz.


    Außerdem greift auf dieses NAS nur der admin zu (wenn überhaupt), die Berechtigungen dafür waren durch die Neuanlage vorhanden, ich habe nichts mehr geändert.

    Interessant wäre es natürlich, wenn auch andere User darauf zugreifen. Ist aber, wie gesagt, bei diesem NAS nicht der Fall.


    Gruss