3/4 Bay NAS, SSD Cache, 10GBit...brauche inputs

  • Hallo Leute,


    Bin neu hier und möchte mir ein NAS zulegen. Grundsätzlich brauche ich das NAS als Datengrab für Bilder, Dokumente,... , für Backups, Synchronisierung meiner KeePass Datenbank und naja wer weiß was in Zukunft alles kommt was ich mir derzeit noch gar nicht vorstellen kann.


    Da ich dann doch relativ viele produktiv Daten an das NAS auslagern möchte, und mich Wartezeiten z.B. bei Bilder Thumbnails oder Zugriff auf mehrere kleine Dokumente (z.B. bei Latex kompilierung) extrem nervt möchte ich mir zumindest die Möglichkeit eines SSD Caches offen lassen.>
    Hier meine erste Frage: Ist ein SSD Lesecache für Bilderthumbnails überhaupt sinnvoll bzw. bringt er was wenn nicht ständig auf die Bilder zugegriffen wird sondern eher selten? So wie ich den Cache verstehe legt er ja nur "heiße" Daten auf die SSDs, die Bilder sind bei seltenem Zugriff aber nicht heiß. Wie verhält sich der Cache aber eben bei Thumbnails, werden da einfach alle beim öffnen des Ordners auf den Cache geschrieben und ich habe somit zumindest schnelle Zugriffszeiten?
    Und wie schaut der Unterschied zwischen Sata 6 GB/s und NVMe 500 MB/s bei der SSD Anbindung in realität aus, ist bei Gigabit überhaupt ein Unterschied merkbar?


    Damit komme ich zum nächsten Punkt: Eigentlich würde ich mir gerne die Möglichkeit einer 10GBit Anbindung offen lassen. Derzeit bin ich Student (d.h. eingeschränktes Budget und ich wohne in einer WG), da sind 10 GBit/s eigentlich nicht umsetzbar (kann an der Netzwerkverkabelung in der Wohnung nichts machen und die ist örtlich sehr eingeschränkt. Außerdem arbeite ich meist am Notebook und da sind die Möglichkeiten einer 10GBit Anbindung sehr gering bzw mit Thunderbolt Adaptern noch relativ teuer.
    Auch diese Zeit wird aber zuende gehen, sowohl bei der WG Situation als auch bei den teuren Thunderbolt Adaptern, die Frage ist nur wie lange die Lebenszeit eines NAS eigentlich ist.
    Falls ich eh davon ausgehen kann, dass ich mir in 3-4 Jahren ein neues kaufe kann ich mir die Option gleich sparen, aber ich denke doch, dass das eine längere Investition ist?


    Bezüglich Datenwachstum, Zugriffszeiten, Langzeitinvestition will ich eigentlich mindestens ein 3 Bay NAS.


    Naja und sumasumarum komme ich dann auf mehrere Möglichkeiten, und bin sehr unentschlossen:

    -TS-351 -> 3 Bay, SSD Cache nur mit NVMe und keine 10Gbit Möglichkeit (deswegen reicht wahrscheinlich die NVMe Anbindung), dafür aber ein Intel Prozessor der, wie man liest, länger supported wird als die Annapurnas. Nur was nützt einem der langzeit Support, und eben wie oben bereits gefragt: Von welchen Lebensdauern reden wir?


    -TS-332x -> 3 Bay, SSD Cache mit Sata 6Gb/s und SFP Einschub, aber dann der Annapurna. Virtualisierung mit VM's brauche ich nicht (wiederum mit Stand heute, aber mit fällt eigentlich keine Notwendigkeit ein, und gewisse Möglichkeiten bestehen ja bei mit der Container Station auch). Ist auch das teuerste der genannten, da stellt sich hald wirklich die Frage mit welcher Lebenszeit ich rechnen kann. Derzeit kann ich die Funktionalität eigentlich nicht nutzen, da fehlt mir gerade die Zeit, die Anwendung und die Hardware und wenn ich in 3 jahren dann ein neues NAS Kaufe ist die Investition umsonst. Wenn ich aber mit einer Laufzeit von >6-7 Jahren rechnen kann wird das schon sehr interessant.


    -TS-431P2 -> 4 Bay, liegt für mich irgendwo zwischen den 2 oben genannten. Hat zwar keine M.2 SSD Plätze, aber da ich SSD Cache eh nur als Lesecache benötige spielt das keine wirkliche Rolle. 10 GBit entfällt, dafür wieder ein Intel Prozessor. Hat das 431 irgendwelche anderen Vorteile zu den TS-3xxx die ich nicht sehe? Ansonsten bekomme ich für knapp 25€ Aufpreis die TS-332 mit SFP Einschub, naja aber hald wieder Annapurna...



    Oder habe ich irgendwas komplett übersehen, wie gesagt bin eigentlich NAS Anfänger, betreibe bis jetzt nur ein Synology NAS als reinen Netzwerkspeicher bei uns in der Feuerwehr. Deswegen sehe ich vielleicht auch diverse Möglichkeiten nicht, bzw. übersehe einiges.

    Außerdem habe ich zu den beiden TS-3xxx nahezu keine Rezensionen/Tests/Erfahrungen im Internet gefunden. Was mich irgendwie wundert, weil ich die 3 Bays, mit den Möglichkeiten zu dem Preis sehr interessant finde, gerade auch für Heimuser.


    schöne Grüße
    Manuel

  • Ich werfe mal wieder das TS-453BE in den Raum, Intel und preislich in der Nähe der Anderen (von meiner Seite mache ich in der Zwischenzeit einen großen Bogen um ARM-CPUs :D ). Zudem kann man eine PCIe Karte für SATA/NVMe/10G stecken.

    Ich kann jetzt nur vom "Mitlesen" sprechen und alles was ich so in Erinnerung habe, nützt SSD-Cache nur sehr wenig, eher nix. Die "arme" CPU muss beim Cache ja doppelt schreiben und zusätzlich Prüfungen vornehmen um den richtigen Ort der Daten zu finden. Zudem gehen die dann spätestens nach 1 Jahr kaputt, da die maximalen Schreibzyklen erreicht sind.

    SATA SSD und SATA HDD sind beide mit 6Gb fast gleich im NAS. Zugriffszeiten sind natürlich besser mit SSD. Aber wann braucht man das? Das NAS cached ja selbst im RAM Dateizugriffe.

    Mit einem HDD-Raid1 hast du neben Ausfallsicherheit auch die doppelte Lesegeschwindigkeit, da beide HDDs für das Lesen verwendet werden.

    Nun zu SSD SATA und NVMe erst mal die typischen Leseraten.

    SATA = 550MB/s

    PCIe2.0 x2 = 800MB/s

    PCIe2.0 x4 = 1600MB/s

    PCIe3.0 x4 = 3200MB/s

    Also ist NVMe theoretisch schneller, aber Tests (aus dem PC-Bereich) zeigen das NVMe zu SATA SSD schneller aber bei der Nutzung kaum merkbar ist. Meist sind die kaufbaren NVMe 3.0 x4 , also eigentlich im kleinen NAS unnützig schnell.


    und viel wichtiger, schaue auf die Specs der QNAPs, hier ist der PCIe Slot meist nur 2.0 x2 und somit eher Richtung SATA Speed. Und das teilen sich dann noch SSD/10G Kombikarten.

    Erst mit leistungsstarken NASen wird man die Hardware ausnutzen können, die sind aber weit weit über deinem Budget.


    PS: Das TS-431P2 hat nur wenig RAM und neben ARM (nicht Intel) nur 32bit CPU

    2 Mal editiert, zuletzt von joergm6 ()

  • Naja, das 453BE kostet mich als Campusprodukt dann schon 340€, ist mir im Gegensatz zum TS-351 um 230€ bzw.das 332x und das 431 270€ (da liegt auch ca. meine Schmerzgrenze...)

    Habe eben über SSD Cache schon alles gelesen, von bringt nichts bis zum Allheilmittel. Und naja grundsätzlich leuchtet mir das schon ein, gerade wie bei Latex wo dann doch sehr viele verschiedene Dateien gleichzeitig benötigt werden beim kompilieren. Bzw. bei Bildern und so, da ist eben nur die Frage wie sich das dann verhält wenn die Daten eigentlich nicht "heiß" sind sondern selten genutzt werden.
    Das mit der Lebensdauer ist auch zu berücksichtigen, stimmt. Habe ich bis jetzt eigentlich außen vor gelassen...ist da wirklich schon nach einem Jahr Ende?


    Das mit Sata und NVMe habe ich mir eigentlich auch fast so gedacht, gerade bei den 6GB/s Sata Anschlüssen.


    So wie ich die ARM/Intel Diskussion verfolge ist grundätzlich ARM schlecht, die Annapurnas von Amazon schneiden dabei aber oft relativ gut ab, gerade in der Dateiverarbeitung. Und da liegt ja bei mir doch der Fokus darauf...


    vielen Dank

    Manuel

  • mal davon abgesehen, das AnnapurnaLabs = ARM ist .... für reines Datengrab reichen die CPUs sicher aus. Ich würde aber trotzdem mindestens 64bit CPU nehmen (größere Gesamtdatenmenge / performanter) , da bleibt dann nur noch das TS-332X übrig. Scheint ja auch ganz gut ausgestattet für den Preis. Hier liegt deine Schmerzgrenze, also auch ok dann.

    Das mit der Lebensdauer der SSD im Cachemode habe ich schon häufiger gelesen, ist aber sicher auch von der Intensivität der Nutzung abhängig. Wenn nicht laufend neue Daten geschrieben werden, hält die SSD auch länger, aber beachten sollte man das. Ob es für dich was bringt wirst du wohl nur durch ausprobieren herausfinden :) . Cache wird auch mehr im Multiuserbetrieb bringen, also gleichzeitiger Datenzugriff, da dann durch die Kopfbewegungen der HDDs viel "Zeit verloren" geht.

  • Das sSD Problem liegt daran, dass hier die TBW runter gezählt wird und dann Ende ist.

    Eine SSD ist aber in dee Praxis weit darüber hinaus voll nutzbar.

    Test zeigten teilweise die 10 fache Schreibleistung.


    Daher ist dieses Vorgehen sehr unschön.


    Aber man will halt auf Nummer Sicher gehen.

  • Moin wenn man das NAS nicht beruflich benötigt würde ich auf Grund der Kosten von einem SSD Cache abraten. Crazyhorse hat das genauer betrachtet und ich will nicht weiter drauf eingehen.

    Aus Erfahrungen bei meinem Nachbarn kann ich sagen der Unterschied SSD und nicht ist sprürbar aber nicht so viel das es die Kosten für den SSD (im privaten Umfeld) rechtfertigen würde.

    Eine Alternative wäre ein RAID 10(über viele kleine Platten) zu implementieren - die Lebensdauer wäre hier höher aber nicht ganz so schnell.


    Grob gesagt, da kein Hardware RAID(Controller)
    x Fache Lesegeschwindigkeit und x/2 Schreibgeschwindigkeit

    Wie gesagt ideal - also grob - die CPU uns RAM sind hier die Faktoren.

    Bemerke was man nicht puschen kann ist die Zugriffszeit da kommt man nicht mit einer normalen Platte ran.


    VG

    Friis

  • Hi, ich hatte die gleiche Überlegung wie du und habe mich dann in einem Angebot für die 332X entschieden. Hat für mich nur einen Nachteil ich kann(mit dem Lieferumfang) nur eine 2,5"HDD nutzen. Ansonsten ist die Nas der beste P/L Tipp wenn man nicht mehr Platten einsetzen will.


    Gr Rob

  • Vielen Dank erstmal für die vielen Inputs!

    SSD: Ist die Lebensdauer des SSD Caches auch bei einem reinen Lesecache so gering? Da werden tendentiell ja sehr selten Dateien hingeschrieben, da größere sowieso ausgeschlossen sind und meine Hoffnung dann darin liegt, dass auch die Thumbnails von selten angesehenen Bilder darin liegen bleiben...
    Bei den Dokumenten ist es wahrscheinlich sinnvoller wenn ich die aktuellen lokal auf meinem Notebook halte und dann als "Backup" ins NAS synchronisiere...

    Prozessor: Klar basiert Annapurna auch auf der ARM Technologie, doch man hört/liest, dass die Probleme hier im Vergleich zu Realtek und div. anderen Herstellern geringer sind.
    Mir erschließt sich jedoch der Grund des Intel vorzugs bei einem klassischen NAS nicht, keine Frage bei allen komplexeren Dingen wie Virtualisierung, Transkodierung und allem anderen bei dem der komplexere Befehlssatz einer CISC Architektur Vorteile gegenüber RISC bringt. Bei reinen Dateimanagment geschichten müsste aber ein ARM Prozessor dem Intel ja mindestens gleichauf sein, wenn nicht sogar tlw. überlegen.

    Und die Geschichte mit dem längeren Support, naja der J1800 (welcher im TS-351 verbaut ist) ist aus dem Jahr 2014, sobald Intel den einstellt und keine Treiberentwicklungen mehr macht kann QNAP diesen ja auch nicht mehr supporten. Ich gehe also davon aus, dass sich da keine großen Lücken auftun zwischen Annapurna und Intel?
    Können diese NAS eigentlich nach einer geraumen Zeit als ausgereift angesehen werden, oder sind gerade Sicherheitsupdates dann auch ohne Internetanbindung noch unbedingt nötig?


    Die 332x ist natürlich sicherlich ein sehr gutes P/L Angebot, aber 10G ist noch zukunftsmusik (v.a. da ich fast ausschließlich am Notebook arbeite, und ein Thunderbolt 10G Adapter >200€ kostet) und die Möglichkeit eines SSD Caches rückt, nach euren Inputs, immer mehr ins hintertreffen.


    Da kommt eigentlich immer mehr aus das 431P2 wieder ins Spiel und duelliert sich mit dem TS-351...


    danke

    Manuel

  • Ist die Lebensdauer des SSD Caches auch bei einem reinen Lesecache so gering?

    Keine Ahnung, wie lange die wirklich halten, das kann ich dir erst sagen, wenn meine ersten SSD mal hinüber sind ...


    Die HDD's werden bei mir im Schnitt nach 3 Jahren getauscht, da sie dann die ersten Fehlermeldungen bringen, hatte aber auch schon welche die ich nach 10 Jahren tauschte (aber nur aus Platzgründen, waren noch eher kleine 1 TB Platten ...)


    Meine 1. SSD ist seit ca. 10 Jahren im PC im Einsatz und hat mittlerweile schon einige Windows-Betriebssystemwechsel hinter sich und läuft noch immer (!) wobei gerade Windows mit Schreib-/Lesezugriffen auch nicht sparsam ist. (musste da vor einiger Zeit das MB tauschen, das hielt nicht so lange wie die SSD ;) )


    Meine M.2 NVMe SSD für R/W Cache sind seit Dez. 2017 im Einsatz und zeigen keine Auffälligkeiten.


    Ich habe hier zwar auch schon oft gelesen, dass einige User mit dem Cache nicht glücklich geworden sind, aber von einem echten Defekt einer SSD ist mir noch nichts untergekommen. Vielleicht meldet sich ja noch wer, dem sie wirklich schon "eingegangen" sind?

  • SSD: Ist die Lebensdauer des SSD Caches auch bei einem reinen Lesecache so gering?

    Kann auch nur von einer 2,5" SSD sprechen, welche ich im PC als Betriebssystem-Platte im Einsatz hatte. Diese ist nach dem 3. Windows Upgrade und ca. 6 Jahren täglicher PC-Nutzung über Nacht gestorben. Die war von jetzt auf gleich mit nichts mehr zum Leben zu erwecken.

    Man muss dazu sagen, dass die SSD nicht die Teuerste war und betriebsstundenmäßig auch nicht an 24/7 Betrieb wie in einer NAS ausgesetzt war. 5 Jahre ist für eine PC-Komponente mit viel Nutzung in meinen Augen aber auch OK. Das einzige was einen dann beruhigt ist ein Backup...

  • Backup ist immer nötig!


    In meinem Dienstlaptop steckt eine 840 Evo drin die ist nach 14-15TB noch immer bei 100%.


    Die überlebt die Kiste bei weitem.

    Laut TBW müsste die aber schon einige % verloren haben.

    Die alte M500 Crucial bei meiner Frau im PC ist bei 99%, das Problem, die ist zu klein mit ihren 240GB.

    Noch gehts aber die wird der Größe wegen ersetzt.


    Daher finde ich das reine Vorgehen nach TBW, wie es Synology beim SSD Cache macht auch eine Frechheit.

    Ich muss wenigstens die Möglichkeit haben das auf eigene Gefahr hin zu übergehen.


    Eine HD tauscht man auch erst wenn die SMART Werte schlechter werden und nicht weil die jetzt x TB geschrieben hat.

    Ja auch HDs haben eine Workload angabe in TB pro Jahr.

    Müssten bei überschreiten nach der Logik auch aus dem Raid fliegen,

  • Die überlebt die Kiste bei weitem.

    Mit Sicherheit ;)


    Habe gerade, rein interessenhalber, die Werte meiner Desktop 960 EVO gecheckt. Derzeit geschrieben: 4,7 TBW, Spec der 500GB Platte: min. 200 TB (wobei Langzeittests zeigen, dass sie gut um mehr als das Doppelte überzogen werden können).


    D.h. ich habe diese SSD jetzt mehr als 2 Jahre drinnen und "schon" mehr als 2% Lebensdauer verbraucht.

    Sie wird vermutlich "nur" mehr 85 - 160 Jahre halten … OMG =O


    Im NAS schaut es beim Cache schlechter aus, da habe ich schon 27 TBW in 1,5 Jahren verbraten, wird also nur mehr 10 - 20 Jahre halten … ||